22.07.2024 | 04:45
Trotz Supergau mit CrowdStrike sind 100 % Rendite mit TUI, Lufthansa, Prismo Metals und Baywa möglich!
Die CrowdStrike-Panne zeigt uns, wie abhängig die Welt mittlerweile von den Multi-Konzernen aus Amerika ist. Innerhalb von Stunden ging nichts mehr, bei Flughäfen, Supermärkten, Banken und sogar Operationen mussten in einigen Krankenhäusern verschoben werden. Lässt dies Verantwortliche darüber nachdenken, was dringend geändert werden muss? Denn neben einer komplett abhängigen Situation im IT-Bereich, steht gerade Europa auch in Sachen Rohstoffe ziemlich schlecht da. Kanzler Scholz sucht Ressourcen in Serbien, einem Land das gerne in die EU möchte, dem Aggressor Wladimir Putin aber erst mal nähersteht. Kann Brüssel über solche Tatsachen hinwegsehen und gleichzeitig weitere Milliarden in die Ukraine überweisen? Die Nöte Europas sind offenbar vielfältig und am dringendsten muss wohl die Energiewende gemeistert werden, um die andauernde Abwanderung der Industrie in günstigere Jurisdiktionen zu verhindern. Investoren stehen gerade in diesen Tagen vor enormen Herausforderungen. Wir liefern einige Ideen für ein 100 %-Portfolio.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
CROWDSTRIKE HLD. DL-_0005 | US22788C1053 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , PRISMO METALS INC | CA74275P1071 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , BAYWA AG VINK.NA. O.N. | DE0005194062
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Baywa – Das sieht nicht gut aus
Fast 70 % Verlust in 12 Monaten und dann der Schock. Der in Milliardenhöhe verschuldete SDAX-Konzern BayWa hat einen Sanierungsgutachter an Bord geholt. Untersucht werden soll die angespannte Finanzierungslage. Der Münchener Agrar- und Energiehändler beschäftigt etwa 24.000 Mitarbeiter, der Vorstand Marcus Pöllinger bekundet Optimismus, die prekäre Lage nachhaltig lösen zu können. Bei einer Verschuldung von über 5 Mrd. EUR gar nicht so einfach, denn die Marktkapitalisierung ist auf rund 430 Mio. EUR gefallen. Der jüngste Anstieg der Kreditzinsen hat die Finanzierung der Milliardenkredite immens verteuert, es droht die Überschuldung. Wer der Gutachter ist und bis wann die ersten Maßnahmen vorliegen, teilte das Unternehmen zunächst nicht mit.
Die BayWa AG hatte im letzten Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert und das Jubiläumsjahr mit einem Nettoverlust von 93 Mio. EUR beendet. Im ersten Quartal rutschte BayWa mit einem Minus von 108 Mio. EUR noch tiefer in die roten Zahlen. Ende März hatte der Konzern lang- und kurzfristige Schulden in Höhe von fast 5,6 Mrd. EUR angehäuft. Auf der Hauptversammlung im Juni verkündete CEO Pöllinger bereits einen sozialverträglichen Stellenabbau und Verkäufe nicht wesentlicher Geschäftsbereiche. Aufgebaut hat diese Schulden zum Großteil der 2023 ausgeschiedene Klaus Josef Lutz, der BayWa in einen Mischkonzern verwandelte, global expandierte und vor allem das Geschäft mit erneuerbaren Energien als zweites Standbein des Konzerns aufbaute. Ein Schluck zu viel aus der Pulle, jetzt muss wohl erst hart saniert werden. Mal sehen, wie das weitergeht. Abwarten!
Prismo Metals – Kupfer aus Arizona ist nur der Anfang
Gänzlich in die andere Richtung geht es mit dem kanadischen Explorationsunternehmen Prismo Metals. Der Kurs konnte in den letzten 6 Monaten um erstaunliche 70 % zulegen. Die Begründung ist genauso kurz wie einleuchtend. Der Junior besitzt neben Gold- und Silberprojekten in Mexiko im rohstoffreichen Arizona auch eine Liegenschaft namens „Hot Breccia“. Das Grundstück besteht aus 1.420 Hektar mit ganzen 227 zusammenhängenden Bergbau-Claims, die sich im Weltklasse-Kupfergürtel zwischen den gut bekannten Kupferminen Morenci, Pinto Valley, Ray und Resolution befinden. Hot Breccia weist viele Gemeinsamkeiten mit diesen benachbarten Systemen auf, vor allem einen Schwarm von Porphyrgängen und eine Reihe von Brekzienröhren, welche zahlreiche Fragmente von gut kupfermineralisiertem Gestein enthalten.
Prismo führte schon im vergangenen Jahr eine elektromagnetische Flugvermessung (ZTEM) durch, bei der eine sehr große leitfähige Anomalie identifiziert wurde. Zusätzliche Probenahmen auf dem Projekt haben das Vorhandensein einer Kupfermineralisierung in Verbindung mit polymiktischer Brekzie gezeigt, welche Fragmente von Sedimentgestein und Mineralisierung aus einer Tiefe von vermutlich 400 bis 1.000 Metern an die Oberfläche gebracht haben. Vor 10 Tagen hat Prismo Metals vom Bureau of Land Management (BLM) die Genehmigung für 10 Bohrfelder auf Hot Breccia erhalten. Es kann also losgehen!
Nach Aussagen von Wood Mackenzie wird sich der jährliche Primär-Kupferbedarf bis zum Jahr 2030 um 30 % auf ca. 25 Millionen Tonnen erhöhen. Und das Erz ist heute schon mehr als knapp. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, Künstliche Intelligenz und E-Mobilität benötigen weltweit deutlich mehr Kupfer als bislang geschätzt und derzeit gibt es keine wesentlichen Minen-Neueröffnungen. Der Bau einer Kupfermine dauert bis zu 10 Jahre und verschlingt Milliarden. Deshalb sind Liegenschaften wie Prismo Metals im Fokus, denn hier stehen bereits Energieversorgung, Verarbeitungsanlagen und Infrastruktur durch den benachbarten Abbau zur Nutzung bereit. Ein Major, der neue Vererzungen für die nötige Expansion sucht, zahlt für die ausstehenden 53,3 Mio. Aktien derzeit nur 11,7 Mio. CAD. Ein Klacks - die nächste Kupfer-Rally dürfte den Prismo-Kurs daher weiter unter Strom setzen.
TUI und Lufthansa – Immer noch schwach auf der Brust
Immer noch unter Druck stehen die beiden Touristik-Konzerne TUI und Lufthansa. Während die Hannoveraner eine neue Wandel-Anleihe im Umfang von 487 Millionen EUR emittieren, kaufen sie gleichzeitig 472 Millionen EUR alte Titel mit Fälligkeit 2028 zurück. Das Angebot stellt den letzten Schritt zur Refinanzierung der von der staatlichen Förderbank KfW erhaltenen Kreditlinie dar, diese soll von derzeit 550 auf rund 210 Millionen EUR absinken. Den verbleibenden Betrag der Corona-Hilfen möchte der Reisekonzern dann in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2025 tilgen. TUI verlängert mit diesem Schritt das Fälligkeitsprofil seiner Schulden und senkt die Zinskosten deutlich. Die neu ausgegeben 1,95 %-Anleihen laufen bis 2031 und können zu 9,60 EUR gewandelt werden. Ein guter Schachzug in der anhaltenden Sanierung, die Börse quittierte die Aktion trotzdem mit einem 10 % Verlust in nur 48 Stunden.
Immer noch schwach auf der Brust zeigt sich die Lufthansa. Der System-Stillstand führte am Freitag zu erheblichen Verspätungen, dennoch konnte sich der Kurs von seinem Mittwochstief bei 5,58 EUR wieder auf 5,76 EUR nach oben schwingen. Die Schweizer Investment-Bank UBS hatte ihr „Kauf“-Rating mit Kursziel 12,3 EUR bestätigt. Nicht ganz so optimistisch sind die Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon. Sie erwarten im Schnitt einen 12-Monatskurs von tiefen 6,80 EUR. Sowohl TUI als auch Lufthansa brauchen offensichtlich noch etwas mehr Luft unter den Flügeln. Dennoch: In besseren Zeiten werden hier sicherlich auch mal wieder 50 % höhere Preise aufgerufen. Stehen sie Gewehr bei Fuß!
Für die Energiewende ist insbesondere Kupfer sehr wichtig geworden, hier ist Prismo Metals ein Lieferant in spe. CrowdStrike wird viel Gutes tun müssen, um die Fehler der letzten Woche glatt zu bügeln. TUI, Lufthansa und BayWa müssen ihre Geschäftsmodelle schnell wieder flott bekommen, um durchstarten zu können.
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