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26.08.2022 | 05:55

Nordex, Alpha Copper, Uniper - zukunftsweisender Wandel

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Bildquelle: pixabay.com

Der Bedarf an Kupfer wird in den kommenden Jahren rasant steigen durch den Wandel zu Erneuerbaren Energien. Allein bis zum Jahr 2030 werden für Ladegeräte in Elektrofahrzeugen 250% mehr Kupfer benötigt. Auch Windkraftanlagen-Hersteller Nordex benötigt das extrem leitfähige Metall. In Irland wird ein Windpark mit neuen Anlagen aufgestockt, doch andere Faktoren beeinflussen die Unternehmenszahlen, sodass in diesem Jahr kein Ende der roten Zahlen in Sicht scheint. Ebenfalls angeschlagen bleibt Energiekonzern Uniper. Trotz Gasumlage bleibt die Erhaltung des laufenden Betriebs eine Zerreißprobe. Wo lohnt sich konkret ein Investment?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , ALPHA COPPER CORP | CA02074D1087 , UNIPER SE NA O.N. | DE000UNSE018

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex schreibt weiter rote Zahlen trotz voller Auftragsbücher

    Nordex (ISIN: DE000A0D6554) blickt schwierigen Zeiten entgegen. Obwohl der Windkraftanlagen-Hersteller ein Flaggschiff der Erneuerbaren Energien ist, die Standorte Deutschland und Europa sind denkbar ungünstig für die laufende Produktion. Die Nordex Gruppe produziert Gondeln, Rotorblätter und Betontürme an Standorten in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA und Indien. Gerade die beiden ersten Standorte sind von den horrenden Energiekosten für Strom und Gas betroffen, die in den kommenden 24 Monaten weiter steigen werden.

    Auch wenn die Auftragsbücher prall gefüllt sind, die Konkurrenz in den USA ist dem Unternehmen in puncto Energieversorgung der Produktionsstätten meilenweit voraus. So präsentiert General Electric erstmals entsprechende Technologie, um die erzeugte Windkraft in Grids einzuspeisen - durch hauseigene Softwaretechnologie. Auf diese Weise können die Bedürfnisse der Kunden besser berücksichtigt und sich an eine stärker digitalisierte, dezentralisierte und dekarbonisierte Energielandschaft angepasst werden. Gleichzeitig kann so überall auf der Welt zuverlässige Elektrizität ins Netz gebracht werden.

    Die Hamburger wissen, wie wertvoll eine Netzeinspeisung sein kann für die effiziente Verarbeitung der Windkraftenergie. Laut Pressemeldung hat die Nordex-Gruppe ihr "Xtended Power"-Upgrade auf 52 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 135,5 MW in zwei Windparks in Irland installiert. Damit steigert Nordex die jährliche Energieproduktion seines Kunden Greencoat Renewable PLC ("GRP") um bis zu 0,8% - trotz starker netzbedingter Produktionseinschränkungen. Diese Herausforderungen der Stromversorgung sind in weiteren Ländern nach wie vor ungelöst.

    Nordex schafft es momentan nicht aus den roten Zahlen zu kommen. Der Umsatz des Unternehmens ist von Januar bis Juni aufgrund weniger Installationen um etwa ein Fünftel gesunken und beträgt nun 2,1 Mrd.EUR, wie das Unternehmen am 14.8.22 in Hamburg mitteilte.

    Alpha Copper erweitert Gebiete mit begehrtem Kupfer-Rohstoff

    Für Windkraftanlagen-Hersteller wie Nordex ist Kupfer einer der wertvollsten Rohstoffe, wenn es um die Herstellung neuer Windturbinen geht. Kupfer ist ein hocheffizienter Leiter und wird daher global in Systemen für Erneuerbare Energien zur Erzeugung von Strom aus Sonnen-, Wasser-, Wärme- und Windenergie eingesetzt. Kupfer trägt dazu bei, die CO₂-Emissionen zu verringern und senkt die für die Stromerzeugung benötigte Energiemenge.

    In den letzten fünf Jahren hat sich Kupfer am Weltmarkt um durchschnittlich 10,3% p.a. verteuert. So kostet eine Tonne Kupfer im Durchschnitt 10.000 USD. Im Vergleich zum Vorjahrespreis ist das ein Zuwachs von 8%. Rohstoffe für Erneuerbare Energien sind begehrt, wie die Delegationsreise der deutschen Bundesregierung nach Kanada verdeutlicht. Ein Kandidat für den Kupfer-Rohstoff ist das kanadische Explorer-Unternehmen Alpha Copper. Die Firma wird 60% der Anteile am Kupfer-Gold-Projekt Indata im Norden der Provinz British Columbia sowie 100% der Anteile am Kupfer-Molybdän-Projekt Okeover unweit der Küstengemeinde Powell River in British Columbia erwerben. Derzeit führt Alpha Copper ein Bohrprogramm von 5.000m durch, um vielversprechende geophysikalische Ziele, darunter Carbonat-Ablagerungslagerstätten („CRD“) und Porphyr-Kupfer-Gold-Molybdän-Mineralisierungsumgebungen, zu erforschen.

    Auch wächst Alpha Copper durch die baldige Übernahme des Unternehmens CAVU Energy Metals, ein ebenfalls kanadisches Unternehmen, das sich der Exploration von Kupfer in British Columbia und Yukon verschrieben hat. Eine Absichtserklärung wurde von beiden Parteien bereits vergangene Woche unterzeichnet. Das fusionierte Unternehmen wird durch sein starkes Managementteam und Board of Directors unterstützt, um den Wert seines verbesserten Projektportfolios zu steigern. Dabei ist es gut kapitalisiert, um die Ziele zu erreichen. Nicht nur Windkraft- und Solaranlagen-Hersteller brauchen Kupfer in großen Mengen. Bis 2030 werden für Ladegeräte in Elektrofahrzeugen 250% mehr Kupfer benötigt.

    Uniper: von wegen grün - Mutterkonzern setzt auf Kernkraft

    Nun soll der grüne Wasserstoff aus Kanada den finanziell schwer angeschlagenen Energiekonzern Uniper retten. Sowohl E.ON als auch Uniper schließen eine Absichtserklärung mit dem kanadischen Unternehmen EverWind. Die Produktion von grünem Wasserstoff in Kanada und der Transport von grünem Ammoniak nach Deutschland bekräftigen die globale grüne Wasserstoffwirtschaft. Dazu Uniper CEO Klaus-Dieter Maubach: "Eines der wichtigsten Ziele von Uniper ist die effektive Dekarbonisierung der eigenen und anderer Industrien, indem wir gleichzeitig die Sicherheit der Versorgung sicherstellen.”

    Bisher wurde Wasserstoff hauptsächlich durch fossile Brennstoffe hergestellt, was zu erheblichen CO2-Emissionen führt. Um diese Emissionen zu vermeiden, wird inzwischen "grüner" Wasserstoff produziert. Dieser wird durch Elektrolyseure gewonnen und die für die Elektrolyse nötige Energie wird vollständig durch Erneuerbare Energien gedeckt. Dadurch ist die Produktion von grünem Wasserstoff CO2-neutral und trägt maßgeblich dazu bei, die Umwelt zu entlasten. Allerdings muss dieser Wasserstoff von Kanada nach Deutschland. Bisher geschieht das mit Containerschiffen, die mit Schweröl betrieben werden. Wie viel Grün da noch übrig bleibt, sei in den Raum gestellt.

    Ob es Uniper gelingt, bis dahin noch wirtschaftlich tätig zu sein, wird momentan auf dem Rücken der deutschen Bevölkerung ausgetragen. Eine Jahrzehnte lange verfehlte Energie-Politik der vorherigen Regierungen, das Stillschweigen über mögliche Laufzeitverlängerungen von bestehenden Kernkraftwerken führen zu einer neuartigen “Gasumlage” für die Bevölkerung. Zwar sollen nur diejenigen, die Erdgas zum Heizen und Produzieren nutzen, die Gasumlage zahlen. Dies führt in Deutschland zu einem Volumen von 34 Mrd. EUR. Nur zwei Unternehmen, Uniper und Gazprom Germania, machen mit über 90% der Gaslieferungen aus Russland an die EU den Hauptteil aus. Diese sind laut Reuters-Informationen die größten Handelspartner. Ob dieses Rettungspaket für Uniper ausreicht, ist ungewiss.

    Uniper machte im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 12,3 Mrd. EUR. Der Konzern gehört zu 80% dem finnischen Energieunternehmen Fortum. Die Finnen verzeichneten im zweiten Quartal bei einem Betriebsergebnis von 574 Mio. EUR einen Nettoverlust von 7,4 Mrd. EUR, wie Fortum am Donnerstag mitteilte. Das Unternehmen hält ca. 80% der Uniper-Anteile. Nach dem geplanten Einstieg des Bundes über eine Kapitalerhöhung dürfte der Anteil Fortums auf ca. 56% sinken. Fun Fact am Rande für die Deutsche Energiewende: 2016 hat Fortum 24,1 TWh Kernenergie erzeugt. Dies ist ein Drittel der gesamten Stromerzeugung des Unternehmens. Warum in Deutschland die AKW weiter vom Netz gehen, ist unklar.


    Angesichts der Schwierigkeiten in den Lieferketten bei Nordex und Uniper sollten Investoren in diesen Zeiten auf frühen Segmente der Rohstoff-Förderung und -versorgung blicken. Alpha Copper aus Kanada ist dafür eine mögliche Portfolio-Ergänzung. Kanadas Kupferminen produzierten im Jahr 2020 475.8 t Kupfer in Konzentrat, wobei mehr als die Hälfte aus British Columbia stammte. Die kanadischen Kupferexporte hatten im Jahr 2020 einen Wert von 7,3 Mrd. CAD. Die vorgeschlagene Transaktion zwischen Alpha Copper und Cavu Energy Metals wird nach einer Due-Diligence-Prüfung und Zustimmung von Gremien abgeschlossen sein. Sowohl Alpha als auch CAVU gehen davon aus, dass sie bis zum 30. September 2022 eine endgültige Vereinbarung abschließen werden.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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