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06.02.2023 | 05:50

Nel ASA, Manuka Resources, TUI – welche Aktien starten 2023 durch?

  • Nel ASA
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Bildquelle: pixabay.com

Aktien sind eine beliebte Anlageform, die viel Potential beinhalten kann. Besonders interessant sind Aktien, die sich vor einem Turnaround befinden. Dies bedeutet, dass das Unternehmen in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte, aber jetzt positive Veränderungen im Geschäftspotential erwartet werden. Diese Aktien können bei erfolgreicher Umsetzung große Gewinne bringen, da sie oft zu niedrigeren Preisen gehandelt werden und ein großes Aufwärtspotential haben. Es ist jedoch wichtig, gründlich die Finanzen und das Geschäftsmodell des Unternehmens zu analysieren, bevor man in solche Aktien investiert. Wir sehen uns drei vielversprechende Titel an.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , Manuka Resources Limited | AU0000090292 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – weiterer Aufbau von Produktionskapazitäten

    In Europa hat die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle in den letzten Jahren aufgrund seiner potenziellen Umweltvorteile an Bedeutung gewonnen. Angesichts des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland ist die Technologie erneut in den Fokus gerückt. Das zeigen auch die Pläne von Enagás einem spanischen Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas. Das Unternehmen will rund 5 Mrd. EUR in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur investieren. Unter anderem ist eine Untersee Pipeline von Barcelona nach Marseille geplant. Das sind gute Aussichten für den führenden europäischen Wasserstoffanbieter Nel ASA, der in den kommenden 2 Jahren deutliche Umsatzanstiege erzielen müsste.

    Am 24. Januar meldete das Unternehmen, dass es sich von seinen Anteilen an der Hyon AS getrennt hat. Das spülte rund 7 Mio. NOK in die Kassen. Zuvor hatte man sich auch schon von seinen Nikola Anteilen getrennt. Der neue CEO Håkon Volldal, der seit letztem Juli im Amt ist, räumt also auf. Anstelle von Finanzinvestitionen soll der Fokus auf dem Ausbau der Produktionskapazitäten liegen. Im Fertigungswerk auf Herøya ist erst eine von 4 Produktionslinien aktiv. In einem Interview mit dem Aktionär verriet der CEO, dass man in den USA langfristig eine Produktionskapazität von 4 GW erreichen will, dabei soll die PEM- und Alkali-Technologie zu gleichen Teilen berücksichtig werden.

    Die wichtigste Aussage aus dem Aktionär-Interview lautet: „In der EU hat man hingegen Angst, abgehängt zu werden, und dass die Investitionen in die USA fließen. Der Gouverneur von Michigan hat uns besucht. Er ist daran interessiert, dass Nel seine geplante Gigafactory in seinem Bundesstaat errichtet. Auch europäische Länder wollen ein Ökosystem für grünen Wasserstoff aufbauen. Die Nachfrage ist groß.“ Weitere Informationen zum Unternehmen sind in der Studie auf researchanalyst.com nachzulesen. Die Aktie ist zwar seit Mitte Oktober in der Spitze rund 85% angesprungen, aber fundamental ist die Aktie mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 16 in diesem Jahr ambitioniert bewertet. Eine Aktie kostet derzeit 17,69 NOK.

    Manuka Resources – Silberproduktion beginnt im 2. Quartal

    Der australische Edelmetallproduzent Manuka Resources konnte im letzten Jahr mit der Übernahme des South Taranaki Bight (STB) Projekts eine transformierende Akquisition durchführen. Das Projekt verfügt über 3,8 Mrd. Tonnen Eisensand, Vanadium und Titan. Vor allem Vanadium spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende, da man mit Vanadium-Redox-Batterien in der Lage ist, Energie zu speichern und bereitzustellen, wenn sie benötigt wird. Damit wäre man in der Lage Strom aus Erneuerbaren Energien zu sichern, was die Integrität und Zuverlässigkeit von Stromnetzen verbessert und den Übergang zu erneuerbaren Energien unterstützt. Die Nachfrage in diesem Bereich wird in den kommenden Jahren stark steigen. Zudem kommt Vanadium derzeit vor allem aus Russland und China und gilt daher als kritischer Rohstoff in den westlichen Industriestaaten.

    Es wurde eine Genehmigung für den Abbau von 5 Millionen Tonnen Eisenerz pro Jahr für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren erteilt. Es wird davon ausgegangen, dass dieser Betrieb im Vergleich zu anderen Eisenerzbetrieben einen niedrigen CO2-Fußabdruck hat und kostengünstig ist. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind minimal und kurzfristig und es werden keine Fische gefährdet. Laut Zeitplan ist eine erste Produktion ab Ende 2025 / Anfang 2026 geplant. Schon im 2. Quartal 2023 soll die Silberproduktion bei Wonawinta wieder anlaufen. Die Mineralressourcenschätzung geht von 51 Mio. Unzen Silber aus. Zuletzt ruht der Betrieb wegen schlechten Witterungsbedingungen aufgrund von La Niña.

    Pro Jahr sind bei einer Produktion von rund 2,3 Mio. Unzen etwa 75 Mio. AUD an Einnahmen zu erwarten beim aktuellen Silberpreis von 22,36 USD. Produziert wird in der eigenen Silber- und Gold-Verarbeitungsanlage, die bis zu 1,1 Mio. Tonnen verarbeiten kann. Weitere Explorationsarbeiten sind für 2023 in Planung und auch das Gold Mt. Boppy Projekt, ehemals eine der größten Goldminen Australiens, soll weiter erforscht werden. Genauere Informationen erhalten Sie am 15. Februar bei der Unternehmenspräsentation auf den International Investment Forum. Die Aktie notiert nach einer Kapitalmaßnahme im Dezember bei 0,095 AUD. Damit liegt die Marktkapitalisierung bei gerade einmal rund 47,5 Mio. AUD. Allein der Wiederbeschaffungswert der Verarbeitungsanlage liegt bei etwa 100 Mio. AUD. Der Unternehmenswert liegt deutlich höher als der aktuelle Aktienkurs suggeriert.

    TUI – Buchungen ziehen deutlich an

    Die TUI wurde wie kaum ein anderes Unternehmen von der Corona Pandemie getroffen. Von jetzt auf gleich brach das Geschäft fast gänzlich ein. Nur mit Staatshilfe konnte sich der Konzern über Wasser halten. Jetzt, wo die Corona Maßnahmen praktisch überall gefallen sind, sollte die Nachfrage wieder anspringen. Auch wenn die Reisen durch die Inflation deutlich teurer geworden sind ist die Reiselust noch immer vorhanden. Selbst wenn einige vielleicht nur noch einen Urlaub machen, so gleichen die höheren Preise das mehr als aus.

    Am 14. Dezember wurden die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022, das am 30. September endete, vorgelegt. Vor allem im 4. Quartal gab es einen starken Geschäftsverlauf mit positiven bereinigten EBIT in allen Geschäftssegmenten, das erstmals seit der Pandemie zu verzeichnen war. Die Gesamtbuchungen betrugen 13,7 Mio., während die Gästezahl 93% des Niveaus des Vergleichsquartals aus dem Jahr 2019 erreichte. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Mrd. auf 7,6 Mrd. EUR, was auf die Nachfragestärke zurückzuführen ist. Unter dem Strich brachte das letzte Geschäftsquartal ein bereinigtes EBIT von mehr als 1 Mrd. EUR, trotz der Flugbetriebsstörungen. Die Buchungen für die Wintersaison liegen bei 134% im Vorjahresvergleich und nähern sich dem Vor-Corona-Niveau.

    Angesichts der steigenden Buchungen im Winter, was die Erträge weiter steigern dürfte, kann man positiv auf das Sommergeschäft 2023 blicken. Zumal man davon ausgehen kann, dass die Probleme an den Flughäfen in diesem Jahr nicht so gravierend ausfallen werden wie 2022. Damit alleine würde die TUI Kosten in Höhe von 58 Mio. EUR, die 2022 angefallen sind, einsparen. Das einzige Risiko besteht darin, dass die Reisenachfrage aufgrund der Inflation deutlich zurückgeht. Die Aktie der TUI zieht seit Anfang Oktober an. Momentan zahlt man für einen Anteilsschein 2,02 EUR. Erst Schlusskurse unter 1,50 EUR würden den etablierten Aufwärtstrend brechen.


    Das größte Aufwärtspotential hat Manuka Resources. Sobald die Silberproduktion anläuft fließt wieder deutlich mehr Geld in die Kassen. Zusätzlich hat man mit dem Vanadium einen kritischen Rohstoff im Portfolio, der für die Energiewende extrem wichtig ist. Auf Platz 2 liegt die TUI, die schon stark gelaufen ist und sich in die Gewinnzone zurückgekämpft hat. Geht die Inflation weiter zurück sollte das Buchungsniveau hoch bleiben. Nel ASA ist noch nicht profitabel. Der Wasserstoff Markt bleibt hoch spannend, aber ohne Gewinne kann langfristig kein Unternehmen bestehen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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