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30.01.2024 | 04:45

Rally Wasserstoff 3.0 – Geht´s jetzt los? Nel ASA und Plug Power mit technischer Rebound-Möglichkeit, dynaCERT kurz vor der Zertifizierung

  • Wasserstoff
  • Alternative Energien
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  • GreenTech
Bildquelle: pixabay.com

Kommt es jetzt zu einem technischen Rebound im Wasserstoff-Sektor? Eine legitime Frage für intensive Beobachter, denn seit Jahresbeginn befanden sich die bekannten Publikumstitel weiter im Abseits. In den letzten Tagen zeichnet sich nun aber eine merkliche Stabilisierung in den H2-Standardwerten ab. Interessant ist es auch im Nebenwerte-Bereich, denn gerade Spezialanwendungen, welche mit Wasserstoff fossile Verbrennungsprozesse optimieren, stehen im Fokus. Ob der Sektor im Jahr 2024 insgesamt eine Investitionswelle erlebt, bleibt dennoch eine spannende Frage. Wo liegen die Chancen für Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – Noch lang nicht über dem Berg

    Zu den starken Kursverlusten beim norwegischen Wasserstoff-Pionier Nel ASA gesellen sich nun auch operative Zweifel. Lange hatte sich das Unternehmen mit einer relativen hohen Bewertung an der Börse halten können, die Anleger vertrauten auf die grünen Milliarden aus Brüssel. Doch diese Großaufträge kamen nicht. Schlimmer noch, einige der letzten Orders wurden wegen Nicht-Finanzierbarkeit sogar storniert. Investoren müssen bitter erkennen, dass der großflächige Rollout des „alternativen Energien-Heilsbringers“ noch länger auf sich warten lässt.

    Analysten drehen ihre Daumen daher weiter nach unten. Die Experten von Fearnley Securities reduzierten ihr Kursziel für die Nel-Aktie von 5,80 auf lediglich 4,00 NOK. Erst Ende November hatte man das Papier auf "Sell" abgestuft, das Votum bleibt. Acht von 25 Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon erteilen mittlerweile ein Verkaufsvotum, das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt nur noch bei niedrigen 8,20 NOK. Vor genau 3 Jahren stand das Papier bei 33 NOK, gestern waren es gerademal noch 5,23 NOK. Unser verbleibender Rat: Bleiben sie solange an der Seitenlinie, bis das Unternehmen fundamentale Gründe für einen Turnaround liefert.

    Noch sucht Nel ASA krampfhaft einen technischen Boden. Die Marke von 5,00 NOK könnte sich als Orientierungspunkt für die nächsten Monate herausstellen, denn dort stand die Aktie exakt vor 5 Jahren. Quelle: Refintiv Eikon vom 29.01.2024

    dynaCERT – Wasserstoff von Paris nach Dakar

    Anders verhält es sich mit Wasserstoff-Anwendungen, die bereits einen entscheidenden Kostenvorteil für ihre Nutzer generieren können. Das kanadische Unternehmen dynaCERT verfügt über praktikable Zusatzgeräte zur Verbesserung der Diesel-Verbrennung bei schweren Motoren. Diese Technologie konnte man nun auch im Renn-Modus erfolgreich testen. Der MAN Dakar Classic Rallye-Truck mit der Startnummer 915 des französischen Teams wurde mit einer DynaCERT HydraGEN HG1-Einheit ausgestattet, die den Motor des LKWs mit Wasserstoff und zusätzlichem Sauerstoff versorgte und belegte damit den dritten Platz im Klassement.

    Alexandre Lemeray, der Fahrer des Teams Holeshot Competition, erklärte: "Die HydraGEN-Einheit hat während der fast 8.000 Kilometer des Rennens sehr gut funktioniert. Unser Team hat die Leistungsfähigkeit der DynaCERT Wasserstoffproduktionseinheiten in einer Umgebung mit heißem Wetter, harten Stößen und Vibrationen, Sand, Erschütterungen, ungewöhnlichen Winkeln und in einem anspruchsvollen Betriebsmodus unter Beweis gestellt."

    Gute Nachrichten für das innovative Unternehmen aus Toronto. Die aktuell laufende Kapitalerhöhung zu 0,15 CAD wurde anlegerfreundlich um 30 Tage verlängert. Insgesamt 3,855 Mio. CAD der angestrebten 6 Mio. CAD-Finanzierung sind bereits eingeworben. Während der Platzierungsphase verbleibt der Kurs aktuell noch bei 0,16 CAD. Sehr attraktiv ist u. E. auch der anhängige Optionsschein mit Basis 0,20 CAD und 36 Monaten Laufzeit. Achtung: Die Zertifizierung durch VERRA könnte jeden Tag als Meldung eintreffen. Daher sollten Anleger günstig einsammeln – solang diese News noch aussteht!

    CEO Jim Payne wird am 21. Februar 2024 im Rahmen des 10. International Investment Forum um 16:00 CET über die neuesten Fortschritte bei dynaCERT berichten und für Fragen zur Verfügung stehen. Hier geht es zur Anmeldung.

    Plug Power – Eine schnelle Kapitalerhöhung über 1 Mrd. USD

    In Sachen Plug Power scheiden sich die Geister. Bis auf 2,45 USD fiel der Kurs wie ein Stein, als das Management eine 1 Mrd. USD-Finanzierung über die Börse angekündigt hat. Dabei werden die Aktien nicht den Altaktionären angeboten, sondern von den Investmentbanken „zum besten Preis“ über den Markt platziert. Plug Power braucht weitere Eigenmittel, denn schon bald soll in Georgia das größte US-Wasserstoff-Kraftwerk an den Start gehen. Für die Gesamtplanung der Giga-Anlage ist eine 1,6 Mrd. USD Kreditlinie des Department of Energy (DOE) nötig. Sie ist aber wiederum an ausreichend Eigenkapital gebunden.

    Die Analysten werden nervös, denn angesichts des gigantischen Kapitalbedarfs ist CEO Andy Marsh weiterhin darauf angewiesen, dass die gescholtenen Aktionäre noch bei der Stange bleiben. Morgan-Stanley-Analyst Andre Percoco sieht auf diesem Niveau Chancen wie auch Risiken, die Citigroup hat nach Ankündigung der Kapitalmaßnahme das Kursziel von 5,00 auf 3,25 USD gekappt, hier wird sogar von einer "anhaltenden existenziellen Krise" des Unternehmens gesprochen. Eine Milliarde US-Dollar wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um den Betrieb in den nächsten 12 Monaten zu finanzieren, argumentiert Piper Sandler. Trotz aller Unkenrufe stieg die Aktie gestern wieder um fast 8 %. Trader dürften ihren Spaß haben, während Millionen Anleger auf derben Verlusten sitzen.

    Der Chart von Plug Power sieht noch recht hoffnungslos aus, wären da nicht die zwei grünen Wochen im Januar 2024 und der steigende Umsatz. Auch das Momentum könnte demnächst drehen. Quelle: Refintiv Eikon vom 29.01.2024

    Der Wasserstoff-Sektor kann sich derzeit nur schwer auf den Beinen halten. Während die großen Produzenten von Elektrolyseuren wie Nel ASA und Plug Power auf öffentliche Aufträge warten, kann dynaCERT immer wieder internationale Orders an Land ziehen. Hier steht auch eine VERRA-Zertifizierung für die Ausgabe von Emissionsrechten auf dem Plan.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    • Energiewende
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    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

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    • Wasserstoff
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    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

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