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11.01.2022 | 04:44

Gazprom, Memiontec, E.ON, Siemens Energy – Wasser ist das Öl von Morgen!

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Bildquelle: pixabay.com

Nach Vorstellungen der aktuellen Politik soll die Welt von Morgen ohne Öl- und Petroprodukte auskommen. Moderne Treibstoffe mit weniger Emissionen und der Verzicht auf Verpackungen aus Kunststoff könnten tatsächlich die benötigte Menge an Öl und Kunststoffprodukten verringern. Doch bei diesem Gedankengut müssten alle Staaten im Schulterschluss agieren und die Petrochemie ins Abseits stellen. Ob damit weniger Plastik im Pazifik landet, bleibt fraglich. Einen Effekt haben wir aber schon heute: Eine spürbare Teuerung in allen Energie- und Versorgungsleistungen. Grüne Politik ist schön, bremst aber die Wirtschaftsleistung erheblich. Wer profitiert von den langfristigen Weichenstellungen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Memiontec Holdings Limited | SGXE56008290 , E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078

Inhaltsverzeichnis:


    Nordstream 2 und Kasachstan – Katalysatoren für höhere Energiepreise

    Zurzeit gibt es einige politische Krisenherde, die eine Verteuerung fossiler Energielieferungen mit sich bringen. Die neue Regierung hat hierzu ihren Beitrag eingebracht und blockiert die letzten Genehmigungen zur Eröffnung von Nordstream 2. Innerhalb der SPD gibt es aber klare Befürworter der neuen Gaspipeline, um für Europa eine Versorgungsstabilität mit niedrigeren Energiepreisen zu erreichen. Stabilität ist aber offensichtlich nicht das Ziel grüner Politik, hier will man offensichtlich eigene Parteiinteressen zur industriepolitischen Ausrichtung Deutschlands machen. Das gefährdet unseren Industriestandort erheblich und führt im privaten Bereich zu explodierenden Energiekosten. Wir sagen schon mal Danke! Derweil schwelt der Konflikt in Kasachstan immer weiter, das beeinträchtigt nun auch noch die Angebotsmenge im Erdöl. Fazit: So werden die Preise wohl weiter stiegen, denn statt politischer Entlastung steht in Berlin wohl Blockadepolitik auf der Agenda!

    Gazprom – Rekordproduktion von Gas in 2021

    Um die Antwort vorweg zu nehmen: Nein, Gazprom ist nicht von Nordstream2 abhängig. Die Erdgasproduktion des russischen Gasriesen ist im Jahr 2021 um 62,2 auf einen 13-Jahres-Rekord von 514,8 Mrd. Milliarden Kubikmeter (m³) gestiegen, teilte das Unternehmen am 2. Januar in einer Telegram-Veröffentlichung mit und zitierte dabei den Vorstandsvorsitzenden Alexei Miller.
    "Das ist das beste Ergebnis der letzten 13 Jahre und bedeutet einen Zuwachs von 62,2 Milliarden Kubikmetern im Vergleich zu 2020. Der Anstieg der Gazprom-Produktion hat den größten Teil des weltweiten Anstiegs des Gasverbrauchs im Jahr 2021 ausgemacht", sagte der CEO.

    Die Exporte von Gazprom in die Nicht-GUS-Länder stiegen 2021 um 5,8 Mrd. Kubikmeter und erreichten damit das viertbeste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens. Die Exporte nach Deutschland stiegen um 10,5 %, in die Türkei um 63 % und nach Italien um 20,3 % und auch der China-Anteil über die Power of Siberia-Pipeline nimmt stetig zu. Dank dieser Ergebnisse dürfte der Nettogewinn von Gazprom im Jahr 2021 einen absoluten Rekordwert erreichen, die Dividende könnte erneut angehoben werden. Gazprom bleibt damit fern jeglicher politischen Diskussionen um Nordstream2 ein Top Pick im Bereich Energieversorgung.

    Memiontec – Neuestes BOOT-Projekt beginnt mit der Wasserlieferung

    Memiontec ist ein asiatischer Spezialwert im Bereich öffentlicher Wasserversorgung. Die Schwerpunkte des Unternehmens umfassen seit mehr als 20 Jahren sämtliche Bereiche der Wasserbehandlung und -aufbereitung in Indonesien sowie in Singapur und der Volksrepublik China. In sogenannten BOOT-Projekten (Build-Own-Operate-Transfer) arbeitet man eng mit den Gemeinden und Bezirksregierungen zusammen. Die Gruppe kann auf eine mehr als 20-jährige Erfolgsgeschichte mit einem etablierten Kundenstamm in verschiedenen Branchen zurückblicken.

    Das neueste BOOT-Projekt der Gruppe befindet sich im indonesischen Pekan Baru. Es hat noch in 2021 mit dem Verkauf von Wasser begonnen. Das Pekan Baru BOOT-Projekt bezieht sich dabei auf die Lieferung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage mit einer Gesamtkapazität von 750 Litern pro Sekunde (LPS). In der Rampingphase wurde nun mit einer Produktion und dem lokalen Verkauf von aufbereitetem Wasser in einer Menge von 200 LPS begonnen. Der Auftrag beinhaltet auch die Sanierung und Modernisierung der bestehenden Wasseraufbereitungsanlage. Eine weitere 250 LPS-Wasseraufbereitungsanlage wird derzeit gebaut und soll im Jahr 2026 fertiggestellt werden. Im 2019er Projekt Hutan Kota stieg die Leistung nun auf 450 LPS, drei weitere Asset-Ownership-Projekte können in den nächsten 25 Jahren abgewickelt werden. Sie generieren immer wiederkehrende Umsätze mit den zu beliefernden Gemeinden.

    Memiontec hat eine starke Erfolgsbilanz bei Wasseraufbereitungslösungen und der Ausführung in Indonesien. Der Auftragsbestand der Gruppe betrug Ende November 2021 84 Millionen SGD. Charttechnisch erreichte die Aktie im Spätsommer ein Hoch von 0,90 SGD, aktuell ist sie zu 0,68 SGD zu haben. Man kann den Wert auch spesengünstig mit Limit in Deutschland erwerben.

    E.ON und Siemens Energy – Profiteure der Energiewende im DAX

    E.ON und Siemens Energy sind Profiteure der anstehenden Energiewende. Wenn der Kohleausstieg vollzogen wird und das letzte Kernkraftwerk in 2023 abgeschaltet ist, geht es in der deutschen Versorgungssicherheit um die wichtigen alternativen Stromerzeugungskonzepte. Siemens Energy wurden im September 2020 aus dem Siemens-Konzern abgespalten und separat notiert. Das Portfolio umfasst die Energieerzeugung, die Energieübertragung und Industrielösungen sowohl im Bereich der konventionellen als auch der erneuerbaren Energien. Die Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energie werden vom Tochterunternehmen Siemens Gamesa geführt. Die Aktie war mit -30% ein Verlierer im DAX 2021. Der aktuelle Kurs von 22,4 EUR liegt wieder im Bereich der Erstnotiz und nur noch knapp über Buchwert.

    Im Dezember hatten wir erstmals auf den anstehenden Ausbruch der E.ON-Aktie bei 10,76 EUR aufmerksam gemacht. Seitdem ist die Aktie um 10% gestiegen, der 5-jährige Seitwärtstrend ist damit Geschichte. Im Jahr 2021 konnte die Aktie sogar über 30% zulegen und stellte sich damit sogar als einer der letztjährigen DAX-Favoriten heraus. Die Chancen für den Versorger-Riesen stehen nach wie vor gut, denn die Aktie wird nur zu einem KGV von 13 gehandelt und schüttet ganze 4,2% an Dividende aus. Und auch im Konsensus sehen die Analysten ein durchschnittliches Kursziel von 13,28 EUR.E.ON und Siemens Energy sind als Valuewerte derzeit eher eine Portfolio-Stablisierung.


    Mit der aktuellen Börsenkorrektur im Bereich der Wachstumstitel richtet sich der Fokus wieder mehr auf Valuetitel. Gazprom, E.ON und Siemens Energy sind Profteure der Energiewende und gleichzeitig gute Dividenden-Werte. Memiontec ist wegen seiner regionalen Bedeutung eine interessante Ergänzung mit grünem Touch.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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