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23.05.2024 | 06:00

E.ON, MGI Media and Games Invest, Bayer – durch Transformation in eine goldene Zukunft

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Bildquelle: pixabay.com

Manchmal werden Unternehmen, wenn sie überleben wollen, dazu gezwungen, ihre Geschäftsbereiche umzukrempeln. Dann ist eine Transformation unumgänglich und am Ende gehen die Unternehmen daraus oftmals gestärkt hervor. Doch es gibt auch die Möglichkeit, dass das Management frühzeitig die Zeichen der Zeit erkennt und ihre Geschäftsmodelle anpasst. Von Traditionsfirmen, die durch digitale Innovationen ein zweites Leben beginnen, bis hin zu jungen Start-ups, die durch strategische Neuausrichtungen zu Marktführern avancieren, müssen sich immer wieder Firmen den Herausforderungen stellen. Ihr Weg in eine goldene Zukunft wird von visionären Entscheidungen, agilen Anpassungen und einem unerschütterlichen Willen zur kontinuierlichen Verbesserung geprägt. Wir haben uns drei Kandidaten herausgesucht, die sich in einer Transformation befinden.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: MGI MEDIA AND GAMES INVEST SE | SE0018538068 , E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    E.ON – ordentliche Quartalszahlen

    E.ON hat in den letzten Jahren eine tiefgreifende Transformation durchlaufen. Im Zuge der Energiewende und der damit verbundenen Abkehr von Atomkraft und Kohle hat sich das Unternehmen neu definiert und strategisch neu ausgerichtet. Diese umfassende Änderung führte zur Aufspaltung des Konzerns in zwei separate Unternehmen. Das Unternehmen konzentriert sich nun verstärkt auf die Bereiche Erneuerbare Energien, intelligente Netze und Kundenlösungen. Die ausgegliederte Uniper SE hat das Geschäft mit konventionellen Energien, einschließlich Gas- und Kohlekraftwerken, sowie den Energiehandel übernommen.

    Am 15. Mai gab der Konzern seine Finanzergebnisse für das 1. Quartal bekannt, die die Erwartungen erfüllten. Das bereinigte EBITDA lag bei 2,7 Mrd. EUR und damit auf Vorjahresniveau. Hervorgehoben wurde eine signifikante Erhöhung der Investitionen um knapp 25 % im Vergleich zum Vorjahr zur Unterstützung des weiteren Wachstums. Die finanzielle Grundlage des Konzerns bleibt solide durch die erfolgreiche Platzierung von Anleihen im Wert von 3,3 Mrd. EUR zur Deckung des Finanzbedarfs für das laufende Jahr. Die Prognose bleibt unverändert optimistisch, mit einem angepeilten bereinigten EBITDA zwischen 8,8 und 9,0 Mrd. EUR und einem erwarteten bereinigten Konzernüberschuss von 2,8 bis 3,0 Mrd. EUR.

    Angesichts der verstärkten Investitionstätigkeit und der bestätigten Finanzprognose für 2024 bleibt E.ON konzentriert auf das Ziel, die Energiewende konsequent voranzutreiben. Mit dem neu geschaffenen Geschäftsfeld Energy Infrastructure Solutions setzt das Unternehmen zudem auf eine transparente Darstellung seiner Wachstumspotenziale. Trotz der gestiegenen Investitionen und den daraus folgenden negativen Auswirkungen auf den operativen Cashflow und die Netto-Verschuldung signalisiert E.ON Stabilität und eine positive Antizipation zukünftiger Entwicklungen. Nach den Zahlen fiel die Aktie, was unter anderem der gezahlten Dividende geschuldet ist und notiert aktuell bei 12,60 EUR.

    MGI – vom Spielehersteller zum Werbeunternehmen

    MGI Media and Games Invest (MGI) hat seit seiner Restrukturierung und Übernahme von gamigo im Jahr 2012 eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Ursprünglich als Gaming-Unternehmen gestartet, erweiterte MGI seine Geschäftstätigkeit 2018 erheblich um den Mediensektor und stieg in das Werbegeschäft ein. Diese strategische Neuausrichtung hat das Unternehmen in die Lage versetzt, durch eine Kombination aus Akquisitionen und organischem Wachstum eine starke Marktposition zu etablieren. Das Unternehmen besitzt heute eine fortschrittliche Plattform für programmatische Werbung, die Werbeanzeigen in Echtzeit auf verschiedenen digitalen Kanälen auktioniert.

    Dabei setzt das Unternehmen auf Künstliche Intelligenz und detaillierte Datenanalysen, um personalisierte Werbung zu liefern, die sowohl für Werbetreibende als auch für Nutzer relevant ist. Die Anzeigen werden auf Webseiten, mobilen Geräten und in vernetzter Fernsehwerbung (Connected TV) geschaltet. Dies verschafft MGI einen Wettbewerbsvorteil in einem dynamischen Marktumfeld, in dem präzise und zielgerichtete Werbung immer wichtiger wird. Im 1. Quartal konnte MGI trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, wie den Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und steigenden Zinssätzen, beeindruckende Finanzzahlen vorweisen.

    Der Umsatz stieg um 20 % auf 82,5 Mio. EUR, wobei der organische Umsatz sogar um 21 % zunahm. Das bereinigte EBITDA wuchs um 16 % auf 22 Mio. EUR. Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf die Erhöhung des Kundenstamms und die Effizienzsteigerungen durch Prozesseinsparungen zurückzuführen. Für das Gesamtjahr 2024 gibt das Unternehmen einen optimistischen Ausblick mit erwarteten Umsätzen zwischen 350 bis 370 Mio. EUR und einem bereinigten EBITDA von 100 bis 110 Mio. EUR. Auf der kommenden Hauptversammlung am 13. Juni soll die Transformation hin zu einem schnell wachsenden digitalen Medienunternehmen durch die Umbenennung in „Verve“ endgültig abgeschlossen werden. Die Aktie konnte sich seit Bekanntgabe der Jahreszahlen deutlich vom Jahrestief bei 0,77 EUR absetzen und notiert derzeit bei 1,716 EUR.

    Bayer – befindet sich in der Transformation

    Die Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens und machte Bayer zu einem der größten Akteure im Agrarsektor. Durch die Akquisition erweiterte Bayer sein Agrargeschäft erheblich und wurde zu einem führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln weltweit. Während Bayer durch die Integration von Monsantos Produktportfolio, einschließlich gentechnisch veränderter Samen und Glyphosat, seine Marktposition stärkte, übernahm es auch rechtliche Risiken und Imageprobleme. Durch die Rechtsstreitigkeiten geriet der Konzern aber letztlich in Schwierigkeiten.

    Bayer präsentierte am 14. Mai 2024 seine Quartalszahlen und löste bei Investoren gemischte Gefühle aus. Die Umsätze des Konzerns fielen im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 % auf 13,8 Mrd. EUR. Bereinigt um Währungseinflüsse und Portfolioanpassungen betrug der Rückgang jedoch nur 0,6 %. Gleichzeitig stieg das EBIT um 4,0 % auf 3,1 Mrd. EUR, während der verwässerte Gewinn pro Aktie von 2,22 EUR auf 2,04 EUR sank. Trotz eines weiterhin negativen freien Cashflows zeigte dieser einen Verbesserungswert, indem er von -4,1 Mrd. EUR im Vorjahr auf -2,6 Mrd. EUR reduziert wurde. Besonders im Fokus stehen die neuen Medikamente Nubeqa und Kerendia.

    Nubeqa, ein Mittel zur Behandlung von Prostatakrebs, erzielte beeindruckende Umsatzsteigerungen von 64 % auf 283 Mio. EUR. Kerendia, ein Medikament gegen chronische Nierenerkrankungen, verzeichnete ein Umsatzplus von 66 % auf 85 Mio. EUR. Analysten sehen in diesen Medikamenten großes Wachstumspotenzial, insbesondere bei der erweiterten Anwendung von Kerendia bei weiteren Indikationen wie beispielsweise Herzinsuffizienz. Damit könnten die bevorstehenden Patentverluste bei Blockbuster-Medikamenten abgefedert werden. Die Quartalszahlen hievten die Aktie kurzfristig wieder über die 30 EUR Marke. Aktuell zahlt man 28,00 EUR für einen Anteilsschein.


    Transformationen können für Unternehmen positive Auswirkungen haben. Im Bereich der Energiewirtschaft hat E.ON durch eine strategische Neuausrichtung und erhebliche Investitionen in erneuerbare Energien sowie intelligente Netze eine solide Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen. MGI Media and Games Invest hat sich erfolgreich von einem Spieleentwickler zu einem bedeutenden Akteur im digitalen Werbegeschäft transformiert und konnte zuletzt mit seinen finanziellen Ergebnissen beeindrucken. Trotz der Herausforderungen durch die Übernahme von Monsanto und den damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten hat Bayer durch innovative Medikamente und Anpassungen des Geschäftsmodells seine Position im Markt gestärkt. Hier läuft die Transformation aber noch.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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