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07.02.2023 | 10:02

Aixtron, Siemens Energy, Bechtle AG – Dem Marktumfeld getrotzt

  • Markt
  • Rezession
  • Jahreszahlen
Bildquelle: pixabay.com

Die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen waren untertrieben gesprochen in der Vergangenheit schon einmal besser. Hohe Energiekosten, stark gestiegene Rohstoffpreise, gesprengte Lieferketten und fehlendes Personal erschweren einen reibungslosen Geschäftsablauf. Dennoch können sich viele Unternehmen dieser Schlinge entziehen und dürften nach dem Abflauen der Krise gestärkt daraus hervorgehen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: AIXTRON SE NA O.N. | DE000A0WMPJ6 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , BECHTLE AG O.N. | DE0005158703

Inhaltsverzeichnis:


    Aixtron – Dicke Fische an der Angel

    Die Unternehmen ams Osram und Aixtron haben eine Zusammenarbeit bekanntgegeben, um die Massenproduktion von Micro-LEDs für hochauflösende Displays zu ermöglichen. AMS-Osram wird spezifische Anlagen des Hightech-Maschinenbauers Aixtron auf 200-Millimeter-Wafern nutzen. Diese Technologie verspricht stärkere Kontraste und kräftigere Farben als OLEDs und ist im Vergleich dazu günstiger. Branchenexperten gehen davon aus, dass Apple ab 2024 für teure Versionen der Apple Watch auf Micro-LED setzen wird, wobei AMS Osram als potenzieller Zulieferer in Frage kommt.

    „Aixtron und ams Osram arbeiten seit langem zusammen, und wir sind mit den Leistungs- und Qualitätsstandards der Anlagen vertraut. Für ein ehrgeiziges Projekt wie die Entwicklung und Produktion von Micro LEDs für AsP- und GaN-Bauelemente benötigen wir genau einen solchen Partner an unserer Seite", sagt Robert Feurle, Executive Vice President und Leiter der Business Unit Opto Semiconductors bei ams Osram.

    Aus charttechnischer Sicht konnte die Aixtron- Aktie nach einem Rücksetzer den wichtigen Unterstützungsbereich bei 26,60 EUR, dem Hoch aus dem Jahr 2021 halten. Positiv gestimmt sind die Analysten des US-Hauses Jefferies, die ihre Einstufung für Aixtron auf mit „buy" und einem Kursziel von 35 EUR wiederholten.

    Siemens Energy – Tochter belastet

    Der Elektro- und Energietechnikhersteller aus München hat im ersten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von mehr als einer halben Mrd. EUR verzeichnet, der auf die Verluste der Tochtergesellschaft Siemens Gamesa in Spanien zurückzuführen ist.

    Siemens Energy berichtete bereits Ende Januar vorläufige Zahlen, die ein Minus von 246 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufweisen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich das eigene Geschäft verbesserte, jedoch Belastungen bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa das Ergebnis beeinträchtigten. Um den Turnaround zu erreichen, hat Siemens Energy kürzlich ein Übernahmeangebot für die restlichen Anteile der spanischen Tochter abgeschlossen. CEO Christian Bruch kommentierte dazu: "Der angestrebte Rückzug von Siemens Gamesa von der Börse wird dabei helfen, sich auf die Lösung der operativen Probleme und den Turnaround zu konzentrieren". Durch dieses Angebot hofft Siemens Energy, die finanziellen Schwierigkeiten in Zukunft überwinden zu können".

    Siemens Energy plant, durch die Ausgabe neuer Aktien oder eigenkapitalähnlicher Instrumente zusätzlich bis zu 1,5 Mrd. EUR zur Refinanzierung des Komplettübernahme von Siemens Gamesa am Kapitalmarkt zu besorgen. Der bisherige Finanzierungsbedarf wurde mit Hilfe eigener Mittel, einer Pflichtwandelanleihe und einer Brückenfinanzierung gestemmt. Bis Ende Januar betrug der Mittelbedarf 3,7 Mrd. EUR. Das Delisting der Aktien von Siemens Games ist für den 10. Februar vorgesehen.

    Bechtle AG – Rekordquartal zum Abschluß

    Das Unternehmen aus Neckarsulm ist ein weltweit führendes IT-Unternehmen mit mehr als 85 Systemhäusern, 14 E-Commerce-Gesellschaften und einem globalen Partnernetzwerk. Insgesamt beschäftigt Bechtle, dass im MDAX und TecDAX gelistet ist, über 14.000 Mitarbeiter und betreut 70.000 Kunden aus Industrie und Handel, dem Public Sector sowie dem Finanzmarkt.

    Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gelang Bechtle im vierten Quartal ein Turnaround beim operativen Cashflow, der bezogen auf das Gesamtjahr schwarze Zahlen aufzeigen wird. Grund für die positive Entwicklung war der Abbau des hohen Vorratsbestandes. So konnte im Geschäftsjahr 2022 ein starkes Wachstum verzeichnet werden. Das Geschäftsvolumen stieg um über 16 % auf 7,28 Mrd. EUR, der Umsatz überschritt erstmals die Marke von 6 Mrd. EUR, was vor allem organisches Wachstum bedeutete. Das Vorsteuerergebnis stieg um 9 % auf rund 350 Mio. EUR. Die EBT-Marge fiel leicht auf 5,8% gegenüber 6,0 % im Vorjahreszeitraum.

    Das vierte Quartal 2022 war für Bechtle ein ausgesprochen Erfolgreiches. Mit einem Geschäftsvolumen von 2,18 Mrd. EUR verzeichnete das Unternehmen das bisher stärkste Quartal in seiner 40-jährigen Geschichte. Der Umsatz stieg um 18 % und das EBT um knapp 10 %. Die EBT-Marge betrug 5,7 %. Zudem legte der Auftragseingang deutlich zu, sodass der Bestand mit 1,6 Mrd. EUR zum 30. September 2022 gehalten werden konnte.

    Auch bei Bechtle zeigen sich die Analysten des US-Hauses Jefferies positiv. Vor Bekanntgabe der Zahlen wiederholte Analyst Martin Comtesse sein Kaufrating mit einem Kursziel in Höhe von 51 EUR.


    Die Bechtle AG konnte trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein Rekordquartal verzeichnen. Dagegen weitete Siemens Energy den Verlust aufgrund der Tochter Siemens Gamesa weiter aus. Aixtron könnte durch die Kooperation Großkunden wie Apple an Land ziehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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