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20.03.2024 | 04:45

Einstiegskurse oder Verkaufen? BioNTech, Defence Therapeutics, Lufthansa und Nvidia im Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Die Börse läuft und läuft – aber im Grunde sind es nur eine Handvoll Titel, welche täglich für Furore sorgen. Anleger sollten jetzt wachsam sein, denn wie die aktuelle Korrektur beim Bitcoin, könnte es auch mit den großen Indizes mal 10 % in die Tiefe gehen. Natürlich denkt hier im Moment niemand daran, zu gut ist die Stimmung, fast schon euphorisch, wenn man die prekäre wirtschaftliche Situation Deutschlands in Betracht zieht. Wir analysieren technische Trends und fundamentale Einschätzungen, damit in ihrem Depot nichts schief geht. BioNTech, Defence Therapeutics und Lufthansa sind u. E. auf der Startbahn, in Sachen Nvidia sollten sie langsam den Fallschirm anlegen. Wie geht´s hier weiter?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , LUFTHANSA AG VNA O.N. | DE0008232125 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – Was tut sich in Mainz?

    Bei der Aktie des Mainzer Biotech-Riesen BioNTech scheiden sich die Geister. Zwar kamen die Klagen in Zusammenhang mit den strittigen Corona-Impfungen nie so richtig auf den Tisch, trotzdem fragen sich Investoren, warum das innovative Unternehmen aus Mainz so gar nicht mehr von der Stelle kommt. Die Zurückhaltung könnte aber im Vorfeld der diesjährigen Jahrestagung der American Association for Cancer Research ("AACR"), die vom 5. bis 10. April 2024 in San Diego stattfindet, Sinn machen. Denn die Mainzer werden dort klinische Studiendaten für ausgewählte Kandidaten aus ihrer Onkologie-Pipeline präsentieren. Sie umfassen Prüfpräparate aus BioNTechs mRNA-basierten Krebsimpfstoffansätzen sowie innovative Ansätze für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. "Unsere mRNA-Krebsimpfstoff-Ansätze in der klinischen Prüfung sind eine wichtige Säule in unserem Onkologie-Portfolio. Sie zielen darauf ab, verbliebene Tumorherde zu beseitigen und die Tumorlast zu verringern, indem sie mehrere Antigene gleichzeitig adressieren.“, sagte Prof. Dr. Özlem Türeci, Mitbegründerin und Chief Medical Officer von BioNTech jüngst. Achtung: Studiendaten können auch negativ ausfallen!

    Aufregend wird es allerdings schon vorher, denn heute am 20. März wird BioNTech die Bilanz für das Jahr 2023 vorlegen. Dann wird CEO Ugur Sahin sicherlich auch in die Zukunft blicken und seine Verwendungs-Optionen für die 17 Mrd. EUR Kassenguthaben offenlegen. Findige Anleger könnten auch auf eine Ausschüttung der Barmittel drängen. Immerhin zählt BioNTech zu den wenigen „Pandemie-Gewinnern“ und verdiente mit dem Verkauf von Impfstoffen über 20 Mrd. EUR. Exakt dort liegt heute auch die Marktkapitalisierung des Unternehmens. Kann man in der Onkologie Erfolge aufzeigen, wäre der lange Seitwärtschart schnell Geschichte. Lauschen Sie heute genau! Reagiert der Markt positiv auf den Ausblick, dürfte ein schnelles Aufspringen mit steigendem Momentum ein guter Rat sein!

    Defence Therapeutics – AccuToxTM Plattform erhält US-Patent

    Der kanadische Biotech-Spezialist Defence Therapeutics hat sich der Krebsbekämpfung verschrieben. Mit seiner Plattform Accum® und dem Wirkstoff ACCUM-002TM Dimer CDCA-SV40, allgemein als "AccuTOX®" bezeichnet, ist Defence von der FDA nun mit dem Label "Study May Proceed" ausgestattet. Das Unternehmen arbeitet dabei erfolgreich mit der Uniklinik City of Hope bei Los Angeles zusammen, welche jährlich rund 50 FDA-Anträge einreicht und in der Zusammenarbeit bisher einen exzellenten Partner abgibt. Eine Kooperation, die sich für Investoren und vor allem für hilfesuchende Patienten lohnen kann. Die Zulassung von AccuTOX® als eine der ersten First-in-Class-Therapien des Unternehmens, ist ein gewaltiger Fortschritt für Defence im Bereich der Immunonkologie.

    Nun hat man von der US-Patentbehörde einen Bescheid (Patent Nr. 11.890.350 (´350)) erhalten, der die bahnbrechende AccuTOX®-Technologie weitgehend abdeckt. Das '350-Patent, welches wertvolle Ansprüche auf die Zusammensetzung der Materie enthält, schützt dabei ein Portfolio therapeutisch aktiver Moleküle, die die AccuTOX®-Plattform im Wesentlichen bilden. Damit sichert sich Defence eine potenzielle Marktexklusivität bis Ende 2042, ausreichend Zeit für weitere Studien und das Erreichen einer soliden Marktstellung.

    Der Bereich Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) steht schon lange im Fokus der Pharma-Branche und macht Defence Therapeutics im aktuellen Entwicklungsstadium zu einem klassischen Übernahmeziel. Mit dem französischen Nuklearmedizin-Konzern Orano bestehen schon beste Beziehungen, vermutlich gibt es aber bereits weitere Anfragen. Der Markt ist nach der MorphoSys-Übernahme sehr sensibel geworden, was erfolgversprechende Technologien angeht. Immerhin kann die gesamte Defence-Forschungsleistung der letzten Jahre aktuell für gerademal 53 Mio. EUR am Markt gekauft werden. Schnelle Aufschläge in der DTC-Aktie sollten demnach nicht wundern. Einsammeln!

    Lufthansa kommt wieder, aber Achtung bei Nvidia

    Selten ist eine Airline so ausgelastet, wie die Lufthansa nach der Coronakrise. Die staatlichen Hilfen konnten innerhalb von 16 Monaten zurückgeführt werden, nun steuert die Airline auf ein Rekordjahr zu. Der Ergebnis-Swing könnte nicht größer ausfallen: Hatte man im Katastrophenjahr 2020 ganze 8,93 EUR je Aktie Verlust eingefahren, waren es in 2022 bereits wieder 0,66 EUR Gewinn. Im letzten Jahr dann eine knappe Ergebnisverdreifachung auf 1,44 EUR je Aktie. Der Umsatz erreichte mit 35,4 Mrd. EUR wieder das Niveau von 2017 und für das laufende Jahr werden die Erlöse von den Analysten nun auf die Rekordhöhe von 38,9 Mrd. EUR taxiert. Das laufende KGV 2024e beträgt tiefe 4,7 und auch eine Dividende soll es wieder geben. Der Kurs steht trotzdem nur bei 6,83 EUR, so günstig gab es die Kranich-Linie noch nie zu kaufen. 23 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten einen 12-Monats-Zielkurs von 9,05 EUR, das bietet dem risikobewussten Investor immerhin 32 % Anstiegspotenzial.

    Ganz anders die Situation bei Nvidia. Der top-gehypte Hightech- und KI-Publikumsliebling ist mit 2,2 Bio. USD Marktkapitalisierung nun auf Platz 3 in der Titanenliste hinter Apple und Microsoft zu finden. Dabei handelt das Unternehmen mit einem 2024e KGV von 74 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 22. Solche Bewertungen gab es nur zur Tech-Bubble im Jahr 2000. Allerdings muss man Nvidia zu Gute halten, dass das Unternehmen hochprofitabel ist und aktuell die gesamte Palette an KI, Krypto und autonomen Fahren abdecken kann. Mit einer Nettomarge von 48,8 % und einer Eigenkapitalverzinsung von 91 % übertrifft der Tech-Riese jeden anderen Nasdaq 100-Wert. Charttechnisch hat sich die Aktie nun dreimal den Kopf in der Zone 930 bis 970 USD gestoßen. Es sollte nicht wundern, wenn eine kleine Verunsicherung den Wert ausgehend von knapp 900 USD auch mal um 10 bis 15 % in die Knie zwingt, denn das Momentum schwächt sich derzeit ab. Da Fondsmanager weltweit die Aktie im Quartalsbericht noch zeigen wollen, rechnen wir mit einem technischen Abverkauf nicht vor Anfang April. Bleiben sie auf der Hut – unser Stop liegt bei 860 USD.

    BioNTech, Lufthansa und Defence Therapeutics liefern gute Kaufargumente. Rein technisch kann die gehypte Nvidia auch mal stärker korrigieren, ohne ihren Aufwärtstrend zu gefährden. Quelle: Refinitiv Eikon vom 19.03.2024

    Die Börse gibt und nimmt. Wenig Aufmerksamkeit erhält derzeit der Sektor Biotechnologie, dafür stehen Hightech und KI auf der Kaufliste der Investoren. Wegen sinkender Zinsen zur Jahresmitte und aufkommenden Branchen-Rotationen kann dieses Szenario aber schnell wechseln. Lufthansa und Defence Therapeutics bieten derzeit ein exzellentes Chance-Risiko-Verhältnis.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Im Gesundheitswesen nimmt Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr an Fahrt auf. KI-basierte Systeme können medizinische Datenbanken nutzen, um in der Forschung kostbare Zeit zu sparen, die es Unternehmen wie Defence Therapeutics ermöglichen, schneller in den Markt zu gehen als andere. In der onkologischen Forschung hat das kanadische Unternehmen gerade einen Durchbruch erzielt, der vielen Krebspatienten Hoffnung gibt. Durch KI-gestützte Diagnosen können Krankheiten früher erkannt und effektiver behandelt werden, was zu mehr Lebensqualität bei Patienten führt. Präzisionsmedizin in starken Partnerschaftsnetzwerken - darauf setzt Evotec. Die Aktie ist gerade bei Hedgefondsmanagern sehr beliebt. Medizinische Bilder und Daten in Echtzeit zu analysieren und dabei selbst kleinste Abweichungen oder Anomalien zu erkennen, ist das Top-Thema der Stunde für die Bayer AG in Kooperation mit Google Cloud. Welche Unternehmen überzeugt Investoren am meisten?

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    • Biotech

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