21.12.2023 | 06:00
Erneuerbare Energie im Fokus: First Hydrogen, Siemens Energy und Volkswagen präsentieren wegweisende Technologien - welche Aktie führt?
Erneuerbare Energien rücken immer mehr in den Vordergrund der Investoren. Unternehmen wie First Hydrogen setzen hier neue Maßstäbe, indem sie bereits fortschrittliche wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge entwickeln. Doch die Zahlen müssen stimmen. Während Siemens Energy mit den Herausforderungen im Energiesektor ringt, wird ein großer Anteil der Unternehmensaktien in den Pensionsfonds verschoben, was für Anleger und Mitarbeiter gleichermaßen gravierende Auswirkungen haben könnte. Volkswagen hingegen reagiert auf die Sparmaßnahmen der Bundesregierung und übernimmt als Kulanzregelung den bisherigen staatlichen Anteil des Umweltbonus für Elektrofahrzeuge. Doch das scheint bloß Makulatur angesichts des Konzernstraffungsprogrammes, was für den Standort Deutschland startet. Diese Entwicklungen werfen einen Blick auf die technologischen Fortschritte und auf die unternehmerischen Anpassungen im Zeitalter der grünen Transformation.
Lesezeit: ca. 6 Min.
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Autor:
Juliane Zielonka
ISIN:
First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Juliane Zielonka
Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.
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Grüne Mobilitätsexpansion: First Hydrogen plant riesige Produktionsanlage und setzt auf Wasserstoff als Dienstleistung in Nordamerika
Der Übergang zu erneuerbaren Energien erfordert erschwingliche und risikoarme Technologien. Unternehmen weltweit stehen vor der Herausforderung, kosteneffiziente Lösungen für den Wechsel zu emissionsarmen Antrieben zu finden. First Hydrogen nimmt hier eine Vorreiterrolle ein, indem es nicht nur auf dem Reißbrett plant, sondern bereits wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge ("FCEV") entwickelt und herstellt. In Kooperation mit AVL Powertrain und Ballard Power Systems Inc. haben sie Testfahrten mit ihren Fahrzeugen in Großbritannien durchgeführt. Der FCEV-Van kann hier mit einer beeindruckenden Reichweite von über 630 km pro Ladung punkten. Diese FCEVs bieten eine Lösung für Logistikunternehmen, die auf der Suche nach kosteneffizienten und emissionsarmen Antrieben sind.
Das Nordamerika-Programm markiert einen bedeutenden Expansionsschritt von First Hydrogen. Das Unternehmen plant den Bau einer Fahrzeugmontageanlage und einer grünen Wasserstoffproduktionsanlage in Shawinigan, Quebec. Mit ihrem "Hydrogen as-a-Service"-Modell wird das Unternehmen B2B-Kunden im Montreal-Quebec City-Hub mit sauberem grünem Wasserstoff und emissionsfreien Nutzfahrzeugen versorgen, um die Entwicklung von umweltfreundlichen Ökosystemlösungen zu beschleunigen. Die Montageanlage wird eine jährliche Produktion von bis zu 25.000 Fahrzeugen für die Verteilung in ganz Nordamerika ermöglichen. Gleichzeitig leistet es einen erheblichen Beitrag zur Schaffung von grünen Technologiearbeitsplätzen in der Region.
Die wasserstoffbetriebenen FCEVs von First Hydrogen haben während umfangreicher Tests bereits mehr als 10.000 km zurückgelegt. Die emissionsfreie Zukunft beginnt jetzt in Kanada.
Siemens Energy weiter in Schieflage: Finanzvorstand tritt zurück, Pensionsfonds übernimmt Risiko
Doch nicht alle Unternehmen in der Branche erleben einen reibungslosen Verlauf. Siemens Energy muss laut Berichten des WirtschaftsWoche-Magazins in den nächsten 3 Jahren rund 500 Mio. EUR an Gebühren für staatliche Unterstützung zahlen. Die deutsche Regierung, die das Unternehmen mit Garantien in Höhe von 7,5 Mrd. EUR unterstützt, fordert Gebühren, die dreimal höher sind als die ursprünglich von den Banken beantragten.
Nun werfen die finanziellen Herausforderungen von Siemens Energy einen langen Schatten auf den Pensionsfonds des Siemens Konzerns. Siemens hat bereits angekündigt, seinen direkten Anteil an Siemens Energy zu reduzieren. Auch Finanzvorstand Ralf Thomas, wird sein Aufsichtsratsmandat abgeben. Das Schiff ist noch nicht gesunken, doch momentan fehlt ordentlich Wasser unterm Kiel. Der unabhängige Fonds, der außerhalb der Bilanz geführt wird, hält mittlerweile 14,8 % Anteile an Siemens Energy. Aus Anlageperspektive birgt dieser hohe Anteil erhebliche Risiken, da das Unternehmen nach wie vor mit den Schwierigkeiten durch die Windkrafttochter Siemens Gamesa zu kämpfen hat und momentan auf Staatsgarantien für Aufträge im Wert von über 100 Mrd. EUR angewiesen ist.
Was vorher finanziell zum Ärger der Investoren führte, wird jetzt als Risiko auf die langjährigen Siemens-Mitarbeiter übertragen. Ein buchhalterischer Trick, da außerhalb der Bilanz. Und moralisch nicht von der feinen Art. Denn Siemens überträgt dadurch einen weiteren Teil seines Siemens-Energy-Aktienpakets in seinen Pensionsfonds, was zu einer Reduzierung des direkten Anteils von 25,1 auf 17,1 % führt. Verschwunden ist damit das Problem nur aus den Büchern, jedoch noch lange nicht aus der unternehmerischen Welt.
Wie das Handelsblatt berichtet, sind 8 % an Siemens Energy laut Daten der 'London Stock Exchange Group' rund 700 Mio. EUR wert. Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas gibt sein Aufsichtsratsmandat bei Siemens Energy bis zur Hauptversammlung am 26. Februar 2024 auf. Im Juni hatte Siemens bereits 6,8 % der früheren Konzernsparte in das Pensionsvermögen eingebracht.
Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Volkswagen gewährt ID.-Kundenbonus und startet Organisationsstraffung
Die deutsche Bundesregierung muss sparen. So kürzte Wirtschaftsminister Robert Habeck kurzerhand die staatliche Förderung beim Kauf von Elektroautos. Verbraucher, die auf die CO2-arme Technologie setzen, sind enttäuscht. Zuerst preschte das Unternehmen Stellantis nach vorne und bot an, die 4.500 EUR Fördersumme jedem Käufer selbst beizusteuern. Nun reagiert auch Volkswagen auf das Ende der staatlichen Elektroautoförderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Der Konzern übernimmt nicht nur den Herstelleranteil, sondern auch den bisherigen staatlichen Anteil des Umweltbonus. Diese Kulanzregelung gilt für Privatkunden, die bis einschließlich 15. Dezember 2023 ein förderfähiges Fahrzeug aus der vollelektrischen ‘ID.’ Familie bestellt haben. Volkswagen reagiert somit auf die Einsparungen der deutschen Bundesregierung und unterstützt die Verbraucher, die auf CO2-arme Technologien setzen.
Trotz der Förderungen und Bemühungen, den EV-Sektor voranzutreiben, warnt die Vereinigung Europäischer Automobilhersteller ACEA vor einem möglichen Rückstand Europas gegenüber anderen Regionen. China dominiert die EV-Lieferkette und die USA fördern ihre Automobilhersteller. Ein Blick auf den Verbrauchermarkt zeigt, dass Hybridlösungen bei Elektrofahrzeugen immer noch bevorzugt werden.
Und so mag die Kulanzförderung mehr wie kaschierende PR wirken, denn intern wirken bei Volkswagen momentan ganz andere Kräfte. Der Standort Deutschland ist zu teuer geworden, ein Sparprogramm muss her. In Abstimmung mit dem Betriebsrat sollen die Verwaltungspersonalkosten um 20 % sinken, wobei betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden sollen. Im kommenden Jahr soll das Programm 4 Mrd. EUR an Ergebnisverbesserung bringen, bis 2026 sollen es jährlich 10 Mrd. EUR sein. Die größten Einsparungen sollen bei Material- und Fixkosten erzielt werden, um die Umsatzrendite von 3,4 auf 6,5 % zu steigern.
Die Vereinbarung mit dem Betriebsrat wird als entscheidender Schritt für das umfassende Programm betrachtet, das von VW eingeführt wurde. Die Betriebsratschefin unterstrich, dass der Kurs darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig die Beschäftigten zu schützen. Eine Beschäftigungssicherung bis 2029 bleibe unverändert, die meisten Kosteneinsparungen sollen außerhalb des Personalbereichs realisiert werden. So soll z. B. die Entwicklungszeit für neue Modelle auf 36 Monate verkürzt werden.
Die Zukunft für die Energiewende ist eine Geschichte geprägt von Versuch und Irrtum. Vielversprechende Aktien-Kandidaten wie First Hydrogen haben bereits erfolgreich in Großbritannien ihre Wasserstofftechnologie für Transporter getestet und expandieren nach Nordamerika. Mit ihrem Fokus auf Wasserstoff als emissionsarmem Antrieb kann First Hydrogen einen entscheidenden Beitrag zur Mobilität und Nachhaltigkeit leisten. Der Wechsel zu den erneuerbaren Energien gelingt, sobald Technologie erschwinglich und risikoarm geworden ist.First Hydrogen setzt dort an, wo andere noch planen. First Hydrogen vereint Mobilität mit emissionsfreiem Wasserstoff-Antrieb. Siemens Energy steht vor finanziellen Herausforderungen, da das Unternehmen laut Berichten in den nächsten 3 Jahren rund 500 Mio. EUR an Gebühren für staatliche Unterstützung zahlen muss. Die deutsche Regierung fordert Gebühren, die dreimal höher sind als von den Banken beantragt. Der Pensionsfonds von Siemens übernimmt einen signifikanten Anteil an Siemens Energy, was aus Anlegersicht aufgrund der finanziellen Unsicherheiten und des hohen Risikos problematisch sein könnte. Volkswagen reagiert auf das Ende der Elektroautoförderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Deutschland. Das Unternehmen übernimmt nicht nur den Herstelleranteil, sondern auch den bisherigen staatlichen Anteil des Umweltbonus als Kulanzmaßnahme für Privatkunden, die bis zum 15. Dezember 2023 ein förderfähiges Fahrzeug der vollelektrischen 'ID.' Familie bestellt haben. Die Maßnahme unterstützt Verbraucher, die auf CO2-arme Technologien setzen. Intern befindet sich Volkswagen jedoch in einem Sparprogramm, dass die Verwaltungskosten um 20 % senken soll, um wirtschaftlich effizienter zu werden.
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