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12.09.2023 | 06:30

Nvidia, Defense Metals, Alibaba – Spannungen zwischen China und den USA nehmen wieder zu

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Bildquelle: pixabay.com

Auf dem Gipfel der BRICS Staaten wurde bekannt gegeben, dass zum 1. Januar 2024 sechs neue Länder dem Bündnis beitreten. Saudi-Arabien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien gehören dann dazu. Das dürfte den USA nicht gefallen, da damit die Vorherrschaft des US-Dollars in Gefahr geraten könnte. Hinzu kommen die Spannungen mit China aufgrund von Taiwan. Im Juli begrenzte das Land der Mitte den Export von Seltenen Erden. Jetzt hat China weiteres Öl ins Feuer gegossen und den Regierungsbeamten verboten, iPhones zu nutzen. Zuvor hatten die USA den Export von Nvidias KI-Chips in den Nahen Osten beschränkt. Die Spannungen nehmen zu und somit ist es ein guter Zeitpunkt sich drei Unternehmen anzusehen, die davon betroffen sind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027

Inhaltsverzeichnis:


    Nvidia – noch nicht stark betroffen von den Spannungen

    Ende August hat die US-Regierung den Export von Nvidias Künstliche-Intelligenz-Chips, wie den A100 und H100, in den Nahen Osten beschränkt. Ursprünglich galten die Restriktionen nur für China. Das Ergebnis von Nvidia ist durch die Bestimmungen nicht in Gefahr. Die letzten Quartalszahlen waren mehr als ordentlich und übertrafen sogar die Markterwartungen. Der Umsatz lag mit 13,5 Mrd. USD 102 % über dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie lag bei 2,48 USD und damit 0,75 USD über den Analystenerwartungen. Auch im 3. Quartal wird es ein deutliches Wachstum geben. Das Management geht von einem Umsatz von 16 Mrd. USD aus.

    Weiteres Wachstum soll durch Softwareeinnahmen generiert werden. Hier kann langfristig deutlich mehr verdient werden als derzeit. Die starken Quartalszahlen waren nur möglich, weil der Konzern sich frühzeitig um die Versorgung mit entsprechenden Materialien gekümmert hat, und so ausreichend Chips produzieren konnte. Die enge Zusammenarbeit von Nvidia mit TSMC könnte sich allerdings als Achillesferse herausstellen, wenn China tatsächlich versuchen sollte Taiwan unter seine Kontrolle zu bekommen. TSMC baut daher auch schon Fabriken in Deutschland und den USA, um die Produktion breiter aufzustellen.

    Nvidia hat sich einen Vorsprung in dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI) erarbeitet. Auch wenn AMD jetzt ähnliche KI-Chips auf den Markt bringen wird gerät die Führungsrolle nicht in Gefahr. Für diese Woche könnte der Börsengang von ARM am Donnerstag einen Einfluss auf die Aktie von Nvidia haben. Ursprünglich hatte der Konzern ja versucht ARM für 40 Mrd. USD zu kaufen. Derzeit handelt die Aktie bei 455,72 USD. Nach oben scheint aktuell der Deckel bei 500 USD drauf zu sein. Die Bewertung wird von einigen Experten als hoch angesehen und es gibt auch einen möglichen Skandal, den CMC Markets recherchiert hat. Machen Sie sich ihr eigenes Bild.

    Defense Metals – Erweiterung der Lagerstätte möglich

    China hat sich bei der Produktion von Seltenen Erden eine Monopolstellung aufgebaut. Rund 90 % aller Seltenen Erden stammen von dort. Viele Technologien benötigen den kritischen Rohstoff, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Das reicht von Windturbinen, über Smartphones, Luft- und Raumfahrt, der Rüstungsindustrie bis hin zu den Elektroautos. Will man die Abhängigkeiten verringern, so muss man in entsprechende Infrastruktur investieren. Das ist mittlerweile auch vielen westlichen Regierungen bewusst. Defense Metals arbeitet schon länger an seinem Seltene-Erden-Projekt Wicheeda in British Columbia, um diese Abhängigkeit zu reduzieren. Auf insgesamt 4.244 ha sind hohe Konzentrationen an Seltenen Erden nachgewiesen worden. Eine Pilotanlage produziert bereits Praseodym (Pr) und Neodym (Nd).

    Mitte August informierte das Unternehmen über das Voranschreiten der vorläufigen Machbarkeitsstudie. Die Untersuchungen, die gemeinsam mit SRK Consulting durchgeführt werden, umfassen mehrere Bereiche wie die Bewertung von Abraum-Alternativen und die geochemische Charakterisierung zur Unterstützung der Minenplanung und Wasserchemie-Voraussagen. Bisher wurden 13 Schürfgruben und 4 geotechnische Schall-Überlagerungsbohrlöcher fertiggestellt, weitere Arbeiten wurden für den September angekündigt. Dabei wurden neue potenzielle Explorationsziele in der Nähe von Prince George entdeckt, wie aus einer Pressemeldung vom 5. September hervorgeht.

    Diese Entdeckungen wurden bei einer kürzlich durchgeführten radiometrischen, geophysikalischen Bodenuntersuchung gemacht. Es wurden zwei bisher unbekannte Anomalien identifiziert, die möglicherweise innerhalb des aktuellen Mineralressourcen-Grubenmodells liegen könnten. Die Oberflächen weisen ähnliche geophysikalische Strukturen wie bekannte Seltenerdelement-Mineralisierungen auf. Geht das Projekt in Produktion könnten pro Jahr 25.000 t Seltene Erden-Oxide verkauft werden, was aktuell rund 10 % des globalen Marktes entspricht. Derzeit notiert die Aktie bei 0,19 CAD und ist damit an einer wichtigen Supportmarke, die bis 0,18 CAD reicht. Kurz darunter steht ein weiteres Supportlevel bei 0,165 CAD.

    Alibaba – Zhang nicht mehr für die Cloud Sparte verantwortlich

    Bei Alibaba verändert sich derzeit vieles. Die Aktie ist ein echtes Opfer des schwelenden Streits zwischen China und USA, sowie den Problemen, welche die chinesische Regierung verursacht hat, wie die Absage des ANT Börsengangs. Ende März kündigte der Konzern an, sich in 6 Geschäftsbereiche aufzuspalten und Börsengänge von jedem einzelnen Bereich zu prüfen. Der Börsengang von Freshippo, einer Supermarktkette, wurde erst einmal auf Eis gelegt. Grund dafür war die Befürchtung, dass die angestrebte Bewertung von 6 bis 10 Mrd. USD nicht erreicht werden könnte.

    Auch personell verändert sich einiges. Im Juni gab das Unternehmen bekannt, das Management auch im Hinblick auf den Konzernumbau neu zu gestalten. Der damalige Konzernchef Zhang wollte Platz machen und für das Cloud Geschäft Verantwortung tragen. Auch hier gab es Gerüchte um einen Börsengang, da dieser Geschäftsbereich als zukunftsträchtig angesehen wird und viel Potenzial bietet. Nun gibt er auch diesen Posten auf. Er wird aber das Unternehmen nicht verlassen. All diese Unsicherheiten haben den etablierten Aufwärtstrend zunichtegemacht.

    Dabei sind das zuletzt gestiegene Umsatzwachstum und die umgesetzten Kosteneinsparungen ein positives Zeichen für die Zukunft. Durch die Internationalisierung sollte das Unternehmen die Möglichkeit haben, weiter zu wachsen. Verglichen mit der Konkurrenz ist die fundamentale Bewertung günstig, aber die Risiken durch mögliche Handelskonflikte zwischen China und den USA sorgen für diese niedrige Bewertung. Aktuell notiert die Aktie bei 89,40 USD. Die meisten Analysten sind bullish für die Aktie und sehen im Schnitt ein Kursziel von 140,18 USD.


    Die Konflikte zwischen den USA und China sind nicht für alle Unternehmen positiv. Nvidia kann weniger KI-Chips nach China oder in den Nahen Osten verkaufen. Trotzdem läuft es operativ derzeit ausgesprochen gut. Ob es einen Skandal gibt, bleibt abzuwarten. Defense Metals profitiert von den Spannungen, denn wollen sich die Regierungen unabhängiger von China machen, benötigt man die Seltenen Erden von Defense Metals. Alibaba ist schon lange gefangen in dem Streit zwischen den USA und China. Wer darauf setzt, dass die Spannungen zurückgehen, kann langfristig auf Alibaba setzen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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