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07.11.2022 | 04:44

Rauf oder runter? Aktien im Sportmodus: Paypal, Meta Platforms, Barsele Minerals, Porsche, VW

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Bildquelle: pixabay.com

Eine geschichtliche Rückbesinnung führt uns heute in die Zeit der Weimarer Republik von 1918 bis 1933 zurück. Nach Ende des Ersten Weltkriegs ließ die Regierung Geld drucken, um Kriegsanleihen, Arbeitsplätze für die heimkehrenden Soldaten und auch die Reparationszahlungen an die Siegermächte finanzieren zu können. Die Geldmenge nahm dadurch permanent zu, die Preise stiegen daraufhin immer schneller, die Kaufkraft sank. Rohstoffe für die heimische Wirtschaft mussten immer teurer aus dem Ausland eingekauft werden, da aber nicht mehr genug Waren zur Verfügung standen, stiegen die Preise explosiv weiter. Ab 1922 sprach man nicht mehr von einer schleichenden, sondern von einer galoppierenden Inflation. Heute, 100 Jahre später, stieg der deutsche Erzeugerpreis-Index im September um über 45,8%. Worauf müssen Anleger nun achten?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: BARSELE MINERALS | CA0688921083 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038 , FACEBOOK INC.A DL-_000006 | US30303M1027 , PORSCHE AG | DE000PAG9113 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    PayPal und Meta Platforms – Negative Ausblicke trüben die Stimmung

    Die Technologiewerte an der NASDAQ haben sich seit März 2020 bis Ende 2021 mehr als verdoppelt, manche Werte stiegen in diesem Zeitraum sogar über 1.000%. Die Aktien der Payment-Plattform PayPal erhöhten sich in dieser Zeit von rund 80 auf 260 USD, die des Facebook-Betreibers Meta Platforms von 140 auf rund 320 USD. Sie waren zwei Beispiele für ein gelungenes Geschäftsmodell der digitalen Transformation. PayPal erreichte während der Pandemie einen herausragenden Stellenwert als Online-Bezahldienst. Durch den Zusammenbruch von Wirecard beschleunigte sich dieses Wachstum nochmal erheblich. Mittlerweile ist die Konkurrenz im Online-Payment aber groß, denn die Tech-Riesen Apple und Google haben sich in den Markt eingeschaltet.

    Gegen den Konzern von Mark Zuckerberg gibt es seit einigen Jahren Vorwürfe wegen der Nichteinhaltung von Datenschutz-Standards, die zwar in Europa gelten, aber in den USA keine Beachtung finden. Das hat den Social Media-Plattformen facebook, WhatsApp und Instagram zwar einige Kunden gekostet, dennoch lief das Werbegeschäft bis 2021 noch recht ordentlich. Mit Bekanntgabe der letzten Zahlen mussten die Kalifornier aber stark zurückrudern. Bei 27,7 Mrd. USD Umsatz sank der operative Cashflow um 31,2% auf 9,6 Mrd. USD und als verbleibende Free Cashflow-Marge erzielte man nur noch 0,6% nach über 30% in den Vorjahresquartalen. Die Börse war geschockt und schickte die Meta-Aktie über 30% ins Minus, auf Jahresbasis fehlen nun schon 69% vom Top. Für PayPal ging es nicht besser aus. Hier waren die Q3-zahlen zwar noch im Rahmen, der Ausblick auf das nahende Weihnachtsgeschäft ist aber katastrophal. Auch hier steht die Aktie bereits 61% im Minus.

    Ein fundamentaler Blick auf 2023 lohnt sich bei beiden Aktien dennoch. Meta Platforms notiert nun bei dem 11,5-fachen Gewinn und einem KUV von 2, und PayPal ist mit einem KGV von 15,7 und einem KUV von 3,0 bewertet. Beide Aktien erreichen damit ein 5-Jahrestief in der Bewertung und wachsen im Umsatz trotzdem weiter. Analysten haben ihre Kursziele bereits stark nach unten revidiert, bleiben aber im Schnitt bei einem „Kauf oder Übergewichten“-Votum. Nehmen sie die Werte ruhig zur Beobachtung auf die Watchlist!

    Barsele Minerals – Was die Spatzen langsam vom Dach pfeifen

    In Sachen Gold und Silber ging letzte Woche ein Ruck durch die Börsenhallen. Zuletzt hatte die FED ihren Zinssteigerungskurs beibehalten und den Leitzins konsequent auf 3,75 bis 4,00% angehoben. Als Begründung wurde der anhaltende Preisdruck genannt. Allerdings klettert der US-Dollar durch die Zinsverteuerungen stetig, mittlerweile erreicht er gegenüber dem Euro ein neues 10-Jahreshoch. Für Gold und Silber bedeutet dies in Euro gerechnet ebenfalls stabile bis leicht steigende Preise. Als Inflations-Hedge funktionierten die Edelmetalle immer, in guten wie in schlechten Zeiten, natürlich ganz besonders in Zeiten der Hyperinflation.

    Noch im schwedischen Boden befinden sich die Ressourcen von Barsele Minerals (BME). Zusammen mit Agnico-Eagle bewirtschaftet der kanadische Explorer ein großes Projekt in der Bergbauregion Västerbottens Län, in dem sich neben den indizierten 2,4 Mio. Unzen Gold auch Mineralisierungen von Blei, Zink oder Nickel befinden. Letztere spielen eine große Rolle für alle Greentech-Anwendungen im Bereich alternative Mobilität oder Stromerzeugung. Die Zusammenarbeit mit Agnico läuft gut, dennoch wünscht sich Barsele eine höhere Taktzahl und würde den 55%-Anteil von Agnico gerne in eine Aktienbeteiligung tauschen. Entscheidend ist nur der Preis, denn Barsele CEO Gary Cope sieht seine Liegenschaft als „stark unterbewertet“ an. Auf der Edelmetallmesse in München jedenfalls klang es schon nach ersten Fortschritten. Denn mit einer weiteren Finanzierung könnte man ganze 35.000m bohren und das wahre Potenzial recht schnell aufdecken. Die Experten der Belcarra Group jedenfalls sehen etwa 5 Mio. Unzen Gold im Boden, mit heutigen Maßstäben von 150 USD je Unze entspräche dies einem Marktwert von 750 Mio. USD, beim 45%-Anteil immerhin 338 Mio. Marktwert für die Goldbestände. Die anderen Metalle sind hier noch gar nicht mit eingerechnet.

    Zurzeit notierten die 137,3 Mio. BME-Aktien im Bereich 0,30 bis 0,38 CAD. Das ergibt eine Marktkapitalisierung von ca. 45 Mio. CAD. Betrachtet man allein den vermuteten Goldwert unter der Erde ergibt sich damit ein gewaltiges Aufwertungs-Potenzial. In Hinblick auf wieder florierende Gold- und Silberpreise könnte das recht schnell Realität werden.

    Porsche AG – Die Perle des Volkswagen-Konzerns

    Nach dem größten deutschen IPO des Jahrzehnts wird klar: Die Porsche AG ist die Ertragsperle des Volkswagen-Konzerns. Denn was keiner so wirklich erwartet hatte, ist die herausragende Performance der Aktie in den ersten sechs Wochen. Ganze 22% liegt der Kurs nun über der Erstnotiz von 82,50 EUR – wer hätte das gedacht? Nun könnte es sogar zu einer Aufnahme in den DAX noch kurz vor Weihnachten kommen, das würde ein Eindecken der Aktie seitens der ETF-Industrie mit sich bringen, um eine 100%-ige Index-Replikation zu gewährleisten.

    Ertragsseitig ist Porsche sicherlich ein Highlight, denn die operative Marge erreichte im ersten Halbjahr 18,2% gegenüber 16,1% im Vorjahr. Der Umsatz kam dabei um 8% auf 17,92 Mrd. USD voran. Der rein elektrische Taycan lag aber rund 3.200 Stück unter der Vorjahresauslieferung, dafür erhöhte sich der Absatz bei den Klassikern 911, Panamera und Cayenne aber um über 3.000 Einheiten. Sportwagenbesitzer setzten in der Breite immer noch auf den beliebten Verbrenner-Motor, Porsche will aber den Absatz von E-Mobilien drastisch ausweiten.

    Natürlich leidet Porsche auch unter den stockenden Lieferketten, den hohen Energiepreisen und weiteren Corona-Lockdowns. Dennoch hängt der Absatz nicht wesentlich an der Kaufkraft der breiten Mittelschicht, wie das beim Massenhersteller Volkswagen der Fall ist. Hier dürfte es in der kommenden Rezession zu starken Rückgängen durch Konsumverzicht oder zeitliche Aufschiebungen kommen. Wie das allgemeine Konjunkturklima auf die Kauflaune bei Porsche-Kunden durchschlägt, bleibt noch abzusehen. Einen gegenläufigen Effekt könnte die starke Inflation und Güterknappheit erzeugen, denn sie führt bei wohlhabenden Schichten eher zu schnelleren Kaufentscheidungen. Im derzeitigen politischen Umfeld könnten die PS-Boliden auch zum wertvollen Auslaufmodell werden.


    Der deutsche Leitindex DAX feiert derzeit eine Erholungs-Rallye. Gleichzeitig korrigieren die NASDAQ-Werte immer noch merklich nach unten. Die Indizes lagen vor ein paar Wochen gleich auf, nun steht der DAX aber 2.600 Punkte höher. Da die Rohstoffe wieder merklich anziehen, sind neben den zerbombten Standardwerten nun auch wieder Ressourcenwerte wie Barsele Minerals interessant.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Nun kam es anders als erwartet! Im Herbst 2022 machte das Krisengespenst wieder mehrmals die Runde. Die Auguren überschlugen sich in der Einschätzung zum Konjunkturabschwung. Grund war die starke Teuerung und der damit einhergehende Kaufkraftverlust. Aber nun: Quo Vadis Inflation 2023? Zur Beantwortung hilft ein Blick auf die Zeit nach der Ölkrise 1973. So wie damals ist auch heute mit einer Energiepreiskorrektur zu rechnen. Gas ist derweil schon fast unbemerkt auf ein 17-Monatstief gefallen. Leider hat die Berliner Ampel den deutschen Energiebedarf bereits zu Höchstpreisen eingedeckt, das sprengt jetzt die Nebenkostenabrechnungen der Bürger. Sinkende Inflation führt aber auch zu niedrigeren Zinsen und das beflügelt insbesondere Wachstumsaktien. Wir blicken auf wichtige Protagonisten.

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