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15.02.2023 | 04:44

Super-Bowl verdirbt Teslas Hausse-Laune: Plug Power, First Hydrogen, Nel, ThyssenKrupp – Wasserstoff nimmt Anlauf!

  • Wasserstoff
  • Transport
  • E-Mobilität
  • Zukunftstechnologie
Bildquelle: pixabay.com

In einem wahren Football-Krimi bezwangen die Kansas City Chiefs ihren Gegner Philadelphia Eagles knapp erst kurz vor Spielende. Doch nicht nur auf dem Rasen bekamen die Fans ein Spektakel geboten. Auch die Werbespots während Milliarden-Liveübertragung waren wie jedes Jahr ein Hingucker. Ein Super-Bowl-Werbespot teilte ordentlich gegen den „Full Self Driving“-Modus (FSD) von Tesla aus. Ganze 598.000 USD investierte der Softwareunternehmer Dan O‘Dowd in seine Kampagne „The Dawn Project“. Deren Ziel ist es laut eigener Homepage, Computer sicherer für die Menschheit zu machen. Bei den FSD-Installationen von Tesla sieht die Kampagne dies als nicht gewährleistet an und beurteilt sie für andere Verkehrsteilnehmer sogar als lebensgefährlich. Von Tesla-Seite wurden die Inhalte des Spots als „Gefälscht“ bezeichnet. Spannend, wie dieser Fall ausgehen wird. Wir wenden uns ab von der E-Mobilität und blicken auf die Chancen für Wasserstoff.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Inhaltsverzeichnis:


    ThyssenKrupp – Kurseinbruch nach den Zahlen

    Die gute Nachricht zuerst.Trotz einer schwachen Entwicklung im letzten Quartal hält die thyssenkrupp AG an ihren Börsenplänen für die H2-Tochter nucera fest. Damit bleibt gewährleistet, dass der Konzern seine Zeile in der Ausdehnung seiner H2-Strategie festhält. Für die Umsetzung des geplanten Börsengangs von nucera kommt es nach den Worten von CFO Klaus Keysberg einzig und allein auf das passende Börsenumfeld an, der Listing-Prozess ist bereits komplett vorbereitet. Das ist wichtig für thyssenkrupp und für den Standort Deutschland, denn hier braucht es gewaltige Investitionen in Technologie und Forschung, die auch über die Kapitalmärkte finanziert werden müssen.

    Sinkende Stahlpreise im Handelsgeschäft haben dem Industriekonzern im ersten Quartal einen spürbaren Ergebnisrückgang eingebracht. So ging das bereinigte EBIT in den drei Monaten bis Ende Dezember um ein Drittel auf 254 Mio. EUR zurück. Ebenfalls negativ wirkte sich der Verkauf von Randbereichen aus. Bei gehaltenen Erlösen von ca. 9 Mrd. EUR verdiente der Konzern unter dem Strich 75 Mio. EUR und damit 29% weniger wie im Vorjahreszeitraum. Das klassische Stahlgeschäft konnte sein Ergebnis trotz deutlich höherer Rohstoff- und Energiekosten aber verbessern, hier wirkten längerfristige Verträge positiv. Die sonst stark gestiegenen Kosten sorgten hingegen für deutlich schwächere Ergebnisse im Geschäft mit Industriekomponenten. Auch der Auftragseingang ging um 12% auf knapp 9,2 Mrd. EUR zurück.

    Die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 bekräftigte thyssenkrupp und rechnet weiter mit einem operativen Ergebnisrückgang und einem "mindestens" ausgeglichenen Jahresüberschuss. Der Kurs ging mit minus 6% erst mal auf Tauchstation. Charttechnisch bietet der Rücksetzer auf 6,30 EUR eine gute Einstiegsgelegenheit.

    First Hydrogen – Die nächste Generation emissionsfreier Fahrzeuge

    Der Verbrennungsmotor steht in Europa vor dem Aus. Die EU-Kommission hat entsprechende Ausstiegsziele genannt und sich gestern für das Jahr 2035 entschieden. Ab diesem Zeitpunkt können Modelle mit herkömmlichen Antriebsmotoren in der EU nicht mehr zugelassen werden. Hier wird ernst gemacht in Sachen Klimaschutz! Emissionsfreie Mobilitätslösungen sind schon lange ein wesentlicher Bestandteil der Klimapläne, denn nur so lassen sich die Ziele der CO2-Reduzierung erreichen. Unter anderem hat die EU für die kommenden Jahre beschlossen, die Emissionen bei Neuwagen bis 2030 um 55% und bei neuen Kleintransportern um 50% im Vergleich zum Jahr 2021 zu senken.

    Der grüne Wasserstoff kann über die kommenden Klippen helfen, sofern die Technologien rechtzeitig in industriellem Maßstab umgesetzt werden können. Wer den Umstieg auf grünen Wasserstoff schon lange auf dem Radar hat, ist der Anbieter von emissionsfreien Logistik-Lösungen First Hydrogen. Das Unternehmen hat sich mit seinem „Hydrogen-as-a-Service“-Modell klar positioniert und will zukünftig die komplette Wertschöpfungskette mit dem Bau von emissionsfreien Fahrzeugen sowie der Produktion und den Vertrieb von grünem Wasserstoff abdecken. Denn Wasserstoff hat das Potenzial, die Logistik zu verändern. Er eignet sich perfekt für Langstreckentransporte, seine technischen Werte schlagen Lithium-Ionen-Batterien auf Längen. Der schwedische Automobilhersteller Volvo hat jüngst einen mit Wasserstoff betriebenen Test-LKW vorgestellt. Er hat eine Reichweite von 965 km erreicht und kann in 15 Minuten aufgetankt werden. Darüber hinaus kann der Konzept-LKW eine Ladung von 65 Tonnen transportieren.

    First Hydrogen präsentiert derweil neue Bilder der nächsten Fahrzeuggeneration. In der technischen Umsetzung arbeiten die Kanadier mit den weltweit tätigen Mobilitätsingenieuren der EDAG Group zusammen, um die zweite Generation von leichten Nutzfahrzeugen (LCV) zu entwickeln. Die beiden LCV der ersten Generation des Unternehmens wurden 2022 als technischer Konzeptnachweis auf den Markt gebracht und haben das Interesse großer Flottenbetreiber geweckt. Die Mitglieder des britischen Aggregated Hydrogen Freight Consortium (AHFC) beispielsweise, zu denen nationale Supermarktketten, Pannendienste, Versorger und Paketzusteller gehören, führen in diesem Jahr erste Betriebsversuche durch.

    Der weltweite Markt für leichte Nutzfahrzeuge wird lauten Expertenschätzung bis 2030 voraussichtlich einen Wert von 752 Mrd. USD erreichen. Die politisch verbreiten Null-Emissions-Ziele, staatliche Anreizsysteme und Infrastrukturinvestitionen kurbeln diesen Markt zusätzlich an. Wegen seiner außerordentlichen Innovationskraft ist First Hydrogen mit einer Marktkapitalisierung in Höhe von nur 167 Mio. EUR ein Top Pick für das Jahr 2023, denn die „reale Wasserstoff-Welle“ dürfte jetzt gerade noch am Anfang stehen. Mit der First Hydrogen-Aktie (FHYD) ist der Anleger damit bestens positioniert, vom bevorstehenden Game-Changer in der Mobilität zu profitieren. Auf dem heutigen Internationalen Investment Forum wir der CEO der Energiesparte Robert Campbell um 13:30 Uhr Rede und Antwort stehen. Die Teilnahme am Online-Event ist kostenlos.

    Nel ASA versus Plug Power – Welche Aktie überzeugt fundamental mehr?

    Die NEL-Aktie hat seit Jahresanfang wegen prall gefüllter Orderbücher schon 30% zulegen können, aktuell konsolidiert der Kurs wieder etwas. Letztlich hat Nel ASA in 2022 trotzdem 18% nachgegeben, die Höchstkurse aus 2020 sind freilich noch über 250% entfernt. Positive Nachrichten gibt es derzeit zu Hauff. So hat Nel jüngst eine Vereinbarung mit dem deutschen Energieunternehmen HH2E für potenzielle 120 MW Kapazität in Deutschland unterzeichnet. "Diese Projekte sind wichtig für die Energiewende in Deutschland und Europa, und wir freuen uns, HH2E bei ihren Bemühungen um eine grünere Gesellschaft zu unterstützen", sagt Håkon Volldal, CEO von Nel. Die beiden 60-MW-Anlagen von HH2E werden zu den größten bisher angekündigten Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Europa gehören, welcher für industrielle Anwendungen, den Transport und die Wärmeversorgung verwendet wird. Insgesamt strebt HH2E bis 2030 eine Elektrolyseur-Kapazität von 4 GW in Deutschland an. Die US-Großbank Morgan Stanley hat das 12-Monats-Kursziel für die Nel-Aktie von 13 auf 22 NOK und die Einstufung von "Equalweight" auf "Overweight" angehoben.

    Trotz voller Auftragsbücher befindet sich die Aktie von Plug Power in einer ausgedehnten Konsolidierung. Die beliebte H2-Aktie stand im September noch bei über 30 EUR und notiert aktuell unter 14 EUR. Research-Experten votieren bei Plug Power seit Monaten überwiegend mit „Kaufen“, dennoch ist die Kurs-Umsatzbewertung 2024e mit Faktor 4 noch immer ambitioniert. Technisch ist nach dem Ausverkauf eine Unterstützung bei ca. 11,50 auszumachen. So weit dürfte der Abverkauf in diesem rauschenden Umfeld aber nicht gehen. Nel ASA und Plug Power sollten wieder auf die engere Watchlist genommen werden. Beides sind starke Momentum-Aktien, die den eingeschlagenen Trend für lange Zeit folgen können.


    Die Wasserstoffbranche wird von politischer Seite ins Rampenlicht gerückt. Wenn die Regierungsgelder wie angekündigt fließen, sind viele Projekte, die bis gestern noch als unstemmbar erschienen, sind plötzlich realisierbar. Auch private Investoren springen auf. Mit den oben genannten Aktien ist der Anleger ganz vorne dabei.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

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    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

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    Bloom Energy, First Hydrogen, Nel Asa - Beste Voraussetzungen für den Rebound

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    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

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