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05.05.2023 | 06:00

Mercedes-Benz, Canadian North Resources, Varta – Knappheit bei Batterie Ressourcen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Elektromobilität und die Energiewende sind wichtige Schritte, um eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Um diese Ziele zu erreichen benötigen wir jedoch Rohstoffe wie Kupfer, Nickel, Kobalt oder Lithium. Diese Ressourcen stellen für viele Unternehmen ein Hindernis dar. Daher versuchen Autokonzerne, sich Zugriff auf diese knappen Ressourcen zu sichern, um den Nachschub für die eigene Produktion zu sichern. Teilweise wird auch an eigenen Batterien entwickelt. Bestes Beispiel ist Volkswagen, die 6 Batteriefabriken in Europa bauen wollen. Wir sehen uns daher heute Mercedes-Benz an, analysieren mit Canadian North Resources einen möglichen Zulieferer und schließen mit dem größten deutschen Batteriehersteller Varta.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , CANADIAN NORTH RESOURCES INC | CA1364271017 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Mercedes-Benz – die Zahlen können sich sehen lassen

    Als sich Kanzler Olaf Scholz 2022 in Kanada mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau traf, war auch eine Delegation von Mercedes-Benz mit an Bord. Am Ende stand ein Abkommen mit der kanadischen Regierung, das Zugang zu Batterie-Rohstoffen wie Lithium, Nickel und Kobalt gewährt. Markus Schäfer sagte damals: „Mercedes-Benz ist dabei, die Produktion von Elektrofahrzeugen drastisch zu steigern. Deshalb sind wir auch dabei, uns neue Wege zu erschließen, um auf verantwortungsvolle Art an die dafür notwendigen Rohstoffe zu kommen“. Nur wenige Monate später sicherten sich die Stuttgarter jährlich 10.000 t Lithiumhydroxid aus Guben, das in Zukunft von Rock Tech Lithium hergestellt wird.

    Nachdem das Jahr 2022 hervorragend gelaufen ist, unter dem Strich stieg der Gewinn um über 30 % auf 14,8 Mrd. EUR, bleibt der Konzern auf der Erfolgsspur, wenn man sich die 1. Quartalszahlen anschaut. Dabei geht die Strategie, auf Premiumfahrzeuge zu setzen, voll auf. Der Umsatz lag bei 37,5 Mrd. EUR, einem Plus von 8 %, während der Gewinn sogar um 12 % auf 4 Mrd. EUR anzog. Dabei lag der Absatz gerade einmal 3 % höher als im Vorjahresvergleich. Die höheren inflationsbedingten Kosten konnten über Preiserhöhungen mehr als nur weitergegeben werden.

    Am 3. Mai fand die Hauptversammlung statt, auf der CEO Ola Källenius die Wichtigkeit der Kostendisziplin hervorhob. Er sagte: „Denn die variablen Kosten der Elektroautos liegen bis auf Weiteres substanziell über denen der Verbrenner“. Das zeigt, dass es richtig ist, sich um die Versorgung mit Rohstoffen frühzeitig zu kümmern. Engpässe wie bei den Mikrochips sollten in Zukunft vermieden werden. Die Aktie notiert derzeit bei 65,11 EUR, was auf den Dividendenabschlag von 5,20 EUR zurückzuführen ist. Die Dividendenrendite betrug demnach 7,4 %.

    Canadian North Resources – Bohrprogramm läuft

    Canadian North Resources, ein kanadisches Explorationsunternehmen, konzentriert sich auf den Abbau von Metallen für saubere Energie, Elektrofahrzeuge, Batterien und Hightech-Anwendungen. Das Unternehmen erschließt derzeit eine Fläche von 253,8 km² in der Region Kivarrick im Norden Kanadas und hat im vergangenen Jahr mehrere wichtige Mineralien wie Nickel, Kupfer, Kobalt, Palladium und Platin nachgewiesen. Das Bohrprogramm 2022 brachte 68 Bohrlöcher mit einer Gesamtlänge von 18.144 m nieder. Die gesamte Mineralressource beträgt derzeit 1.402 Mio. Pfund Kupfer, 872 Mio. Pfund Nickel, 99 Mio. Pfund Kobalt, sowie 3,2 Mio. Unzen Palladium und rund 0,56 Mio. Unzen Platin. Insgesamt wurden mehr als 150 Mio. CAD in die Exploration investiert.

    Anfang März wurden umfangreiche granitischer Pegmatite auf der Liegenschaft identifiziert, die das Potential für Lithiummineralien aufweisen. Damit wären nahezu alle wichtigen Rohstoffe für die Energiewende an einem Fleck zu finden. Seit dem 3. April läuft das Explorationsprogramm mit Diamantbohrungen. Insgesamt mehr als 20.000 m sollen gebohrt werden, um die 15 km lange Hauptmineralisierungsformation zu testen. Dabei soll auch das Lithiumpotential ausgelotet werden. Dr. Kaihui Yang, President und CEO sagte: „Wir werden uns weiterhin auf die Bohrungstests von hochgradigen Basismetall- und PGM-Zielen entlang des 15 km langen Hauptmineralisierungshorizonts konzentrieren, um die Mineralressourcen zu erweitern und aufzuwerten. Darüber hinaus werden wir das Lithiumpotenzial der umfangreich aufgeschlossenen Pegmatite untersuchen, die auf dem Grundstück Ferguson Lake identifiziert wurden.“

    Es wird also in nächster Zeit mit Nachrichten zu rechnen sein. Die metallurgischen Tests sind ebenfalls vielversprechend. Kupfer kann zu 99 % aus dem Material extrahiert werden, bei Nickel sind es 87 %, Kobalt 90 % , Palladium 90-95 % sowie Platin ebenfalls zu 90-95 %. Aus dem Jahresabschluss 2022, der am 1. Mai vorgelegt wurde, ergibt sich ein Cash Bestand von rund 11 Mio. CAD am Jahresende. Das sollte erst einmal reichen. Die Aktie handelt seit März in einer Range von 2,30 CAD bis 2,80 CAD. Derzeit notiert die Aktie bei 2,50 CAD. Bei positiven Bohrergebnissen könnte das Jahreshoch bei 2,95 CAD angegriffen werden.

    Varta – auch 2023 bleibt schwierig

    Das Jahr 2022 war ein schwieriges Jahr für die VARTA-Gruppe, da das Unternehmen mit hohen Produktionskosten, Schließungseffekten und einer schwächeren Verbrauchernachfrage zu kämpfen hatte. Diese Faktoren wirkten sich auf die finanzielle Leistung des Unternehmens aus: Der Konzernumsatz belief sich auf 806,9 Mio. EUR, was einem Rückgang von 10,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das bereinigte EBITDA sank ebenfalls auf 69,5 Mio. EUR, was einem Rückgang von 75,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die bereinigte EBITDA-Marge für das Jahr betrug 8,7 %, verglichen mit 31,1 % im Vorjahr.

    Die VARTA Group hat jedoch entscheidende Schritte unternommen, um das Geschäft zu sanieren, und hat bereits erste Fortschritte erzielt. Im März 2023 gab das Unternehmen eine Einigung mit seinen Banken über ein Finanzierungskonzept und eine erfolgreiche Kapitalerhöhung von rund 51 Mio. EUR bekannt, die eine Rückkehr auf den Wachstumspfad ermöglichen soll. Im April 2023 vermeldete das Unternehmen außerdem, dass es im Rahmen seines Aktionsplans zur Senkung der Kostenbasis 800 Mitarbeiter entlassen wird.

    Die Erwartungen für 2023 gehen von einer Verbesserung der Umsatzleistung und einem Ergebnis auf dem Niveau von 2022 aus. Im 1. Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 160 und 170 Mio. EUR und ein bereinigtes EBITDA zwischen 0 und 5 Mio. EUR. Die Zahlen sollen am 15. Mai vorgelegt werden. Die Aktionäre waren von den Zahlen und dem Ausblick wenig begeistert und schickten die Aktie auf Talfahrt. Derzeit zahlt man für einen Anteilsschein 21,17 EUR.


    Der Kampf um Rohstoffe wurde durch die Energiewende noch einmal verstärkt. BYD hat gezeigt, dass man mit der alles aus einer Hand Strategie Erfolg haben kann und sich an die Spitze der Elektrofahrzeugproduzenten gesetzt. Mercedes-Benz versucht Schritt zu halten und hat mit der Fokussierung auf den Premiumbereich bis jetzt alles richtig gemacht. Mit Canadian North Resources gibt es ein Unternehmen, dass über nahezu alle kritischen Metalle und Mineralien für die Energiewende auf seiner Liegenschaft verfügt. Die nächsten Bohrergebnisse könnten spannend werden. Varta hat den Sprung in die Elektromobilität noch nicht geschafft. V4Drive hat bislang nicht gezündet und so wird auch 2023 eher ein Übergangsjahr.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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