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13.11.2023 | 05:10

Plug Power versagt, Almonty Industries und Rheinmetall mit Ausrufezeichen

  • Wasserstoff
  • Rüstung
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Als wäre die Wasserstoffbranche, der eine verheißungsvolle Zukunft in Bezug auf das Erreichen der Klimaziele nachgesagt wird, in den vergangenen Monaten nicht schon genug abgestraft worden. Nun erfolgte nach den desaströsen Quartalszahlen von Plug Power bei vielen Peergroup-Unternehmen ein weiterer Ausverkauf. Dagegen gibt es im Bereich Photovoltaik Lichtblicke aus China zu vermelden, wodurch der Marktführer vor einem starken Turnaround stehen könnte.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power – Die letzten Optimisten vergrault

    Ausverkauf hieß es beim Brennstoffzellenpionier Plug Power nach Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal. Doch eigentlich war es diesmal wie immer. Die hochgesteckten Ziele von CEO Andy Marsh wurden abermals nicht erreicht. Man mag dem Marketingstrategen keine Strategie dahinter unterstellen. Wenn man jedoch betrachtet, dass Plug Power noch im vergangenen Monat von einem Umsatz für das Jahr 2023 von 1,2 Mrd. USD ausging, was übrigens eine versteckte Gewinnwarnung darstellte, und jetzt die Umsätze für die ersten neun Monate betrachtet, die sich auf gerade einmal auf 669 Mio. USD belaufen, darf man dies zumindest hinterfragen. Das bedeutet, dass in den drei Abschlussmonaten Erlöse von mindestens 531 Mio. USD in die Bücher wandern müssten.

    Noch dramatischer für das Unternehmen sieht die Lage auf der Rentabilitätsseite aus. So wuchs der Verlust allein im dritten Quartal auf sage und schreibe 283,50 Mio. USD, was -0,47 USD je Aktie bedeutet. Der Konsens der Analysten, der die Erwartungen bereits deutlich zurückschraubte, rechnete mit einem weitaus geringeren Verlust von -0,31 USD je Aktie. Nach neun Monaten belief sich der operative Verlust auf -863,90 Mio. USD, nach -522 Mio. USD im Vorjahreszeitraum.

    Durch die nicht endende Verlustserie, Plug Power konnte seit Bestehen in 26 Jahren in keinem Quartal eine schwarze Null aufweisen, sei das Fortbestehen des Unternehmens gefährdet. So teilte Plug Power der US-Börsenaufsicht SEC mit, dass „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen“ bestünden. Zum 30.9. belief sich die Cash-Position auf 1,2 Mrd. USD. Diese Summe reicht den US-Amerikanern nicht einmal mehr 12 Monate. Wie wir schon in diversen Berichten warnten, ein Investment in Plug Power zu meiden, bleiben wir auch auf deutlich niedrigem Niveau bei unserer Ansicht.

    Almonty Industries – Explosiver Gewinnsprung erwartet

    Bei Plug Power senken die Analysten spätestens seit der Verkündung der Zahlen zum dritten Quartal die Daumen. Dagegen erwarten diese beim globalen Bergbauunternehmen Almonty Industries, das sich auf den Abbau und die Exploration von Wolfram konzentriert, erhebliches Potenzial. Ein Kursziel von 1,66 CAD, was ein Aufwärtspotenzial von über 240 % zum aktuellen Aktienkurs darstellt, sehen die Experten von Sphene Capital. Die Gründe für das exorbitante Upside sind dabei vielfältig.

    Neben der Tatsache, dass sich die Los Santos Mine in Spanien wieder in Produktion befindet, soll die Sangdong-Mine in Südkorea ab dem Jahr 2024 erheblich zur Umsatz- und Gewinnsteigerung beitragen. Das Projekt in Südkorea gilt als Hoffnungsträger des Westens, denn die Mine soll bei Vollauslastung für rund 30 % der weltweiten Versorgung außerhalb China verantwortlich sein und würde die Abhängigkeit der Lieferkette zum Reich der Mitte deutlich drosseln.

    Für das produzierte Wolfram besteht bereits ein Abnahmevertrag über 15 Jahre mit der österreichischen Plansee-Gruppe, welcher Almonty einen Cash Flow in Höhe von 590 Mio. USD sichert. Die Sangdong-Lagerstätte hat eine potenzielle Lebensdauer von 90 Jahren und soll in zwei Phasen, mit einer jährlichen Produktion von 2,3 Mio. t bis 4,8 Mio. t Wolframoxid, ausgebaut werden.

    Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Wolfram durch die Luft- und Raumfahrtbranche sowie der wachsenden Nachfrage nach Elektroden, Leuchtfäden oder Kontakten bei erneuerbaren Energien steht Almonty Industries durch eine marktführende Stellung eine rosige Zukunft bevor.

    Rheinmetall AG – Einstiegschance

    Während die Quartalszahlen der Wasserstoffunternehmen noch weitgehend unter Wasser liegen, scheint beim integrierten Technologiekonzern Rheinmetall die Sonne. So profitierten die Düsseldorfer von der weiteren Aufrüstung der westlichen Welt. Dabei wuchs der Auftragsbestand um 42 % auf 36.5 Mrd. EUR. Rheinmetall bestätigte zudem die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2023. Dabei sollen die Erlöse in einer Spanne zwischen 7,4 und 7,6 Mrd. EUR liegen. Die operative Marge sollte sich im Bereich von 12 % einfinden.

    Im Anschluss an die Veröffentlichung der endgültigen Zahlen sparten Analysten nicht mit der Erhöhung ihrer Kursziele. Die DZ Bank sieht den fairen Wert nach den Zahlen nicht mehr bei 305 EUR, sondern jetzt sogar bei 316 EUR. So habe der Konzern mit der Profitabilität und dem Auftragseingang überzeugt. Die US-Bank J.P. Morgan hob das Kursziel von 320 EUR auf sogar 340 EUR an. Die Details zum Zahlenwerk und die Telefonkonferenz des Rüstungskonzerns und Autozulieferers hätten einiges Positives bereitgehalten, so Analyst David Perry.

    In der vergangenen Woche testete der Rüstungskonzern das bisherige Allzeithoch bei 281,30 EUR, fiel dann jedoch wieder kurzzeitig zurück. Ein Überwinden dieses Niveaus hätte Kurse jenseits der 300 EUR-Marke zur Folge.


    Bei Plug Power gehen langsam die Lichter aus. Dagegen glänzt der Rüstungskonzern Rheinmetall mit einem hohen Auftragsbestand. Almonty Industries steht nach Meinung der Analysten von Sphene Capital vor einem Gewinnsprung im nächsten Geschäftsjahr.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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