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25.08.2021 | 05:48

Nel ASA, dynaCERT, Steinhoff – Schub fürs Depot mit Turnaround -Kandidaten

  • Wasserstoff
  • Nachhaltigkeit
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Bildquelle: pixabay.com

Der Gewinn liegt im Einkauf, heißt es so schön. Nur an der Börse ist es oft nicht einfach das „Unten“ zu bestimmen. Es gibt viele Faktoren, die berücksichtigt werden wollen. Da ist zum einen der Unternehmenssektor und sein Sentiment. Gibt es Fantasie, ist der Markt trendy? Dann sollte man sich die Fundamentaldaten anschauen. Gibt es Schulden? Verdient das Unternehmen Geld? Wie sieht das Umsatzwachstum aus und wie sind die Prognosen? Anschließend kann man sich zusätzlich die unterschiedlichen Analystenmeinungen anschauen und ein eigenes Rating-System aufstellen, das für verschiedene Aspekte Punkte vergibt. Anhand dieser Checkliste stellt man recht schnell fest, ob ein Unternehmen für einen selbst attraktiv ist. In jedem Depot sollte es Standardwerte geben, die den Großteil des Depots ausmachen. Einen kleinen Teil kann man in spekulative Titel investieren, da dort große Gewinne winken, die dem Depot einen Boost geben können. Drei dieser Turnaround-Kandidaten beleuchten wir heute näher.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , DYNACERT INC. | CA26780A1084 , STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019

Inhaltsverzeichnis:


    Nel ASA – wartet auf einen Durchbruch

    Nel ASA agiert zweifelsfrei auf einem Zukunftsmarkt. Das bedeutet eine Menge Kursfantasie, die die Aktie aber viel zu schnell in Sphären gebracht hat, aus denen nur ein Absturz folgen konnte. Wasserstoff war bis Ende Januar das Hype-Thema schlechthin. Die Unternehmensbewertungen von vielen Wasserstoff-Aktien waren astronomisch hoch, und das obwohl die Firmen durch die Bank weg Verluste geschrieben haben. Alle Investoren, die zu spät auf den fahrenden Wasserstoff-Zug aufgesprungen sind und den Absprung nicht geschafft haben, beklagen nun zum Teil sehr hohe Verluste. In diesem Fall hat man sich beim Kauf der Aktie nicht mit den Fundamentaldaten beschäftigt und zahlt nun den Preis.

    Die Zahlen des zweiten Quartals waren schwach. Während man 163,7 Mio. Norwegische Kronen (NOK) Umsatz erzielte, war der der Verlust mit 149,1 Mio. NOK fast genauso hoch. Das Unternehmen hat sich zwar zahlreiche namhafte Partner gesichert wie Wood, First Solar, Kvaerner und zuletzt SFC Energy, aber es sind zumeist Pilotprojekte, die durchaus das Potential für etwas Großes haben, noch keine erprobten Produkte, die dem Markt angeboten werden können. Der Partner Wood hat sich vor kurzem ein Darlehen über 500 Mio. EUR von der britischen Regierung gesichert, um das Wasserstoffgeschäft auszubauen. Davon könnte Nel ASA profitieren.

    Die Aktie kam mit Ausgabe neuer Aktien erneut unter Druck und brachte die Papiere bis an eine Unterstützungslinie bei 13,27 NOK. Diese hat zwar gehalten, aber aktuell ist der Abwärtstrend voll intakt. Erst ein Schlusskurs über 15,95 NOK würde das Chartbild aufhellen. Im Gegensatz zur Konkurrenz wie Plug Power hat Nel ASA ein neues Jahrestief gebildet. Als Investor wartet man auf neue Impulse für die Aktie.

    dynaCERT – gute Umsatzzahlen im zweiten Quartal

    dynaCERT hat nach eigenen Aussagen massiv unter der Corona Pandemie gelitten. Das Unternehmen möchte seine HydraGEN-Technologie in allen Dieselfahrzeugen verbauen, da so weniger Kraftstoff verbraucht wird, der Motor länger lebt und es weniger Emissionen gibt, was letztlich der Umwelt zugute kommt, wie auch dem Geldbeutel des Besitzers. Auch wenn die Pandemie den Vertrieb deutlich zum Erliegen gebracht hat, so war das Management nicht untätig und hat die Zeit genutzt, um CO2 Zertifikate zu erhalten, die man dann gewinnbringend verkaufen könnte.

    Noch ist es nicht soweit, aber es existiert mit HydraLytica bereits eine Lösung, die die CO2-Einsparungen festhalten kann. Die Umsätze steigen wieder deutlich, seit sich die Corona-Lage zum Sommer hin verbessert hat. Wurden im 2. Quartal 2020 gerade einmal rund 20.000 Kanadische Dollar (CAD) Umsatz geniert, waren es in diesem Jahr über 414.000 CAD. Es bleibt abzuwarten, ob die Entwicklung so weitergeht. Es wurden neue Vertriebspartner gewonnen, so dass dynaCERT-Produkte nun in 38 Ländern erhältlich sind.

    Erst kam es durch Corona zu Schwierigkeiten und dann wurde die Aktie von dem schlechten Sentiment im Wasserstoffmarkt mit nach unten gezogen. Die Aktie hat das offene Gap von Juli 2019 geschlossen und tendiert aktuell seitwärts. Um den Abwärtstrend zu brechen, ist ein Schlusskurs über 0,40 CAD erforderlich. Sollte es sich bestätigen, dass man Emissionsgutschriften für den Einbau der HydraGEN-Technologie erhält, wäre das ein Booster für das Unternehmen.

    Steinhoff – Zahlen und Gläubigerversammlungen rücken näher

    Steinhoff kämpft seit 2017 gegen die Insolvenz und so langsam spitzt sich die Lage zu. Bevor die Gläubigerversammlung in Amsterdam am 3. September stattfindet, will der Konzern am 27. August noch Quartalszahlen veröffentlichen. Diese sollte man genau betrachten, denn daraus könnte sich ein Hinweis darauf ergeben, wie erfolgreich die Sanierung verläuft. Die letzten Quartalszahlen waren jedenfalls positiv für das Unternehmen. Sollte die Hürde in Amsterdam genommen werden und Gläubiger zu Zugeständnissen bereit sein, ist der Fortbestand des Konzerns noch nicht gesichert. Erst muss auch die Gläubigerversammlung in Südafrika den Plänen zustimmen.

    Um die Chancen auf einen positiven Ausgang zu erhöhen, hat das Unternehmen Ende Juli das Vergleichsangebot um etwa 186 Mio. EUR erhöht auf 1,34 Mrd. EUR. Damit scheint einer der härtesten Gegner, die Hamilton Gruppe, besänftigt zu sein. Nebenbei gibt es noch gerichtliche Geplänkel, die den Stand aktuell sehr unübersichtlich machen. Unter anderem ist die Frage zu klären, wer auf den Versammlungen stimmberechtigt ist. Gelingt es einen Vergleich zu schließen, lösen sich die drückenden 11,18 Mrd. EUR Schulden größtenteils in Luft auf.

    Mit Erhöhung des Angebots an die Gläubiger hat die Aktie bereits einen Satz bis auf fast 0,134 EUR gemacht. Momentan ist alles möglich, aber man sollte die Nachricht über die zwei Gläubigerversammlungen abwarten, bevor man einsteigt. Bei dieser Ausgangslage wäre ein Investment wie ein Münzwurf. Man sollte lieber die Aktie auf der Watchlist haben und die Nachrichten im Auge behalten.


    Für jeden Turnaround braucht es einen Funken, der die Rakete starten lässt. Dann sind große Gewinne möglich. Bei Nel ASA ist der Weg aktuell noch ein bisschen weiter, da der Wasserstoff aktuell einfach zu teuer ist. Beim Cleantech Unternehmen dynaCERT sollte man die kommenden Zahlen im Blick haben und auf Nachrichten bezüglich der CO2-Zertifikate achten. Steinhoff könnte kurzfristig anlaufen, wenn die Gläubiger des Unternehmens den Sanierungsplänen zustimmen. Auch hier sollte man die Nachrichten aufmerksam verfolgen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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