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11.08.2021 | 04:26

Standard Lithium, Defense Metals, Gazprom – Dieser Engpass kostet richtig Geld!

  • Rohstoffe
  • E-Mobilität
Bildquelle: pixabay.com

Die Elektromobilität wird für die Energiewende im Verkehr immer wichtiger. Und mit ihr die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, gerade auch am Hochtechnologie-Standort Deutschland. Neben der Leistungsfähigkeit spielt die Nachhaltigkeit bei Batterien eine entscheidende Rolle. Hierzu zählen insbesondere ein fairer und nachhaltiger Rohstoffbezug, ein hoher Anteil an erneuerbaren Energien sowie optimale Energieeffizienz in der Produktion. Eine Vollendung wäre die intelligente Nachnutzung durch einen geschlossenen Ressourcenkreislauf via Recycling. Einige Metalle auf dieser Erde sind extrem knapp und kommen in der Natur selten vor. Sie erhalten im Kontext des Klimaschutzes eine strategische Dimension.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010

Inhaltsverzeichnis:


    Standard Lithium – Hier werden strategische Opportunitäten gehandelt

    Alleinig der Besitz von seltenen oder strategischen Metallen ist für die Bewertung von Liegenschaften ein bedeutender Wertindikator geworden. Gelingt es, für eine Ressource auch noch entsprechende Genehmigungen und Finanzierungszusagen zu bekommen, steht dem Minenbau schon fast nichts mehr im Wege. Ein neuer Spieler im Markt kritischer Metalle mit Schwerpunkt Lithium ist die kanadische Standard Lithium Ltd. – einer der besten Branchenperformer der letzten 6 Monate.

    Das Vorzeigeprojekt des Unternehmens Smackover befindet sich im südlichen Arkansas, wo es sich mit der Erprobung und dem Nachweis der kommerziellen Rentabilität der Lithiumextraktion aus über 600.000 Hektar genehmigter Solebetriebe beschäftigt. Das Unternehmen arbeitet an seinem ersten Proof-of-Concept, einer Demonstrationsanlage zur direkten Lithiumextraktion im industriellen Maßstab, welche kürzlich in der Lanxess-Anlage South Plant im Süden von Arkansas in Betrieb genommen wurde. Die Anlage nutzt die firmeneigene LiSTR-Technologie neben der Bromgewinnung zur selektiven Extraktion von Lithium aus der Lanxess-Sole. Dieses Verfahren verdunstet kein Wasser, um Lithium zu gewinnen, sondern es setzt auf dem Solestrom der Salzlaken auf.

    Kürzlich holte man den Ex-BASF-Manager Dr. Volker Berl an Bord. Er wird die Entwicklung des Unternehmens mit chemischer Expertise unterstützen. Berl besitzt bereits eine Historie, entsprechende Erfahrung mit institutionellen Kapitalmärkten und hat eine eigene Erfolgsbilanz bei der Investition in Technologieunternehmen vorzuweisen. Bei den gewaltigen Kurssprüngen der letzten Wochen setzt die Börse offensichtlich auf einen nahestehenden M&A-Deal, denn in Hinblick auf den Ausbaustand der Lithium-Produktion, wäre das Unternehmen auf jeden Fall stark überteuert.

    Defense Metals – Ein neues Abkommen mit Sinosteel für Wicheeda

    Die Versorgungslage mit knappen und insbesondere seltenen Rohstoffen könnte zum Belastungsfaktor für die industrielle Erholung nach der Pandemie werden. Die sich weiter verstärkende Abhängigkeit von China schürt bei westlichen Politikern schon jetzt ein Gefühl der Ohnmacht. Weltweit gibt nur ca. 20% an freien Ressourcen in diesem hochstrategischen Bereich und viele Liegenschaften sind für eine industrielle Ausbeute einfach zu klein. In vielen Zukunftsanwendungen sprechen wir insbesondere von den elektromagnetisch wichtigen Metallen wie Neodymium, Praseodymium, Dysprosium und Terbium. Nach aktuellen Studien wird die Nachfrage in zehn Jahren bei der fünffachen Menge des heutigen Bedarfs angelangt sein, das liegt am exponentiellen Wachstum der Energiespeicher- und Stromerzeugungs-Technologien. Sollte die E-Mobilität, wie derzeit erwartet, mit 25% oder mehr per annum wachsen, befindet sich die Industrie bei Vorprodukten schon in zwei Jahren in einem regelrechten Angebots-Vakuum.

    Der kanadische Explorer Defense Metals hat sich in Wicheeda, BC eine Lagerstätte gesichert, die in absehbarer Zukunft liefern könnte. Mit der aktuellen Unterzeichnung eines unverbindlichen Memorandum of Understanding mit Sinosteel Equipment & Engineering Co. Ltd., könnte es sogar deutlich schneller vorangehen. Die Vereinbarung beinhaltet verschiedene Testarbeiten und den Austausch von Informationen, die Durchführung von Aufbereitungstests und die Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines potenziellen Konzentrators. Ziel der Untersuchungen ist die Errichtung einer groß angelegten Pilotanlage auf dem Seltene-Erden-Grundstück Wicheeda. Die Ergebnisse der Testarbeiten werden in Verbindung mit dem laufenden Preliminary Economic Assessment verwendet, um das Design für das zukünftige Projekt zu optimieren. Es wird erwartet, dass die Testarbeiten etwa vier bis fünf Monate dauern und ca. 200.000 USD kosten werden.

    Das Projekt in Wicheeda nimmt langsam Gestalt an und beschleunigt sich. Die Defense-Aktie hat nun die Chance von einem niedrigeren Niveau bei 0,24 CAD erneut durchzustarten. Der letzte Anriss vom Februar 2021 stoppte erst bei rund 0,74 CAD.

    Gazprom – Der Gasriese wird auch bei Wasserstoff mitspielen

    Wer an energieeffiziente Rohstoffe denkt, kommt früher oder später auch auf Gas. Gas verbrennt sehr sauber, produziert wenig CO2 und liegt in der Energie-Effizienz, also der Leistungsausbeute pro Einheit, ziemlich weit vorne. Gazprom ist einer der ganz großen Gasförderer aus Russland. Das Unternehmen hat einen bravourösen Turnaround seit 2019 hinter sich gebracht.

    Aktuell stottert das Geschäft etwas, denn der russische Energiekonzern hat nach einem Brand in einer Verarbeitungsanlage nahe der westsibirischen Stadt Nowy Urengoi den Gasexport reduziert. Der Transport nach Westen über Belarus und Polen wurde nach Berichten russischer Medien bereits auf 1 Mio. Kubikmeter pro Tag halbiert. Über die Ostseepipeline Nord Stream 1 und die Ukraine werden weiterhin die vorherigen Mengen transportiert. Gazprom hatte bereits für das vierte Quartal dieses Jahres geringere Transportmengen über die Gaspipeline Jamal - Europa geplant. Diese Pipeline verläuft von der Jamal-Halbinsel über Belarus bis nach Deutschland.

    Eine wichtige Ergänzung im Geschäftsmodell könnte der Wasserstoff sein.
    Gazprom erklärte kürzlich, dass Russland bis zum Jahre 2030 der weltgrößte Exporteur von „blauem“ Wasserstoff sein wird. Dieser Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen, damit könnte der Energieriese den wahrscheinlichen Rückgang beim Erdgasgeschäft gut kompensieren. Die Gazprom-Aktie notiert im Bereich ihrer 3-Jahreshöchststände, bremst aber in der Dynamik spürbar. Die Bewertung ist mit einem KGV von 5 und einer Rendite von 6,5% immer noch herausragend.


    Strategische Metalle und knappe Rohstoffe treiben die Börsenbewertungen vor sich her. Manchmal ist es gar nicht die Knappheit selbst, sondern eher die zukünftige Erwartung über Lieferengpässe, was die Produzenten zu beliebten Vermögensanlagen macht. Gazprom ist dabei ein Blue Chip, bei Standard Lithium wird viel M&A-Phantasie gehandelt und Defense Metals bleibt ein sehr aussichtsreicher Explorer.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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