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17.03.2021 | 05:10

Volkswagen, Varta, Rock Tech Lithium – Die deutsche Batterie kommt!

  • Lithium
Bildquelle: pixabay.com

Glaubt man den Verlautbarungen deutscher Vorstände, so bekommt Tesla nun ordentlich Gegenwind aus Europa. Tesla wird insgesamt rund 6 Mrd. EUR in die Gigafabrik bei Potsdam investieren, nach Schätzungen von Branchenanalysten werden in der deutschen Automobilindustrie allein in 2021 ca. 25 Mrd. EUR in die Entwicklung der e-Mobilität investiert. Die Branche ist nun aufgewacht, sie verlässt den Schlafwagen und trifft sich zur Strategiesitzung im vorderen Triebwagen. Zeit für uns auf Aktien zu blicken, die diesen Trend ausleben können, weil sie die Zeichen der Zeit erkannt haben.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
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Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen – Der Powerday schafft Klarheit

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    Das stellt selbst den Battery-Day von Tesla in den Schatten. Der zweitgrößte Autohersteller der Welt kündigt eine komplette Strategie-Umstellung in Richtung e-Mobilität an. Über die letzten Quartale konnte zu diesem Thema immer noch Zurückhaltung verspürt werden, doch nun scheinen die Schleusen geöffnet.

    2020 brachte auch für VW einen kräftigen Dämpfer, denn die weltweiten Fahrzeug-Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns fielen infolge der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2020 um 15,2% auf 9,3 Mio. Einheiten zurück, der Nachsteuergewinn fiel auf 8,8 Mrd. EUR. Doch nun gibt es eine Palette von Ankündigungen: Ganze 6 Giga-Batteriewerke sollen in den nächsten 5 Jahren entstehen, bis dahin soll es auch 18.000 Schnellladestationen in Europa geben. Im Jahr 2021 will Volkswagen weitere E-Modelle herausbringen und in diesem Jahr sollen bereits eine Million elektrifizierte Fahrzeuge ausgeliefert werden.

    Im Jahr 2020 gab es bei VW im Absatz mehr als eine Verdreifachung im E-Bereich und bei den Plug-in-Hybriden einen Anstieg um 175%. In den nächsten drei Jahren werden diese Anteile explosiv wachsen. In China will Volkswagen ganze 17.000 Ladestationen bis 2025 aufbauen, zum Vergleich: Tesla betreibt momentan 20.000 Schnellladestationen weltweit.

    Der VW-Konzern will nun in den kommenden Jahren mit dem Ausbau der Plattformstrategie wieder zur gewohnten Gewinnstärke zurückkehren. Während Norwegen neue Verbrenner bereits ab 2025 verbiete, planen Schweden, Dänemark, Großbritannien, die Niederlande, Israel und Indien diesen Schritt erst für 2030. Eine zeitliche Stellungnahme für das Ende des Verbrennungsmotors lehnt VW weiter ab, aber Audi hatte bereits angekündigt, ab sofort zumindest keine neue Generation von Verbrennungsmotoren mehr zu entwickeln.

    Wenn man den Worten von Herbert Diess genau zuhört wird klar: Deutschland ist jetzt mental im e-Mobilitätszeitalter angekommen – und unsere Tugenden sind Verlässlichkeit und Gründlichkeit. Das klingt nach Vollgas! Ob es der Aktie weiter Treibstoff verleiht wird man sehen, denn der Wert stieg allein in 2021 bereits um 40%.

    Varta – Es geht doch schneller mit der Autobatterie

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    Wer hätte das gedacht? Vor einem Monat gab es Zahlen von Varta, die in ihrer Gesamtheit eher enttäuschten. Die Aktie fiel wie ein Stein von 180 auf rund 100 Euro zurück. Die Märkte fanden in der Kommunikation insgesamt zu wenig Information, was die Planungen im Bereich Autobatterie betrafen. Nun ist es aber raus und der geplante Einstieg in die E-Mobilität beflügelt den Kurs des Wertpapiers erneut. Steht nun ein schnelles Comeback der Aktie an?

    Das schwäbische Unternehmen will moderne Batteriezellen für Elektroautos produzieren und baut zu diesem Zweck aktuell eine Produktionslinie am Stammsitz in Ellwangen auf. Die neue Batteriezelle des Typs 21700 soll laut einem Bericht in der WirtschaftsWoche vorerst vor allem in leistungsstarken E-Autos als kurzzeitiger Beschleuniger oder in neuartigen Antriebskonzepten seine Verwendung finden. Verhandlungen mit mehreren Autoherstellern laufen demnach bereits, in den nächsten Wochen soll es genauere Auskünfte geben.

    Varta wagt mit diesem Schritt den Vorstoß in ein noch junges, aber hart umkämpftes Marktsegment, das vor allem von asiatischen Unternehmen sowie dem US-Autobauer Tesla dominiert wird. Sollte es Varta gelingen, mit entsprechenden Partnerschaften Fuß in diesem Bereich zu fassen, ist das Wachstumspotenzial riesig.

    Für den gestrigen Tag fällt die Reaktion an der Börse entsprechend euphorisch aus. Schon mittags erreichte der Kurs knapp 130 EUR, er konnte sich bis abends auch bei 129 EUR halten. Ob der explosionsartige Anstieg von Dauer ist, bleibt dennoch abzuwarten. Wichtig für Varta wird sein, wie schnell und konkret man sich mit der Automobilindustrie an einen gemeinsamen Entwicklungstisch begibt.

    Rock Tech Lithium – Ein kanadischer Lithiumwert mit deutschem Management

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    Im September 2020 sagte Dirk Harbecke (Chairman von Rock Tech Lithium): "Was in der großen Breite der Bevölkerung noch unterschätzt wird, ist wirklich, dass wir es hier mit einer Revolution zu tun haben. Die Batterien werden unsere ganze Gesellschaft weiter und weiter verändern!“ Eine Aussage mit Weitblick, denn schon damals sprach er vom „Goldenen Jahrzehnt für Lithium-Ionen-Batterie“. Seine Worte erhalten in den letzten Tagen jedoch eine neue Wertigkeit, denn die Autohersteller haben sich offensichtlich entschieden. Die Zulassungsraten in Deutschland sprechen für den Konsumenten die gleiche Sprache: Im Jahr 2020 wurden 2,9 Mio. Fahrzeuge zugelassen, die Anzahl der Elektro- und Hybridfahrzeuge stieg um 200%. Im Februar betrug der Elektro-Anteil an den Gesamtzulassungen bereits 9,4%, noch stärker waren die Hybridfahrzeuge mit 27,1%.

    Rock Tech Lithium will die nachhaltige Mobilitätswende unterstützen, das berücksichtigt man auch in den eigenen Produktionsprozessen. Es geht letztendlich um die Verfügbarkeit von Lithium, genauer gesagt, um sogenannte Konverter, die die notwendige technische Infrastruktur für die Lithium-Aufbereitung darstellen. Wenn die Herstellung des begehrten Lithiums dann in 2023 beginnt, wird man alle Vorkehrungen getroffen haben, um den Standort Deutschland mit dem so wichtigen Rohstoff beliefern zu können, denn man spricht schon jetzt mit großen deutschen Abnehmern, die die Produktionsmengen später einkaufen sollen.

    Nachdem kürzlich der Einstieg einiger Anker-Investoren publik wurde, geht man bei Rock Tech jetzt davon aus, gegen Ende 2021 die Finanzierung des Lithium-Konverters auf die Beine stellen zu können. Dies umfasst die Fertigstellung der Anlagenplanung, die Standortentscheidung sowie den Abschluss erster Lieferverträge. Voraussetzung ist der Produktionsstart von Lithium-Hydroxid in der eigenen Pilot-Anlage ab dem Frühjahr, dies schafft den sogenannten „Proof of Concept“ für die darauffolgende Großinvestition.

    Aufgrund der positiven Aussichten hat sich die Marktkapitalisierung gegenüber Mitte letzten Jahres bereits verzehnfacht. Die Erwartungen des Managements haben sich bestens erfüllt, denn jetzt steht die Branche unter Strom – Volkswagen und Varta sind unter den Hauptprotagonisten, Rock Tech Lithium wird als wichtiger Rohstoff-Lieferant ordentlich Fahrt aufnehmen können.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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