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09.01.2024 | 04:45

Trotz Bauern-Streik - Rally mit Wasserstoff und GreenTech 2024 voraus! Nel ASA, First Hydrogen, Nordex und Siemens Energy

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Bildquelle: pixabay.com

DAX und NASDAQ jagen von Hoch zu Hoch, doch einige Werte bleiben vollends auf der Strecke. Die Rede ist von unzähligen GreenTech-Titeln, die den Zug in die Profitabilität ordentlich verpasst haben. So gab es im Anlagejahr 2023 bei Solar-, Wind- und Wasserstoff-Unternehmen Verluste zwischen 50 und 80 %. Investoren quittierten die ausbleibenden Gewinne mit kollektiver Flucht und egalisierten die Kursgewinne der letzten 3 Jahre. Mit den Beschlüssen auf der Weltklimakonferenz in Dubai könnte nun wieder der Startschuss für einen mittelfristigen Rebound-Versuch fallen. Wer genau analysiert, gelangt zu erstaunlichen Erkenntnissen.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Die Katastrophe nimmt ihren Lauf

    Kaum zu glauben! Der Bauern-Streik in Deutschland legt die verfehlten Klimabeschlüsse der Berliner Ampel schonungslos offen. Jahrelang kümmerte sich das Kabinett um Dinge wie z. B. zeitgemäßer Nomenklatur, Gender-Gesetzgebungen, Zuwanderung und dem permanenten Ausbau des Sozialstaats. Doch wirklich wichtige Dinge, die den langfristigen Erfolg Deutschlands an den Weltmärkten sichern, blieben auf der Strecke. Jetzt fehlt auch noch das Geld an allen Ecken und Berlin muss kürzen. Der Rotstift der wenig versierten Regierungsakrobaten trifft nun ausgerechnet den wichtigsten Bereich unseres Lebens: Die sichere Lebensmittelversorgung! Denn mit den aktuellen Beschlüssen geht es um die Existenz unserer landwirtschaftlichen Betriebe und letztlich um die Stabilität unserer Gesellschaft. Also liebes Kabinett: Wie geht es weiter?

    Ein Spiegelbild für verzögerte Investitionen in grüne Zukunfts-Technologie ist das norwegische Unternehmen Nel ASA. Die operative Entwicklung der letzten 3 Jahre spricht Bände: Hohe Kosten und keinerlei Aussicht auf Gewinne. Der Elektrolyseur-Pionier musste zuletzt sogar einen Großauftrag stornieren, weil die Finanzierung nicht rechtzeitig erfolgte. Zum Gesamtjahr scheint laut Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon 1,6 Mrd. NOK (Norwegische Kronen) als mögliche Ziellinie für den Umsatz, trotzdem bleibt die Bilanz rot gerändert mit einem negativen EBIT von ca. 750 Mio. NOK. Erst im Jahr 2026 ist eine Ertragswende zu erwarten, bis dahin dürfte der Kurs aber weiterhin hohen Schwankungen unterworfen sein.

    Mit einem 12-Monats-Verlust von 62 % hat der Nel-Aktienkurs im Dezember ein neues 3-Jahrestief mit 0,536 EUR markiert. Um erste positive technische Signale zu senden, wäre ein signifikantes Übersteigen der 0,70 EUR-Marke von Nöten, gestern ging es in einem freundlichen Umfeld aber schon wieder um 2,5 % nach unten. Mittelfristig orientierte Anleger sollten das Geschehen noch von der Seitenlinie aus betrachten, Trader werden mit steigendem Momentum aktiv!

    First Hydrogen – Nun startet der Rollout in Nordamerika

    In Nordamerika hängen Investitionen in die Zukunft oft an Sonderhaushalten, die die US-Regierung zur Anschubfinanzierung ausruft. Eine solche Maßnahme verkörpert der sogenannte „Inflation Reduction Act“ (IRA) des amerikanischen Präsidenten Joe Biden. Der dreistellige Topf über 270 Mrd. USD soll vor allem heimischen Unternehmen zu Gute kommen, welche in GreenTech, Health und Infrastruktur investieren. Auch im angrenzenden Kanada ist diese Aufbruchstimmung zu spüren. Durch die immer noch gestörten Lieferketten und andauernden geopolitischen Konflikte, wenden sich westliche Industrienationen in ihren Beschaffungen sicheren Rohstoff-Staaten zu. Kanada bietet sowohl Ressourcen, als auch viel technologische Innovationskraft.

    Seit dem Rennstreckentag auf dem Horiba Mira-Testgelände in Großbritannien sind die Produkte des kanadischen Wasserstoff-Technologie-Unternehmens First Hydrogen in aller Munde. Neben den visuellen Eindrücken überzeugten vor allem die Testfahrten mit den H2-betriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV) viele Transport- und Logistik-Anbieter. Nach den erfolgreichen Fahrzeugtests hat First Hydrogen nun sein neues Programm für FCEVs in Nordamerika gestartet, welches perfekt auf den Expansionsplan des Unternehmens und den Fortschritt des Wasserstoff-Ökosystems in Quebec abgestimmt ist.

    Neben der Fortsetzung in UK werden nun auch zwei zusätzliche FCEV-Demonstrationsfahrzeuge entwickelt, um sie potenziellen nordamerikanischen Flottenkunden vorzustellen. Hinsichtlich vielfacher Anforderungen aus den Bereichen Lebensmittelhandel, Paketzustellung, Bergbau und Versorgung mit Blick auf Reichweite, Nutzlast und Schnellbetankung, ist der Wasserstoffantrieb den batterieelektrischen Antrieben deutlich überlegen. Das nun gestartete Demonstrationsprogramm ist der nächste Schritt auf dem Weg des Unternehmens, in Quebec eine Fahrzeugmontageanlage und eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff zu errichten.

    Das "Hydrogen-as-a-Service"-Modell von First Hydrogen wird Kunden in der Region Montreal-Québec City mit sauberem, grünem Wasserstoff als Kraftstoff und emissionsfreien Nutzfahrzeugen versorgen, um die Schaffung emissionsfreier Ökosysteme zu beschleunigen. Die Montageanlage soll jährlich bis zu 25.000 Fahrzeuge für den Vertrieb in ganz Nordamerika produzieren und wird die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der grünen Technologien erheblich fördern. Der Weltmarktführer Amazon hatte jüngst bekannt gegeben, einige Logistik-Zentren mit wasserstoffbetriebenen Gabelstaplern auszurüsten. Gerade solche Titan50-Unternehmen sind durch ihre Anschub-Investitionen Wegbegleiter für weitere Innovationen zur Dekarbonisierung des industriellen Verkehrssektors.

    Die Aktie von First Hydrogen hatte es in den letzten Wochen nicht leicht, zieht aber zum Jahresbeginn 2024 wieder große Aufmerksamkeit auf sich. Charttechnisch markiert das Doppeltief bei ca. 0,94 EUR nun eine signifikante Umkehr. Die Umsätze in der Aktie haben sich jüngst gut nach oben entwickelt. Angesichts der gefüllten Pipeline dürfte dies der Anfang einer länger anhaltenden Rally sein.

    Nordex oder Siemens Energy – Windenergie im Abseits

    Die Energieanlagen-Hersteller Nordex und Siemens Energy hatten im vergangenen Jahr einen schweren Stand. Mehrere Gewinnwarnungen mussten von der Börse verarbeitet werden. Bei beiden Unternehmen macht sich zum Jahresstart nun aber Hoffnung breit, dass die Klima-Investitionen sich im neuen Jahr wieder ausdehnen könnten. Speziell Siemens Energy musste nach den erheblichen Qualitätsproblemen bei der spanischen Tochter Gamesa im Herbst 2023 eine Bundes- und Bankenbürgschaft über 12 Mrd. EUR in Anspruch nehmen, um den großen Auftragsbestand weiter bearbeiten zu können. Noch hadert die Berliner Ampel mit ihrem Haushaltsbudget, dennoch sollte die rot-grün dominierte Regierung weitere Klimaschutz-Investitionen favorisieren.

    Laut der Plattform Refinitiv Eikon wird Nordex bei einem Kurs von 9,70 EUR mit einem 2025e KGV von 14 bewertet, im nächsten Jahr soll der operative Turnaround dann auch abgeschlossen sein. Mit knapp 7 Mrd. EUR Umsatz wären wieder 168 Mio. EUR Nettogewinn angesagt. Bei Siemens Energy lauten die entsprechenden Zahlen auf KGV 16 bei einem prognostizierten Umsatz von 35,2 Mrd. EUR nach 31,1 Mrd. EUR in 2023. Interessant ist hier der mögliche Free Cashflow von über 1 Mrd. EUR im Jahr 2026, welcher dann in den Folgejahren zum Standard werden könnte. Insgesamt notieren Nordex und Siemens Energy aktuell an sehr aussichtsreichen Levels für ein langfristiges Engagement.

    Bis zum Jahresende dauerte der Ausverkauf bei den GreenTech-Werten an, nun ist eine Stabilisierung eingetreten. Ob sie nachhaltig ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. First Hydrogen konnte Anfang Januar Umsätze auf sich ziehen und reckt die Nase gen Norden. Quelle: Refinitiv Eikon vom 08.01.2024

    Noch hat der GreenTech-Sektor im laufenden Jahr die Chance, die negative Performance aus 2023 in einen Rebound zu verwandeln. Die Anleger blicken deshalb mit Argusausgen auf mögliche Drehpunkte im Momentum und relativer Stärke. Wenn es Einstiegssignale gibt, dürfte die Performance schon in wenigen Tagen sehr stark sein. Technisch am besten sieht First Hydrogen aus, Nel ASA sucht noch seinen Boden und Siemens Energy bzw. Nordex kämpfen um die wichtige Zone 10 bis 11 EUR.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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