Menü schließen




14.11.2022 | 05:10

K+S, Saturn Oil + Gas, Aurora Cannabis – Vervielfachungskandidaten

  • Märkte
  • Quartalszahlen
  • Analysten
Bildquelle: pixabay.com

Die Unsicherheiten in Hinblick auf die globale geopolitische Lage und Sorgen vor einer weiteren Abkühlung der Wirtschaft bei gleichzeitig steigender Inflation liesen Aktien sowie andere Assetklassen wie Rohstoffe oder Edelmetalle in den vergangenen Monaten deutlich korrigieren. Mit Veröffentlichung von Quartalszahlen wird der negative Aktienverlauf vieler Unternehmen mit aktuellsten Werten bestätigt. Jedoch gibt es auch positive Überraschungen, die aufgrund ihres vorgelegten Zahlenwerks und der positiven Aussichten die Chance auf eine deutliche Outperformance besitzen.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , AURORA CANNABIS | CA05156X8843 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888

Inhaltsverzeichnis:


    Saturn Oil & Gas – Weitere Wachstumsbeschleunigung

    Innerhalb weniger als zwei Jahren wuchs der vor kurzem noch eher unbekannte Erdölproduzent Saturn Oil & Gas dank zweier transformativer Akquisitionen in den Gebieten Oxbow und Viking in Saskatchewan zu einem der wichtigsten Produzenten Kanadas. Die Produktion von Saturn hat sich in weniger als zwei Jahren um mehr als das 50-fache auf rund 12.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (boe/d) vervielfacht.

    Mit der im Juli durchgeführten Viking-Transaktion konnte noch einmal ein Produktionszuwachs von 4.000 boe/d erworben werden, was sich nun erstmals in den Zahlen zum dritten Quartal niederschlug und zu einem Rekord-Cashflow führte. Die durchschnittliche Produktion erreichte 10.965 boe/d, ein Anstieg von 57% im Vergleich zu 6.970 boe/d im dritten Quartal 2021. Der Umsatz erreichte eine neue Bestmarke von 105,7 Mio. CAD nach 82,2 Mio. CAD im zweiten Quartal, im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Erlöse sogar um 124%. Auch das operative Ergebnis kann auf bereinigter Basis entsprechend stark um 179% auf 50,3 Mio. CAD zulegen. Auf die vollverwässerte Aktie gerechnet, ergibt sich ein Nettogewinn von 2,87 CAD im Quartal, nach 9 Monaten liegt dieser bei 2,30 CAD. Der Aktienkurs notiert im Vergleich dazu bei 2,90 CAD.

    Nicht verborgen geblieben ist diversen Analystenhäusern die massive Unterbewertung von Saturn Oil & Gas im Vergleich zur Peer-Group. So sieht das Analystenhaus Velocity Trade Capital in den Kanadiern einen „Outperformer“ mit einem Kursziel von 7,19 CAD, während Eight Capital den aufstrebenden Öl-Produzenten mit einem „Buy“-Rating und einem Kursziel von 7,50 CAD versieht. Auch die Experten von First Berlin Equity Research nahmen die Coverage mit einem Kaufurteil und einem Kursziel von 7,00 CAD auf.

    Eine detaillierte Zusammenfassung der Zahlen zum dritten Quartal können Sie in einem Update bei researchanalyst.com nachlesen.

    Die Zahlen von Saturn Oil & Gas zum dritten Quartal sowie der ersten neun Monate des Jahres 2022 in der Übersicht. Quelle: Saturn Oil & Gas Inc.

    K+S AG – Trotz Rekordjahr unter Erwartungen

    Auf den ersten Blick lesen sich die Zahlen des fünftgrößten Kaliproduzenten positiv, jedoch hätten sich die Analysten beim operativen Gewinn mehr erhofft als die veröffentlichten 633 Mio. EUR. Dabei konnten die Kasseler den Umsatz im dritten Quartal mit 1,47 Mrd. EUR annähernd verdoppeln. Das operative Ergebnis EBITDA hat sich mit 633 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verfünffacht, lag jedoch unter den Schätzungen des Analystenkonsens. Der Nettogewinn sank von rund 1,3 Mrd. EUR im dritten Quartal 2021 auf 379 Mio. EUR. Pro Aktie sinkt der Gewinn von 6,61 EUR auf 1,47 EUR. Diese beiden Kennziffern sind jedoch nicht miteinander zu vergleichen, da im vergangenen Jahr ein positiver Einmaleffekt durch eine Erhöhung des festgelegten Wertes für Produktionsstätten zu Buche stand.

    Auch für das Gesamtjahr zeigt sich das Management zuversichtlich, dass der starke Anstieg des Durchschnittspreises im Kundensegment Landwirtschaft die erwarteten Kostensteigerungen, insbesondere für Energie, Logistik und Material, deutlich übertreffen wird. Unter der Annahme, dass es an den deutschen Werken keine Produktionseinschränkungen durch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Erdgas gibt, erwartet das MDAX-Unternehmen ein EBITDA für das Geschäftsjahr 2022 von rund 2,4 Mrd. EUR, zuvor lag die Spanne zwischen 2,3 Mrd. EUR und 2,6 Mrd. EUR. K+S wird damit das beste Jahresergebnis der Unternehmensgeschichte erreichen und würde den bisherigen Spitzenwert des Jahres 2008 von 1,5 Mrd. EUR um knapp 1 Mrd. EUR übertreffen.

    Sowohl die Quartalsergebnisse als auch die Prognosen von K+S fanden wenig positive Reaktionen bei der Analystengemeinde. Die Schweizer Großbank UBS wiederholte ihr Kursziel von 21 EUR und das Anlageurteil „neutral“. So habe der Düngemittelhersteller mit dem EBITDA enttäuscht, aber beim Ausblick für den freien Barmittelzufluss überzeugt, schrieb Analyst Andrew Stott. Dagegen hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung für K+S auf „overweight" mit einem Kursziel von 38 EUR belassen.

    Aurora Cannabis – Stark nach schwachen Quartalszahlen

    Die Boom-Zeiten der Cannabis-Aktien liegen schon rund vier Jahre zurück. Damals wurden Aktien von Canopy Growth, Tilray oder eben Aurora Cannabis aufgrund der hervorragenden Aussichten der weiblichen Hanfpflanze als neue Börsenstars gefiert. Aurora Cannabis, ein börsennotierter Produzent von Cannabis und medizinischem Marihuana mit Sitz im kanadischen Edmonton, notierte im Oktober 2018 bei sage und schreibe 150,30 USD. Seitdem korrigierte der Sektor stark und der Kurs des global drittgrößten Konzerns verlor ganze 99% an Wert. Seit Monaten baut die Aurora-Aktie an der Bodenbildung, gerade mit Verkündung von eher schwachen Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres folgte mit einem Plus von über 15% auf 1,53 USD der Ausbruch aus der Seitwärtsbewegung. Als nächstes Ziel dürfte die Aktie den seit März 2019 ausgebildeten Abwärtstrend bei aktuell 3,34 USD anvisieren.

    Aurora Cannabis vermeldet zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023 einen Nettoverlust in Höhe von 51,9 Mio. CAD bei einem Umsatz von 49,3 Mio. CAD. Dabei ist das Management weiterhin entschlossen, bis zum Ende dieses Kalenderjahres die Rentabilität zu erreichen, und plant gleichzeitig jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von 170 Mio. CAD. Aurora, das sein Geschäft neu auf medizinisches Marihuana ausgerichtet hat, meldete für das Quartal einen Nettoumsatz von 31,6 Mio. CAD mit medizinischem Cannabis, was fast zwei Drittel des konsolidierten Nettoumsatzes ausmacht. Die Nettoeinnahmen des Unternehmens aus dem Verkauf von medizinischem Cannabis sanken um 14% gegenüber dem Vorquartal und um 23% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

    „Wir nähern uns rasch unserem Ziel eines positiven bereinigten EBITDA und sind auf dem besten Weg, bis zum 31. Dezember 2022 jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu 170 Mio. USD zu erzielen, nachdem wir bis zum ersten Quartal 2023 bereits 140 Mio. USD realisiert haben. Unsere gestärkte Bilanz und starke Cash-Position haben den vorzeitigen Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von ca. 160 Mio. USD im Jahr 2022 ermöglicht. Durch profitable Wachstumsmöglichkeiten, insbesondere in unserem margenstarken globalen medizinischen Cannabisgeschäft, in dem wir nach wie vor die Nr. 1 unter den kanadischen LPs sind, einen disziplinierten Kapitaleinsatz und den Abschluss unserer Rationalisierung der Kostenstruktur sind wir gut positioniert, um den langfristigen Wert unseres differenzierten globalen Cannabisunternehmens zu steigern", sagte Miguel Martin, Chief Executive Officer von Aurora.


    Hervorragende Wachstumszahlen konnte der aufstrebende kanadische Ölproduzent Saturn Oil & Gas aufweisen. Bei Düngemittelhersteller K+S lag der operative Gewinn trotz Rekordzahlen unter den Prognosen der Analysten. Aurora Cannabis könnte das Ende der Bodenbildung eingeläutet haben.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Stefan Feulner vom 20.03.2024 | 05:10

    Wachstum pur - Super Micro Computer, Royal Helium, Rheinmetall

    • Märkte
    • Zinsen
    • Rohstoffe

    Nach einer wochenlangen Rekordjagd legen Aktien, Edelmetalle sowie Kryptowährungen im Vorfeld der heutigen Entscheidung der US-Notenbank FED zumindest kurzfristig eine Verschnaufpause ein. Die aktuelle Leitzinsentscheidung und vor allem die quartalsweise erscheinenden Projektionen der Fed zu Wirtschaftsentwicklung, Zinsen und Inflation dürften im Anschluss das Geschehen weiter prägen. Sollten positive Signale im Hinblick auf früher als geplante Zinssenkungen verkündet werden, dürfte die Pause nur von kurzer Dauer gewesen sein.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 19.03.2024 | 05:10

    Nvidia, Manuka Resources, Aurora Cannabis – Starkes Momentum und Rebound-Chancen

    • Rebound
    • Märkte
    • Cannabis
    • Rohstoffe
    • Halbleiter

    Die Börsen haussieren weiter. Der Dax konnte sich zumindest kurzfristig über die psychologisch wichtige Marke von 18.000 Punkten schrauben, andere Assetklassen wie Gold und Bitcoin erzielten ebenso neue Höchststände. Andere Branchen wie Wasserstoff und Cannabis setzten in den vergangenen Wochen dagegen ihren Sinkflug weiter fort. Gerade bei Letzterer setzte durch die Aussagen der US-Regierung ein Aufwärtsimpuls ein, der eine Trendwende einläuten könnte.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 14.02.2024 | 05:10

    TUI, Royal Helium, thyssenkrupp nucera – Signifikante Steigerungen schaffen Luft nach oben

    • Märkte
    • Zahlen
    • Rebound

    Die Berichtssaison für das Gesamtjahr 2023 hat bereits ihren Zenit überschritten und geht in dieser Woche in die letzte Phase. Dabei konnten viele Unternehmen dem schwächelnden konjunkturellen Umfeld trotzen und warteten sowohl bei der Veröffentlichung der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr als auch bei den Prognosen für 2024 mit positiven Überraschungen auf. Vor allem die in den vergangenen Monaten schwächelnden Tourismusaktien könnten dadurch einen Rebound erleben. Erhebliches Potenzial sehen Analysten nach der Korrektur auch bei Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien.

    Zum Kommentar