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28.12.2023 | 04:45

Ein Feuerwerk für die Energiewende 2024: Siemens Energy, Almonty Industries, Siemens und Nordex ins Silvester-Portfolio nehmen?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Anhänger von GreenTech-Aktien gingen performancetechnisch im Jahr 2023 leer aus. Denn trotz gebetsmühlenartiger Berieselung aus Berlin, Brüssel und Washington, sollten die alternativen Energieprojekte noch nicht so richtig in Fahrt kommen. Es fehlen die Privatinvestoren, die die unrentablen Milliardenprojekte stemmen wollen. Dennoch könnte sich nach Abschluss der Klimakonferenz in Dubai eine neue Streitmacht der anti-fossilen Weltverbesserer auf den Weg machen und mit neuerlichen Schuldenprojekten ins neue Jahr starten. Renditejäger sollten deshalb zu Jahresbeginn kurzzeitig auf die Verlierer aus 2023 setzen, um die euphorische Neujahrswelle zu reiten. Hier ein paar Vorschläge.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , SIEMENS AG NA O.N. | DE0007236101

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy – Die Mutter trennt sich von Anteilen

    Siemens Energy ist mit einem 12-Monatsverlust von 34 % einer der schwächsten Aktien im DAX40-Index. Die schlechte Entwicklung bei der spanischen Wind-Tochter Gamesa hat die Bilanz zur Jahresmitte ins Wanken gebracht. Um die gute Orderlage dennoch bearbeiten zu können, nahm die ehemalige Energie-Sparte von Siemens eine Bundes- und Bankenbürgschaft über 15 Mrd. EUR in Anspruch. Nun versucht man die Qualitätsprobleme bei den Spaniern zu stemmen.

    Der ehemalige Mutterkonzern verfolgt derweil die konsequente Trennung von seiner Energy-Beteiligung. Siemens überträgt seinem Pensionsfonds ein weiteres 8 %-Aktienpaket der verbleibenden 25,1 % Beteiligung. Nicht ganz risikolos, denn sollten dadurch etwaige Verluste im Pensionsfonds entstehen, müssten diese von Siemens ausgeglichen werden. Siemens Energy ist seit 9. Juli 2020 von Siemens abgespalten, seit diesem Zeitpunkt trennt sich Siemens schrittweise von seinen Anteilen. Aktuell hält der Pensionsfonds bereits 14,8 % der Anteile von Siemens Energy. Für die Pensionäre ist der Schritt irrelevant, nur die ehemalige Mutter kann sich etwaigen Risiken nicht entziehen, sondern hat sie lediglich in die Zukunft verschoben. Nicht ohne Überraschung legt der Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas sein Mandat im Aufsichtsrat von Siemens Energy zum 26. Februar 2024 nieder.

    Die Siemens Energy Aktie hat seit ihren Höchstnotierungen in 2020 rund zwei Drittel an Wert verloren, Ende 2022 übernahm man die Mehrheit beim strauchelnden Windturbinen-Hersteller Gamesa. Auf der Plattform Refinitiv Eikon sind 10 von 22 Analysten dennoch freundlich gestimmt und erwarten ein durchschnittliches 12-Monatskursziel von 14,65 EUR. Damit besitzen die Münchener ein Potenzial von 30 % - einige schlechte Meldungen sollten allerdings noch einkalkuliert werden. Wer weit unter 10 EUR zugegriffen hat, sollte bestehende Gewinne bei 9,50 EUR absichern.

    Almonty Industries – Strategische Metalle machen Furore

    Eine brachiale Rally ist bei strategischen Metallen zum Jahresende zu beobachten. So legen die Seltenen Erde-Werte Neotech Metals und Defense Metals innerhalb weniger Handelstage zwischen 100 und 300 % zu. Anleger haben offensichtlich die andauernden Konflikte in der Ukraine, dem Nahen Osten und die neuerlichen Probleme im Suez-Kanal vor Augen. Klar ist, die Thematik mit den Lieferketten und dem schwerlichen Zugang zu wichtigen Metallen kann sich jederzeit zu einem Showstopper für die rohstoffabhängigen Industrienationen ausdehnen. Investoren schielen daher seit einigen Monaten auf sichere Jurisdiktionen, welche die aufkommenden Versorgungslücken auf absehbare Zeit ausgleichen können. Vor allem Green- und HighTech-Unternehmen sind auf eine stabile Versorgungslage bei wichtigen Metallen angewiesen, denn die Herstellung von Batterien und alternativen Energielösungen wie Wasserkraft-Turbinen, Windräder und Photovoltaikanlagen verschlingt beträchtliche Mengen dieser Rohstoffe. Nicht zuletzt setzt auch die KI-Welle auf einem hohen Technologisierungs-Grad auf, der in vielen Ländern erst erreicht werden muss.

    Das kanadische Unternehmen Almonty Industries besitzt 4 Liegenschaften des seltenen Metalls Wolfram. Seit einigen Jahren arbeitet das Unternehmen hart an der Revitalisierung der Sangdong-Mine in Südkorea, der Produktionsstart ist für 2024 geplant. Neben den vorhandenen Fremd-Finanzierungsmitteln der KfW über 75,1 Mio. USD sucht das Unternehmen noch nach geeigneten Eigenkapitalgebern auf Projektebene, denn die Aktionäre sollen durch die Einwerbung der neuen Mittel nicht weiter verwässert werden. Mit Blick auf 2024 sollten auch die Liegenschaften in Spanien wieder produzieren und weiteren Cashflow für die Aufbauarbeiten in Südkorea bereitstellen können.

    Mittelfristig entwickelt sich Almonty Industries zu einem Wolfram-Lieferanten mit 5 % Weltmarktanteil. Das sollte industrielle Abnehmer und mögliche strategische Partner alsbald aufhorchen lassen. In den Tagen vor Weihnachten zeigten sich steigende Umsätze bei Kursen um 0,51 CAD oder 0,37 EUR an deutschen Börsenplätzen. Risikobewusste Investoren können den Lieferanten strategischer Metalle getrost auf die Auswahlliste 2024 nehmen, denn hier winken Kursgewinne von mehreren 100 %. Die „Tax Loss Season“ in Kanada konnte dem Kurs nichts anhaben, ein gutes Zeichen!

    Nordex – Das sagen die Analysten

    Nordex hat in 2023 bis jetzt auch keinen Blumentopf gewonnen! 22 % Kursverlust in 12 Monaten, da hat der TecDAX mit +14 % mehr bieten können. Ob das kommende Jahr besser wird, hängt von einigen Faktoren ab. Das größte Problem stellen die hohen Kosten dar und wie es scheint, muss auch beim Tarifabschluss noch mit einigem Gegenwind gerechnet werden. Denn mit einem zweiten Warnstreik in Rostock hat die IG Metall ihren Forderungen in den Tarifgesprächen ordentlich Nachdruck verliehen. Zwischen 250 und 300 Nordex-Mitarbeiter versammelten sich Mitte Dezember am Produktionsstandort. Gewerkschafter Stefan Schad zeigte sich zwar zufrieden mit der Beteiligung, dennoch gibt es wohl für den Standort Deutschland keine weitergehenden Beschäftigungssicherungen. Kein Wunder, denn neben den eh schon hohen Lohnkosten haben sich weitere Input-Faktoren wie Strom, Gas und wichtige Rohstoffe seit Wirken der Ampelregierung in Berlin zu einem landesweiten Kostenproblem für die Industrie entwickelt.

    Trotzdem möchte das Nordex-Management im kommenden Jahr wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Die Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten einen Gewinn je Aktie von 0,13 EUR, er soll in 2025e sogar auf 0,70 EUR emporschnellen. Es gibt durchaus positive Stimmen: Die Experten der Investmentbank Jefferies und der Deutschen Bank erwarten 12-Monatskursziele von 17 bzw. 16 EUR. Charttechnisch gibt es erste Kaufsignale bereits oberhalb der 11 EUR-Marke. Finale Jahreszahlen gibt es aber erst am 26. März 2024. Bis dahin dürfte der Kurs noch heftig schwanken. Trader setzen Abstauber-Limite im Korridor von 8 bis 9 EUR.

    Während Nordex, Siemens Energy und Almonty noch den Weg nach oben suchen, hat Siemens sogar den DAX40-Index schlagen können. Chapeau! Quelle: Refinitiv Eikon vom 22.12.2023

    Strategische Metalle sind seit einigen Tagen der Hit auf dem Kurszettel. Das könnte sich in 2024 schnell in mehreren 100 % Kursgewinn ausdrücken. Siemens Energy und Nordex proben den Turnaround, Almonty hat die mittelfristige, charttechnische Wende bereits geschafft.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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