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09.01.2023 | 04:44

Fulminanter Jahresstart 2023 für GreenTech- und Batterie-Aktien- BASF, Manuka Resources, Freyr und Varta im Turnaround

  • E-Mobilität
  • GreenTech
  • Rohstoffe
  • Klimawende
Bildquelle: pixabay.com

Auch im Jahr 2023 bleibt der internationale Druck, die Klimawende einzuleiten. Ein Wegebener wird in der E-Mobilität gesehen. Trotz der enormen Entwicklungsleistungen der letzten 5 Jahre ist noch keine Batterielösung am Start, die die Leistungsausprägungen eines Diesel-Antriebs der letzten Generation erreichen könnte. Wesentliche Merkmale sind dabei Kosten und Nachhaltigkeit in der Herstellung, Reichweite, Lebensdauer und Sicherheit. Dennoch gibt es Fortschritte in der chemischen Mixtur der Batteriebestandteile, einige Unternehmen machen hier von sich reden. Wir analysieren den aktuellen Stand.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: Manuka Resources Limited | AU0000090292 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , Freyr Battery | LU2360697374

Inhaltsverzeichnis:


    BASF – Neuer Batteriedeal in Asien

    Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF ist einer der größten Lieferanten von Ausgangsmaterialen für die GreenTech-Branche. Hier werden Substanzen mit hohem Energieaufwand erzeugt und gemischt, wichtige chemische Vorprodukte für die Hightech-Hersteller im alternativen Energie- und E-Mobilitätsbereich. Nun hat BASF einen wichtigen Kunden hinzugewonnen und wird strategischer Lieferant von Kathodenmaterialien für E-Auto-Batteriezellen von Prime Planet Energy & Solutions (PPES), dem Batterie-Joint-Venture von Toyota und Panasonic. Die Bereitstellung der Materialien erfolgt über das mehrheitlich von BASF gehaltene Joint-Venture BASF Toda Battery Materials (BTBM), es handelt sich um ein neu entwickeltes Produkt aus dem Portfolio für leistungsstarke Kathodenmaterialien.

    Noch ist nicht bekannt ist, in welchen E-Fahrzeugen die neue Batterie verbaut wird. Nach Aussagen von BASF ist ein maßgeschneidertes Produkt entwickelt worden, das den Batterieanforderungen nach höherer Leistung, längerer Lebensdauer und verbesserter Effizienz gerecht wird. Die BASF-Aktie hat in 2022 seit den Tiefstständen bei rund 38 EUR wieder kräftig auf über 50 EUR zulegen können. Mit aktuell 52,8 EUR ist der Wert analytisch immer noch günstig. Denn auf Sicht von Ende 2023 bezahlt der Anleger derzeit ein KGV von knapp 11 und erhält eine Ausschüttung von etwa 6,5%, falls der aktuelle Gewinntrend beibehalten werden kann.

    Manuka Resources – Einer der größten Vanadium-Projekte der Welt

    Rohstoff-Unternehmen stehen wegen Nachhaltigkeitskriterien oft in der Diskussion. Wichtig ist es deshalb, dass dringend benötigte Metalle besonders umweltschonend geschürft werden. Manuka Resources Limited mit Sitz im Cobar Basin, New South Wales arbeitet nach strikten ESG-Kriterien. Das Unternehmen besitzt nicht nur zwei sehr aussichtsreiche Projekte in Gold und Silber mit historischer Produktion, sondern positioniert sich mit der jüngsten Akquisition des South Taranaki Bight Projekts (STB) auch im Bereich kritischer Metalle.

    Die gigantische Vanadium-Lagerstätte, welche vor der Westküste Neuseelands liegt, bedeutet für das Unternehmen einen Quantensprung. Bergbautechnisch erreichbar lagern dort etwa 3,8 Mrd. Tonnen Eisensand, Vanadium und Titan. Für die weltweit angespannten Lieferketten im Bereich wichtiger Metalle wäre die Gewinnung dieser Ressourcen ein wertvoller Beitrag zur Lösung von grünen Projekten rund um den Globus. Speziell Vanadium ist sehr selten und ist außer in China und Russland kaum zu finden.

    Die Transaktion zur Übernahme von 100 % der Firmenanteile an Trans-Tasman Resources Limited (TTR) wurde in 2022 nunmehr abgeschlossen und eine bankfähige Machbarkeitsstudie (BFS) für das Offshore-Eisensandprojekt hat bereits begonnen. Mit der Erteilung der Bergbaulizenz möchte Manuka zunächst etwa 5 Millionen Tonnen an vanadiumhaltigem Titanomagnetit-(VTM)-Eisenerzkonzentrat pro Jahr über eine Lebensdauer der Mine von ca. 20 Jahren fördern. Abgesehen von seinen stahlhärtenden Eigenschaften steht Vanadium auch an vorderster Front der GreenTech-Industrie, da es eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Energiespeicherung und der Lebensdauer von Batterien in der neuen Vanadium-Redox-Flow-Batterie (VRFB) spielt. Der internationale Wettlauf um die effizienteste Batterie geht mit dem Zusammenbruch der Tesla-Aktie in die nächste Runde, Manuka kann in der neuen Aufstellung ein mittelfristiger Zulieferer eines sehr kompetitiven Sektors werden.

    Im Dezember floss dem Unternehmen über eine Kapitalerhöhung rund 4,1 Mio. AUD zu. Durch die Übernahme der TTR erhöhte sich die Aktienzahl auf aktuell 502 Mio. Stück und der Kurs pendelte sich nach den Maßnahmen bei etwa 0,09 AUD ein. Damit bringen es die Australier auf eine Marktkapitalisierung von knapp 44 Mio. AUD. Manuka Resources hat das Zeug, mit steigendem Gold- und Silberpreisen sowie seinen GreenTech-Metallen in 2023 richtig durchzustarten.

    Das Wonawinta Projekt ist seit März 2022 der größte primäre Silber Produzent in Australien. Quelle: Manuka Resources

    Varta und Freyr Battery – Große Ziele, schwache Kurse!

    Varta hat seinen Investoren in 2022 ein sehr verlustreiches Jahr beschert. Mit mehreren Gewinnwarnungen ging es im vergangenen Jahr um ganze 80% nach unten. Allerdings schickt sich der Konzern an, seine operative Misere im neuen Jahr unter Kontrolle zu bekommen. Dafür hat sich der neue Varta-Chef Markus Hackstein die Sanierungsexperten von Boston Consulting ins Haus geholt.

    Grund ist der massive Anstieg der Materialkosten auf mittlerweile rund 400 Mio. EUR pro Jahr. Bei einem geplanten Umsatz von ca. 870 Mio. EUR in 2023 bleibt das Unternehmen voraussichtlich weiter in der Verlustzone, falls keine veritablen Lösungen zur Kostendämpfung gefunden werden. Aktuell lassen sich auch die hohen Kosten noch nicht auf die Produkte überwälzen, da die internationale Konkurrenz die speziellen, industriellen Standortprobleme Deutschlands seit Beginn des Ukraine-Kriegs nicht zu tragen hat.

    Bekannte Analysehäuser wie die DZ Bank oder Goldman Sachs haben ihre Einstufungen für Varta auf Halten bzw. Neutral gesenkt und die 12 Monats-Kursziele auf 25 bzw. 30 EUR angepasst. Warburg votiert sogar mit „Sell“ und einem Kursziel von 17,50 EUR. Davon ist die Aktie aber noch 10 EUR entfernt, denn zum Ende der ersten Handelswoche in 2023 gab es nun ein erstes Lebenszeichen. Fällt nun auch der Widerstand bei 28 EUR könnte es mit Momentum und spekulativen Trendfolgern schnell und dynamisch nach oben gehen. Fundamental orientierte Anleger sollten den ersten Ausblick des Managements zu 2023 abwarten. Das Umfeld bleibt angespannt.

    Der norwegische GreenTech-Konkurrent Freyr Battery ist in 2023 auch auf seinen Startpreis von 8 EUR in 2021 zurückgefallen, satte 50% Verlust von den Höchstständen. Das Start-Up bietet saubere Lösungen für die schnell wachsende Nachfrage nach wettbewerbsfähigen Batteriezellen speziell für stationäre Energiespeicher, Elektromobilität und Schiffsanwendungen. Gewinne sind investitionsbedingt aber vor 2027 nicht zu erwarten, 6 von 7 Analysten sehen die Pläne allerdings positiv und erwarten ein mittleres Kursziel von 19,50 USD. Trotz der positiven Begleitmusik, hat die in Luxembourg ansässige Firma noch keine Umsätze vorzuweisen, wird aber schon mit 1,2 Mrd. EUR bewertet. Ende des dritten Quartals 2022 lagen noch 419 Mio. USD für Forschung und Entwicklung in der Kasse, Mitte 2023 wird wohl die nächste Kapitalrunde eingeleitet werden müssen. Sehr spekulativ!


    Greentech-Aktien machen wieder Furore. Nach einem zerrütteten Kriegs-Jahr möchte die Welt endlich wieder Durchatmen können. Die Börse startet deshalb sehr optimistisch ins neue Jahr. Die Unternehmen aber, werden in ihren Ausblicken erst zeigen müssen, dass der erwartete Abschwung in der Konjunktur an ihren Büchern vorbeigeht. BASF und Manuka sehen recht gut aus, für Varta und Freyr dürfte das Trainingslager anstrengend werden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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