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11.03.2022 | 06:03

Rheinmetall, Triumph Gold, Siemens Energy – Sichere Häfen trotz Krise?

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Bildquelle: pixabay.com

Die Ukraine-Krise brachte das Fass letztlich zum Überlaufen. Zuvor konnten weder die Ankündigung von Zinserhöhungen, noch die galoppierende Inflation die Aktienmärkte zu einer richtigen Korrektur bewegen. Mit Beginn des Russland-Angriffs auf die Ukraine haben die Indizes deutlich an Wert verloren. Mit gegenseitigen Wirtschaftsembargos schwächt man sich gegenseitig und die Zeche wird am Ende der Verbraucher zahlen. Doch wie in jeder Krise, gibt es auch hier Gewinner. Waffenproduzenten haben plötzlich Hochkonjunktur, der Goldpreis ist nach oben ausgebrochen und für eine Unabhängigkeit von russischen Energieimporten werden die Erneuerbaren Energien noch einmal extra gefördert. Wir sehen uns heute jeweils ein Unternehmen aus den drei Bereichen an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , TRIUMPH GOLD CORP. | CA8968121043 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall – erste Aufträge sind da

    Seit gut zwei Wochen ist die Welt mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine aus den Fugen geraten. Während es in vielen Städten Friedensdemos gibt, liefern Deutschland und Polen Waffen in die Ukraine. Als die Bundesregierung dann auch noch erklärte 100 Mrd. EUR zusätzlich in die Bundeswehr zu stecken, explodierten die Preise bei den Rüstungsfirmen. Ob es moralisch vertretbar ist, in Rüstungsfirmen zu investieren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt jedenfalls genug Investoren, die bei Rheinmetall investierten und eine Stange Geld verdienten.

    Deutschland solle 2% seines Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung des Landes stecken, forderte schon Ex-Präsident Trump. Wurde er damals noch belächelt, so will Deutschland in Zukunft sogar mehr als 2% investieren, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten. Davon wird Rheinmetall in Zukunft sicherlich profitieren und vermeldet zwischen 1.000 und 3.000 neue Mitarbeiter einzustellen, um die Aufträge der Bundeswehr bewältigen zu können. Ein erster Auftrag über Helme liegt bereits vor und auch der Munitionsvorrat soll wohl deutlich steigen, um für einen möglichen Ernstfall gerüstet zu sein.

    Seit Kriegsbeginn konnte die Aktie über 68% zulegen. Die Investoren gehen davon aus, dass das Unternehmen, das neben der Sicherheitstechnologie auch Zulieferer für die Automobilbranche ist, ein großes Stück vom 100 Mrd. EUR Kuchen abbekommen wird. Nachdem die Aktie in der ersten Euphorie bis auf 162,95 EUR nach oben geschossen ist, setzten Gewinnmitnahmen ein. Aktuell notiert die Aktie bei 147,55 EUR. Etliche Analysten vergaben neue Buy-Ratings. Zuletzt hob die UBS am 8. März das Kursziel auf 170 EUR. Eine genauere Analyse lesen Sie auf researchanalyst.com.

    Triumph Gold – Mineralisierung erweitert

    Lange musste man auf den Ausbruch des Goldpreises warten, der trotz Inflation im gesamten Jahr 2021 nicht so recht von der Stelle kam. Doch mit Aufflammen der Ukraine-Krise gelang der Ausbruch. Davon profitieren langfristig auch die Goldexplorer wie Triumph Gold. Der kanadische Explorer besitzt nach NI 43-101 Report mehr als 2 Mio. Unzen Gold, Silber und Kupfer. Vier Projekte befinden sich im Besitz des Unternehmens, wobei der Fokus auf dem Flaggschiff „Freegold Mountain“ liegt. Die Liegenschaft befindet sich in Yukon, dem Nordwesten Kanadas und weist über 20 mineralisierte Zonen auf.

    Am 17. Februar veröffentlichte das Unternehmen die jüngsten Ergebnisse aus ihrem Bohrprogramm in der Nucleus Zone des Freegold Mountain Projekts. Insgesamt wurden vier Bohrlöcher gebohrt von denen bereits zwei fertig analysiert sind. Die beiden Bohrungen weisen eine Gesamtlänge von rund 756m auf und konnten dabei die Mineralisierung erweitern. In der Spitze wurden auf 4,50m 2 g/t Gold und 1,57 g/t Silber innerhalb von 46m mit 0,54 g/t Gold und 0,53 g/t Silber entdeckt. Außerdem wurde das Vorkommen eines starken Oxidprofils auf dem Gebiet des geplanten Tagebaus bestätigt. Die Goldgewinnungsrate mit einer Haufenlegung mittels Cyanidlöslichkeit liegt bei bis zu 87%.

    Der President Brian May zeigte sich zufrieden: „Wir freuen uns über die Bohrergebnisse ... Wir freuen uns darauf, weitere Oxid-Goldzonen bei Freegold Mountain zu definieren.“ Je erfolgreicher das Unternehmen wird, umso interessanter wird es für die großen Goldproduzenten, die rund um das Freegold Mountain Projekt ihre Minen betreiben. Newmont ist bereits mit 12% als strategischer Investor an Triumph Gold beteiligt. Trotz der Goldvorkommen ist die Aktie seit Mitte 2021 unter Druck und notiert aktuell bei 0,095 Kanadischen Dollar (CAD). Das Hoch 2021 lag bei 0,23 CAD. Die Aktie hat bisher noch nicht vom steigenden Goldpreis profitiert und bietet Nachholpotential. Die Marktkapitalisierung beträgt gerade einmal 13 Mio. CAD.

    Siemens Energy – gelingt der Turnaround?

    Neben der Rüstungsindustrie ist die Green Energy Branche der Gewinner der Krise. Die EU plant zwei Drittel weniger Öl und Gas aus Russland zu importieren. Das soll mit deutlich höheren Investitionen in Erneuerbare Energien aufgefangen werden. Einer der Profiteure könnte Siemens Energy sein. Das Münchener Unternehmen ist ein weltweit tätiger Energietechnikkonzern, der in den Segmenten Gas und Strom sowie Erneuerbaren Energien unterwegs ist. Allerdings sorgte gerade die Windkrafttochter Gamesa zuletzt immer wieder für negative Nachrichten.

    Da die Bundesregierung Alternativen zu russischem Öl und Gas aufbauen will, soll die Windkraft bis 2030 um 100 bis 110 Gigawatt aufgestockt werden. Während der einheimische Markt boomt, gab das Unternehmen bekannt, dass es keine neuen Aufträge aus Russland annehmen wird. Allerdings gibt der Konzern auch all seine Projekte in Russland auf. Für positive Nachrichten sorgte dagegen ein Auftrag aus Dänemark. Die Münchener sollen Elektrolyseure liefern, die eMethanol produzieren. Der Strom dafür kommt aus einem Solarpark, der 300 Megawatt Leistung besitzt. Abnehmer werden eine Reederei und ein Kraftstoffhändler sein.

    Die Aktie konnte am 28. Februar den Abwärtstrend verlassen und notiert aktuell bei 20,42 EUR. Das ist ein wenig überraschend, denn das Unternehmen muss sich aus dem DAX verabschieden und wird in Zukunft im MDAX zu finden sein. Zudem muss man abwarten, ob es Gamesa schafft, nachhaltig in die Gewinnzone zu kommen. Die Margen im Windkraftgeschäft sind sehr dünn und eine Fehlkalkulation wie in Brasilien frisst mögliche Gewinne sofort auf. Inwieweit die Sanktionen rund um die Ukraine-Krise den Konzern belasten, prüft aktuell das Management.


    Auch wenn die Voraussetzungen gut sind, ist dies keine Garantie, dass ein Unternehmen daraus Profite schlagen kann. Rheinmetall kann zumindest mit einem erhöhten Auftragseingang rechnen. Ob das direkt einen Kurssprung von über 68% rechtfertigt, muss sich zeigen. Triumph Gold ist sehr niedrig bewertet für die Menge an Rohstoffen die man vorweisen kann. Da hier der steigende Goldpreis den Aktienkurs noch nicht bewegt hat, gibt es bei dieser Aktie das meiste Potential. Siemens Energy muss jetzt zeigen, dass die Windkraft-Sparte aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und sich ein Stück vom Kuchen sichern.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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