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19.10.2022 | 04:44

Diese Aktien stemmen sich gegen die Energiekrise: BASF, Nel ASA, JinkoSolar und Globex Mining

  • Rohstoffe
  • Greentech
  • Klimawende
Bildquelle: pixabay.com

Die aktuelle Energiekrise ist ein hausgemachtes Problem, das seit Kriegsbeginn vor allem in Europa spürbar wird. Über Jahrzehnte hat sich Europa auf die Rohstofflieferungen aus Russland verlassen, nun sind diese sanktioniert. Zwar hat der „alte Kontinent“ seine Aufrüstung in Sachen Ep PP rneuerbarer Energien bereits erstaunlich weit nach vorne gebracht, dennoch drohen bei Ausbleiben von Gas- und Öllieferungen im kommenden Winter weitere Preisanstiege, Blackouts oder auch Stromrationierungen. Bis zur Jahresmitte 2022 gab es Ökostrom-Ausbeuten zwischen 43 und 61% der Netzkapazität, fossile Brennstoffe haben nur noch einen Anteil von 15 bis 20% und die Kernenergie trägt schon seit einigen Jahren nur noch etwa 3,5% bei. Trotzdem droht wohl ein schwieriger Winter, denn der fossile Bestandteil ist mehr als ungewiss. Aktienanleger sollten genau prüfen, wer sich in diesem Umfeld durchsetzen kann.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093

Inhaltsverzeichnis:


    BASF – Zahlen leicht rückläufig, wie geht es weiter?

    Aus Ludwigshafen, dem größten Chemie-Standort Deutschlands, erhalten Anleger derzeit gemischte Signale. Die dort ansässige BASF hat im 3. Quartal deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Vor allem wegen Abschreibungen geht der Gewinn nach Steuern in der vorläufigen Berechnung von 1,25 auf 0,91 Mrd. EUR zurück. Stark belastend, aber nicht zahlungswirksam, handelt es sich hierbei um Wertberichtigungen auf die Mehrheitsbeteiligung an Wintershall Dea in Höhe von rund 740 Mio. EUR.

    Der Umsatz konnte dennoch wegen gestiegener Absatzpreise und guter Wechselkurs-Entwicklung um 12% auf fast 22 Mrd. EUR gesteigert werden. Das 28% niedrigere operative Ergebnis von 1,35 Mrd. EUR überraschte die Analysten positiv, denn die Schätzungen lagen darunter. Die Aktie machte kurz nach der Meldung bei 40 EUR einen Sprung nach oben und notiert knapp eine Woche danach bei 45,4 EUR. Bei BASF führten die gestiegenen Beschaffungspreise offenbar zu höheren Erlösen.
    Die Konzernzentrale möchte die allgemein eingetrübte Wirtschaftsentwicklung in 2023 bis 2024 mit einem speziell für Deutschland konfigurierten Einsparprogramm über 500 Mio. EUR flankieren. Es scheint so, als könnten die Ludwigshafener ganz gut gegen die nahende Krise kontern. Am 26. Oktober präsentiert BASF seinen ausführlichen Q3-Bericht. Spannend dürfte der Ausblick werden.

    Nel ASA – Mega Auftrag aus dem Outback

    Der neue CEO Hakon Volldal kann seit der Übernahme des Postens einige Blockbuster-Deals vermelden, denn Nel ASA überrascht in einem trüben Börsenumfeld mit immer größeren Deals. Für umgerechnet 60 Mio. EUR hat Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochtergesellschaft von Nel ASA einen Vertrag über alkalische Elektrolysegeräte des australischen Unternehmens Woodside Energy für sein geplantes Wasserstoffprojekt H2OK in Ardmore im Bundesstaat Oklahoma, USA, abgeschlossen. Bereits vor einigen Monaten hatte man ein 200 MW-Projekt in den USA an Land gezogen.

    In Oklahoma macht die H2-Elektrolyse Sinn, denn der US-Staat verfügt über ausreichend Wasser und damit grüner Energie. H2OK ist Woodsides erstes großes Wasserstoffprojekt in den USA. In der Startphase sollen 60 Tonnen H2 pro Tag produziert werden, um flüssigen Wasserstoff für die Brennstoffzellen von Nutzfahrzeugen und Schwertransportern herzustellen. Die Aktie von Nel ASA jubiliert nach dem Ausverkauf und springt binnen 48 Stunden von 0,95 auf 1,11 EUR. Die Aktie ist zwar immer noch nicht günstig, aber ein positives Momentum ist wieder spürbar.

    Globex Mining – Jetzt ist die Gelegenheit gut

    Der gut diversifizierte kanadische Rohstoff-Explorer Globex Mining gilt als potentieller Zulieferer von wertvollen Metallen im energetischen Erneuerungs-Prozess. Mit den international angestrebten Maßnahmen zu Gunsten einer nachhaltigen Klimawende braucht es eine Fülle von Rohstoffen, welche Eingang in Greentech-Lösungen finden. Jack Storch ist schon sehr lange im Geschäft und nutzt die aktuelle Marktschwäche zur Abrundung seines Portfolios, aus dem er in den letzten Jahren sehr viel Deals erzeugen konnte.

    Einen solchen Options-Deal konnte Globex nun mit seiner 50% Beteiligung an Duparquest Assets Ltd. abschließen. Das Grundstück Duquesne West/Ottoman besteht aus 38 Zellen mit einer Gesamtfläche von 1.389 Hektar und erstreckt sich über den goldhaltigen Porcupine-Destor-Bruch. Frühere Explorationen wiesen auf eine Reihe von Goldzonen entlang der Streichenlänge des Grundstücks hin. Eine Ressourcenschätzung gemäß NI 43-101 liegt aus dem Jahr 2011 bereits vor. Nun wird die anteilige Liegenschaft für insgesamt 10 Mio. CAD und 15 Mio. Aktien innerhalb von fünf Jahren an die Emperor Metals Inc. veroptioniert.

    Globale Vernetzung, Zugang zu Rohstoff-Lagerstätten und der nötige Mut zur Investition, machen die Kanadier sehr erfolgreich und auch schwierige Zeiten können wegen der Fülle an interessanten Projekten überdauert werden. Globex Mining hat sich gute Jurisdiktionen gesichert und profitiert durch viele Partnerschaften an beständigen Royality-Zahlungen über den Zeitablauf. Die Kurskorrektur im ganzen Sektor ist weit fortgeschritten, denn auch ausgewogene Titel wie Globex haben über 60% an Wert eingebüßt. Jack Storch konnte zum Halbjahr noch einen Kassenbestand von 9,8 Mio. CAD vorweisen, die Marktkapitalisierung ist dennoch auf 37,3 Mio. CAD abgesunken. Wer nach Einstiegs-Opportunitäten sucht – das ist eine davon!

    JinkoSolar – Auch mal ein Quartal mit Verlust

    Investoren, die über Solartechnik aus China nachdenken, sollten JinkoSolar einen der größten Solarmodulhersteller der Welt, auf dem Radar haben. Jüngst gab das Unternehmen bekannt, einen weiteren großen Auftrag über die Lieferung von Solarmodulen vom Kunden China Datang Corporation Ltd. erhalten zu haben. Geliefert werden Solarmodule des Typs Tiger Neo N mit einer Gesamtleistung von 780 Megawatt (MW), bereits im Juni dieses Jahres erhielt man den ersten Auftrag von China Datang C über eine Gesamtleistung von einem Gigawatt (GW). Der Modulwirkungsgrad der n-Typ-Technologie soll nach neusten Tests bis zu 26,1% erreichen, sie sind damit gegenüber herkömmlichen PERC-Modulen wesentlich effizienter. JinkoSolar ist eines der ersten Unternehmen, das diese Technologie kommerzialisiert. Die Module können sowohl für Energieversorger als auch für Aufdach-Anlagen eingesetzt werden.

    JinkoSolar konnte den Umsatz zum Halbjahr mehr als verdoppeln, allerdings rutschte das Unternehmen wegen hoher Beschaffungskosten vorübergehend in die Verlustzone. Nun müssen die Verkaufspreise angepasst werden, das geht aber nicht von heute auf morgen. Vom Hoch bei rund 77 EUR hat sich der Kurs bereits um 40% abgeschwächt, die Analysten von S&P Global Market Intelligence liegen im Schnitt bei einem Outperform-Rating mit mittlerem Kursziel von 67,7 EUR.


    Nach wochenlangem Ausverkauf kommt es nun zu ersten Gegenbewegungen an der Börse. Das Momentum springt auf Grün und schon sind sie wieder da, die Kursanstiege bei den beliebten Trendwerten. Wer jetzt langfristige Bestände aufbauen möchte, wählt einen ausgewogenen Mix aus Value und Growth und streut über mehrere Branchen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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