Menü schließen




22.05.2023 | 05:10

Siemens Energy, Saturn Oil + Gas, TUI – Mächtig Potenzial

  • Energie
  • Analyse
  • Märkte
Bildquelle: pixabay.com

Die Märkte ignorieren die Unsicherheit. Trotz noch nicht abgeschlossener Verhandlungen aufgrund der Erhöhung der Schuldengrenze in den USA sowie weiteren geopolitischen Gefahren, verbuchte der deutsche Leitindex DAX ein neues Allzeithoch. Die Bullen regieren weiter, die Crash-Propheten müssen sich bislang weiter geschlagen geben. Auch bei den Einzelaktien herrscht weiterhin Optimismus.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy – Verlust dank Tochter

    Obwohl Anfang der Woche starker Gegenwind aus Spanien wehte, konnte die Aktie des Münchner Energietechnikkonzerns Siemens Energy die Börsenwoche mit einem Plus von annähernd 10 % abschließen und mit 24,24 EUR ein neues Jahreshoch verbuchen. Dabei sehen Analystenhäuser nach den Zahlen zum zweiten Quartal weiteres Aufwärtspotenzial.

    Die US-Bank JP Morgan erhöhte das Kursziel von 25 EUR auf 28 EUR mit dem Anlagevotum „Overweight“. So sorge der starke Auftragseingang für mehr Planbarkeit bei den zukünftigen Erlösen. Die Schweizer Großbank UBS wiederholte dagegen ihr Kursziel von 25 EUR sowie ihr „Buy“-Rating. Demnach hätten die Münchner im zweiten Geschäftsquartal mit allen Kennziffern die Erwartungen deutlich geschlagen.

    Aufgrund einer starken Ausweitung der Verluste der spanischen Tochter Siemens Gamesa musste der Mutterkonzern Siemens Energy seine Prognosen für das aktuelle Geschäftsjahr, welches am 30. September endet, nach unten anpassen. Die Münchner gaben bekannt, dass der Nettoverlust im Vergleich zum Vorjahr nicht wie zu Beginn des Jahres prognostiziert, auf dem Niveau von -712 Mio. EUR gehalten werden kann. Stattdessen wird er voraussichtlich um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag höher ausfallen. Des Weiteren wird erwartet, dass die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten am unteren Ende der prognostizierten Spanne von 1 % bis 3 % liegen wird.

    Trotzdem verzeichnet Siemens Energy eine starke Nachfrage in allen Geschäftsbereichen und erhöhte die Umsatzziele erheblich. Unter Berücksichtigung von Wechselkurs- und Portfolioeffekten wird erwartet, dass die Einnahmen um 10 % bis 12 % steigen werden, im Gegensatz zu den bisher angenommenen 3 % bis 7 %.

    Ungebremstes Wachstum bei Saturn Oil & Gas

    Mit Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023 konnte das kanadische Energieunternehmen ein überproportional starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum offenlegen. Dabei purzelten mehrere Rekorde. So wurden in den ersten drei Monaten 17.783 boe pro Tag gefördert, rund 140 % mehr als noch im ersten Quartal 2022. Durch die im ersten Quartal getätigte Übernahme der Ridgeback-Liegenschaften dürfte im laufenden zweiten Quartal die Tagesproduktion laut dem Management auf rund 30.000 boe pro Tag erweitert werden.

    Das bereinigte EBITDA kletterte unterdessen auf 70,4 Mio. CAD, gegenüber 16,3 Mio. CAD im gleichen Zeitraum 2022, was eine Performance von 332 % darstellt. Verantwortlich für die überproportionale Performance waren freilich zwei transformative Akquisitionen. So wurden trotz der schwächeren Ölpreise die Umsätze von 69,1 Mio. CAD auf 131,4 Mio. CAD erhöht. Die 97,6 Mio. CAD Nettoverlust im ersten Jahr 2022 konnten in einen Nettogewinn von 219,1 Mio. CAD gedreht werden. Der Gewinn je Aktie lag zum Stichtag 31.03.2023 bei 1,58 CAD je Saturn-Aktie, die im Augenblick bei 2,25 CAD notiert.

    Im Branchenvergleich erscheint das Papier daher stark unterbewertet. Das Analystenhaus Eight Capital wies in seiner jüngsten Studie auf die Unterbewertung hin und vergab ein Kursziel in Höhe von 7,50 CAD. First Equity Research sieht ebenfalls eine markante Unterbewertung und vergab für den Ölproduzenten ein Target von 6,30 CAD.

    Die erfolgreich durchgeführten Akquisitionen spiegeln sich im Kurs von Saturn Oil & Gas nicht im Geringsten wider. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 19.05.2023

    TUI AG – Analysten sehen höhere Preise

    So richtig abheben wollte der Kurs nach der erfolgten Kapitalmaßnahme, die bei 5,55 EUR abgeschlossen wurde, noch nicht. Zwar arbeitet die Aktie an einer Bodenbildung, ein Ausbruch über den ersten schwächeren Widerstandsbereich bei 6,49 EUR blieb der Aktie bis dato verwehrt. Vielmehr wurde dieses Niveau verstärkt zu weiteren Abverkäufen genutzt. Zum Wochenschluss notierte das Papier des Tourismus- und Reisekonzerns bei 6,08 EUR.

    Positiv äußerte sich die US-Investmentbank Morgan Stanley, die die Hannoveraner von zuvor "Underweight" auf "Equalweight" hochstufte. Das Kursziel wurde bei 7,40 GBP, umgerechnet 8,51 EUR belassen. So werde die Aktie laut dem Analysten Jamie Rollo deutlich unter ihrem Kursziel gehandelt. Obwohl weiterhin längerfristige Bedenken hinsichtlich des operativen Geschäfts und des Free Cashflows bestehen, scheint dies bereits in die Preise eingeflossen zu sein. Die neuesten Quartalszahlen des Touristikkonzerns deuten auf eine mögliche Prognoseerhöhungen hin.


    Trotz einer Gewinnwarnung aufgrund höherer Verluste bei der Tochter Gamesa, konnte Siemens Energy deutlich zulegen. TUI arbeitet weiter an der Bodenbildung. Saturn Oil + Gas vermeldete hohe Ergebnissprünge im Vergleich zum Vorjahr.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 16.01.2025 | 06:00

    BASF, Globex Mining, BP - Industriegiganten im Wandel: Milliardenklage, Lithium-Boom und Energiewende-Turbulenzen

    • Öl & Gas
    • Energie
    • Chemie
    • Rohstoffe
    • Lithium
    • Energiewende

    Die weltweite Rohstoff- und Energiebranche befindet sich im tiefgreifenden Wandel: etablierte Ölkonzerne wie BP kämpfen mit Gewinnwarnungen und spüren die Transformationsschmerzen, die ihnen die Energiewende und veränderte Nachfrage abverlangen. Das Ziel: mehr erneuerbare Energiequellen im Portfolio. Die Altaktionäre sind davon wenig begeistert. Derweil eröffnen sich durch steigende Nachfrage an Elektromobilität neue Chancen im Rohstoffsektor - hier punktet das kanadische Unternehmen Globex Mining mit einem cleveren Geschäftsmodell und vielversprechenden Lithiumfunden. Investoren profitieren von den zahlreichen Liegenschaften und dem umfangreichen Rohstoff-Portfolio des Bergbauunternehmens. BASF hingegen reicht eine Klage gegen Mitbewerber in Höhe von 1,4 Mrd. EUR beim Landgericht München ein. Vier Unternehmen hätten unlautere Preisabsprachen ausgehandelt, BASF will fairen Wettbewerb. Lesen Sie mehr über die Strategien der drei globalen Player.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 19.11.2024 | 05:10

    Novo Nordisk, BioNxt Solutions, Bavarian Nordic – Chancen nach der Horror-Woche

    • Märkte
    • Biotechnologie

    Die abgelaufene Börsenwoche war eine zum Vergessen für den Biotech- und Medtechsektor. Durch die Nominierung des impfkritischen Robert F. Kennedy als zukünftigen US-Gesundheitsministers verloren Aktien wie Moderna, Pfizer oder BioNTech überproportional. Selbst der breit gefächerte Nasdaq Biotech-Index ging mit einem Wochenverlust von über 10 % aus dem Handel. Nicht wenige Analysten sehen durch den plötzlichen Rutsch jedoch attraktive Einstiegsmöglichkeiten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 18.11.2024 | 05:10

    Bloom Energy, Altech Advanced Materials, Fuelcell Energy – Extreme Sprünge

    • Märkte
    • Energie

    Nachdem die Börse das schnelle Ende der US-Wahlen feierte, kehrte am Markt Ernüchterung ein. Vor allem die Technologiebörse Nasdaq wurde am letzten Handelstag der Woche mit einem Minus von knapp 2,5 % hart getroffen. Überhaupt nahm in der vergangenen Handelswoche die Volatilität deutlich zu. Der Grund liegt in der ansteigenden Rendite der US-Staatsanleihen. Eine bereits eingepreiste Zinssenkung steht jetzt einmal mehr in den Sternen.

    Zum Kommentar