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04.04.2023 | 05:10

Gewinner der Superzyklen - Rheinmetall, Defense Metals, BYD

  • Rüstung
  • Elektromobilität
  • Kritische Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Seltene Erden sind unverzichtbar für die Herstellung von High-Tech-Produkten in der Rüstungsindustrie und der Elektromobilität aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften. China kontrolliert rund 80% der weltweiten Produktion und hat somit eine Schlüsselrolle in der globalen Lieferkette. Die Abhängigkeit von China birgt ein Sicherheitsrisiko, da das Land den Zugang zu seltenen Erden beschränken oder für politische Zwecke nutzen könnte. Daher ist die Diversifizierung der Lieferketten und die Erforschung alternativer Quellen für seltene Erden von großer Bedeutung, um die langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: RHEINMETALL AG | DE0007030009 , BYD ELECTRONIC | HK0285041858 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall AG – Das Powerhouse der Rüstungsindustrie

    Seit Beginn der Invasion Russlands vergeht keine Woche, indem nicht neue Meldungen über den Rüstungskonzern Rheinmetall über die Ticker flimmern. Der integrierte Technologiekonzern, der aufgrund seiner fulminanten Kursperformance und einer Marktkapitalisierung von aktuell 12,06 Mrd. EUR im Dax vertreten ist, wird immer wichtiger bei der Beschaffung und Reparatur von Waffensystemen für die Ukraine. Nach einem Besuch des Firmenchefs Armin Papperger beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde nun bekannt, dass westliche Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge nun in Rumänien gewartet und repariert werden sollen.

    Rheinmetall wird laut einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur in Rumänien ein Wartungs- und Logistikzentrum errichten, die vom Westen an die Ukraine geliefert wurden. Das Servicestation befindet sich in Satu Mare, in unmittelbarer Nähe zur rumänisch-ukrainischen Grenze und wird laut einem Unternehmenssprecher bereits im April seinen Betrieb aufnehmen. Rheinmetall plant, dass das Wartungszentrum eine bedeutende Rolle bei der Instandhaltung westlicher Kampfsysteme in der Ukraine spielen und deren logistische Unterstützung sicherstellen wird. Das Zentrum wird in der Lage sein, Kampfpanzer wie den Leopard 2 und den britischen Challenger, sowie Panzerhaubitzen, Schützenpanzer, Transportpanzer und militärische Lastwagen zu warten. Außerdem sollen in Satu Mare Gefechtsfahrzeuge der Nato-Armeen sowie deren logistische Fahrzeuge betreut werden.

    Nach einem Rekordjahr mit Umsätzen von 6,4 Mrd. EUR und einem Ebit von 754 Mio. EUR planen die Düsseldorfer noch einmal eine Steigerung mit Erlösen in einer Spanne zwischen 7,4 und 7,6 Mrd. EUR. Goldman Sachs untermauerte in einer aktuellen Studie sein Kursziel von 306 EUR, das Urteil lautet weiterhin „kaufen“.

    Defense Metals – Der Lieferant des Westens

    Der stark wachsende Markt der Rüstungsgüter als auch der erneuerbaren Energien stellt die westliche Welt vor neuen Herausforderungen im Hinblick auf die Beschaffung von kritischen Metallen. Bei seltenen Erdmetallen könnte dies einen dramatischen Engpass ergeben. Zum einen ergibt sich bereits jetzt durch den steigenden Bedarf ein Nachfragüberhang, zum anderen kontrolliert China die komplette Wertschöpfungskette bis hin zur Fertigung von Komponenten wie Dauermagneten oder zunehmend auch Endprodukten wie Batterien oder Computern.

    Die Alternativen in der westlichen Welt sind dagegen rar gesät. Neben der Mountain-Pass-Mine in den USA und den australischen Minen von Lynas und Iluka Resources gibt es aktuell wenig nennenswerte Liegenschaften, die sich in Produktion befinden oder in den nächsten Jahren die Förderung starten könnten. Eine davon ist das 4.244ha große Wicheeda-Projekt, das das kanadische Bergbauunternehmen Defense Metals zu 100% besitzt. Neben einer erstklassigen Infrastruktur, die Mine liegt rund 80 km nordöstlich der Stadt Prince George, einem Zentrum des Bergbaus im kanadischen British Columbia und ist strategisch günstig an einer wichtigen Forststraße gelegen, die an einen Highway anschließt, ist vor allem die gleiche Metallurgie wie bei Mountain Pass zu erkennen. Eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA) ergab im vergangenen Jahr einen Kapitalwert nach Steuern von 517 Mio. CAD. Das Produktionspotenzial liegt bei 25.423 Tonnen REO pro Jahr und die Einnahmen aus dem Verkauf von Seltene-Erden-Mineralien-Konzentraten werden voraussichtlich durchschnittlich 381 Mio. CAD pro Jahr betragen.

    Mit dem Bau einer hydrometallurgischen Pilotanlage geht Defense Metals nun den nächsten Schritt, mit dem Ziel, die Aufbereitung von Flotationskonzentrat zur Gewinnung von Seltenerden in größerem Maßstab mittels des Säure-Sinter-Arbeitsablaufdiagramms zu demonstrieren. Überdies veröffentlichten die Kanadier, dass das 3D-Modell seiner Lagerstätte anhand von über 10.000 m neue Bohrungen, die nach der PEA vorgenommen wurden, aktualisiert wurde, wodurch die Mineralressourcenschätzung nach oben angepasst werden soll.

    Der Börsenwert von Defense Metals liegt bei 64,39 Mio. CAD. Nach Höchstkursen von 0,26 CAD konsolidierte die Aktie bis in den Unterstützungsbereich bei 0,18 CAD und konnte diesen erfolgreich verteidigen. Bei steigender Nachfrage der Rüstungsindustrie und dem weiteren Bedarf durch den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien dürfte Defense Metals langfristig doppelt profitieren.

    BYD – Positiver Trend hält an

    Die Erfolgsgeschichte des chinesischen Marktführers für Elektroautomobile geht auch in 2023 weiter. Allein im März setzte das in Shenzhen niedergelassene Unternehmen 207.100 Einheiten ab, ein sattes Plus von rund 97,4% gegenüber dem März des Vorjahres. Im ersten Quartal 2023 stiegen die NEV-Verkäufe und das Produktionsvolumen um 92,8 % bzw. 97,3 % auf 552.100 bzw. 567.000 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu kam der Hauptrivale Tesla auf nur 422.875 Elektroautomobile.

    In einer aktuellen Studie erhöhte das japanische Analystenhaus DAIWA ihr Kursziel für BYD von 326 HKD auf aktuell 349 HKD. Das Urteil lautet weiterhin „kaufen“. Zudem wurden die Gewinnprognosen bis zu 8% nach oben geschraubt. Auf einer Analystenkonferenz zeigte sich das BYD-Management optimistisch, in diesem Jahr die Schwelle von 3 Mio. verkaufter Einheiten zu übertreffen, was ihnen in China einem Marktanteil von 40-50% bescheren dürfte. Zudem will sich das Technologieunternehmen auf die Erschließung von weitern Märkten in Europa, Südamerika und Südostasien konzentrieren.


    Rheinmetall etabliert sich weiterhin als wichtigster Rüstungskonzern Europas. Bei BYD bleibt der positive Trend erhalten. Durch die Nachfrage seitens der Rüstungs- als auch der Automobilindustrie dürfte Defense Metals mit seinem hochgradigen seltenen Erden-Projekt langfristig profitieren.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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