Menü schließen




12.08.2021 | 05:08

Enapter, Nel, SFC Energy – ein neues Kapitel in der Wasserstoffrevolution

  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Die Energiewende braucht Wasserstofflösungen. Der Weg von Innovationen und ersten Prototypen bis hin zur Massenfertigung sowie relevanten Marktanteilen ist lang. Die Börse honoriert das Potenzial aber schon heute bei der ein oder anderen Gesellschaft. Unternehmen, die erfolgreich Lösungen anbieten können, agieren dann später in einem Milliardenmarkt. Auf welches Pferd sollten Anleger in dieser Wachstumsbranche setzen?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: ENAPTER AG INH O.N. | DE000A255G02 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , SFC ENERGY AG | DE0007568578

Inhaltsverzeichnis:


    ENAPTER AG – zahlreiche Fortschritte

    Wasserstoff ein wichtiges Element für die Speicherung von Strom und damit für die Energiewende. Innovative Unternehmen braucht das Land. Enapter gehört zu dieser Gruppe. Das World Economic Forum zeichnete diesen Sommer Enapter als "Technology Pioneer 2021" für ihre revolutionäre AEM Elektrolyse-Technologie aus. Das World Economic Forum würdigt Unternehmen, die durch den Einsatz innovativer Technologie einen entscheidenden Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft leisten.

    Die Enapter AG bereitet sich derzeit auf den Baustart der ersten Massenproduktionsanlage in Saerbeck vor. Das Unternehmen will in die Megawattklasse durch die Entwicklung eines neuen Groß-Elektrolyseurs auf Basis der Anionenaustauschmembran-Technologie (AEM) einsteigen. Der neue Elektrolyseur namens AEM-Multicore soll auf dem eigenen, derzeit im Bau befindlichen Enapter-Campus in der Klimagemeinde Saerbeck im Münsterland entstehen und mittels AEM-Stacking bis zu 450kg H2 pro Tag produzieren, was einem Energieäquivalent von ca. 9,5 Barrel Rohöhl entspricht. Dank der AEM-Technologie soll der Elektrolyseur wesentlich günstiger und wartungsfreundlicher sein, als die konventionelle, derzeit am Markt erhältliche alkalische oder PEM-Technologie. Die Markteinführung des AEM-Multicore ist für 2022 vorgesehen. Das ambitionierte Ziel lautet, eine 280MW-Produktionskapazität pro Jahr aufzubauen.

    Noch ist das Geschäftsvolumen gering, wie dies an den jüngst veröffentlichten Halbjahresdaten abzulesen war. Auch wird die Gesellschaft noch längere Zeit rote Zahlen schreiben. Dies ist aber ein normaler Prozess beim Aufbau eines Unternehmens. Der politische Wille Innovationen zu unterstützen ist groß. Zuletzt erhielt eine Tochtergesellschaft des Konzerns vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Förderung in Höhe von rund 5,6 Mio. EUR. Damit sollen die Entwicklung, das Design und der Bau des ersten AEM-Elektrolyseurs der Megawattklasse vorangetrieben werden. Gut die Hälfte der Mittel fließen bis Ende 2023, der Rest in den beiden Folgejahren.

    Zudem erhielt eine weitere Tochtergesellschaft, die Enapter Immobilien GmbH, kürzlich einen Zuschussbescheid über einen nicht rückzahlbaren Betrag in Höhe von 7,16 Mio. EUR von der KFW zur Realisierung des Enapter Wasserstoff Campus. Geplant sind unter anderem die Errichtung von Logistik- und Produktionshallen sowie Büro-, Forschungs- und Entwicklungsgebäuden. Der Spatenstich soll bereits Mitte September dieses Jahres erfolgen.

    NEL ASA - Referenzprojekt

    Ein weiteres Unternehmen im Wasserstoffmarkt ist Nel. Die Norweger sind jüngst per Konsortialvertrag dem Projekt PosHYdon beigetreten. Die Beteiligten validieren im Rahmen des Projekts die Integration von Offshore-Wind, Erdgas und Wasserstoff vor der niederländischen Küste in der Nähe von Den Haag. Nel wird einen PEM-Elektrolyseur im MW-Maßstab für das Projekt liefern. Das Unternehmen Neptune Energy wird eine Plattform betreiben, die eine Wasserstoffproduktionsanlage einschließlich eines PEM-Elektrolyseurs von Nel umfasst. Dies soll dann die erste vollständig elektrifizierte Plattform in der niederländischen Nordsee sein.

    Nel sieht im Bereich Wasserstoff aus Offshore-Windenergie einen wichtigen Zukunftsmarkt mit einem riesigen Wachstumspotenzial in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Der Chartverlauf der Aktie spricht indes eine andere Sprache. Die Anteilsscheine haben sich seit Jahresbeginn etwas mehr als halbiert. Aktuell ist die Gesellschaft bei Kursen von 16 NOK mit umgerechnet 2,5 Mrd. USD bewertet. Für 2022 prognostizieren Analysten durchschnittlich einen Umsatz von 122 Mio. USD und einen Verlust von 40 Mio. USD. Die Experten errechnen im Schnitt ein Aufwärtspotenzial für den Titel von 68%.

    SFC ENERGY AG – 50% Kurspotenzial laut Analysten

    Die SFC Energy AG ist ein führender Anbieter von Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen und agiert in den Geschäftsfeldern Clean Energy und Clean Power Management. Voraussichtlich werden die Bayern im laufenden Geschäftsjahr einen Verlust ausweisen und 2022 schwarze Zahlen schreiben. Mit der EFOY Hydrogen Fuel Cell 2.5 hat die Gesellschaft jüngst die neueste Generation der modularen Wasserstoff-Brennstoffzellenlösung vorgestellt. Diese dient als emissionsfreier Ersatz von Dieselgeneratoren. Die Analysten von First Berlin empfehlen die Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 44 EUR. Das entspricht einem Potenzial von gut 50%. Momentan ist die Gesellschaft mit 410 Mio. EUR bewertet.


    Die Wasserstoffbranche nimmt immer mehr Fahrt auf. Die vorgestellten Gesellschaften sind in unterschiedlichen Bereichen tätig und arbeiten durch hohe Investitionen noch nicht profitabel. Dies wird sich aber schon bald ändern. Alle besitzen eine realistische Chance, sehr erfolgreich am Markt zu agieren und sich ein gutes Stück vom Kuchen abzuschneiden. Enapter AG gehört mit seinem innovativen Ansatz zu den spannendsten Gesellschaften im Wasserstoffmarkt.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Juliane Zielonka vom 25.07.2024 | 06:00

    Plug Power, Carbon Done Right, BASF: Kapitalbeschaffung, Klimaschutzprojekte und Kostenoptimierung für die Rendite

    • CO2
    • Umweltschutz
    • Energiewende
    • Wasserstoff

    Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch, mit weitreichenden Folgen für Unternehmen verschiedenster Branchen. Der Wasserstoffspezialist Plug Power kämpft trotz staatlicher Förderung mit finanziellen Engpässen und muss eine Kapitalerhöhung zu ungünstigen Bedingungen durchführen. Das Nachhaltigkeitsunternehmen Carbon Done Right vermeldet erste Erfolge mit seinem Aufforstungsprojekt in Sierra Leone. Damit etablieren sich die Kanadier immer weiter im wachsenden Markt für CO2-Zertifikate. Der Chemie- und Agrarkonzern BASF reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland mit Werksschließungen. Die Energiewende erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Geschäftsmodelle und flexible Anpassungsstrategien. Weleches der drei Unternehmen macht diesmal das Rennen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 23.07.2024 | 06:00

    Plug Power, Saturn Oil + Gas, RWE – welche Energie gehört ins Depot?

    • Plug Power
    • Saturn Oil + Gas
    • RWE
    • grüner Wasserstoff
    • Elektrolyseure
    • Brennstoffzellen
    • Öl
    • WTI
    • Gas
    • Akquisitionen
    • Transformation
    • Erneuerbare Energien
    • Windenergie
    • Wasserstoff
    • Solarstrom

    Die Debatte um die ideale Energiequelle für die Zukunft konzentriert sich auf Wasserstoff, Öl und Erneuerbare Energien. Öl, trotz seines umstrittenen Rufs, bleibt aufgrund seiner hohen Energiedichte und gut ausgebauten Infrastruktur eine bedeutende Energiequelle. Technologische Fortschritte mindern zudem die negativen Umweltauswirkungen. Erneuerbare Energien und Wasserstoff bieten jedoch ebenfalls erhebliche Vorteile, wie Nachhaltigkeit und geringe Emissionen. Doch hier fehlt es an Infrastruktur, um die Vorteile der Technologien voll auszunutzen. Wir sehen uns aus jedem Bereich einen Kandidaten an und beleuchten, wo sie heute stehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Stefan Feulner vom 23.07.2024 | 05:10

    Bloom Energy, First Hydrogen, Nel Asa - Beste Voraussetzungen für den Rebound

    • Wasserstoff
    • Brennstoffzellen
    • Transport

    Nicht nur Deutschland arbeitet am Aufbau eines tragfähigen Wasserstoffmarkts. Um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen, stellte Wirtschaftsminister Robert Habeck jüngst Fördermittel für Projekte in Höhe von 4,6 Mrd. EUR in Aussicht. Für die Zukunft soll grüner Wasserstoff ein entscheidender Energieträger sein. Für das Zielbild 2030 geht die Bundesregierung von einem Wasserstoffbedarf in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung in der Industrie zu unterstützen. Diese Entwicklung spiegelt sich aktuell nicht bei börsennotierten Unternehmen wider, wodurch sich langfristig neue Investmentchancen ergeben dürfen.

    Zum Kommentar