Menü schließen




17.10.2023 | 05:10

Varta, First Phosphate, Volkswagen VZ – Große Chancen in ausgebombten Branchen

  • Märkte
  • Rohstoffe
  • erneuerbare Energien
  • Stock Picking
Bildquelle: pixabay.com

Die aktuellen Rahmenbedingungen mit einer schwach laufenden Konjunktur, Rezessionsängsten und einer weiter hohen Inflation macht kapitalintensiven Unternehmen der erneuerbaren Energien zu schaffen. Auch die dafür benötigten Rohstoffe lösten sich deutlich von ihren 2021 erzielten Allzeithochs. Dass diesem Sektor jedoch die Zukunft gehört, steht außer Frage. Wichtiger denn je ist für Anleger jedoch das aktive Stock Picking.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Das Warten auf die Varta-Zahlen

    Am 14. November wird es ernst für den krisengebeutelten Batteriehersteller aus Ellwangen. Dann präsentiert Varta seine Zahlen zum dritten Quartal. Wie bei den Halbjahreszahlen berichtet, sollten die zweiten sechs Monate des Jahres eigentlich besser verlaufen als das erste Halbjahr. Für das Gesamtjahr wurden bislang 900 Mio. EUR geschätzt.

    Dass die Restrukturierung nicht von heute auf morgen erledigt ist, bestätigte CEO Markus Hackstein in einem kürzlich erschienen Interview im „Handelsblatt“. Gegenwind erhalte das deutsche Traditionsunternehmen durch die Billigkonkurrenz aus Asien, eine Nachfrageflaute infolge der Verbraucherzurückhaltung und hohe Energie- und Materialkosten. „Wir sind mitten in einer Restrukturierung, die uns noch mehrere Jahre begleiten wird", sagte der Varta-Chef. Durch den im nächsten Jahr abgeschlossenen Abbau von global rund 800 Stellen sollen zum Teil die im vergangenen Jahr hohen Verluste eingedämmt werden.

    Verluste dürften laut dem Firmenlenker auch in diesem Jahr anfallen, auf welche Größenordnung sich diese belaufen, wurde dagegen noch nicht kommuniziert. Aus charttechnischer Sicht bleibt die Situation bei der Varta-Aktie weiter heikel. Ein Rutsch unter das Niveau des Zwischentiefs bei 16,75 EUR würde die Tür zu neuen Jahrestiefstständen von Anfang Juni bei 13,82 EUR weit öffnen.

    First Phosphate mit wichtiger Rolle für die Batterieindustrie

    Das kanadische Unternehmen wird in Bezug auf die Unabhängigkeit von Rohstoffen gegenüber Ländern wie Russland und China immer wichtiger, dies zeigt die Interessensbekundung der Export-Import Bank of the United States. Dabei geht es darum, dem Mineralerschließungsunternehmen, das sich auf die Gewinnung und Reinigung von Phosphat zur Herstellung von aktivem Kathodenmaterial für die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterieindustrie fokussiert, Finanzierungen in Höhe von bis zu 170 Mio. USD zur Verfügung zu stellen. Hierbei soll der „Letter of Interest“ die Beschaffung von US-Waren und -Dienstleistungen durch First Phosphate in Kanada unterstützen.

    Eine Finanzierungsverpflichtung stellt dies noch nicht da. Vorher muss die Bank noch seine standardmäßige Due-Diligence-Prüfung durchführen, bevor ein finales „go“ für diese Transaktion gegeben werden kann. Der Zugang zu dieser staatlich unterstützten Finanzierung würde einen deutlichen Ausbau der Projekte beinhalten. Zudem könnte eine stabile Fremdfinanzierung die Altaktionäre vor Verwässerungen schützen.

    Der Plan von First Phosphate sieht vor, sich direkt von der Produktionsstätte in die Lieferketten größerer nordamerikanischer LFP-Batteriehersteller zu integrieren, die aktives LFP-Kathodenmaterial in Batteriequalität benötigen. First Phosphate besitzt in der Region Saguenay-Lac-St-Jean in Quebec mehr als 1.500 km² Landrechte. Die Liegenschaft enthält seltenes Anorthosit-Eruptivphosphatgestein, das hochwertiges Phosphatmaterial ohne erhöhte Konzentrationen schädlicher Elemente liefert. Dieses soll in einer Reihe von Verarbeitungsschritten zu hochreiner Phosphorsäure in Batteriequalität verarbeitet werden.

    Durch einen seit Monaten positiven Newsflow konnte sich die Aktie seit Mitte September um knapp 37 % auf 0,35 CAD von ihren Jahrestiefs lösen. Bei einem Überwinden der Widerstandsmarke von 0,40 CAD würde sich aus heutiger Sicht ein kurzfristiges Potenzial von rund 50 % bis zum nächsten Widerstand bei 0,55 ergeben.

    Volkswagen VZ. – Kaufzurückhaltung spürbar

    Die Absatzzahlen des dritten Quartals zeigen im Geschäftsbereich Elektroautos zwar ein Wachstum, ein Boom, wie ihn die Branche noch zu Beginn des Jahrzehnts erwartete, sieht jedoch anders aus. Insgesamt lieferten die Wolfsburger zwar 209.900 Einheiten und damit 40,5 % mehr als im Vorjahresquartal aus, dennoch sei eine deutliche Kaufzurückhaltung, besonders bei den E-Autos zu spüren.

    In den ersten neun Monaten lieferte der Konzern aus Niedersachsen 531.500 mit Batterie betriebene Einheiten aus. 64 % der Auslieferungen des Konzerns entfielen auf Europa, gefolgt von China mit 22 %, Nordamerika mit 10 % sowie 4 % aus anderen Märkten. Dabei steigerte sich der Absatz im Heimatmarkt um 61 % und Nordamerika mit 74 % noch zufriedenstellend. In China erreichte Volkswagen lediglich ein Wachstumsplus von 4 % auf ein weiterhin niedriges Niveau von 117.100 Elektroautos.

    Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann, die auch im Gesamtkonzern für den Bereich zuständig ist, kommentierte wie folgt: „Da die allgemeine Marktentwicklung hinter den Erwartungen zurückbleibt, liegt unser Auftragseingang jedoch unter unseren ehrgeizigen Zielen.“
    Im Anschluss an die Auslieferungszahlen äußerte sich die kanadische Bank RBC. Demnach seien Auslieferungszahlen der Wolfsburger auf dem europäischen Absatzmarkt im Vergleich zum zweiten Quartal zurückgegangen, während diese auf Jahressicht kräftig angezogen hätten. Analyst Tom Narayan wiederholte damit das Anlageurteil „Outperform“ sowie das Kursziel von 160 EUR.


    In schwierigen Börsenphasen wie diesen ist ein aktives Stock Picking unumgänglich. Während Anleger beim Batteriehersteller Varta Vorsicht walten lassen sollten, sehen Analysten bei Volkswagen trotz der ernüchternden Quartalszahlen weiterhin Spielraum nach oben. Die Interessensbekundung der Export-Import Bank of the United States zeigt die Bedeutung von First Phosphate für die nordamerikanische Batterieindustrie.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 17.04.2024 | 04:45

    Rabattschlacht beendet: Rohstoffe in der Gegenoffensive! Rheinmetall, Power Nickel, BASF und Varta im Fokus

    • Rohstoffe
    • Energiewende
    • Strategische Metalle
    • Rüstung
    • Chemie

    Seit der Bombardierung Israels durch den Iran ticken die Uhren in Nahost anders. Die nächste Eskalationsstufe ist erreicht. Wenn Israel das Recht auf Verteidigung nun zum Anlass nimmt, Größeres auf den Weg zu bringen, ist er da: Der Flächenbrand. Gold und Silber brillieren als Fluchtwährung und ziehen auch die lang vernachlässigten Rohstoff-Aktien durch die Decke. Jetzt gilt es, die Segel im Wind zu halten und lang vermisste Bewegungsaufschläge zu reiten. In der Energiewende weiterhin gefragt sind strategisch sicherere Jurisdiktionen, die den steigenden Rohstoffhunger sicher bedienen können. Wir zeigen ein paar Chancen auf.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 16.04.2024 | 04:45

    Die Kanonen donnern, Gold und Silber bleiben gefragt! Barrick, Newmont, Desert Gold und SMT Scharf im Fokus

    • Rohstoffe
    • Gold und Silber
    • Technologie
    • Energiewende

    Der nächtliche Angriff Israels durch den Iran verdeutlicht die aktuell vorliegende geopolitische Unsicherheit. Egal ob es zu weiteren Eskalationen in Nahost kommt, die Welt hat sich bereits seit Februar 2022 dramatisch verändert. So auch die Gewohnheiten der Anleger. Bis in das erste Quartal 2024 hinein haussierten die Aktien der Künstlichen Intelligenz und Hightech-Sektoren, nun stehen Rüstungswerte und Edelmetalle auf dem Plan. Gerade die NATO hat nach Jahrzehnten der Abrüstung nun eine Aufrüstungs-Dekade vor sich und private Anleger leben ihren Konsumverzicht durch die Erhöhung der privaten Sicherheit aus. Ausdruck dafür sind die verstärkten Käufe in Gold und Silber. Seit Jahren sind Edelmetalle wertstabile Garanten der täglich schwindenden Kaufkraft. Der neue Bewertungs-Zyklus im Rohstoff-Sektor steht u. E. erst am Anfang, daher prüfen wir günstige Einstiegsmöglichkeiten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 15.04.2024 | 05:10

    First Majestic Silver, Desert Gold Ventures, Albemarle – Eskalation ebnet den Weg

    • Gold
    • Silber
    • Rohstoffe

    Die Ereignisse vom Wochenende, an dem der Iran erstmals einen massiven Luftangriff auf Israel ausübte, dürfte in der eh schon kriselnden Geopolitik eine neue Eskalationsstufe erreicht haben. Ob von Seiten Israels ein Gegenschlag in Planung ist, ist bislang nicht bekannt. Von den Unsicherheiten dürften nach dem eher schwachen Wochenschluss einmal mehr die Edelmetalle Gold und Silber profitieren. So könnte das gelbe Edelmetall erneut die Marke von 2.400 USD je Unze zurückerobern, was auch die Aktien von Produzenten und Goldexplorationsunternehmen beflügeln könnte.

    Zum Kommentar