26.04.2021 | 04:30
Palantir, IBM, Apple, wallstreet:online AG – Aufpassen, jetzt fliegt Big Data weg!
Es ist das Jahrzehnt der Digitalisierung. Eine der größten Herausforderungen für jedes Unternehmen besteht in der Analyse der eigenen Kundendaten im Einklang mit den bestehenden Datenschutz-Verordnungen. Obwohl der moderne Mensch heute bereitwillig fast Alles ins Netz stellt, ist die gewerbliche Nutzung von Daten in Europa besonders eingeschränkt. So bekommt jeder Reisende an der Grenze nach Deutschland einen freundlichen Hinweis zu den gültigen Corona-Vorschriften, eine Verknüpfung von Handydaten und Bewegungsprofilen ist in Deutschland aber zum Glück unzulässig. Wir blicken auf Unternehmen, die ihre Nische im Datendschungel gefunden haben.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
DE000A2GS609 , US0378331005 , US69608A1088 , US4592001014
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Palantir und IBM – Partnerschaft in der KI-Cloud
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WKN: 851399 ISIN: US4592001014 Symbol: IBM
Im Februar schlossen IBM und Palantir eine Partnerschaft, um die gemeinsame Plattform Cloud Pak for Data zu entwickeln. Diese Partnerschaft besiegelte eine Allianz zwischen zwei Technologie-Powerhäusern, die in ihrer Breite noch einiges an Innovation erzeugen wird. Denn beide Unternehmen verfolgen große Ambitionen im Bereich Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI) und verfügen über anerkannte und marktführende Plattformen mit umfangreichen technologischen Fähigkeiten.
Palantir wurde von dem Deutschen Investor Peter Thiel mitbegründet und ging erst im Herbst 2020 an die Börse. Seit seines IPOs legte die Aktie eine raketenhafte Entwicklung hin. Das Unternehmen ist besonders für zwei Softwareprojekte bekannt: Palantir Gotham wird von Anti-Terror-Analysten in Behörden der USIC und dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten benutzt. Palantir Foundry findet Verwendung bei Hedgefonds, Banken und Finanzdienstleistern. Der zu erwartende Umsatz in 2021 wird auf 1,5-1,7 Mrd. USD steigen, in 2019 waren es noch 742 Mio. USD gewesen. Hauptauftraggeber für Palantir sind öffentliche Institutionen, welche hochsensible Daten benötigen.
Palantir hat kürzlich auch eine neue Partnerschaft mit der National Nuclear Security Administration bekannt gegeben, ein weiterer Regierungsauftrag. Die synergetische Partnerschaft mit IBM basiert auf der Vision des neuen CEO, Arvind Krishna. Er will das Unternehmen auf die Kernkompetenzen Künstliche Intelligenz und Hybrid Cloud konzentrieren. Zusammen mit Palantir entsteht eine Riese für die intelligente Datenauswertung. Die Aktien von Palantir und IBM haben ihre Konsolidierungen beendet, die Höchststände liegen aber noch gut 30% entfernt.
Apple – Neuigkeiten von der Datenkrake aus Cupertino
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Ein Ausschuss des US-Senats hat sich jüngst mit den App Stores von Google und Apple befasst. Während der Anhörung wurde vor allem Apple kritisiert, weil der Hersteller seine Konkurrenten benachteiligen soll. Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe. Die App Stores der Tech-Konzerne Google und Apple stehen schon länger in der Kritik. Entwicklern, die ihre Apps dort anbieten, ist etwa die Provision auf den dort erzielten Gewinnen ein Dorn im Auge. Apple und Google behalten bis zu 30 Prozent des Verkaufspreises einer App für sich ein. Auch genießen die Anbieter alle Rechte aus den von den Usern offengelegten Daten. Apples Chief Compliance Officer Kyle Andeer ließ die Anschuldigungen nicht gelten und verteidigte die Praktiken seines Unternehmens.
Nun wird es spannend beim Technologieriesen aus Cupertino! Am 28.April kommen die Zahlen des zweiten Quartals. Angesichts der Unsicherheit über die Auswirkungen der Coronavirus Pandemie gab das Unternehmen vorab keine Umsatzprognose ab. Apple geht jedoch davon aus, dass die Umsatzrendite im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021 steigen wird. Die Schätzung von Analysten liegen derzeit bei 77,6 Mrd. USD, was einem Wachstum von 33% gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen würde, pro Aktie soll ein Gewinn von 99 Cent erzielt werden.
Apples Umsatz hängt nach wie vor stark vom iPhone ab, welches immer noch bei Weitem den größten Umsatzbeitrag leistet. Das iPhone machte im letzten Berichtsquartal 59% des Nettoumsatzes aus, wobei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 17,2 % auf 65,6 Mrd. USD stieg. Die starke Nachfrage nach dem 5G-fähigen iPhone 12 Pro dürfte im 2. Quartal trotz verspäteter Auslieferung zu einem Umsatzwachstum geführt haben. Mal sehen wie die Apple-Aktie reagiert, das 52-Hoch wurde mit 145 USD am 25. Januar erreicht und liegt nur noch rund 11 USD entfernt.
Wallstreet:Online – Voll im Boot bei Smartbroker
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Die wallstreet:online-Gruppe setzt ihr hohes Wachstums-Tempo ungebremst fort. Der Wandel des Unternehmens zum Online-Broker mit integrierter Finanz-Community ist seit der Mehrheitsbeteiligung an Smartbroker besiegelt. „Smartbroker wird von den Kunden angenommen“, erklärte Stefan Zmodja, der noch bis März 2021 CEO der Gesellschaft war. Ihm folgte nun Matthias Hach in den Chefsessel, ein sehr erfahrener Digital-Banker, der seit 2018 die Entwicklung der comdirect AG als Marketing- und Vertriebsvorstand begleitete. Comdirect wurde im November 2020 wieder auf die Commerzbank AG verschmolzen, eine Rück-Integration in den Konzern nach knapp 21 Jahren Eigenständigkeit.
Die wallstreet.online AG meldet nun eine weitere Aufstockung des Smartbroker-Anteils durch die Übernahme eines 19,3-prozentigen Aktienpakets an der wallstreet:online capital AG. Die Berliner bezahlen 55 EUR je Aktie, zusammen mit weiteren Erwerbsvorgängen im März 2020 wird die Gesamtbeteiligung der Gesellschaft an der wallstreet:online capital AG nach erfolgreicher Durchführung des laufenden Inhaberkontrollverfahrens die Schwelle von 95% überschreiten. Beide Gesellschaften haben gemeinsame Wurzeln, denn über die wallstreet:online capital AG ist das Unternehmen seit 20 Jahren im Online-Brokerage-Geschäft tätig.
Smartbroker wächst wegen seines innovativen Auftritts sehr stark, beispielsweise hat die Plattform auch die Verwerfungen rund um den GameStop-Hype optimal gelöst. Die Aktien des Spiele-Händlers waren zu jederzeit handelbar. Smartbroker soll weiter expandieren, so die Planungen der Berliner, die dazu vor allem ihre eigenen Internetseite als Vertriebskanäle nutzen wollen. Von aktuell 130.000 soll die Zahl der Kunden bis Jahresende 2021 auf 200.000 wachsen. Die verschiedenen Produktkanäle sollen bis dahin auch komplett integriert sein, das erzeugt jede Menge finanzielle und strukturelle Synergien.
Die W:O-Aktie hat nun eine Kapitalisierung von rund 308 Mio. EUR erreicht, der Kurs drehte nach einer 6-wöchigen Konsolidierung jetzt wieder über die 21 EUR-Marke nach oben. Die Kombination aus Finanz-Community und Brokergeschäft spricht für weiterhin starkes Wachstum, denn die herausragende Stellung als integrierte Daten- und Handelsplattform wird künftig viele neue Kundenverbindungen schaffen.
Interessenskonflikt
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