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06.07.2022 | 05:10

Rheinmetall und Hensoldt straucheln, gute Chancen bei XPhyto und der Deutschen Telekom

  • Biotechnologie
  • Rüstung
Bildquelle: Rheinmetall AG

Durch die erschreckend schwachen Konjunkturdaten aus der Euro-Zone fiel der Euro mit einem Wechselkurs von 1,028 gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren und ist aktuell nicht mehr weit von der Parität entfernt. Diesem Absturz folgten europäische Aktien, der DAX verzeichnete ein neues Jahrestief. Sogar die Highflyer der vergangenen Woche, die Rüstungsaktien, wurden mit zweistelligen Tagesverlusten hart getroffen. Trotz der aktuellen Korrektur gibt es in vielen Branchen auf aktuellem Niveau langfristig attraktive, antizyklische Einstiegschancen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055 , DT.TELEKOM AG NA | DE0005557508

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall und Hensoldt mit erwarteter Korrektur

    Mehrmals hatten wir zwar auf die Chance des Erreichens eines neuen Allzeit-Hochs hingewiesen, jedoch sagten wir ebenfalls voraus, dass danach trotz der hervorragenden Auftragslage die Anschlusskäufe ausbleiben dürften und die Aktie in eine größere Korrektur driften könnte. Wie in einem ausführlichen Update erläutert, hat die relative Stärke der Rüstungsaktien seit kurzem deutlich nachgelassen. So sendeten sowohl der Relative Stärke Index RSI als auch der Trendfolgeindikator bereits Ende Mai erste Verkaufssignale. Als erstes Ziel wurde charttechnisch das März-Hoch bei 162,95 EUR identifiziert.

    Langfristig wäre es durch die ambitionierte Bewertung der Rheinmetall-Aktie auch nicht unwahrscheinlich, dass das mächtige Aufwärts-Gap, welches bei der Verkündung eines Sondervermögens in Höhe von 100 Mrd. EUR durch die Bundesregierung gerissen wurde, wieder geschlossen wird. Dieses liegt bei 107,40 EUR, (noch) weit entfernt vom aktuellen Niveau.

    Trotz des Tagesverlustes von zeitweise mehr als 12% bleibt die Nachrichtenlage positiv. So erhielten die Düsseldorfer eine Order für Flugabwehr-Systeme mit einem Volumen von rund 65 Mio. EUR. Die Lieferungen umfassen zudem Munition und Ersatzteile und sollen nach Rheinmetall im Jahr 2024 abgeschlossen werden. Bei den beauftragten Systemen eines internationalen Kunden handele es sich um Oerlikon Skyguard 3 mit den Zwillingskanonen GDF009.

    Auch beim zweiten deutschen Rüstungskonzern, Hensoldt, ging es fast zweistellig in die Knie. Das Chartbild der Taufkirchner, die 2017 aus ehemaligen Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space für Sensortechnologie in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Luft- und Raumfahrt hervorgingen, ist dabei noch deutlicher eingetrübt als jenes von Rheinmetall. So wurde das Allzeithoch vom März bei 30,25 EUR nicht mehr erreicht, der Kurs lies bereits bei einem Niveau von 24,85 EUR. Die Indikatorenlage ist negativ, ein Schließen der Aufwärts-Kurslücke würde bei 15,45 EUR erfolgen.

    XPhyto mit dem Versuch der Bodenbildung

    Im Gegensatz zu den Börsenstars der vergangenen Wochen, den Rüstungaktien, korrigierten Unternehmen der Biotechnologie bereits seit Monaten stark. So verlor der Nasdaq Biotech-Index seit November des vergangenen Jahres rund 40%, bei kleineren, aussichtsreichen Unternehmen im Frühstadium wie dem Biowissenschafts-Accelerator XPhyto Therapeutics, der sich auf die nächste Generation von Medikamentenformulierungen, Diagnostika und neue pharmazeutische Wirkstoffe fokussiert hat, fiel das Minus noch deutlich höher aus. So verlor die XPhyto-Aktie seit dem Hoch im Februar des vergangenen Jahres rund 85% an Wert. Dabei setzt das Unternehmen, dass Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Nordamerika und Deutschland besitzt, auf einen diversifizierten Ansatz, der präzise transdermale und oral auflösbare Arzneimittelformulierungen, schnelle und kostengünstige Tests für Infektionskrankheiten sowie die Standardisierung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe für neurologische Anwendungen, einschließlich psychedelischer Verbindungen und Cannabinoide beinhaltet.

    Operativ werden die Geschäftsfelder durch die beiden 100%igen Tochtergesellschaften Vektor Pharma, 3a-diagnostics und XPhyto Laboratories abgebildet. Nach der Zulassung eines PCR-Schnelltestverfahrens im Dezember 2021 hatte XPhyto zwischenzeitlich seine Vertriebsaktivitäten angesichts des Marktpotenzials in diesem Segment stark konzentriert. Der Erfolg in diesem Geschäftsfeld blieb jedoch vorerst aus, könnte aber bei einer möglichen nächsten Welle im laufenden Jahr zu höheren Umsätzen führen.

    Dagegen ist die weitere Pipeline der Kanadier interessant und könnte zu größeren Überraschungen und damit steigenden Kursen führen. Aktuelle Forschungen beziehen sich auf die Bereiche transdermale und oral auflösbare Arzneimittelformulierungen. Zuletzt wurden die Ergebnisse einer in Europa durchgeführten Human-Bioverfügbarkeitsstudie für das Produkt Rotigotin TDS vermeldet. Das Rotigotin-Pflaster basiert auf der TDS-Plattformtechnologie, die von der deutschen Tochter Vektor Pharma entwickelt wurde. Dabei ist das Marktpotenzial für transdermale Hautpflaster gigantisch. Während das Volumen 2020 bereits 6,5 Mrd. USD betrug, soll dieses bis 2028 auf rund 20 Mrd. USD ansteigen.

    Auf der Personalseite konnte XPhyto mit der Einstellung von Dr. Florian A. Sahr als Leiter des Projektmanagements für Europa deutlich an Qualität dazugewinnen. Dr. Sahr verfügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Arzneimitteln, einschließlich transdermaler und oral auflösbarer Verabreichungssysteme und war unter anderem Senior Scientist und Head of Manufacturing bei der Gen-Plus GmbH & Co. KG in München, wo er TDS- und ODF-Arzneimittelformulierungen entwickelte und diese neuen Formulierungen und Technologien auf Produktionssysteme und -anlagen übertrug. Aufgrund des hohen Kursverlustes der vergangenen Monate und der aussichtsreichen Plattform ist XPhyto eine spekulative Chance auf einen deutlichen Rebound.

    Deutsche Telekom - Gut behauptet im schwachen Gesamtmarkt

    Behaupten kann sich im Gegensatz zu den gehypten Rüstungsaktien das Papier der Deutschen Telekom. Mit einem Minus von rund 1% hält sich das Minus gegenüber dem Gesamtmarkt in Grenzen, beobachten muss man den Chartverlauf jedoch aktuell umso mehr. Nachdem die Bonner ein neues Jahreshoch bei 19,39 EUR erklommen haben, müsste nun relativ zügig der nachhaltige Sprung über die Marke von 20,84 EUR erfolgen. Dies würde nicht nur ein neues Zwanzigjahreshoch bedeuten, sondern ein enorm starkes Kaufsignal generieren. Sollte dagegen der Ausbruch nicht gelingen, würde dies ein Rückschlagspotenzial bis zum markanten Unterstützungsbereich bei 17,80 EUR bedeuten.

    Positiv auf die Entwicklung der T-Aktie wirkt sich seit Wochen der geplante Verkauf der Funkturmsparte aus. Wie der Nachrichtensender Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen berichtete, liegt bis dato ein Konsortium um den Finanzinvestoren KKR in der Pole Position. Den Insidern zufolge könnte die Funkturmsparte bei dem Deal mit rund 20 Mrd. USD bewertet werden. Eine Stellungnahme der Betroffenen blieb jedoch aus.

    Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Deutsche Telekom nach diesem Bericht mit „overweight“ und einem Kursziel von 28,50 EUR wiederholt. Auch die Hamburger Berenberg Bank sieht in der T-Aktie weiterhin einen Kaufkandidaten mit einem Kursziel von 27 EUR.


    Die neuesten Daten aus der Euro-Zone bereiten den Anlegern Sorge. In Folge dessen stürzt der Euro auf den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren, der DAX markiert zudem ein neues Jahrestief. Bei den hoch bewerteten Rüstungsaktien wird Luft abgelassen, dagegen hält sich die T-Aktie nach Kaufempfehlungen wacker, XPhyto ist langfristig zu beobachten.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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    Geopolitische Konflikte und handelspolitische Beschränkungen machen es immer schwieriger, kritische Rohstoffe zu beschaffen. Besonders westliche Unternehmen aus Hightech und Verteidigung kämpfen mit knappen Vorräten und immer schärferen Exportkontrollen. Mit dem neuen 5 %-Ziel der NATO wird der Kampf um Rohstoffe wie Wolfram, die essentiell für Rüstungsgüter sind, noch einmal an Fahrt gewinnen. Daher wächst die Nachfrage nach unabhängigen Lieferanten und der Bedarf an verlässlichen Partnern mit ausreichend Kapazitäten. Almonty Industries hat sich als Produzent von Wolfram bereits ein einzigartiges Profil erarbeitet, das von Minen in Europa bis zur bevorstehenden Inbetriebnahme einer Mega-Lagerstätte in Südkorea reicht.

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