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01.12.2022 | 06:01

First Hydrogen, Tesla, Volkswagen Aktie - Wasserstoff- oder Batterieantrieb, wer macht das Rennen?

  • Wasserstoff
  • Elektromobilität
  • GreenTech
Bildquelle: pixabay.com

Große Pläne hat das Deutsche Bundesministerium für Forschung und Bildung: das Erdgasnetz soll in eine Versorgungsstruktur für Wasserstoff umgewandelt werden, damit Deutschland für die Zukunft gut gerüstet ist. Auf Wasserstoffantrieb setzt das kanadische Unternehmen First Hydrogen, was seine erste Produktion am Standort Quebec ins Leben ruft. Ein Ruf nach Führung wird laut in Bezug auf Elon Musk und seine Automanufaktur Tesla. Ihm scheint ein blauer Vogel und der Wunsch nach Meinungsfreiheit soviel Zeit zu rauben, dass der Aktienkurs wackelt. Die Konkurrenz schläft nicht: Volkswagen ist mit seinen EV Modellen derzeit die Nummer 1 in Europa. Wer macht das Rennen?

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: Quebec als Standort gesichert für Wasserstoff LCV Produktion, Aktie zieht an

    Deutschland wird ab 2026 flüssiges Erdgas (LNG) aus Katar beziehen, zur Energieversorgung und über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren. Katar beliefert auch China für die kommenden 27 Jahre. Das Gas wird von Katar an das US-Unternehmen ConocoPhillips verkauft, das es dann an das LNG-Terminal in Brunsbüttel liefern wird. Durch das vorhandene deutsche Erdgasnetz kann aus technischer und wirtschaftlicher Sicht in Zukunft auch Wasserstoff fließen. Das Forschungsprojekt “TransHyDE” ist 2021 gestartet im Auftrag des Bmbf. Die Wasserstoff-Netzstruktur sei ein elementarer Bestandteil, um den Standort Deutschland auf Wasserstofftechnologie vorzubereiten. Denn kein Land möchte dauerhaft auf Abhängigkeiten in der Energieversorgung angewiesen sein.

    Einen Schritt weiter ist das kanadische Unternehmen First Hydrogen. In Zukunft wird auf den Mobilitäts-Achsen dieser Welt eine Zero-Emission Strategie herrschen. First Hydrogen stellt dafür die passenden, mit Wasserstoff betriebenen Transporter bereit.

    Die ersten Wasserstoff-LKW sollen in Quebec zusammengebaut werden, um sie in ganz Nordamerika in Kombination mit dem Produktangebot "Wasserstoff als Dienstleistung" des Unternehmens zu vertreiben. Das Montagewerk wird bei voller Auslastung auf eine Jahreskapazität von 25.000 Fahrzeugen ausgelegt sein und einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der grünen Technologien in der Region leisten.

    Die Strategie von First Hydrogen passt gut zum "Plan for a Green Economy1" und der "2030 Quebec Green Hydrogen und BioEnergy Strategy1", die beide darauf abzielen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, Energieautonomie zu erlangen durch den Einsatz von grünem Wasserstoff zur Dekarbonisierung. Darüber hinaus bietet die Provinz Quebec ein stabiles und unterstützendes Umfeld für unser Projekt dank ihrer wirtschaftlichen, innovationsfreundlichen Politik. Das Projekt von First Hydrogen passt gut zu den jüngsten Ankündigungen der kanadischen Regierung, Initiativen für grünen Wasserstoff und kohlenstoffarme Kraftstoffe zu unterstützen. Die Aktie notiert derzeit 3,60 EUR an der Börse, mit einem Anstieg von 19,60% in den letzten fünf Tagen. Wer First Hydrogen persönlich kennenlernen möchte: am 7. Dezember um 10 Uhr CET findet ein Vortrag samt live Q&A im Rahmen des 5. Internationalen Investmentforum statt. Anmeldung hier.

    Das geplante Modell von First Hydrogen mit allen Features. Quelle: First Hydrogen

    Tesla - massiver Wettbewerbsdruck bei Modellen unter USD 50K

    Die Investmentbank Morgan Stanley hat institutionelle Investoren gefragt, ob sich Elon Musks Twitter-Übernahme auf die Tesla-Aktie auswirke. 73% der Anleger bekräftigten, der Kauf habe sich erheblich auf die Performance von Tesla ausgewirkt. Bei einer anderen Frage waren 40% der Befragten überzeugt, dass dieser Schritt den größten Teil von Teslas Underperformance bewirke, und 40% sagten, dies sei für mehr als die Hälfte der Underperformance von Tesla verantwortlich.

    Elektroautos erfreuen sich bei der breiten Masse wachsender Beliebtheit, sodass Modelle unter 50.000 USD sehr gefragt sind - ein Bereich, in dem Tesla "noch nicht wirklich konkurrenzfähig ist", so S&P Global Mobility in einem Dienstag veröffentlichten Bericht.

    S&P Global Mobility prognostiziert, dass die Zahl der batteriebetriebenen Elektromodelle von derzeit 48 bis Ende 2025 auf 159 ansteigen wird und zwar schneller als Tesla in der Lage sein wird, neue Fabriken zu bauen. Zudem zeichnet sich die Gigafabrik in Brandenburg durch eine große Portion Unwissenheit im herrschenden Arbeitsschutz und deutschen Bürokratie-Dschungel aus.

    Tesla-CEO Elon Musk bestätigt erneut in einer jüngst gehaltenen Telefonkonferenz, dass das Unternehmen an einem Fahrzeug arbeitet, das preislich unter dem Model 3 liegt, wobei der Zeitpunkt der Markteinführung unklar ist. Tesla konkurriert mit Modellen wie dem Bolt und Bolt EUV von General Motors, dem Ioniq5 von Hyundai, dem EV6 von Kia, dem ID.4 der Volkswagen AG und dem Leaf von Nissan. BYD sollten dabei Investoren ebenfalls im Auge behalten. Wer auf zu vielen Hochzeiten tanzt, dem geht bekanntlich schneller die Luft aus und er ist auf keiner so richtig bei der Sache.

    Volkswagen - Alyssa Milano tauscht Tesla gegen ID.4, VW führt mit BEV-Absatz in Europa

    Eine prominente ID.4 Neuwagen-Besitzerin ist US-Schauspielerin Alyssa Milano. Sie entschied sich für das Modell von Volkswagen im Austausch ihres Teslas und schrieb auf ihrem Twitter Account “Ich habe meinen Tesla zurückgegeben. Ich habe den VW ev gekauft. Ich liebe ihn. Ich bin mir nicht sicher, wie Werbekunden Platz auf Twitter kaufen können. Die Produkte eines börsennotierten Unternehmens, die mit Hass und weißer Vorherrschaft in Verbindung gebracht werden, scheinen kein erfolgreiches Geschäftsmodell zu sein.”

    Schaupieler sind gut in ihrem Fach, jedoch nicht unbedingt fit in Geschichte. So ließ die historische Aufklärung rund um den VW Konzern auch nicht lange auf sich warten und Teile der Vergangenheit rund um den Zweiten Weltkrieg kamen zur Sprache. Die Produktion des Autos wurde von der nationalsozialistischen Organisation "Kraft durch Freude" am 28. Mai 1937 in Berlin unter dem Namen "Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH (GeZuVor)" gestartet. Unter den alliierten Streitkräften war es maßgeblich der britische Major und Ingenieur Ivan Hirst, der Volkswagen von einer einzigen Fabrik in Wolfsburg, Deutschland, zu einem großen Automobilhersteller der Nachkriegszeit und damit zu einer internationalen Marke machte. Hier gibt es Parallelen zu Tesla, da Musk die Tesla Firma ebenfalls übernommen hat.

    Der VW ID.4 ist laut Jato im Oktober 2022 mit 6.069 E-Autos der meistverkaufte BEV in Europa. Der europäische Neuwagenmarkt hat sich im Oktober um 14% gesteigert und 903.533 neue Fahrzeuge verzeichnet. Dies ist der dritte Monat in Folge mit einem Wachstum im Vergleich zum letzten Jahr. Das Wachstum im Oktober erklärt sich zum Teil durch die starke Leistung des Volkswagen Konzerns. Der deutsche Hersteller registrierte 230.115 Einheiten - ein Volumenanstieg von 40%, der hauptsächlich von Audi, Skoda und Cupra getragen wurde. Dies ist jedoch deutlich niedriger als die 281.700 Einheiten, die im Oktober 2020 registriert wurden und die 302.000 Einheiten, die im Oktober 2019 registriert wurden. Die Aktie liegt derzeit bei 139,80 EUR.


    Momentan führt Volkswagen die Liste der meistverkauftesten BEV-Modelle in Europa, dicht gefolgt von FIAT, an. Doch das Batteriegeschäft sieht momentan eher schlecht aus für die Wolfsburger. Der Konzern warnt, dass die steigenden Energiekosten das eigens geplante Batteriewerk unrentabel machen. Langfristig orientierte Anleger sollten sich die Wasserstoff-Branche und First Hydrogen deshalb genauer ansehen. Wasserstoff kann zum Zugpferd der Energiewende auf den Straßen werden. First Hydrogen sichert sich Quebec als Produktionsstandort für ihre Zero-Emission-Transporter. Und Tesla wartet auf seinen Chef, damit er wieder die Führung in die Hand nimmt.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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