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22.03.2023 | 04:44

Neue Bankenkrise 2023? Deutsche Bank, Blackrock Silver, Commerzbank – Gold und Silber sind zurück!

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  • Gold und Silber
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Bildquelle: pixabay.com

Notenbanker stecken derzeit in einer gewaltigen Zwickmühle. Eigentlich müssten sie den Preisdruck mit knallharter Zinspolitik und schrittweisen Liquiditätsentzug bekämpfen. Damit erhöhen sich jedoch das bestehende Rezessionsrisiko und die Gefahr einer neuen Finanzkrise weltweit. Tatsächlich haben die vergangenen Zinsrestriktionen bereits Schleifspuren im US-Bankensystem hinterlassen, denn in den Büchern der Institute, die an ewig niedrige Zinsen geglaubt hatten, schlummern noch gigantische Abschreibungen auf Kursverluste. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Zwangsübernahme der Credit Suisse hat die Unsicherheit die Märkte wieder in den Würgegriff genommen. Gold und Silber reagierten mit einem Riesensprung, wir blicken auf die aktuelle Lage.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , Blackrock Silver | CA09261Q1072 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001

Inhaltsverzeichnis:


    Credit Suisse Rettung – Der Ausfall von Nachrang-Anleihen ist ein Novum

    Die Wertlosigkeit von CoCo-Bonds ist ein Novum in der internationalen Bankenrettung. Denn obwohl die Aktionäre nur 88% ihres Wertes verlieren und auch noch UBS-Aktien für ihre angeschlagenen Papiere bekommen, müssen laut SNB und Aufsichtsbehörde sämtlich emittierten CoCo-Nachrang-Anleihen im Wert von 17 Mrd. CHF auf Null abgeschrieben werden. Ein schwieriges Signal an die Kapitalmärkte, denn die mit Rückendeckung des Schweizer Staats vollzogene Übernahme sorgt am Markt für nachrangige Bankanleihen für helle Aufregung.

    Die erst mit der großen Finanzkrise nach 2008 eingeführte Anleiheklasse, stellt ein Pflichtwandel-Instrument dar, dass in der Rangfolge der Haftung erst hinter den Aktien angesetzt ist. Die nun erfolgte Abschreibung könnte also noch gerichtliche Schritte der Anleger nach sich ziehen, immerhin wurde die geänderte Hackordnung recht willkürlich durch den Schweizer Staat über den Haufen geworfen. Eigentlich müssten zuerst die Aktionäre, also das primäre Eigenkapital, die Verluste tragen. Erst danach sollten die Nachranganleihen herangezogen werden.

    Noch ein Zankapfel scheint sich anzubahnen: Die Vergütungsfrage. Vorerst hat sich die Chefetage der Credit Suisse wohl noch keine Boni ausbezahlt, wie die Neue Züricher Zeitung berichtet. Angesichts eines besonders heftigen Nettojahresverlusts von 7,3 Mrd. CHF gibt es offenbar doch zu wenige Argumente für eine Erfolgsprämie. Aber auch ohne Boni flossen noch 32,2 Mio. CHF Gehalt auf die Konten der Bank-Führung, lediglich 6 Mio. CHF weniger als im Jahr zuvor. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärte die Credit Suisse in einem internen Schreiben, dass trotz der Übernahme alle Bonus- und Gehaltszahlungen wie geplant zum 24. März geleistet werden. Die Finanzbranche hat scheinbar seit 2008 nichts dazugelernt und macht mit der ungezügelten Selbstbereicherung munter weiter. Man kann nur hoffen, dass die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter mit Hilfe der Finanzaufsicht ein Boni-Verbot ausspricht. Was für eine Farce!

    Ansteckungsgefahr - Deutsche Bank und Commerzbank im Erholungsmodus

    Die Aktien europäischer Banken haben ihre Stabilisierung gestern zum Glück fortgesetzt. Der Stoxx Europe 600 Banks notierte im Hoch 13% höher als am „Schock-Montagmorgen“. Am stärksten stiegen die Papiere der Commerzbank mit 20%, dicht gefolgt von der Deutschen Bank mit ca. 17%. Doch die Ernüchterung über die überraschend nötig gewordene Notfallrettung der Credit Suisse durch die UBS ist noch nicht vom Tisch. Experten halten die Situation noch für zu unüberschaubar, von einer neuerlichen Bankenkrise möchte man noch nicht sprechen.

    Deutsche Banken beeilten sich zu erklären, dass sie von den Verlusten mit AT1-Anleihen der Credit Suisse nicht oder kaum betroffen sind. Das Engagement der Deutschen Bank sei nahe Null angesiedelt, auch die Commerzbank, die DZ Bank und die Helaba sowie die Fondsgesellschaften Union und Deka, halten nach eigenen Angaben keine AT1-Anleihen der CS. Dennoch ist die Gefahr einer Ansteckung quer durch die Branche gegeben, denn auch Versicherungen und Kapitalsammelstellen sind Gläubiger der Credit Suisse und hatten in nachrangige AT1-Anleihen investiert. Und welche Derivate im Hintergrund schlummern, weiß auch niemand so genau. Man kann nur hoffen, dass die UBS in der kurzen Zeit einen ausreichenden Überblick über das Risikobuch bekommen konnte. Dominoeffekte wie 2008 kann heute niemand mehr gebrauchen, mit Spannung wird daher darauf gewartet, wie die US-Notenbank inmitten ihrer Inflationsbekämpfung geldpolitisch auf die Turbulenzen reagieren wird. Für die nächste Sitzung möchte wohl keiner in der ersten Reihe sitzen.

    Die Credit Suisse-Aktie verliert 88% in nur 12 Monaten, Commerzbank und UBS können hingegen mit zweistelligen Gewinnen aufwarten. Die Deutsche Bank hinkt noch hinterher. Quelle: Refinitiv Eikon 21.03.2023

    Blackrock Silver – Eine gute Positionierung in Nevada

    Banken- und Finanzkrisen sind Brandbeschleuniger für den Gold- und Silbermarkt. So konnten die Edelmetalle am Freitag jeweils knapp 4% auf 1989 und 22,9 USD zulegen, zu Anfang der Woche gibt es allerdings einzelne Gewinnmitnahmen. Marktteilnehmer sehen dennoch eine technische Initialzündung, die sich bereits in den Charts der letzten Wochen angedeutet hatte. Bei Gold muss nun nur noch der Widerstand bei 2.050 USD fallen, im Falle von Silber liegt die Kaufmarke über 26 USD.

    Der kanadische Explorer Blackrock Silver (BRC) fokussiert sich auf die Erkundung und Entwicklung von Projekten im Silberstaat Nevada. Historisch bedeutende Entdeckungen umfassten die Comstock Lode und den Tonopah Silber District im Westen innerhalb des sogenannten Walker Lane Trends. Das neu konsolidierte Landpaket besteht aus 100 patentierten und 279 unpatentierten Bergbau-Claims, welche insgesamt 25,5 Quadratkilometer umfassen. Es gibt auch schon eine erste stollenoptimierte Mineralressourcen-Schätzung von 2,975 Mio. Tonnen mit einem Gehalt von 446 Gramm für insgesamt 42,65 Mio. Unzen Silber. Das macht Tonopah West zum hochgradigsten unerschlossenen Silberprojekt der Welt, mit deutlichem Potenzial zur Ressourcenerweiterung.

    Das Explorationsprogramm aus dem Jahr 2022 hat die Ausdehnung der Mineralisierung über die erste Ressourcengrenze hinaus mehr als verdoppelt und führte in Tonopah North zu einer Lithium-Entdeckung und einem aussichtsreichen Optionsabkommen mit Tearlach Resources. Ein 3.000 Meter langes Bohrprogramm hat nun im Februar bei Tonopah North begonnen, die Ergebnisse stehen noch aus. Für ein weiteres 4.000 m langes Bohrprogramm, das im 2. Quartal 2023 abgewickelt wird, ist die Antragstellung bei den Behörden bereits erfolgt. Die Blackrock Silver-Aktie konsolidierte zuletzt bis 0,30 CAD, könnte sich aber im aktuellen Umfeld wieder schnell nach oben bewegen. Im Januar notierten die BRC-Titel schon über 0,60 CAD. Wenn Silber nachhaltig dreht, wird Blackrock Silver schnell zu einem goldenen Investment.


    In einem fragilen wirtschaftlichen Umfeld können Schieflagen von Banken zu kleineren Erdbeben an den Kapitalmärkten führen. Die Gefahr bei Credit Suisse scheint gebannt, dennoch sollte der risikobewusste Anleger auf der Hut bleiben und Edelmetallinvestments beherzt beimischen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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