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01.07.2021 | 04:35

NEL, Plug Power, dynaCERT – Wasserstoff, hier geht es wieder los!

  • Wasserstoff
  • technologie
Bildquelle: pixabay.com

Was für eine Dynamik! In nur sechs Wochen haben die Wasserstoffwerte wieder bis zu 60% zulegen können. Freut natürlich denjenigen, der die erste Welle verpasst hat. Vielleicht klappt es nun mit der Zweiten. Die Rahmenparameter sind gut, denn sowohl EU als auch USA haben sich auf Wasserstoff innerhalb der Klimaziele verständigen können. Deutschlands großer Beitrag zum Klimaschutz kann darin bestehen, in diesen Sektoren Anwendungen zu schaffen, die mit Wasserstoff emissionsarm funktionieren. Ein wichtiger Fokus in der Entwicklung der deutschen Wasserstoffwirtschaft und -strategie sollte daher in der Kommerzialisierung von Anwendungen liegen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    NEL ASA – Die zweite Welle läuft unrund

    Die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel zeigt sich zur Wochenmitte stark, musste allerdings gestern den ersten 5%-Rückgang hinnehmen. Korrektur im Aufwärtstrend oder erneute Wende nach unten? Nel hat gerade bei 2 EUR eine wichtige Hürde überwunden, womit sich die charttechnische Lage deutlich aufhellt.

    Die Lage im Wasserstoff-Sektor entspannt sich weiter und viele der stark gebeutelten Aktien erholen sich zunehmend. Bei Analysten herrscht wieder gute Stimmung. Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Nel ASA nach einem Online-Treffen mit Konzernchef André Løkke auf "Outperform" mit einem Kursziel von 27 NOK (norwegische Krone) belassen. Nel gehört zu den stärksten Aktien, um auf grünen Wasserstoff zu setzen, schrieb Analyst Erwan Kerouredan in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Die Privatbank Berenberg hat Nel ASA nach der Ankündigung des US-Energieministeriums, die Produktionskosten für grünen Wasserstoff bis 2030 um 80% senken zu wollen, auf "Buy" mit einem Kursziel von 30 NOK belassen. Umgerechnet in Euro liegen die neuen Kursziele der Analysten zwischen 2,70-3,20 EUR. Anfang Januar war Nel bis 3,40 EUR gelaufen.

    Der Geschäftsbereich Nel Hydrogen Electrolyser hat einen Rahmenvertrag mit Howden unterzeichnet. Dabei geht es um die Lieferung von Wasserstoff-Kompressoren für die Elektrolyseure. Die Norweger wollen die Herstellungskosten von grünem Wasserstoff auf 1,50 USD je Kilo reduzieren. Die Kooperation mit Howden ist hierbei ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Kostenziels. Die NEL-Aktie fiel gestern wieder unter die 2 EUR-Marke, Vorsicht an der Bahnsteinkante!

    PlugPower – Viel Vorschusslorbeeren für künftige Geschäfte

    Auch bei Plug Power konnten wir eine satte Kurserholung miterleben. Von unten weg gerechnet immerhin ein Anstieg von 60% von 18 auf 29 EUR. Der E-Wasserstoff-Nordamerika-Index hatte seine stärksten zwei Wochen in 2021 und blickt Ende Juni nun auf ein Quartalsplus mehr als 20% zurück. Für Auftrieb sorgte natürlich die Aktie mit der stärksten Gewichtung im Index – Plug Power. Der US-Brennstoffzellenhersteller hat am Dienstag Ergebnisse für das erste Quartal 2021 vorgelegt. In Summe konnte Plug Power weiterhin kräftig wachsen. So legte der Umsatz um 76% auf 72 Mio. USD zu. Der Haupttreiber bleibt mit 47 Mio. USD weiterhin der Verkauf von Brennstoffzellen und entsprechender Infrastruktur. In diesem Bereich verbesserte sich der Umsatz sogar um 129%, allerdings stiegen auch die Kosten, sodass unterm Strich ein Verlust von 61 Mio. USD stand.

    Charttechnisch betrachtet stehen die Chancen gut, dass sich die Erholung nun fortsetzt. Allerdings gab es gestern einen Bruch im Momentum. Bei Plug Power steht nun die 30 EUR-Marke im Raum, mittelfristig braucht die Aktie natürlich eine gute operative Untermalung, denn mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 50 auf Basis 2021 ist in den Kursen bereits eine sehr rosige Zukunft enthalten. Es dürfte für Plug Power mehr als schwer werden, positiv zu überraschen. Wir daher raten zu Gewinnmitnahmen auf diesem Niveau.

    dynaCERT – Klimaschutz vor Ort

    Wasserstoff wird zunehmend als eine wichtige Säule der Dekarbonisierungsstrategien weltweit angesehen. Die Wasserstoffwirtschaft könnte laut Hydrogen Council, einer Initiative aus rund 100 Unternehmen weltweit, bis zum Jahr 2050 mehr als 2,5 Bio. USD Umsatz pro Jahr erzielen. Live erleben die Bewohner in Kanada das veränderte Klima in einem Juni mit knapp 50 Grad, einem der heißesten seit Aufzeichnung des Wetters. Auch hier zeigt sich wieder die Naivität eines Donald Trump, der die Klimadebatte während seiner Amtsperiode ins Lächerliche zog.

    Nein, es muss dringend etwas getan werden und die Maßnahmen fangen im Kleinen an. Für große Umsetzungen haben die neuen Regierungen in den USA und der EU bereits kräftige Zeichen gesetzt. Ein guter Ansatz ist der Bus- und Schwerlastverkehr. Laut Statista beträgt die Anzahl abgesetzter Lastkraftwagen in den USA aktuell allein stattliche 444.000 Fahrzeuge, die Zahl der Zulassungen wächst Konstant um 5% pro Jahr. Hier muss die Dekarbonisierung greifen!

    dynaCERT verfügt über eine Vor-Ort-Technologie für die Verbrennungsoptimierung mit Wasserstoff, speziell für schwerlastige Diesel-Fahrzeuge. Das zuschaltbare System HydraGEN kam bereits in mehreren kanadischen Kleinstädten zum Einsatz und wird auch von dem europäischen Logistik-Spezialisten Mosolf vertrieben. Mit dem System HydraLytica bietet dynaCERT auch die passende Telematik-Software, um CO2-Einsparungen offiziell zu messen und für die zuständige Umweltbehörde zu dokumentieren. Damit erhält der Fuhrparkbetreiber Gutschriften in Form von CO2-Zertifikaten. Mit Galaxy Power hat dynaCERT eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung innovativer Wasserstofftechnologien in Kanada abgeschlossen.

    Die Aktie liegt derzeit bei rund 0,36-0,40 CAD im Markt, die allgemeine Korrektur im Sektor hatte den Wert mit nach unten gezogen. Irgendwann ist aber auch hier Schluß, deshalb raten wir nun zu ersten Rückkäufen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    • CO2
    • Umweltschutz
    • Energiewende
    • Wasserstoff

    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

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    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

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    Bloom Energy, First Hydrogen, Nel Asa - Beste Voraussetzungen für den Rebound

    • Wasserstoff
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    • Transport

    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

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