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11.09.2023 | 04:45

Die nächsten Legalisierungs-Schritte bei Cannabis THC sind unterwegs! Canopy, Tilray und BioNTech drehen, Cantourage Group wächst dynamisch

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Bildquelle: pixabay.com

Cannabis ist bis heute zwar in einigen Ländern entkriminalisiert, doch legalisiert ist es nur in wenigen Staaten. In den USA ist Cannabis bereits in Staaten wie z. B. Kalifornien völlig legalisiert, in anderen wie z. B. Texas jedoch gänzlich verboten. Während der medizinische Gebrauch langsam Schule macht, ist die Verwendung als Rauschmittel und der Anbau für Eigenzwecke weiterhin umstritten. Stärkere Dynamik könnte das US-Gesundheitsministerium HHS entfachen. Die Behörde zeigt sich nämlich offen, für eine Abstufung des Gefährdungsgrades in der Kategorisierung der amerikanischen Drogen-Verfolgungsbehörde DEA. Es geht um ganze 2 Stufen von Schedule 1 auf Schedule 3, was den Genuss von THC nicht mehr den gängigen Drogen wie Heroin, Extasy oder LSD gleichstellt, sondern als Stoffe mit vergleichsweise wenig psychischer Abhängigkeit klassifiziert. Das wäre ein revolutionärer Schritt. Welche Aktien können profitieren?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: CANTOURAGE GROUP SE | DE000A3DSV01 , TILRAY INC. CL.2 DL-_0001 | US88688T1007 , CANOPY GROWTH | CA1380351009 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    Canopy und Tilray – Die Behörden geben den Takt vor

    Auf dem Absatz gedreht und dynamisch nach oben. Dies lässt sich zu Canopy, Tilray und Aurora resümieren. Die nordamerikanischen Cannabis-Protagonisten konnten in den letzten Wochen zwischen 30 bzw. 100 % zulegen, die mehrmonatige Tristesse scheint zu schwinden. Der Grund liegt in der Regulation auf US-Bundesebene, hier scheint es erste Bewegung zu geben. Denn die Drug Enforcement Agency (DEA) hat zuletzt bestätigt, dass sie ein Schreiben erhalten hat, in dem sie um eine Herabstufung von Cannabis auf Schedule III gebeten wurde. Die Behörde hat jedoch bisher nicht gesagt, ob sie dieser Empfehlung des Gesundheitsministeriums folgen wird. Cannabis befindet sich aktuell noch in der höchsten Kategorie der Rauschmittel und wird Stoffen wie Heroin oder Extasy gleichgestellt.

    Bei einer Entkriminalisierung des Besitzes und des Konsums in kleinen Mengen könnte die Branche endlich aufatmen und die enormen Investitionen der letzten Jahre würden sich letztlich doch noch rentieren. Während die 13 Analysten auf Refinitiv Eikon für Canopy Growth und Tilray mit Kurszielen von 0,72 CAD bzw. 2,42 CAD immer noch skeptisch sind, sieht die Einschätzung für Aurora Cannabis mit 0,92 CAD schon etwas besser aus. Trotz der Rally könnten die Aktien nach kleineren Pullbacks kurzfristig noch weiterlaufen. Langfristig dürften nur gesetzliche Änderungen eine Neubewertung des gesamten Sektors herbeiführen.

    Cantourage Group SE – Gut aufgestellt und ganz vorne dabei

    Ganz anders stellt sich das Bild für die in Deutschland seit November 2022 gelistete Cantourage Group SE dar. Denn hierzulande gibt es bereits fortgeschrittene Diskussionen, wie ein freizeitmäßiger Genuss neben der bereits etablierten medizinischen Nutzung erlaubt werden kann. Eine aktuelle Gesetzesvorlage könnte bereits Anfang 2024 in Kraft treten. Ab dann dürften Erwachsene nach dem Entwurf der Ampel-Koalition in Deutschland legal einen Joint rauchen und sogar kleinere Mengen für den Eigenkonsum mit sich führen. Auch die Anpflanzung von bis zu 3 Hanfpflanzen wäre dann erlaubt. Zudem soll Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz herausgenommen werden, wo es bisher neben Heroin und anderen Drogen als verbotene Substanz gelistet und mit entsprechenden Strafvorschriften belegt ist. Das CSU-regierte Bayern weigert sich bislang noch strikt gegen eine Legalisierung.

    Das Berliner Unternehmen Cantourage sieht sich bereits heute als ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Auch für die neuen Gesetzesvorschläge ist das Unternehmen bestens vorbereitet. Die Gruppe deckt ein sehr breites Spektrum an Hanf-Produkten ab und hat neben preiswerten Präparaten auch Cannabisblüten im Angebot, die als besonders hochwertig wahrgenommen werden. Dreh- und Angelpunkt sind die Anbautechniken, welche zu besonderen Blüten mit einem speziellen Wirkprofil führen. Die Nachfrage nach solchen Varianten ist vielfältig und führt von Quartal zu Quartal zu zweistelligen Umsatzzuwächsen. Wegen weltweiter Überproduktion wird nicht selbst angebaut, sondern über starke Partner importiert. In Deutschland wäre der Energieeinsatz für Beleuchtung, Kühlung und Trocknung einfach zu hoch. Eine Konkurrenz durch die sogenannten „Club-Regeln“ sieht man noch nicht, weil kleinere Hersteller nicht konkurrenzfähig produzieren können.

    Verheißungsvoll ist auch der Start der eigenen Telemedizin-Plattform für medizinisches Cannabis. Unter dem Namen Telecan können sich Patienten mit chronischen Leiden über die Möglichkeiten einer Cannabis-Therapie beraten lassen. Laut Cantourage wissen in Deutschland derzeit nur Wenige, dass für Schlaf- und Angststörungen, chronische Schmerzen oder Epilepsie eine Behandlung mit Cannabisblüten oder -extrakten über die ärztliche Verordnung bereitsteht. Auch hier dürfte der Markt noch weiter beschleunigen können. Der Aktienkurs hat zuletzt etwas konsolidiert. Mit Kursen von knapp 10 EUR ist das Unternehmen derzeit mit 112 Mio. EUR bewertet. Für das laufende Jahr wird ein ausgeglichenes Ergebnis auf Basis EBITDA erwartet. Hoch interessant!

    Der Chart der Cantourage Group SE befindet sich seit dem Listing im oberen Bereich der Sektor-Kursentwicklungen. Zuletzt konnten die nordamerikanischen Peers aber stark zulegen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 08.09.2023

    BioNTech – Technische Signale rufen zum Einstieg

    Ein kleiner Branchen-Schwenk zur Biopharma offeriert ebenso viel Phantasie für die kommenden Monate. Denn seit September kann bei BioNTech der adaptierte Corona-Impfstoff für die aktuellen Varianten des COVID-19-Virus bestellt werden. Das Unternehmen war zusammen mit seinem Partner Pfizer eine wirkliche Erfolgsstory unter den Impfstoff-Produzenten der Jahre 2021/22. Ganze 20 Mrd. EUR Überschuss konnte das Mainzer Unternehmen damals ansammeln. Eine solide Grundlage, um die favorisierte Krebsforschung nach vorne zu entwickeln.

    Nach einem Ausverkauf von über 80 % zeigt der BioNTech-Chart aber seit einigen Wochen eine Stabilisierung über der 105 EUR-Marke an. Mit einem aktuellen Kurs von 112 EUR ist der Wert auch nur noch hauchdünn von der 200-Tage-Linie bei rund 117 EUR entfernt. Analytisch handelt der ehemalige Börsenliebling mit einem 2023e KGV von 21,5. Die Marktkapitalisierung von 26,5 Mrd. EUR liegt nur knapp über dem Kassenbestand. Macht sich im Herbst eine neue Corona-Welle breit, sollte man schnell auf den fahrenden Zug aufspringen, denn es gibt in diesem Sektor kaum mehr Konkurrenzanbieter. Achten sie auf das Momentum über 117 EUR.


    Der Cannabis-Sektor befindet sich derzeit im dritten Frühling. Nach den bekannten Haussen in 2018 und 2021, scheinen die großen Titel nun ihren Boden gefunden zu haben. In Europa könnte die deutsche Cantourage Group für die anstehenden Gesetzesänderungen schon bestens positioniert sein. Auch BioNTech ist einen erneuten Blick wert.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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