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12.03.2021 | 04:48

Linde plc, Airbus SE, Royal Helium – Das geht in die Luft!

  • Helium
Bildquelle: pixabay.com

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Konjunkturprognose für die von der Corona-Krise gebeutelte Wirtschaft im Euro-Raum ungeachtet der zweiten Pandemie-Welle etwas angehoben. Für das laufende Jahr rechnen die EZB-Volkswirte jetzt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,0 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag nach dem Zinsbeschluss in Frankfurt mitteilte. Im Dezember hatten die Notenbank-Ökonomen noch 3,9 Prozent vorhergesagt. Wenn die Wirtschaft also wieder den nächsten Gang einlegt, muss die Rohstoffnachfrage an dieses Szenario gekoppelt werden. Damit lässt sich der haussierende Kupferpreis gut erklären. Wir blicken in diesem Zusammenhang auf die wichtigen Industriegase.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
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Inhaltsverzeichnis:


    Linde plc – Der Welt voraus mit Wasserstoff

    WKN: A2DSYC ISIN: IE00BZ12WP82 Symbol: LIN
    Wenn wir derzeit an Wasserstoff denken, dann kommen uns zuerst die Börsenlieblinge der letzten Zeit in den Sinn: NEL, PlugPower oder Fuelcell. Ein absoluter Experte in der Herstellung von Industriegasen ist jedoch die Linde plc. – hier redet man nicht nur von sagenumwobenen Investitionsbudgets und staatlichen Förderprogrammen, nein – Linde forscht und produziert in großem Stil. Im Jahr 2020 wird ein Umsatz von 27,2 Mrd. EUR erreicht, der Gewinn wird bei etwa 2,5 Mrd. EUR liegen.

    Linde kümmert sich auch um Zukunftsprojekte, wie z.B. innovative Schiffsantriebe. Zusammen mit der norwegischen Reederei Norled AS investiert man in Wasserstoff und wird in Kürze die weltweit erste Wasserstofffähre MF Hydra in norwegischen Ryfylke in Betrieb nehmen. Linde Gas AS wird den benötigten flüssigem Wasserstoff zuliefern und das Lager für die Fähre bauen und installieren. Die Fähre MF Hydra wird im Sommer 2021 zunächst mit einer Batterie in Betrieb gehen und im Frühjahr 2022 auf Wasserstoff umstellen. Der flüssige Wasserstoff stammt aus der großen Wasserstoffanlage von Linde in Leuna. Das Bunkern findet vor Ort vom Anhänger zum Tank an Bord der Fähre statt.

    Linde verfügt bereits über eine große Produktionskapazität für die Versorgung mit flüssigem Wasserstoff. In Leuna wird derzeit die weltweit größte PEM-Elektrolyseanlage für grünen Wasserstoff mit einer Leistung von bis zu 24 MW gebaut. Im Jahr 2020 verkaufte Linde Wasserstoff weltweit für rund 20 Mrd. NOK und hatte über 80 Elektrolyseure in Betrieb. Die Linde-Aktie setzt ihren Aufwärtstrend unbeirrt fort und erreichte gestern die 226 EUR-Marke.

    Airbus SE – Schlechte Zahlen 2020 aber ein hoffnungsvoller Ausblick

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    Aus Sicht der Corona-Krise würde man die Chancen für die Airbus SE aufgrund der angespannten Lage der Luftfahrtunternehmen für dramatisch schlecht einschätzen. So stimmt das allerdings nicht ganz, denn die Aufstellung von Airbus geht weit über die zivile Luftfahrt hinaus z.B. in die Luft- und Raumfahrt oder in die Rüstungsindustrie.

    Im Zuge der nicht abebbenden Coronakrise und des geplanten Abbaus tausender Arbeitsplätze meldet Airbus für das Vorjahr wie erwartet einen Milliardenverlust. Im vierten Quartal hat es der Flugzeugbauer allerdings wieder in die Gewinnzone geschafft. In diesem Jahr ist die Auslieferung ähnlich vieler Flugzeuge geplant wie 2020 erfahren wir auf der Pressekonferenz. Dank des kleinen Gewinns im vierten Quartal stand für das Gesamtjahr unter dem Strich aber nur ein Verlust von 1,1 Mrd. EUR zu Buche. Dies ist zwar weit von den ursprünglichen Erwartungen für 2020 entfernt, allerdings deutlich besser als zur Jahresmitte erwartet. Trotz der Krise gab es auch gute Nachrichten für den Boeing-Rivalen, denn hier zieht das Geschäft nach dem Skandal wieder spürbar an. Die Coronakrise, das Debakel um den Absturzjet 737 Max und neue Verzögerungen beim Großraumjet 777X hatten dem US-Konzern ein Minus von mehr als 11,9 Mrd. USD eingebrockt.

    Airbus bekam im vergangenen Jahr immerhin mehr Bestellungen als Stornierungen und verteidigte seine Position abermals als größter Flugzeugbauer der Welt. Wie schon für 2019 sollen die Aktionäre auch für 2020 auf eine Dividende verzichten. Der Kurs steigt wieder in die Gegend von 100 EUR, das Hoch in 2020 lag bei knapp 140 EUR.

    Royal Helium – Politischer Rückenwind

    Royal Helium Ltd. erhält viel Aufmerksamkeit von politischer Seite. Es geht natürlich um die umweltschonende Ressourcenentwicklung, um die Belastungen der Atmosphäre zu mindern und industrielle Prozesse sauberer zu machen. Die Financial Post berichtet jüngst, dass viele Investoren Geld in eine bisher ungenutzte Ressource stecken, die keinen Kohlenstoff ausstößt und die Wirtschaft von Saskatchewan diversifizieren könnte.

    Royal Helium ist in der Tat ein sehr dynamischer Vertreter dieser Sichtweisen und hat sich im letzten Jahr 7,5 Mio. CAD von Anlegern besorgt, um drei Bohrungen in der Nähe von Climax, Saskatchewan, durchzuführen. Das Unternehmen beendete vergangene Woche die letzte dieser 3 Bohrungen in einem Gebiet, das sich in aller Stille zu einem Zentrum für die Heliumproduktion in Kanada und zu einem Vertreter einer aufstrebenden Industrie entwickelt. Ein weiterer Aspekt sollte auch erwähnt werden: Die starke konjunkturelle Dynamik der letzten Monate versetzte die Märkte in einen Nachfrageüberhang nach Helium, der mit den aktuellen Quellen nicht versorgt werden kann.

    "Wir haben die Aufmerksamkeit dieser Energieinvestoren auf uns gezogen und konnten zeigen, dass alles, was man über den Öl- und Gassektor versteht, im Heliumsektor ebenso angewendet werden kann - es gibt keinen einzigen Unterschied darin, wie man diese Bohrungen durchführt", sagte Chief Executive Officer Andrew Davidson.

    Der nordamerikanische Heliummarkt wurde in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt, nachdem ein Gesetz aus dem Jahr 2013 die US-Regierung dazu verpflichtete, ihre strategische Heliumreserve zu verkaufen, die sie seit den 1920er Jahren in Amarillo, Texas, unterhält. Helium ist ein Gas, das nicht brennt, es wird in MRT-Geräten, zur Kühlung von Supraleitern und als Spülgas für Raketenantriebe verwendet. Helium ist ein notwendiges Hightech-Gas mit multiplen Anwendungsfeldern.

    Das Unternehmen hat derzeit eine Kapitalisierung von 42 Mio. CAD, im Dezember 2020 waren es erst 15 Mio. CAD. Der Markt hat die Relevanz erkannt, günstiger wird es wohl nicht mehr werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    • Wasserstoff
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    • Turnaround

    Aktuell läuft der Börsenaufschwung nur über wenige Titel. Vor allem Werte aus den Sektoren Hightech und Künstliche Intelligenz sowie Rüstung lassen die Anlegerherzen höherschlagen. Doch mit zunehmender Reife der Aufwärtsentwicklung geraten auch bislang vernachlässigte Titel in den Fokus. Zu ihnen gehören die Touristik- und Reise-Spezialisten Lufthansa und TUI, welche eigentlich nach der Corona-Pandemie durchstarten sollten. Ebenso sind Plug Power und Royal Helium zuletzt unter die Räder gekommen. Anleger sollten jetzt genau hinsehen, wo die Potenziale versteckt sind. Denn die nächste Branchenrotation könnte schon in der Schublade liegen.

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    • Gold
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    • Kupfer
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    Die Edelmetalle sind aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten weiterhin gefragt. Nachdem sich Gold von seinen Höchstkursen über der Marke von 2.400 USD je Unze entfernte, blieben weitere größere Abverkäufe aus. Auch Industriemetalle sind weiterhin en vogue. Kupfer legte seit Jahresbeginn rund 20 % zu und verbuchte ein neues Jahreshoch, Nickel konnte sich von seinen Jahrestiefstständen deutlich entfernen. Wenig bewegt hat sich dagegen das Edelgas Helium, bei welchem aufgrund der steigenden Nachfrage aus der Verteidigungsindustrie eine weltweite Unterversorgung vorausgesagt wird.

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