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07.05.2024 | 06:00

Novo Nordisk, Cardiol Therapeutics, Pfizer – Pharma-Watchlist: Drei Top-Innovatoren

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Bildquelle: pixabay.com

In der sich rasant entwickelnden Welt der Biotechnologie und Pharmaindustrie kann ein einziges Medikament den Unterschied machen. Besonders, wenn diese Medikamente einzigartig sind. Sie entfalten das Potenzial, den gesamten Sektor zu verändern, indem sie neue Standards in der Therapie setzen, ungedeckte medizinische Bedürfnisse adressieren und letztlich die Lebensqualität unzähliger Patienten weltweit verbessern. Häufig werden diese Präparate Blockbuster genannt, die dann auch mehr als 1 Mrd. USD Umsatz generieren. Eine Innovation bedeutet häufig auch einen Burggraben gegenüber der Konkurrenz. Wir sehen uns heute drei Unternehmen an, die durchaus einzigartige Ansätze verfolgen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035

Inhaltsverzeichnis:


    Novo Nordisk – Diabetesversorgung ist der Burggraben

    Novo Nordisk, ein Gigant in der Diabetesversorgung, gehört dank seines Pioniergeistes seit Jahrzehnten zu den Weltmarktführern in diesem Bereich. Durch umfangreiche Investitionen in Forschung und Entwicklung gelingt es dem Unternehmen kontinuierlich, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Eine breite Palette von Produkten und globaler Präsenz ist nur ein Teil dessen, was Novo Nordisk zur ersten Wahl für Patienten und Ärzte weltweit macht. Regulatorische Hürden und umfangreiche Patente auf Medikamente bilden zusätzlich eine signifikante Barriere für potenzielle Wettbewerber, die das Unternehmen vor Marktneulingen schützt.

    Mit FDA-Zulassung für Wegovy, eine Weiterentwicklung des Wirkstoffs Semaglutid, stärkt Novo Nordisk seine Position im Markt der Gewichtsverlustbehandlungen erheblich. Trotz Produktionsengpässen aufgrund der hohen Nachfrage zeigt Wegovy bereits einen starken Absatzstart. Novo Nordisk profitiert hier von einer erweiterten Label-Zulassung, die eine Abdeckung durch Medicare ermöglicht, wodurch ein enormes Potenzial für Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko erschlossen wird. Die Erweiterung des Anwendungsbereichs dieser Medikamente sichert dem Unternehmen einen Vorteil im Wettbewerb um den lukrativen Markt der Adipositas- und Gewichtsmanagement-Therapeutika.

    Im 1. Quartal erzielte der Konzern ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 22 % auf 65,35 Mrd. DKK und einen Anstieg des operativen Gewinns um 27 % auf 31,8 Mrd. DKK. Trotz des Erfolgs steht Novo Nordisk vor Herausforderungen, zu denen rechtliche Prüfungen und der steigende Wettbewerb gehören. Eine kritische Prüfung durch die FTC hinsichtlich Patentlisten könnte zukünftige Einnahmen beeinträchtigen, während Konkurrenten wie Eli Lilly den Marktanteil streitig machen. Kritisch sollten Anleger auch die Bewertung betrachten, die hohe Wachstumserwartungen einpreist, sowie sich ändernde regulatorische Landschaften im Auge behalten. Die Aktie sackte nach der Meldung zu den Patentlisten nach unten. Aktuell notiert die Aktie bei 114,76 EUR.

    Cardiol Therapeutics – revolutionäre Behandlungskonzepte

    Cardiol Therapeutics setzt bei der Behandlung von Herzerkrankungen auf sein wegweisendes Medikament CardiolRx™. Der bahnbrechende Ansatz, durch den Entzündungsprozesse gezielt gehemmt werden, hebt sich deutlich von herkömmlichen Methoden ab. Entzündungen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten vieler Herzleiden. Der Unternehmensfokus liegt darauf, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern die erste Behandlungsoption anzubieten, die an der Wurzel des Problems ansetzt. Dies birgt das Potenzial, die Therapie bei vielfältigen Herzerkrankungen, einschließlich seltener, wie der rezidivierenden Perikarditis und der akuten Myokarditis, grundlegend zu verändern.

    Die Anerkennung durch die Vergabe des Status als Orphan Drug durch die FDA für CardiolRx™ unterstreicht dessen transformative Fähigkeiten, insbesondere bei Krankheiten, die bisher vernachlässigt wurden. Darüber hinaus erforscht Cardiol Therapeutics das Einsatzspektrum von CRD-38 bei der Behandlung von Herzinsuffizienz, einer global führenden Ursache für Mortalität. Ermutigende vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Entzündungshemmung entscheidend für die Verbesserung der Therapie sein könnte. Der Markt ist deutlich größer. Derzeit leben rund 6 Mio. Amerikaner mit der Diagnose Herzinsuffizienz. Die Gesamtkosten für das Gesundheitssystem lagen bei mehr als 30 Mrd. USD und sollen bis 2030 deutlich steigen.

    Den nächsten Schub könnte die Aktie noch in diesem Quartal bekommen, denn die MAVERIC-Pilot Studie, die sich in der klinischen Phase-II befindet, hat die Patientenrekrutierung am 21. Februar abgeschlossen und erwartet die ersten Ergebnisse noch bis Ende Juni. Auch die 2. klinische Phase-II Studie namens ARCHER hat bereits seit Anfang Januar mehr als 50 % der Patientenrekrutierung abgeschlossen. Auch hier könnte eine weitere Nachricht anstehen. Seit Jahresanfang hat die Aktie in der Spitze um über 160 % zulegen können. Das Jahreshoch wurde bei 2,17 USD an der NASDAQ markiert. Seitdem konsolidiert der Wert und ist aktuell für 1,79 USD zu haben.

    Pfizer - Stabilität und Wachstum über COVID-19 hinaus

    Im 1. Quartal 2024 gelang Pfizer ein solider Jahresauftakt, gestützt durch die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Schlüsselprodukte. Trotz der Herausforderungen, die das nachlassende Geschäft mit COVID-19-Präparaten wie Comirnaty und Paxlovid mit sich brachten und einem operativen Umsatzrückgang von 19 % zum Vorjahr, zeigte Pfizer Beständigkeit. Abseits seines Blockbusters verzeichnete das Unternehmen einen operativen Umsatzanstieg von 11 %. Zudem wurde ein berichteter Gewinn pro Aktie von 0.55 USD und ein bereinigter Gewinn pro Aktie von 0.82 USD erzielt.

    Pfizers Führungskräfte äußerten sich positiv über die Entwicklung im ersten Quartal. Insbesondere wies die Entwicklung der nicht auf COVID-19 bezogenen Produktpalette, zu denen unter anderem neue Markteinführungen und etablierte Marken wie die Vyndaqel-Familie, Eliquis und das Prevnar-Portfolio gehören, eine solide Performance auf. CFO David Denton betonte das kontinuierliche Engagement des Unternehmens in der Kostenreduktion und bestätigte, auf Kurs zu sein, und bis Ende 2024 Einsparungen von mindestens 4 Mrd. USD zu erzielen.

    Pfizer bekräftigt seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 mit Einnahmen zwischen 58,5 und 61,5 Mrd. USD und hebt seine bereinigte Gewinnprognose pro Aktie auf 2,15 bis 2,35 USD an. Marktbeobachter sehen im Pfizer-Aktienkurs ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Ungeachtet der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte und branchentypischen Herausforderungen wie dem Ablauf von Patenten erwarten Analysten, dass Pfizer seine Marktposition durch innovative Produkte und strategische Investitionen stärken wird. Die Dividendenrendite von über 6,5 % und die vergleichsweise attraktive Bewertung lassen die Aktie günstig erscheinen. Momentan handelt die Aktie um 27,93 USD.


    Gelingt es einem Unternehmen ein bestimmtes Problem für kranke Menschen zu lösen, hat man oft einen Blockbuster geschaffen. Diese Aussicht auf hohe Gewinne treibt die Forschung und Entwicklung voran. Novo Nordisk hat sich einen Burggraben im Diabetesgeschäft geschaffen. Damit gelang es dann die Abnehmspritze zu entwickeln. Cardiol Therapeutics kümmert sich um Herzerkrankungen und geht bei der Therapie neue Wege. Aktuell laufen 2 Phase-II Studien und es stehen Ergebnisse für die MAVERIC-Studie an. Die könnten den Weg für eine Phase-III Studie ebnen. Pfizer hatte mit Comirnaty in den letzten Jahren einen Blockbuster. Dort sind die Umsätze eingebrochen und trotzdem verfügt der Konzern über eine breite Produktpalette.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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