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03.11.2021 | 06:10

Morphosys, Defence Therapeutics, Formycon – Biotech und Pharma bieten Potential fürs Depot

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Bildquelle: pixabay.com

Allein die Pharmaindustrie kommt weltweit auf einen Jahresumsatz von über 1.000 Mrd. EUR und hilft den Menschen dabei, ihre Krankheiten zu überwinden. Seit der Corona-Pandemie stehen die Biotech- und Pharma-Unternehmen noch mehr im Blickpunkt. Schafft es ein Unternehmen, einen Blockbuster zu entwickeln, winken auch den Aktionären große Gewinne. BioNTech ist dafür aktuell ein Paradebeispiel, auch wenn die Aktie mittlerweile konsolidiert hat. Wo hohe Gewinne winken, gibt es auch ein höheres Risiko. Der Weg zur Entwicklung und Zulassung eines Medikamentes ist lang und auch ein Scheitern ist möglich. Da die Menschen immer älter werden und somit auch die Krankheiten zunehmen, ist es durchaus sinnvoll, in diese Bereiche zu investieren. Wir analysieren heute drei mögliche Kandidaten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: MORPHOSYS AG O.N. | DE0006632003 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , FORMYCON AG | DE000A1EWVY8

Inhaltsverzeichnis:


    Morphosys – gute Nachrichten

    Der einstige Börsenliebling Morphosys besitzt die größte Antikörper Bibliothek weltweit und daraus wurden mittels Kooperationen immer wieder neue Arzneimittel entwickelt. Die so generierten Lizenzeinnahmen ließen das Unternehmen wachsen und das Biotechunternehmen sollte langsam zum Pharmaunternehmen werden. Dieses große Vorhaben sorgt seitdem für Schwierigkeiten im Unternehmen. Diese wurden durch die Entscheidung Constellation Pharmaceuticals zu übernehmen nochmal größer, weil große Teile der Lizenzeinnahmen aus der Hand gegeben wurden um die Übernahme zu stemmen.

    Zuletzt konnte das Unternehmen mit einer Reihe guter Nachrichten aufwarten. Am 20. Oktober konnte vermeldet werden, dass der erste Patient mit Immunglobulin-A-Nephropathie, einer chronischen Nierenerkrankung, im Zuge einer Phase II Studie behandelt wurde. Das veranlasste die Analysten von Berenberg die Aktie mit einem Kursziel von 124 EUR zu versehen. Am 2. November gab es eine kleine Vorschau auf die Zahlen des 3. Quartals, die am 11. November vorgelegt werden. Im Vergleich zum 2. Quartal konnte der Absatz des Krebsmedikaments Monjuvi um 3,7 Mio. EUR gesteigert werden auf 18,6 Mio. EUR.

    Dazu hat das Unternehmen die zwei Medikamente von Constellation Pharmaceuticals in der Pipeline, die sich in ihrer Phase III Studie befinden. Seit dem 19. Oktober ist die Aktie von 37,10 EUR auf 42,26 EUR angestiegen. Um den Abwärtstrend zu verlassen, wäre ein Schlusskurs oberhalb von 43,25 EUR notwendig. Damit wäre auch der 50er gleitende Durchschnitt von unten nach oben gekreuzt. Der nächste Widerstand liegt dann erst bei 51,60 EUR.

    Defence Therapeutics – Erfolge beim Kampf gegen Brustkrebs

    Das kanadische Biotech-Unternehmen Defence Therapeutics geht neue Wege bei der Wirkstoffverabreichung. Während es bei herkömmlichen Arzneimitteln mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC) immer wieder ineffektive Wirkstoffabgaben zu beobachten gab, wird der Wirkstoff bei Nutzung der firmeneigenen Accum-Plattform ganz präzise bei dem Zellkern abgeliefert, der ihn benötigt. Dieses intrazelluläre ADC-Routing verbessert das Ergebnis um den Faktor 10. Durch die Plattform-Technologie, die alle zugelassenen ADCs nutzen können, wird der therapeutische Effekt deutlich verstärkt.

    Die ersten Ergebnisse liegen für den AccuVAC-IN002 Corona-Impfstoff vor, der intranasal verabreicht wird. Er wurde vorab mit Erfolg an Mäusen und anschließend an Kaninchen getestet. Des Weiteren läuft ein Programm zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen HPV, um Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Seit dem 29. Juni läuft die Zusammenarbeit mit dem Institut Curie in Paris, um die therapeutische Wirksamkeit des Accum-T-DM1-ADC Wirkstoffs gegen Brustkrebs zu untersuchen. Am 13. Oktober konnte das Unternehmen vermelden, dass die Wirksamkeit der Accum-Varianten von T-Deruxtecan gegen Brustkrebs um das 5-fache verbessert wurde.

    Das Unternehmen bereitet aktuell eine Phase I Studie seines Krebsimpfstoffs AccuVAC-D0002 vor. Die Produktpipeline ist voll, und je mehr erfolgreiche Tests vollzogen worden sind, umso spannender wird die Aktie. Diese steht aktuell bei 6,10 kanadischen Dollar (CAD) und könnte einen Doppelboden ausbilden. Wenn das gelingt, sollte das Allzeithoch bei 8,15 CAD getestet werden. Der Aufwärtstrend bleibt intakt solange es keinen Schlusskurs unterhalb von 6,00 CAD gegeben hat. Support unterhalb dieser Marke liegt bei 3,39 CAD. Damit wäre dann die Kurslücke geschlossen.

    Formycon – FDA prüft Zulassung

    Das Biotech-Unternehmen Formycon entwickelt Biosimilars nach Patentablauf des Originalmedikaments, sprich biologische Arzneimittel als Alternative zu den Originalen. Der Fokus liegt dabei auf Therapien in der Ophthalmologie, der Immunologie und chronischen Erkrankungen. Man sieht sich selbst als Partner für große Pharma- und Generikaunternehmen. Das Unternehmen begann kurz nach Ausbruch der Corona Pandemie mit der Entwicklung eines Antikörper Fusionsproteins, das die Zellinfektion durch das Virus vollständig blockieren soll. Aktuell befindet es sich in der präklinischen Entwicklung.

    Ein möglicher Gewinntreiber für die Zukunft ist FYB201 das Biosimilar zum Augenmedikament Lucentis. Am 4. Oktober wurde die Annahme von FYB201 zur Zulassung durch die FDA bestätigt und auch in Europa wurde die Zulassung beantragt. Die Entscheidung wird voraussichtlich im August 2022 fallen. Am 19. Oktober wurde ein Lizenz- und Kooperationsvertrag mit SCG Cell Therapy geschlossen, der dem asiatischen Unternehmen Exklusivrechte für das Covid-Medikament FYB207 in Asien mit Ausnahme von Japan einräumt. Sollte das Medikament in der Region zugelassen werden, winken bis zu 63,5 Mio. EUR Einmalzahlungen und Lizenzgebühren im niedrigen zweistelligen Prozentbereich vom Umsatz.

    Das Unternehmen hat eine große Bandbreite von Medikamenten in der Pipeline. Das Management und der Beirat sind Experten in der Entwicklung von Biosimilars. Die Aktie konnte durch die Forschung auf dem Corona-Gebiet schon einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sollte FYB 201 zugelassen werden, könnten pro Jahr bis zu 100 Mio. EUR in die Kassen des Unternehmens gespült werden. Die Aktie läuft seit Anfang August seitwärts zwischen 47,00 EUR und 53,90 EUR. Ein Ausbruch nach oben macht den Test der 64 EUR wahrscheinlich.


    Das Potential der Biotech- und Pharmaunternehmen ist groß. Springt man zu spät auf einen Zug auf, muss man deutliche Rücksetzer wie bei Morphosys aushalten. Investiert man früh, wie beispielsweise bei Defence Therapeutics, kann man bei erfolgreichem Verlauf schnell einen Vervielfacher im Depot haben. Formycon nutzt bestehende Medikamente und baut diese auf biologischer Basis nach. Das Prinzip verspricht bei Zulassung große Gewinne. Die Aktie ist aber auch durch die Entwicklung eines Corona-Medikaments schon gut angesprungen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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