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27.07.2022 | 05:10

Lufthansa, Kleos Space, Palantir – Aktien vor dem Abflug

  • Satelliten
  • Luftfahrt
  • künstliche Intelligenz
Bildquelle: pixabay.com

Aktuell liegen bei den meisten Anlegern die Nerven blank. Die Unsicherheiten auf geopolitischer und wirtschaftlicher Ebene nehmen dabei eher zu. Ein nicht endender Konflikt in der Ukraine, die Angst vor einer drohenden globalen Rezession sowie Inflationsdaten auf Rekordniveau. Dazu steht angeblich die nächste Welle hinsichtlich der Corona-Pandemie quasi vor der Haustür. Dennoch gibt es nach der scharfen Korrektur der vergangenen Monate interessante Einstiegschancen auf verbilligtem Niveau.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088

Inhaltsverzeichnis:


    Kleos Space – Verzögerung bietet Chancen

    Mit der richtigen Technologie zur richtigen Zeit am richtigen Ort befindet sich das in Luxemburg sitzende Unternehmen Kleos Space. Denn gerade bei Konflikten und Unsicherheiten in der Geopolitik ist das in Australien gegründete Unternehmen gefragt. Dabei wird weltraumgestützte Signal- und Geodatenaufklärung betrieben, die für den Verteidigungssektor genauso wichtig ist wie für Sicherheit und Überwachung.

    Das 'Data-as-a-Service' Unternehmen befördert Satelliten-Cluster, die jeweils aus vier Einheiten bestehen ins All, um die Erde nach Radiofrequenzsignalen für die Geolokalisierung zu scannen. Die Scouting Mission-Satelliten werden in einer Neigung von 37 Grad gestartet und sammeln Daten über wichtige Gebiete auf hoher See, wie der Straße von Hormuz, dem südchinesischen Meer, Ost- und Westafrika, dem südlichen Japanischen Meer und der Nordküste Australiens.

    Die erhaltenen Daten werden danach mithilfe eigenentwickelter Algorithmen verarbeitet, zu Paketen geschnürt und an staatliche und kommerzielle Analyse- und Nachrichtendienste im Abo-Modell verkauft. Bislang wurden drei Satelliten-Cluster ins All befördert, beim vierten gab es Verzögerungen, was kurzfristig den Aktienkurs stark unter Druck brachte. Jedoch wurde seitens des Unternehmens bestätigt, dass der vierte Satelliten-Cluster, 'Observer', mit der nächsten Transporter-6-Mission von SpaceX im Oktober 2022 starten wird. Dabei werden die Satelliten die Datenerfassungskapazität von Kleos Space um bis zu 119 Mio. qkm pro Tag erweitern und die durchschnittliche tägliche Überprüfungsrate auf etwa fünf Mal pro Tag erhöhen.

    Insgesamt plant das innovative Unternehmen mittelfristig mit der Entwicklung und dem Einsatz von 20 Clustern. Um das Wachstum zu finanzieren, wurden ein vier Jahre laufender, besicherter Kredit in Höhe von 10 Mio. USD von PURE Asset Management eingeworben.

    „Kleos befindet sich in einer Phase raschen Wachstums und reagiert damit auf die Bedürfnisse des Marktes nach mehr Situationsbewusstsein. Zunehmende globale Risiken und Konflikte haben die Nachfrage nach Nachrichten-, Überwachungs- und Aufklärungsdaten steigen lassen. Mit jeder neuen Gruppe von Satelliten, die wir betreiben, erhöhen wir unsere Datenerfassungskapazität und die Möglichkeiten zur Umsatzgenerierung,“ so Andy Bower, CEO von Kleos Space. Nach dem Rücksetzer ist die Aktie, die auch in Deutschland gehandelt ist, äußerst attraktiv, vor allem in Hinblick auf weitere unsichere Zeiten.

    Lufthansa – Der Urlaub muss warten

    Es wäre so schön gewesen. Den aktuell wohl bekanntesten und auf deutschen Volksfesten verpönten Party-Hit „Layla“ grölen, dazu Sangria aus Eimern. Doch die Realität sieht nicht nur für die 'Ballermänner' anders aus. Grund ist der Verdi-Warnstreik, der am vergangenen Mittwoch fast das gesamte Programm an den deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München lahmlegte. Zu Flugabsagen werde es bereits an diesem Dienstag sowie am Donnerstag und Freitag kommen, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Insgesamt sollen mehr als 1.000 Flüge ausfallen, etwa 134.000 Passagiere seien betroffen.

    Grund ist der Aufruf von Verdi, der Bodenbeschäftigte zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen animierte, um Druck in den laufenden Gehaltsverhandlungen aufzubauen. Unverständnis und Kritik kam deshalb aus der Lufthansa-Zentrale von Seiten des Personalvorstands Michael Niggemann: „Die frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungstagen in einer bislang konstruktiv verlaufenden Tarifrunde richtet enorme Schäden an. Das betrifft vor allem unsere Fluggäste in der Hauptreisezeit. Und es belastet unsere Mitarbeitenden in einer ohnehin schwierigen Phase des Luftverkehrs zusätzlich stark.“

    Eine ähnliche Stimmung, wie bei betroffenen Reisewilligen, dürfte es auch unter den Aktionären der Kranich-Aktie geben. Nachdem sich das Papier am Anfang des Handelstages noch im positiven Terrain befand, drehte dies mit rund 2% ins Minus auf 5,91 EUR. Damit trübt sich das Chartbild erneut ein, ein Test des Jahrestiefs bei 5,24 EUR rückt wieder näher, zumal der Relative-Stärke-Index als auch der MACD auf Tagesbasis erneut Verkaufssignale liefert. Somit gilt für Aktionäre das gleiche Credo wie für die geplagten Urlauber: „Bleiben Sie am Boden!“

    Palantir – Optimistische Analystenstimmen

    Im Gegensatz zur deutschen Fluglinie wird beim Datenanalyseunternehmen aus Denver in Colorado nicht gestreikt. Ganz im Gegenteil, seit dem Tiefststand bei 6,44 USD konnte die Palantir-Aktie trotz eines schwachen Tech-Marktes seit Mitte Mai um rund 50% auf 9,68 USD zulegen. Nach einem Scheitern an der Widerstandszone bei 10,38 USD läuft der Wert aktuell seitwärts. Nach oben würde das Überwinden der Marke von 10,76 USD ein Kaufsignal generieren. Dagegen sollte nach unten der seit Mai ausgebildete Aufwärtstrend bei aktuell 9,04 USD nicht nachhaltig unterschritten werden.

    Rückenwind bekam die Aktie durch positive Analystenstimmen. So nahm das Investmenthaus Raymond James die Coverage für das Wachstumsunternehmen auf. Analyst Brian Gesuale stufte die Aktie „strong buy" mit einem Kursziel von 20 USD und wies darauf hin, dass die Aktie seit ihrem Höchststand Anfang 2021 um 75% gefallen ist, was die Risikoprämie "überzeugend" mache. „Das Unternehmen hat seinen Umsatz von 2018 bis 2020 fast verdoppelt und die Milliardengrenze überschritten, und wir glauben, dass sich das Unternehmen noch einmal verdoppeln könnte und 2022 mit der Umsatzgrenze von 2 Mrd. USD flirten wird", schrieb Gesuale.


    Verschiebungen und Verzögerungen gab es nicht nur bei der Lufthansa, auch der vierte Satelliten-Cluster von Kleos Space wurde nach hinten verschoben. Dadurch sackte die Aktie ab und dürfte sich aktuell auf einem interessanten Einstiegniveau befinden. Palantir erhielt von Analystenseite ein „strong buy“ mit einem Kurspotenzial von mehr als 100%.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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