15.06.2023 | 05:00
Nvidia, Defense Metals, Uniper - Wertvolle Rohstoffe für digitalen Billionen-Markt
Die digitale Transformation ist ein Schlüsselthema für Industrieunternehmen weltweit, um wettbewerbsfähig zu bleiben und strategische Vorteile zu erlangen. In diesem Zusammenhang haben Nvidia und Hexagon eine Partnerschaft geschlossen, um Unternehmen mit einem umfassenden Lösungspaket für die beschleunigte industrielle Digitalisierung auszustatten. Das Unternehmen Defense Metals hingegen sichert mit erfolgreicher hydrometallurgischer Probe und Machbarkeitsstudie die Lieferung essenzieller Seltener Erden für die globale Energiewende. Das Wicheeda-Projekt in British Columbia stärkt die lokale Energieversorgung und bietet strategische Vorteile in Verteidigung, Sicherheit und grüner Technologie. Uniper, ein internationales Energieunternehmen, setzt auf Biomasse statt Erdgas zur Energiegewinnung. Mit dem Bau einer Syngas-Anlage in den Niederlanden will das Unternehmen Erdgas in chemischen Produktionsprozessen durch nachhaltiges Gas ersetzen.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Juliane Zielonka
ISIN:
NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Juliane Zielonka
Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.
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Nvidia und Hexagon liefern Lösungspaket zur Beschleunigung der industriellen Digitalisierung
Um industrielle Unternehmen auf die nächste Stufe der Digitalisierung zu bringen, brauchen diese exakte virtuelle Darstellungen ihrer physischen Systeme. Nvidia arbeitet dafür mit Hexagon zusammen, dem in Schweden ansässigen weltweiten Marktführer für Lösungen im Bereich digitale Realitäten. Beide wollen unzählige Unternehmen mit den Werkzeugen und Lösungen ausstatten, um ideal synchronisierte, KI-fähige digitale Zwillinge zu erstellen, die zur digitalen Transformation der Organisationen genutzt werden können.
Hexagon entwickelt Lösungen für die von Nvidia ins Leben gerufene Plattform Omniverse. Omniverse ist eine offene Plattform zur Entwicklung und Nutzung von industriellen Metaverse-Anwendungen aus dem Mark Zuckerberg Universum. Offen bedeutet, durch Schnittstellen können weitere Anwendungen angedockt werden. Diese Plattform-Technologie zur digitalen Prozessoptimierung lässt sich auf zahlreiche Branchen anwenden: Landwirtschaft, autonome Mobilität, Gebäude, Städte, Verteidigung, Infrastruktur, Fertigung und Bergbau.
Fachleute und Entwickler können diese digitalen Simulationen nutzen, um komplexe Workflows visuell aufzumappen - von der virtuellen Prototypenerstellung bis hin zu digitalen Fabriken - und zu verbessern. Für Investoren eröffnen sich damit innovative Marktsegmente und Investment-Chancen. Die 40,49 Billionen EUR schwere Fertigungsindustrie umfasst Millionen von Fabriken weltweit, die neue Produkte entwerfen und entwickeln. Die Lösung unterstützt Unternehmen dabei, kollaborative Workflows freizuschalten und schnelle Iterationen über ihre Teams hinweg zu erreichen - unabhängig von ihrem Standort.
Die Digitalisierung ermöglicht es Herstellern, die komplexesten technischen Probleme auf effizientere und produktivere Weise anzugehen. Sie bringt industrielle Unternehmen auch einen Schritt näher an die Automatisierung ihrer Workflows. Ebenso die Transformation zu einer von Software definierten Umgebung, was eine Verbesserung der Betriebseffizienz und eine Transformation ihrer Dienstleistungen durch Software bedeutet.
Defense Metals: Erfolgreicher Abschluss der hydrometallurgischen Pilotanlagenprobe und Start der Machbarkeitsstudie
Seltene Erden sind ein essenzieller Rohstoff im unaufhaltsamen Fortschritt der globalen Energiewende. Industrieländer weltweit stärken durch die wertvollen Rohstoffe ihre lokale Energieversorgung für mehr Wettbewerbsfähigkeit und strategische Vorteile. Die Defense Metals Corp. konzentriert sich auf die Erkundung und Entwicklung ihres zu 100 % im Eigenbesitz befindlichen Wicheeda-Projekts in British Columbia. Das Projekt des Unternehmens für Seltene Erden strebt danach, wichtige Metalle zu liefern, die häufig in der Verteidigungs- und nationalen Sicherheitsindustrie sowie in der Produktion von grünen Energietechnologien verwendet werden.
Bereits im April 2023 hat Defense Metals erfolgreich den Betrieb der hydrometallurgischen Pilotanlage der Phase I abgeschlossen. Die während dieser Testarbeiten gewonnenen Daten wurden genutzt, um den erweiterten Betrieb der Phase II der Pilotanlage zu planen. Dabei wurden 370 kg Flotationskonzentrat verarbeitet, das in einem früheren Flotations-Pilotanlagenbetrieb produziert wurde. Das gemischte Seltene-Erden-Produkt, das in Phase II erzeugt wurde, weist im Vergleich zum Ergebnis aus Phase I eine signifikant höhere Reinheit auf. Ursache für die höhere Reinheit ist der Wechsel zur Oxalatausfällung.
Flotation ist eine Methode in der Bergbau-Mineralverarbeitung, die zur Trennung und Konzentration von Erzen verwendet wird, indem ihre Oberflächen in einen hydrophoben oder hydrophilen Zustand gebracht werden. Dies bedeutet, dass die Oberflächen entweder von Wasser abgestoßen oder angezogen werden.
"Mit dem Abschluss der jüngsten Aufbereitungstests, der hydrometallurgischen Tests und des Betriebs der Pilotanlage sind wir nun in der Lage, unseren technischen Beratern die metallurgischen Testdaten zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um mit den Planungsarbeiten zu beginnen, die einen entscheidenden Teil der Vormachbarkeitsstudie für das Wicheeda-Projekt darstellen." erklärt John Goode in seiner Rolle als metallurgischer Berater von Defense Metals. Auf Grundlage der Ergebnisse der Pilotanlagen der Phase I und Phase II ist das Experten Team von Defense Metals der Ansicht, dass jetzt alle metallurgischen Testdaten vorliegen, die für die Unterstützung der Vormachbarkeitsstudie erforderlich sind.
Uniper setzt auf Biomasse zum Energiegewinn statt Erdgas
Die Karten im Energiepoker werden neu gemischt. Uniper ist ein internationales Energieunternehmen, das etwa 22,5 GW an Erzeugungskapazität in Europa betreibt und zu den größten Stromerzeugern der Welt zählt. In Deutschland mehr bekannt durch staatliche Subventionen, prescht der Energieerzeuger in den Niederlanden voran mit dem Bau einer Syngas-Anlage. Syngas bzw. Synthesegas ist eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid in unterschiedlichen Verhältnissen. Es dient hauptsächlich zur Herstellung von Ammoniak oder Methanol. Syngas ist brennbar und als Brennstoff nutzbar.
In der Nähe von Maastricht im Industriepark Chemelot will Uniper diese Synthesegas-Anlage bauen. Die Anlage soll Erdgas in chemischen Produktionsprozessen durch nachhaltiges Gas ersetzen. Als Ausgangsmaterial dazu dient Biomasse, was in einem Torrefizierungs-Prozess umgewandelt wird. Dabei entsteht biogenes CO2, das zur Herstellung nachhaltiger Chemikalien verwendet wird. Syngas Energiequelle hat die Chance, zu einem zentralen Element in der umweltfreundlichen Produktion von Kunststoffen, Düngemitteln und Arzneimitteln zu werden. Es ist ein Zwischenschritt hin zu dem Bau von Wasserstoff-Anlagen. Dafür ist die Infrastruktur momentan noch nicht weit genug entwickelt.
Das Syngas-Anlagen-Projekt befindet sich aktuell in einer Frühphase. Der Betrieb ist voraussichtlich für das Jahr 2027/2028 geplant. Bis 2035 strebt Uniper an, sein europäisches Portfolio klimaneutral zu gestalten. Das Unternehmen möchte dazu beitragen, dass auch seine Kunden dieses Ziel erreichen können. Neben der Syngasanlage bei Chemelot entwickelt Uniper auch einen Elektrolyseur mit einer Kapazität von 200 bis 500 MW für grünen Wasserstoff auf der Maasvlakte in den Niederlanden.
Seltene Erden sind unverzichtbar für die immer massiver voranschreitende Energiewende. Mit Defense Metals sind Investoren direkt an der Quelle eines Explorers, dessen Potenzial mit seinen Bodenschätzen wächst. Nvidia entwickelt eine KI-fähige Webanwendung, basierend auf Omniverse, die es Teams weltweit ermöglicht, Echtzeitvergleiche zwischen digitalen Zwillingen und echten Produktionsprozessen im "real life" zu sehen und zu verbessern. Dadurch können Entscheidungsprozesse beschleunigt und gleichzeitig Planung und Betrieb optimiert werden. Im Wandel befindet sich ebenfalls Uniper. In den Niederlanden richtet das Unternehmen eine Anlage ein, die zur Energiegewinnung auf Syngas setzt - aus vorhandener Biomasse. Das Energiewerk ist ein Zwischenschritt zu den künftigen Wasserstoff-Kraftwerken, die aufgrund mangelnder Infrastruktur bisher nur in den virtuellen Welten und Köpfen der Ingenieure existieren.
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