13.01.2022 | 05:10
TeamViewer, Saturn Oil & Gas, BP – Kursziel 100 USD
Die Ölpreise steigen und steigen. Ein Barrel der Sorte Brent kostet aktuell 84,32 USD und liegt damit kurz vor dem Überwinden einer Doppeltop-Formation aus den Höchstkursen der Jahre 2018 und 2021. Ein Ausbruch würde ein frisches Kaufsignal generieren, dessen Zielbereich bereits jenseits der 100 USD-Marke liegt. Unterfüttert von einer Entspannung der Corona-Lage und einem unerwarteten Wintereinbruch in den USA, könnte sogar ein neues 10-Jahreshoch bei 122,88 USD winken. Die Hauptprofiteure dieser inflationären Entwicklung sind einmal mehr die Erdölproduzenten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Stefan Feulner
ISIN:
Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , BP PLC DZ/1 DL-_25 | DE0008618737 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Stefan Feulner
Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.
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Saturn Oil & Gas – Chance genutzt
Die steigende Nachfrage trifft auf ein geringes Angebot und mindert so die landesweiten Rohölvorräte in den USA. So nahmen Anleger die Meldung des American Petroleum Institute (API) auf und kauften Ölkontrakte, die den Preis nach kurzer und scharfer Korrektur wieder an die Jahreshöchststände heranführte. Goldrichtig lag der kanadische Ölproduzent Saturn Oil & Gas mit seiner Strategie des vergangenen Jahres. Mit dem Kauf der Oxbow-Liegenschaften in der kanadischen Provinz Saskatchewan konnte die Förderleistung auf 7.000 Barrel pro Tag verzwanzigfacht werden, was einem Tages-Umsatz von 487.000 USD entspricht.
Bereits bei der Bekanntgabe der Q3-Zahlen wurde der Meilenstein in der Entwicklung deutlich. So konnte Saturn Oil & Gas den operativen Cashflow gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als den Faktor 13 auf 13,9 Mio. CAD steigern, was einen Cash Flow von 0,55 CAD je Aktie entspricht. Aktuell ist das gesamte Unternehmen knapp 90 Mio. CAD an der Börse Wert, der Aktienkurs liegt bei 3,49 CAD.
Für die Experten des Analysehaus GBC AG liegt hier eine deutliche Unterbewertung der Aktie vor. Die Reife des Oxbow-Vermögenswertes und die niedrige Rückgangsrate von 12% geben Saturn Oil & Gas Flexibilität für zukünftige Investitionen, schreibt Analyst Julien Desrosier in einer vorliegenden Studie. Das Kursziel zieht der Analyst nach der Bekanntgabe der Zahlen von 9,20 CAD auf 12,17 CAD hoch, das Anlageurteil lautet: Kaufen!
TeamViewer – Etwas Entlastung
Positiv gestimmt ist die US-Bank JP Morgan derweil für die Aktie von TeamViewer, die nach Veröffentlichung der Quartalszahlen das Papier auf „overweight“ belassen hat und das Kursziel von 21 EUR wiederholte. Laut der Analystin Stacy Pollard habe der Softwareanbieter im vierten Quartal eine unerwartet solide Performance gezeigt. Für eine substanziellere Kurserholung bedürfe es allerdings ähnlicher operativer Entwicklungen in den kommenden Quartalen.
Mit Kaufaufträgen reagierten auch die Anleger auf die Vorlage des vorläufigen Zahlenwerks und brachten die zuletzt arg gebeutelte TeamViewer-Aktie um rund 17% auf 13,55 EUR nach oben. Zumindest zeigte das verkündete Sparprogramm Wirkung, wonach die in diesem Jahr zweimal nach unten revidierten Prognosen eingehalten werden konnten. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werde 2021 voraussichtlich zwischen 254 und 257 Mio. EUR liegen, was rund 47% Marge in Bezug auf die auf die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) bedeutet. Die Billings stiegen im Gesamtjahr um 19% auf rund 548 Mio. EUR.
Detailliert werden die Göppinger dann am 2.Februar über das Gesamtjahr Auskunft geben. Die Vorab-Zahlen sind solide und die Reaktion der Börse nach einer langen Baisse-Bewertung normal. Mögliche Short-Eindeckungen könnten die Kursgewinne zudem noch einmal verstärkt haben. Langfristig muss TeamViewer jedoch mit weiter soliden Zahlen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Wir sind skeptisch, dass sich die kurzfristigen Effekte der Kosteinsparungsprogramme weiter langfristig positiv auswirken. Zudem könnte eine weitere negative Überraschung im Rückgang der Billings liegen. Somit könnte die Partystimmung schnell verfliegen.
BP - Weiter im Höhenrausch
Die enorm steigenden Öl-Preise sind Waser auf die Mühlen der großen Erdölproduzenten wie BP. Mit 381 GBp steht der Öl-Gigant am Jahreshoch und kurz vor dem Durchbruch des Widerstandsbereichs bei 400 GBp. Dass dieser passieren wird, sieht die Analystin der britischen Barclays-Bank, Lydia Rainforth und erhöhte das Kursziel von derzeit 500 auf 700 Britische Pence. Das Urteil der Expertin lautet „overweight“.
Zudem besitzen die Briten Vertrauen in das eigene Unternehmen. Bis zum 7. Februar will der Ölmulti nach eigenen Angaben für bis zu 500 Mio. USD eigene Anteilsscheine an der Börse erwerben. Das ausstehende Aktienkapital solle mit dem Programm reduziert werden, um Verwässerungseffekte aus Mitarbeiteraktienprogrammen auszugleichen.
Die Ölpreise haussieren und nehmen Angriff auf die psychologisch wichtige Marke von100 USD. Davon profitieren in erster Linie Produzenten wie BP oder Saturn Oil & Gas. Feierstimmung herrscht auch bei TeamViewer nach Bekanntgabe der Zahlen. Wie lange hier die Party dauert, bleibt abzuwarten.
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