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21.02.2024 | 05:00

Saturn Oil + Gas, Plug Power, Deutsche Pfandbriefbank - Energie-Aktien oder Finanzen - wo lohnt sich der Einstieg?

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Bildquelle: Zbynek Burival - unsplash.com

Das kanadische Unternehmen Saturn Oil & Gas hat seine Pläne für das Kapital- und Betriebsbudget im Jahr 2024 bekannt gegeben. Das Hauptaugenmerk liegt auf nachhaltiger Öl- und Gasproduktion mit hohen Kapitalrenditen sowie einer strukturierten Kapitalallokation und einer kontinuierlichen schnellen Schuldentilgung. Auch Plug Power zieht an und ergreift starke Maßnahmen zu Kosteneinsparungen, um seine Position an der Spitze als Anbieter für grünen Wasserstoff zu halten. Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) geriet letzte Woche ins Rampenlicht, als Investoren Aktien wegen ihres Engagements auf dem US-Büroimmobilienmarkt abwarfen. Ist diese Bank ein fallendes Messer oder bietet sich in dieser Woche ein möglicher Einstigepunkt? Die Hintergründe.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , DT.PFANDBRIEFBK AG | DE0008019001 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Saturn Oil & Gas kündigt ehrgeiziges Kapital- und Betriebsbudget für 2024 an: Fokus auf nachhaltige Produktion und Schuldentilgung

    Das kanadische Unternehmen Saturn Oil & Gas gibt sein Kapital- und Betriebsbudget für 2024 bekannt. „Wir freuen uns sehr auf das Investitionsprogramm 2024, das größte Budget in Saturns Geschichte, das wir für einige der wirtschaftlichsten Entwicklungsprojekte für Leichtöl in Nordamerika einsetzen werden“, bekräftigt CEO John Jeffrey. Die Hauptziele für dieses Geschäftsjahr sind nachhaltige Öl- und Gasproduktion mit hohen Kapitalrenditen, eine strukturierte Kapitalallokation und kontinuierliche schnelle Schuldentilgung.

    Allen voran steht für Saturn eine kontinuierliche und nachhaltige Produktion von Öl und Gas. Dabei prognostiziert das kanadische Unternehmen für das Jahr 2024 eine durchschnittliche Produktion zwischen 26.500 und 27.500 Barrel Öläquivalent pro Tag, wobei 80 % aus Öl und ‘Natural Gas Liquids’ (NGLs) bestehen. NGL steht für Flüssiggase. Diese Verbindungen werden vom Erdgas getrennt und als eigenständige Produkte gehandelt, z. B. als Brennstoff, zur Herstellung von Kunststoffen und als Rohstoff für die chemische Industrie. Der bereinigte Geldfluss mit hoher Marge wird voraussichtlich zwischen 300 und 316 Mio. CAD liegen, basierend auf einem prognostizierten WTI-Ölpreis von 75 USD pro Barrel.

    Saturn Oil & Gas setzt auf eine strukturierte Kapitalallokation: Das vollständig finanzierte Erschließungskapitalbudget von etwa 146 Mio. CAD, das etwa 47 % des erwarteten bereinigten Kapitalflusses für 2024 entspricht, wird auf das umfassende Portfolio des Unternehmens an leichtölhaltigen Erschließungsmöglichkeiten in Saskatchewan und Alberta ausgerichtet sein. Die genauen Details können Investoren heute, am 21. Februar 2024 im Rahmen des 10. International Investment Forum erfahren. Dort spricht VP Corporate Development Kevin Smith live um 17:00 Uhr CET. (11.00 am ET, 05.00 PM CET, 12.00 am HKT). Hier geht es zur kostenlosen Anmeldung.

    Als drittes Ziel für 2024 setzen die Kanadier auf schnelle Schuldentilgung. Durch die Lenkung des organischen freien Kapitalflusses zur Reduzierung der Nettoverschuldung will Saturn die Verschuldung Jahr für Jahr um 38 % bis 42 % senken. Dadurch soll das Verhältnis von Netto­verschuldung zu bereinigtem EBITDA für 2024 auf einen Bereich von 0,7x bis 0,8x reduziert werden. Dies wäre eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu 1,3x am Jahresende 2023.

    Der hohe Hebel für Leichtöl spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Da 80 % der Produktion auf Öl und NGLs entfallen, wird jeder zusätzliche Anstieg des WTI-Ölpreises um 5 USD/bbl jeweils 15 Mio. CAD zum Freien Mittelzufluss hinzufügen. Diese zusätzlichen Mittel sollen zur beschleunigten Schuldentilgung verwendet werden. Aktuell ist die Schuldenfreiheit für das erste Quartal 2026 prognostiziert. Je weniger Schulden ein Unternehmen wie Saturn Oil & Gas hat, desto attraktiver wird es für langfristig orientierte Investoren.

    Plug Power startet Initiative zur Senkung der jährlichen Betriebsausgaben um 75 Mio. USD

    Das US-amerikanische Unternehmen Plug Power Inc., weltweit führender Anbieter von Wasserstofflösungen, startet seine Initiative, jährliche Betriebsausgaben um über 75 Mio. USD zu senken. Die erwarteten einmaligen Umsetzungskosten belaufen sich dabei auf rund 15 Mio. USD. Die Initiative umfasst u. a. operative Konsolidierung, Personalkürzungen und weitere kostensparende Maßnahmen. Dadurch soll die Effizienz von Plug Power gesteigert werden, die Skalierbarkeit verbessert und die Position als Industrieführer ausgebaut werden.

    Zu den Maßnahmen gehören:

    • Ein wesentliches Element dieser Initiative ist die Konsolidierung der Betriebsabläufe, die darauf abzielt, die Ressourcenallokation zu optimieren und Prozesse zu rationalisieren.
    • Auch eine Anpassung der Mitarbeiterzahlen ist von Plug Power geplant. Betroffene Mitarbeiter werden durch umfassende Abfindungspakete und Ressourcen für den beruflichen Übergang unterstützt.
    • Zu den Kosteneinsparmaßnahmen gehören die Optimierung des Supply-Chain-Managements, die Einschränkung von Diskretionärausgaben sowie die Nutzung von Automatisierung und digitalen Technologien zur Steigerung der operativen Effizienz. Diskretionäre Ausgaben bezeichnen Geldausgaben, die nicht unmittelbar für den laufenden Betrieb eines Unternehmens oder für Verpflichtungen wie Mieten oder Löhne erforderlich sind.

    „Die Umsetzung dieses strategischen Plans ist für Plug von entscheidender Bedeutung, um seine Marktführerschaft zu erhalten und weiterhin innovative Lösungen für erneuerbare Energien anzubieten“, sagt Andy Marsh, CEO von Plug Power. „Wir sind zuversichtlich, dass diese strategische Neuausrichtung unsere Wettbewerbsposition stärken und zu unserem langfristigen Erfolg beitragen wird.“ Der Plan zur Ausgabenreduzierung ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einer sich wandelnden Energielandschaft zu gewährleisten.

    Deutsche Pfandbriefbank unter Druck wegen US-Immobilienmarkt - Leerverkäufer schlagen zu

    Europäische Banken stehen angesichts sinkender Gewerbeimmobilienpreise vor wachsenden Herausforderungen. Sie haben rund 1,4 Bio. EUR an die kriselnde Branche verliehen. Besonders betroffen sind deutsche Banken, da die Preise für Gewerbeimmobilien im Rekordtempo gesunken sind. Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) geriet letzte Woche ins Rampenlicht, als Investoren Aktien wegen ihres Engagements auf dem US-Büroimmobilienmarkt abwarfen.

    Auch Banken in anderen Ländern, darunter Frankreich und die Niederlande, könnten von den Auswirkungen des Abschwungs betroffen sein. Leerverkaufspositionen auf pbb-Aktien machen mindestens 8,08 % der handelbaren Titel aus, nachdem sie zu Beginn der Woche bei 7,57 % lagen.

    Die pbb hat rund 15 % ihres Kreditvolumens in den USA vergeben, was zu höheren Risikokosten führen könnte. Letzte Woche verdoppelte die Bank ihre Risikovorsorge und reagierte mit Ankündigungen, um Anleger zu beruhigen. Vergangene Woche stufte S&P die Kreditwürdigkeit der pbb wegen ihrer US-Aktivitäten herab. Laut einer Moody's-Studie sind die meisten EU-Banken nicht im US-Geschäft mit Gewerbeimmobilien aktiv, doch deutsche Banken bilden eine Ausnahme.

    Leerverkäufer wetten verstärkt seit dem 16. Februar auf einen Kursverfall des DAX-Unternehmens. Sie glauben, dass die Bank sich in einer Abwärtsspirale befinde. Auch der Kursverlauf deutet darauf hin, dass die Talsohle für die pbb-Aktie noch nicht erreicht ist, obwohl die Bank beteuert, ihre Kapitalpuffer seien stark und ihr Geschäft profitabel.


    Saturn, Oil & Gas hat sein Budget und seine Ziele für 2024 bekannt gegeben, darunter eine nachhaltige Produktion von Öl und Gas sowie eine schnelle Schuldentilgung. Mit einem Fokus auf Leichtölentwicklungsprojekte in Nordamerika plant das Unternehmen, seine Produktion auf 26.500 bis 27.500 Barrel Öläquivalent pro Tag zu steigern. Der prognostizierte bereinigte Geldfluss liegt zwischen 300 und 316 Mio. CAD. Saturn setzt auf eine strukturierte Kapitalallokation mit einem Budget von etwa 146 Mio. CAD für die Erschließung von leichtölhaltigen Möglichkeiten in Saskatchewan und Alberta. Das Unternehmen plant, seine Nettoverschuldung Jahr für Jahr um 38 % bis 42 % zu senken. Plug Power hat eine Initiative gestartet, um jährliche Betriebsausgaben um über 75 Mio. USD zu senken. Die Maßnahmen umfassen operative Konsolidierung, Personalkürzungen und die Optimierung des Supply-Chain-Managements. Das Unternehmen plant, seine Wettbewerbsposition in der erneuerbaren Energiewirtschaft weiter zu stärken. Die Deutsche Pfandbriefbank gerät unter Druck aufgrund des US-Immobilienmarkts, was zu erhöhten Leerverkaufspositionen führt. Die Bank betont jedoch ihre starke Kapitalbasis und rentable Geschäftspraktiken, um das Vertrauen der Anleger zu stärken. Eins ist sicher: Energieproduktion rentiert sich mehr, als Energie in fallende Messer zu investieren.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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    • Umweltschutz
    • Energiewende
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    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

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    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

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    • Wasserstoff
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    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

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