Menü schließen




16.02.2022 | 05:10

Glencore, Nevada Copper, Newmont – Rohstoffe als Kapitalanlage

  • Märkte
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Eine Eskalation der Lage in der Ukraine und ein möglicher Krieg direkt in Europa - dies hält die Aktienmärkte in Aufruhr. Zudem sorgt ein schneller als erwarteter Zinsanstieg in den USA für Unsicherheiten bei den Anlegern. Im Zuge dessen steigt das Edelmetall Gold auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 und wird zumindest kurzfristig seinen Rang als Krisenwährung gerecht. Ebenfalls stark zeigen sich Unternehmen aus dem Rohstoffsektor. So übersprang die Tonne Kupfer erneut die psychologisch wichtige Marke von 10.000 USD. Durch die starke Nachfrage aufgrund der Energiewende dürfte sich dieser Trend auch längerfristig durchsetzen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NEVADA COPPER CORP. | CA64128F7039 , GLENCORE PLC ADR 2 DL-_01 | US37827X1000 , NEWMONT CORP. DL 1_60 | US6516391066

Inhaltsverzeichnis:


    Glencore – Historisches Ergebnis

    Die Inflation steigt und steigt, getrieben von hohen Energie- und Rohstoffpreisen. Einer der Hauptprofiteure ist zweifelsohne die weltweit größte im Rohstoffhandel tätige Unternehmensgruppe Glencore mit Sitz in Baar in der Schweiz. So stieg das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vorläufigen Berechnungen zufolge um 84% auf 18,8 Mrd. EUR und erzielte damit den höchsten Wert in der Unternehmenshistorie. Nachdem Glencore über zwei Jahre stark unter der Pandemie litt und hohe Verluste eingefahren wurden, betrug der Überschuss in der vergangenen Periode knapp 4,41 Mrd. EUR. Ein Großteil mit 3,52 Mrd. EUR soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden, was einer Dividende von 0,26 USD je Aktie entspricht.

    Zudem wurde eine seit längerem geplante strategische Entscheidung umgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, steigt Glencore nach rund zwei Jahrzehnten beim russischen Ölunternehmen Russneft aus. Der Verkauf wurde bereits im Dezember beschlossen und soll laut dem Management noch im ersten Halbjahr vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen umgesetzt werden. Die Gründe für den Exit wurden nicht genannt, jedoch ist der Zeitpunkt gut gewählt. So sind einerseits die Rohstoffpreise hoch, zum anderen birgt ein Investment in Russneft gewisse geopolitische Risiken.

    Nevada Copper – Umstrukturierungen greifen

    Neben Glencore profitieren natürlich auch Rohstoffproduzenten und Explorationsunternehmen von den teilweise explodierenden Preisen. Beim roten Metall Kupfer konnte sich der Basiswert seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als verdoppeln. Ebenfalls vervielfachen konnten sich in diesem Zuge die größten Player wie Freeport McMoran oder Rio Tinto. Bei Nevada Copper, einem Produzenten aus der zweiten Reihe, gibt es trotz der Explosion des Kupferpreises eine Sondersituation und eine Möglichkeit zu einem Einstieg auf gemäßigtem Niveau.

    In der Historie, Nevada Copper unterhält das 60qkm umfassendes Pumpkin Hollow-Projekt seit 2007, kam es des Öfteren zu Verzögerungen und Wechseln an der Führungsspitze des Unternehmens. Seit September des vergangenen Jahres wurde jedoch mit dem neuen CEO Randy Buffington eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Dass große institutionelle Adressen weiter an das hochgradige Projekt glauben, zeigt sich an der Umschuldung und einer anschließend getätigten Kapitalerhöhung, bei der sich sowohl Solway als auch Mercuria mit einer Einlage von je 30,0 Mio. USD je 10,4% des Unternehmens sicherten.

    Mit der KFW wurde die Kreditlinie gestreckt und erweitert, Pala Investment sicherte eine zusätzliche Finanzierung zu und bleibt als größter Shareholder mit 38% an Bord. Operativ konnte Nevada Copper eine Optimierung ihrer Arbeitsabläufe vermelden. So wurden im Januar 50% höhere Erschließungsraten als im November 2021 und sogar 100% mehr als im August des vergangenen Jahres erreicht. Mit einer Marktkapitalisierung von 223,54 Mio. EUR ist Nevada Copper die Turnaround-Story aus der zweiten Reihe.

    Newmont Corp. – In Konsolidierung gefangen

    Eine mögliche Bedrohung der Ukraine durch Russland hievt den Goldpreis mit 1.879,00 USD auf den höchsten Stand seit Mitte des vergangenen Jahres. Gold ist als Krisenwährung zurück, zumindest knickte der Basiswert im Gegensatz zum Aktienmarkt in den vergangenen Tagen nicht ein. Eine dynamische Bewegung aufgrund der akuten Kriegsgefahr, unserer Meinung müsste der Goldpreis förmlich explodieren, liegt jedoch, zumindest noch nicht, vor. So würde es schon ein Überwinden des Zwischenhochs bei 1.916,35 USD vom Mai 2021 benötigen, um auf das Chartbild „bullish“ schreiben zu können. Aktuell handelt es sich bei steigenden Kursen nur um Gegenbewegungen im seit August 2020 vorherrschenden Abwärtstrend. Bei einem Abrutschen unter die Marke von 1.850 USD je Unze drohen dagegen weitere Kursverluste.

    Ähnlich sieht das Bild beim weltgrößten Goldproduzenten Newmont Mining aus. Das S&P 500-Unternehmen bringt aktuell einen Börsenwert von 51,31 Mrd. USD auf die Waage. Seit dem Höchststand im Mai des vergangenen Jahres bei 75,31 USD korrigierte der Kurs bis auf ein vorläufiges Zwischentief bei 52,60 USD. Im Zuge der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen setzte eine Zwischenerholung bis zum Widerstandsbereich bei 64,82 USD ein. Zwingend wäre hier ein nachhaltiges Überschreiten der Zone um 66 USD. Sollte der Kurs diese markante Marke nicht überschreiten, wäre ein dynamischer Abfall zurück auf die Unterstützung bei 59 USD möglich.


    Die Aktienmärkte wanken und die Ukraine-Krise droht zu eskalieren. Gold konnte sich etwas von der Marke bei 1.800 USD entfernen. Eine Entspannung dürfte jedoch wieder dafür sorgen, dass das Edelmetall in den Abwärtstrend zurückfällt. Dagegen ist aufgrund der starken Nachfrage der Kupfer-Lauf weiter intakt. Glencore als auch Nevada Copper sind hierbei interessant.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 01.06.2023 | 05:05

    JinkoSolar, BioNTech und First Phosphate mit wichtigen Updates: Das bewegt die Aktien

    • Rohstoffe
    • Elektromobilität
    • Batterietechnologie
    • Biotech
    • Photovoltaik
    • Solartechnologie

    Die Energiewende schreitet voran. In Deutschland scheint sich die Ampel-Regierung auf ein neues Wärmegesetz geeinigt zu haben. Auch in den USA ist die Einigung von Demokraten und Republikanern über die Schuldenobergrenze ein gutes Zeichen für die Branche, denn daran hängt die Förderung von umweltfreundlichen Technologien. Davon sollten unter anderem JinkoSolar und First Phosphate profitieren. Beide Unternehmen haben wichtige Updates veröffentlicht. Auch bei BioNTech gibt es wichtige Neuigkeiten. Diese sind allerdings nicht so positiv. Wann gibt es neue Impulse für die Aktie?

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 25.05.2023 | 04:44

    Droht die Staatspleite oder ist die US-Schuldenobergrenze ein Klacks? Deutsche Bank, Tocvan Ventures, PayPal - Finanzsystem unter Strom!

    • US-Schuldenkrise
    • Banken
    • Rohstoffe
    • Edelmetalle

    Wiedermal ist es soweit, das sogenannte „Debt Ceiling“ in den USA ist erreicht. Folgerichtig füllen Meldungen über das US-Finanzsystem die weltweiten Gazetten, eine Zahlungsunfähigkeit wird dabei gerne an die Wand gemalt. Derweil ist allgemein bekannt, dass die USA seit gut 3 Jahrzehnten Geld drucken, da sie mit ihrem Haushalt chronisch defizitär abschneiden. Dummerweise haben aber das Repräsentantenhaus und der Senat ihre Zustimmung zur Anhebung der Schuldenobergrenze an einige Forderungen geknüpft, die so einfach nicht zu erfüllen sind. Die Finanzmärkte zittern merklich. Profis unter den Akteuren wissen jedoch, dass dieses Verschuldungslimit bereits 78-mal seit dem Jahr 1960 angehoben wurde, warum sollte es also bei Folge Nummer 79 scheitern? Alles nur Show? Wir sehen genauer hin.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 22.05.2023 | 05:10

    Siemens Energy, Saturn Oil + Gas, TUI – Mächtig Potenzial

    • Energie
    • Analyse
    • Märkte

    Die Märkte ignorieren die Unsicherheit. Trotz noch nicht abgeschlossener Verhandlungen aufgrund der Erhöhung der Schuldengrenze in den USA sowie weiteren geopolitischen Gefahren, verbuchte der deutsche Leitindex DAX ein neues Allzeithoch. Die Bullen regieren weiter, die Crash-Propheten müssen sich bislang weiter geschlagen geben. Auch bei den Einzelaktien herrscht weiterhin Optimismus.

    Zum Kommentar