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09.02.2023 | 14:45

Mensch und Maschine, Delivery Hero, Bastei Lübbe - Wachstum aus den hinteren Reihen

  • Jahreszahlen
  • Märkte
  • Börse
Bildquelle: pixabay.com

Die EQS Group, ein führender internationaler Cloud-Anbieter in den Bereichen Corporate Compliance, Investor Relations und Nachhaltigkeitsberichterstattung wartete mit einer interessanten Studie auf. Demnach veröffentlichten die 299 Emittenten aus dem Prime Standard im Jahr 2022 163 Ad-hoc-Meldungen mit den Schlagwörtern „Prognoseänderung“ oder „Gewinnwarnung“. Im DAX trübte sich die Stimmung gegenüber dem Vorjahr angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine deutlich ein, dagegen gab es im MDAX und SDAX etwas mehr Anpassungen nach oben als nach unten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BASTEI LUEBBE AG O.N. | DE000A1X3YY0 , MENSCH UND MASCH.O.N. | DE0006580806 , DELIVERY HERO SE NA O.N. | DE000A2E4K43

Inhaltsverzeichnis:


    Mensch und Maschine Software SE – Neue Rekordzahlen

    MuM ist eine Softwarefirma, die sich auf CAD/CAM/BIM spezialisiert hat. Sie ist in zwei Segmente unterteilt: Standardsoftware und Systemhaus. 1984 von Adi Drotleff gegründet, war es das achte Unternehmen am Neuen Markt. MuM bietet Kunden aus Industrie, Bauwesen und Infrastruktur kundenspezifische Digitalisierungslösungen, Schulung und Beratung an.

    Die Mensch und Maschine Software SE hat im Jahr 2022 ein starkes Wachstum erreicht und ein Rekordergebnis erzielt. Das Neugeschäft bei eigener Software sowie das Bestandsgeschäft im Systemhaus waren die wichtigsten Wachstumsfaktoren. Der Umsatz stieg um 11%, der Rohertrag pro Jahr um 10%. Die Kosten wuchsen dagegen nur um 7% an, was zu einem deutlichen Anstieg des EBIT um 23% von 34,69 auf 42,6 Mio. EUR führte . Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter stieg um 22% auf ca. 26 Mio. EUR. Der operative Cashflow belief sich auf rund 38,7 Mio. EUR.

    Aufsichtsratsboss Adi Drotleff und CFO Markus Pech haben bereits einen Dividendenvorschlag von 1,40 EUR festgelegt. Für das laufende Jahr rechnet MuM mit einem Anstieg des Nettogewinns auf 1,64 bis 1,81 EUR je Aktie, einer Steigerung von bis zu 20%.
    Die Aktie des Technologiedienstleisters notiert bei 52,50 EUR. Bei einem Ausbruch über die Marke von 53,90 EUR würde ein neues Kaufsignal generiert werden.

    Bastei Lübbe – Digitalisierung läuft

    Mit Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 wartete auch der Publikumsverlag mit Sitz in Köln auf, der sich auf die Herausgabe von Büchern, Hörbüchern und eBooks spezialisiert hat. Der Verlag bietet Tausende Titel aus den Bereichen Belletristik, Sach- sowie Kinder- und Jugendbuch an und ist im Segment der Hardcover-Belletristik seit vielen Jahren Marktführer in Deutschland. Zudem produziert Bastei Lübbe Audio- und eBooks und ist somit Innovationstreiber im Bereich digitaler Medien und Verwertungskanäle.

    Dabei zog Bastei Lübbe bei der Veröffentlichung der 9-Monatszahlen für das Geschäftsjahr trotz des schwierigen Marktumfeld eine optimistische Bilanz, wobei das Konzernergebnis EBIT aufgrund von gestiegenen Kosten bei Druck und Papier und der bereits veröffentlichten Anpassung des Firmenwertansatzes des Tochterunternehmens smarticular von 12,1 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR zurückfiel. Der Umsatz rutschte aufgrund der schwindenden Konsumbereitschaft um 2% auf 73,2 Mio. EUR.

    Der Umsatz des Digitalen Programms der Labels beHEARTBEAT und beTHRILLED ist im Vergleich zum letzten Jahr um 4% gestiegen. Die beiden Marken, die ursprünglich als reine eBook-only Marken gestartet sind, erwirtschaften inzwischen annähernd 20% ihres Umsatzes mit Printtiteln. Zudem hat die Verlagsmarke LYX hat ein community-getriebenes Geschäftsmodell entwickelt, welches sich weiter positiv entwickelt. Im Sommer wurde das neuartige Event-Konzept „LYX-Pop-up-Tour“ in fünf Großstädten Deutschlands von jungen Heranwachsenden begeistert aufgenommen und die sozialen Medien begleitet. Am Ende des dritten Berichtsquartals hat der Umsatz von LYX um 57% über den Vorjahreswerten gelegen.
    Die Jahresprognose wurde trotz der makroökonomischen Rahmenbedingungen bestätigt. Demnach rechnet Bastei Lübbe mit einem Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) im Bereich zwischen 6,0 und 7,0 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge zwischen 6,5% und 7,5%. Der Konzernumsatz soll unverändert in einer Spanne von 90 bis 95 Mio. EUR liegen.

    Delivery Hero – Weitere Enttäuschung

    Beim Umsatz und Warenwert enttäuschte der Essenslieferdienst erneut und blieb unter den Erwartungen, in Sachen Profitabilität konnten die Berliner jedoch einen deutlichen Schritt nach vorne machen.

    Delivery Hero hat im vierten Quartal eine Steigerung des GMV (Bruttowarenwert) von 10,434 Mrd. EUR auf 11,35 Mrd. EUR und des Umsatzes von 2,1 Mrd. EUR auf 2,53 Mrd. EUR verzeichnet. Dies beinhaltet neben dem Umsatz auch Gebühren der Kunden für die Nutzung der Online-Plattform.
    Der Außenumsatz des Unternehmens im Gesamtjahr betrug 44,61 Mrd. EUR und der Umsatz 9,59 Mrd. EUR im Vergleich zu 37,98 bzw. 7,26 Mrd. EUR im Vorjahr. Delivery Hero begründete die leicht niedrigere Kennziffer mit Währungseffekten und dem Fokus auf Profitabilität. Die bereinigte EBITDA/GMV-Marge verbesserte sich um 3%e gegenüber dem Vorjahr auf minus 0,3%. Im Gesamtjahr lag die Marge bei minus1,4 %, was innerhalb der angepeilten Spanne von minus 1,4 bis minus 1,5% lag.

    „Wir freuen uns darauf, diesen Kurs 2023 fortzusetzen und bestätigen unsere Prognose einer positiven bereinigten EBITDA/GMV-Marge, einschließlich Glovo, von über 0,5% für das gesamte Geschäftsjahr 2023 sowie über 1 Prozent für H2 2023", sagte CFO Emmanuel Thomassin." Wir halten auch weiter an unserem Ziel fest, während der zweiten Jahreshälfte 2023 die Gewinnschwelle beim Free Cash Flow zu erreichen."

    Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Delivery Hero auf „overweight" mit einem Kursziel von 65 EUR belassen.


    Bei den Jahreszahlen legte Mensch und Maschine ein Rekordergebnis aufs Parkett. Bastei Lübbe konnte Erfolge im Digitalgeschäft aufweisen, bei Delivery Hero sind alle Augen auf die Profitabilität gerichtet.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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