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04.08.2022 | 05:08

Nel Asa, Altech Advanced Materials, Mercedes – Es wird spannend!

  • Energiewende
  • Wasserstoff
  • Elektromobilität
  • Megatrend
Bildquelle: pixabay.com

Die Herausforderungen zur Umsetzung der Energiewende sind groß. Der Wunsch, erneuerbare Energiequellen verstärkt zu nutzen, stieg angesichts des Ukraine-Kriegs und der sichtbar gewordenen Abhängigkeit von Russland. Auch nach den Hochphasen der Corona-Pandemie belasten Lieferkettenprobleme und gestiegene Rohstoffpreise weiterhin. Das Säbelrasseln Chinas verdeutlicht, dass Globalisierung nicht nur Vorteile mit sich bringt, sondern auch Abhängigkeiten schafft. Insofern ist es klug, dass Staaten und Industrien verstärkt auf nationale "Lösungen" setzen beziehungsweise auf solche, die von sicheren Jurisdiktionen ausgehen. Bei den Megatrends Wasserstoff-Technologie und Elektromobilität sollten Anleger ebenso auf spannende Unternehmen aus der zweiten Reihe achten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000

Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials – Wann kommt der Durchbruch?

    „Innovation made in Germany“ - mit dem Potenzial, die Branchen umzukrempeln. So könnte man in kurzen Worten das Heidelberger Unternehmen charakterisieren, welches neuartige Verfahren entwickelt, um Batterien deutlich leistungsfähiger zu machen. Der Schlüssel liegt in der Beschichtungstechnologie für das Anodenmaterial. Durch die Nanobeschichtung mit hochreinem Aluminiumoxid und einer Anreicherung von Silizium kann die Ablagerung von Lithiumteilchen an den Elektroden verhindert werden. Das Problem gängiger Verfahren, die schon nach dem ersten Laden zu einem Kapazitätsverlust führen, wird somit behoben. Die „Silumina Anodes“, könnten perspektivisch zum neuen Branchenstandard avancieren.

    Eine kürzlich veröffentlichte Vormachbarkeitsstudie für das geplante Werk zur keramischen Beschichtung von Anodenverbundmaterial in Schwarze Pumpe, südlich von Cottbus, unterstrich das große wirtschaftliche Potenzial. Bei Vollauslastung können 10.000 Tonnen pro Jahr (tpa) produziert werden. Der Nettobarwert (NPV) des Projekts vor Steuern liegt bei beachtlichen EUR 420 Mio. EUR. Die Heidelberger halten 25%, womit sich der Wert des Besitzanteils auf 105 Mio. EUR stellt. Dies steht dem Börsenwert des Micro Caps von deutlich unter 10 Mio. EUR entgegen.

    Durchschnittlich erwartet die Gesellschaft einen operativen Jahresgewinn (EBITDA) von rund 52 Mio. EUR. Die hohe Wirtschaftlichkeit spiegelt sich u.a. in einem internen Zinsfuß (IRR) von 40% und einer Amortisationszeit der Investitionen von lediglich 3,1 Jahren wider. Am 23. August lädt die Gesellschaft ihre Aktionäre zur Hauptversammlung ein.

    Nel – Ambitionierte Unternehmensbewertung

    Nel trifft den Nerv der Zeit und bietet Lösungen zur Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien an. Industrie, Energie- und Gasunternehmen gehören zum wachsenden Kundenstamm. Die Norweger haben sich breit aufgestellt und decken die gesamte Wertschöpfungskette von der Wasserstoffproduktion bis hin zur Herstellung von Wasserstofftankstellen ab.

    Nel-Aktionäre mussten in den letzten Monaten starke Nerven beweisen. Aktuell notieren die Anteilsscheine bei 16 NOK, womit die Gesellschaft umgerechnet mit 2,5 Mrd. EUR bewertet ist. Zwar prognostizieren Analysten eine deutliche Ausweitung der Umsatzerlöse von 110 Mio. EUR im laufenden Geschäftsjahr auf 174 Mio. EUR in 2023, dennoch werden rote Zahlen geschrieben. Nach wie vor beinhaltetet die Bewertung der Gesellschaft mit dem rund 25fachen dea aktuellen Umsatzes einiges an Vorschusslorbeeren. Das sieht auch die Analystengemeinde so, im Durchschnitt halten die Experten die Anteilsscheine aktuell für ausgereizt. Dennoch - der Großauftrag, den Nel kürzlich vermelden konnte, deutet an, wie schnell sich ein stärkeres als vom Markt erwartetes Wachstum einstellen könnte.

    "Wir freuen uns sehr, den bisher größten Auftrag für Nel bekannt geben zu können. Dieses Projekt wird die Liefer- und Ausführungskapazitäten von Nel in großem Maßstab demonstrieren und eine wertvolle Referenz für künftige Großaufträge sein. Es wird einen erheblichen positiven Einfluss auf die Finanzen von Nel, die Produkt- und Produktionskosten des Elektrolyseurs, die Technologieentwicklung und die Scale-up-Pläne haben", sagte Håkon Volldal, CEO von Nel.

    Der Festauftrag für Elektrolyseur-Stacks hat ein Volumen von über 45 Mio. EUR. Die Produktion und Lieferung der Stacks ist von Februar 2023 bis Mitte 2024 in Nels Großanlage für Elektrolyseure auf Herøya geplant.

    Mercedes Benz-Group – Besser als die Konkurrenz

    Während Mercedes optimistisch in die Zukunft blickt, ruderte Konkurrent BMW zuletzt zurück. Die Bayern gehen nun von einem leichten Absatzrückgang im laufenden Jahr aus. Die operative Marge soll jedoch unverändert bleiben. Analysten gefiel das nicht, die BMW-Aktie gab nach.

    Laut der Unternehmensberatung PwC haben Produktionsengpässe, Lieferkettenprobleme und Lockdowns in China zuletzt global den Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) deutlich gebremst. Die Neuzulassungen von E-Autos in 14 ausgewählten Märkten hätten sich laut PwC im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, im zweiten Quartal lag die Zuwachsrate „lediglich“ bei 62%. „In Europa werden in diesem Jahr nur knapp 1,5 Millionen BEVs produziert werden - bei maximaler Kapazität und ohne Engpässe könnten es mehr als doppelt so viele sein", sagte PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert.

    Auch wenn die Wachstumsraten derzeit auf hohem Niveau abzuflachen scheinen, ist der von Mercedes eingeschlagene strategische Pfad auf E-Mobilität zu setzen richtig. Zudem wird die Marke forciert im Luxussegment positioniert. Dies schafft ein klares Profil. Die Abspaltung der Truck-Sparte hat zusätzlich die Equity Story geschärft. Die Analysten von RBC empfehlen die Anteilsscheine der Süddeutschen mit einem Kursziel von 90 EUR zum Kauf, dass entspricht einem Aufwärtspotenzial von gut 50%.


    Alle drei genannten Unternehmen haben Berührungspunkte zum Thema Energiewende. Mercedes setzt auf die Elektromobilität im Luxus-Segment. Nel profitiert vom Wachstum der Wasserstoffbranche. Altech aus der zweiten Reihe ist angesichts der Technologiepotenziale und dem hohen Bewertungsabschlag interessant.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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