Menü schließen




23.06.2021 | 04:50

Fuelcell, NEL, Enapter - Wasserstoff wieder im Aufwind!

  • Wasserstoff
  • Energie
Bildquelle: pixabay.com

Jetzt war es ein paar Monate still um Wasserstoffwerte. Zwar sind hohe Börsenumsätze zu verzeichnen, die Kurse tendierten aber eher seitwärts. Nun gab es gute Quartals-News von PlugPower, die Umsätze legen zu, aber der Verlust stieg wegen der hohen Investitionskosten weiter an. Eigentlich war die gesamte Branche im Abwärtstrend gefangen, doch in den letzten vier Wochen gab es ein kleines Revival der Titel. Die unabhängige Forschungsorganisation SINTEF aus Norwegen prognostiziert einen riesigen Markt für Wasserstoff mit einem Bedarf von über 100 Mio. Tonnen bis zum Jahr 2050. Wir schauen den Protagonisten kurz in die Karten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DE000A255G02 , NO0010081235 , US35952H6018

Inhaltsverzeichnis:


    FuelCell – Es läuft einfach nicht

    Die großen Ziele des Pariser Abkommens werden nur erreicht werden können, wenn auch Wasserstoff seinen Platz in der grünen Energiepolitik einnimmt. Zwar wird auch hier kräftig gefördert, die politische Beachtung ist aber bei weitem nicht so stark, wie in anderen Sektoren.

    Bei FuelCell läuft es schon seit einigen Monaten holprig, der Aktienkurs hat sich seit Jahresanfang gedrittelt. Nach dem aktuellen Ergebnisdebakel kann FuelCell die Scherben nun schon wieder auflesen. Denn der Quartalsbericht bestärkt die Kritiker. Von FactSet befragte Analysten hatten erwartet, dass das Unternehmen einen Quartalsumsatz von 18,9 Mio. USD erzielen würde. Die tatsächliche Leistung lag jedoch bei 14 Mio. USD, das ist 26% weniger als die Schätzung und liegt sogar unter dem Vorquartal. Der Verlust fiel mit 0,06 USD knapp unter dem Konsensus von 0,05 USD aus. Ausgesprochen unschön ist auch der Auftragsrückgang um 1,5%.

    Ein kleiner Lichtblick: Das U.S.-Energieministerium hat FuelCell 8 Mio. USD für eine Phase-2-Förderung zugesprochen, um die Festoxid-Plattform des Unternehmens weiterzuentwickeln. Schön und gut, insgesamt aber nicht überzeugend. Wir bleiben vorerst bei unserer skeptischen Einstellung.

    Nel ASA – Vorsichtige Ausblicke trotz guter Pipeline

    Bei Nel ASA kommen zwar immer bessere Umsatz-Tickets zum Vorschein, die große Schlagzahl ist aber immer noch nicht greifbar. Zuletzt musste Nel zusehen, wie große Elektrolyseaufträge nicht an Land gezogen werden konnten. Beim grünen Stahl ist man jetzt aber mit von der Partie. Starke Partner wie Ovako, Volvo, Hitachi ABB und H2 Green Steel stehen bereit, den grünen Wasserstoff in die Stahlproduktion zu implementieren und auch Transport & Logistik auf Wasserstoff-Antriebe umzustellen. Im schwedischen Hofors soll nun eine Stahlproduktionsanlage auf CO2-frei umgestellt werden. Im ersten Schritt heißt dies, eine Reduktion der Emissionen um 50% zu erreichen.

    Die Skepsis bei den Analysten ist nach der Kurshalbierung seit Februar aber noch groß. So senkten die Experten von Arctic ihr Kursziel von umgerechnet 3,43 auf 1,77 EUR, das Votum lautet Halten. Die Investmentbank rechnet damit, dass die gestiegene Nachfrage nach Wasserstoff-Technologie zu mehr Akteuren in der Branche führen wird. Die Ausweitung des grünen Anlageuniversums um weitere Titel, entfacht verstärkten Wettbewerb um das Anlegerkapital und die Refinanzierungskosten steigen.

    Insgesamt befindet sich Nel in einem sehr herausfordernden Umfeld. Die Bewertung ist nach wie vor hoch und der Kurs wird sich weithin akribisch an die operativen Zahlen anpassen müssen. Im Hinblick auf die anstehende Veröffentlichung im Juli, lassen wir eher Vorsicht walten.

    Enapter AG – Der Campus ist geplant und finanziert

    Auch die deutsche Enapter AG gilt als zentraler Titel im Umfeld des grünen Wasserstoffs. Im ersten Quartal gelang dem Unternehmen eine Kapitalerhöhung um 17,8 Mio. EUR. Mit diesem Geld kann man für den neuen Produktionsstandort nun in die Vollen gehen. Zusätzlich fördert das Land NRW Enapter mit mehr als 9 Mio. EUR und damit den Aufbau einer Massenfertigung für Wasserstoff-Elektrolyseure. Der Baubeginn der Produktionsstätte in Saerbeck ist nach einer überschaubaren Planungsphase für den Herbst geplant.

    Die Energiewende und der politische Wille treiben die Ingenieure von Enapter an, denn sie wollen Grünen Wasserstoff so günstig wie möglich machen, damit am Ende auch eine positive betriebswirtschaftliche Rechnung für den Abnehmer herauskommt. Denn was nützt der wissenschaftlich hochstehende Einsatz, wenn das Ergebnis in der Öko-Gesamtbilanz keinen wirklichen Mehrwert im deutschen Energiemix liefert.

    Eine kleine Adelung der Vorhaben gab es bereits: Das World Economic Forum zeichnet die Enapter AG und ihre revolutionäre AEM Elektrolyse-Technologie als "Technology Pioneer 2021" aus. Das Forum würdigt damit Unternehmen, die durch den Einsatz innovativer Technologie einen entscheidenden Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft leisten.

    Soweit so gut. Die Enapter-Aktie erholt sich blendend von ihrer temporären Schwäche und nimmt wieder Kurs auf die 30 EUR-Marke. Damit liegt sie im Trend der H2-Peergroup. Wer also auf die Energiewende „Made in Germany“ setzen möchte, ist bei Enapter an der richtigen Adresse.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 21.09.2023 | 05:15

    dynaCERT, Amazon, FREYR Battery - wer wirklich auf CO2 Reduktion setzt und dabei erfolgreich ist

    • Wasserstoff
    • CO2
    • Elektromobilität
    • Batterie

    Auf der Fleet Services Expo in Ottawa präsentiert dynaCERT seine "Wasserstoff auf Knopfdruck"-Technologie. DynaCERT zeigt erstmals seine voll funktionsfähige HydraGEN™-Technologie auf einem firmeneigenen Mercedes Sprinter Van, der in der Provinz Ontario Flottenfahrzeuge mit umweltfreundlichem Wasserstoffantrieb ausstattet. Diese innovative Lösung reduziert CO2-Emissionen und senkt auch Betriebskosten. Bei den Betriebskosten wiederum stockt Amazon zum bevorstehenden Saison-Geschäft seine Personal-Mannschaft auf, die größtenteils mit nicht CO2-reduzierten Antrieben die bestellten Lieferungen in den USA ausfahren. Ein renommiertes Institut hat Amazon deswegen aus einem CO2-Index entfernt. In die USA hingegen zieht es den norwegischen Batteriehersteller FREYR Battery. Das Unternehmen hat seine Dokumente für die Gründung in Delaware eingereicht und sieht mit dem Standort USA eine Menge an Vorteilen für den Geschäftsausbau und die Aktionäre.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.09.2023 | 05:05

    Aktien für den Klimawandel: Nel ASA, Nordex, Klimat X Developments

    • Klimawende
    • Klimaschutz
    • Landwirtschaft
    • Wasserstoff
    • Windenergie
    • CO2-Zertifikate

    Während die Klimakleber für ihre Aktion am Brandenburger Tor Kritik ernten, ist der Kampf gegen den Klimawandel bei Börsianern beliebt. Für Mutige bieten sich immer wieder spannende Einstiegschancen. Doch gibt es auch Sorgenkinder. Nel sorgte in den vergangenen Monaten bei Aktionären für wenig Freude. Kann das Wasserstoff-Pureplay jetzt die Trendwende einläuten? Am Turnaround arbeitet derzeit auch Nordex. Mit Erfolg?
    Wer bei beiden Aktien früh genug ein- und ausgestiegen ist, konnte hohe Gewinne mitnehmen. Eine solche Chance könnte bei Newcomer Klimat X Developments noch bevorstehen. Der Spezialist für CO2-Zertifikate erwartet, dass sich der Markt innerhalb weniger Jahre verzehnfachen wird. Jetzt also einsteigen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 13.09.2023 | 04:55

    Nel Aktie vor Erholung? Tui und GoviEx Uranium mit Turnaround

    • Uran
    • Wasserstoff
    • Touristik

    Egal ob in NOK oder EUR, der Chart der Nel-Aktie ist schwer angeschlagen. Gilt dies auch für das norwegische Unternehmen selber? Jein muss die Antwort derzeit wohl heißen. Nel beweist erneut, dass die strategischen Perspektiven von Wasserstoff riesig sind, aber die Verluste der Norweger sind hoch und Aktionäre müssen mit einer Verwässerung rechnen. Dagegen sieht GoviEx Uranium derzeit richtig gut aus. Die Kanadier sind der einzige Uranentwickler mit zwei afrikanischen Projekten, die für eine Erschließung und kurzfristige Produktion bereit sind. Charttechnisch ist die Aktie im Turnaround und die Marktkapitalisierung scheint nicht zu hoch zu sein. Bei Tui läuft es operativ rund und die Sommersaison dürfte die Kasse des Touristikkonzerns klingeln lassen. Analysten sind jedoch uneins.

    Zum Kommentar