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02.03.2022 | 05:21

Defense Metals, Shell, Lukoil - Rohstoff-Investments ohne Kontaktschuld

  • Frieden
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Bildquelle: pixabay.com

Bisher schien China ein Platzhirsch unter den Seltene Erden zu sein. Doch die Position im Russland-Ukraine Konflikt ist unklar. Umso wertvoller scheint es daher, Länder zu entdecken, die ebenfalls Seltene Erden fördern, etwa Kanada. Dieser Tage wird ganz genau geschaut, wer auf welcher Seite steht. So hat diese Woche Shell Verbindungen zu Gazprom gekappt. Doch beim russischen Energieriesen Lukoil will einer nicht von seinem Posten lassen - und gefährdet damit umgehend sein ganzes Land...

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Juliane Zielonka
ISIN: Shell PLC | GB00BP6MXD84 , LUKOIL SP.ADR RL-_025 | US69343P1057 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035

Inhaltsverzeichnis:


    Defense Metals - Seltene Erden ohne Kriegsbündnisse

    Der Krieg in Europa ist zurück und damit die Herausforderungen, was die Energieversorgung angeht. Deutschland hat sich nach Fukushima von der Atomkraft verabschiedet und das Projekt Nord Stream 2 ist aufgrund der angespannten Lage zwischen Russland und der Ukraine endgültig auf Eis gelegt. Welche Energiequellen in Zukunft unseren Alltag bestimmen werden, hängt zu einem großen Teil auch von den sog. Seltenen Erden ab. Dabei ist der Name schon missverständlich, denn Seltene Erden sind eigentlich seltene Metalle, die in der Erde vorkommen. Sie werden aus Erzen gewonnen und zu Seltene Erden Metallen oder Seltene Erden Oxiden weiterverarbeitet. Damit werden Notebooks, Elektromotoren, Smartphones und sogar Generatoren von Windturbinen betrieben. Zu den Seltenen Erden gehören insgesamt siebzehn Metalle. Weitere Verwendung dieser Metalle findet statt in den Bereichen Stromerzeugung, Medizin, Landwirtschaft, Datenverarbeitung, Umwelt, Luft- und Raumfahrt und Verteidigung.

    Die Kanadische Defense Metals Corporation ist ein Unternehmen, das sich auf den Erwerb von Mineralvorkommen mit Metallen und Elementen konzentriert. Die Firma verwaltet demnach Bodenressourcen, in denen die Seltenen Erden zu finden sind. Momentan betragen diese Ressourcen bei Defense Metals 4.890.000 Tonnen mit durchschnittlich 3,02% LREO (Light Rare Earth Oxide), also Leichte Seltene Erden Oxide. In British Columbia hält die Firma eine Option auf den Erwerb von 100% des 1.708 Hektar großen Seltenerdelement-Grundstücks ‘Wicheeda’ in der Nähe der Stadt Prince George mit ca. 724.000 Einwohnern.

    Gerade in Anbetracht der geopolitischen Lage ist es sinnvoll, in Seltene Erden Vorkommen insbesondere außerhalb China und Russland zu investieren, um das eigene Portfolio auch krisensicher aufzustellen. China hat den Bereich der Seltenen Erden lange Zeit dominiert. Nun kommen immer weitere Faktoren zusammen, die an der Führungsposition des Landes in diesem Sektor rütteln. Präsidentin Dr. Luisa Moreno von Defense Metals erläutert: “China ist mit einem Anteil von 60% immer noch der größte Produzent von Seltenen Erden im Zeitraum der letzten zehn Jahre. Doch es gibt verstärkt andere Akteure, wie die USA, Kanada und weitere Standorte auf der ganzen Welt.” Es ist an der Zeit, die Investments in dem Land unter der Flagge des Ahorns zu erhöhen.

    Shell - sag zum Abschied leise paka!

    Während Putin verbissen an seinem Angriffskrieg in der Ukraine festhält, lösen sich andere Firmen aus russischen Geschäftsbeziehungen. Пока!, also paka, sagt auch Shell. Das ist Russisch und bedeutet “Tschüss”. Shell ist ein internationales Energieunternehmen, das sich auf die Erkundung, Förderung, Raffination und Vermarktung von Erdöl und Erdgas sowie auf die Herstellung und Vermarktung von Chemikalien spezialisiert hat. Der Vorstand der Shell gab am 28. Februar bekannt, sich aus seinen Joint Ventures mit Gazprom und damit verbundenen Unternehmen zurückzuziehen. Dazu gehören die 27,5%-ige Beteiligung an der Sachalin-II-Flüssiggasanlage, die 50%-ige Beteiligung an der Salym Petroleum Development und das Gydan Energy Venture. Shell hat außerdem vor, seine Beteiligung am Pipeline-Projekt Nord Stream 2 zu beenden.

    "Unsere Entscheidung, auszusteigen, treffen wir aus Überzeugung", sagt CEO Ben van Beurden über diesen Entschluss. "Wir können und werden nicht tatenlos zusehen. Unser unmittelbarer Fokus liegt auf der Sicherheit unserer Mitarbeiter in der Ukraine und der Unterstützung unserer Mitarbeiter in Russland. In Gesprächen mit Regierungen auf der ganzen Welt werden wir auch die detaillierten geschäftlichen Auswirkungen durcharbeiten, einschließlich der Bedeutung einer sicheren Energieversorgung für Europa und andere Märkte, unter Einhaltung der einschlägigen Sanktionen."

    Seine Aktionäre lässt Shell nicht im Stich. Die Strategie und der finanzielle Rahmen von Shell's Unternehmenswachstum bleiben unverändert. 20-30% will das Unternehmen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre auszuschütten und gleichzeitig eine starke Bilanz mit langfristigen AA-Rating-Scores anstreben. Durch die Ankündigung des Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 8,5 Mrd. USD für das erste Halbjahr 2022 hat Shell seine Anteile erhöht und geht davon aus, dass die Dividende pro Aktie in Q1 2022 um 4% steigen werde.

    Lukoil - Österreich macht Druck

    Und dann ist da noch Lukoil. Ein russischer multinationaler Energiekonzern mit Hauptsitz in Moskau, der sich auf die Förderung, die Produktion, den Transport und den Verkauf von Erdöl, Erdgas und Erdölprodukten spezialisiert hat. Und wieder mal der Ex-Kanzler mittendrin in russischen Aufsichtsratspositionen. Altkanzler Gerhard Schröder hält sich nach wie vor bedeckt, was seine Beziehungen zu Putin angehen. Und hat nun keine Angestellten mehr. Haben sie doch alle von sich aus gekündigt, weil Schröder sich nicht klar genug zu seiner Position gegenüber dem russischen Präsidenten äußert. ‘Nein’, haben sie gesagt, ‘das machen wir nicht mit!’ und so hat sein gesamter Stab das Haus verlassen.

    Ähnliches Aufsehen erregt gerade das Nachbarland Österreich. Es scheint beliebt unter ehemaligen Staatsmännern zu sein, sich einen hohen Posten in einer russischen Firma zu organisieren und von dort die hineinrollenden Rubel weiter zu zählen, die auf dem hauseigenen Konto landen. So auch beim Altkanzler Schüssel, das österreichische Pendant zu Schröder. Dieser hat einen Aufsichtsratsposten inne bei der russischen Firma Lukoil.

    SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch forderte den jetzigen Kanzler Nehammer diese Woche bei einer Pressekonferenz dazu auf, "mit Schüssel Klartext" zu reden, um ihn "von einem Verzicht des Aufsichtsrats-Postens" zu überzeugen. Die Reputation Österreichs stünde auf dem Spiel, wenn Schüssel das Amt nicht niederlege, drängt der Staatsmann den amtierenden Kanzler. ​​100.000 EUR im Jahr bekommt Ex-Kanzler Schüssel für seine Aufsichtsrat-Rolle. "Dass Schüssel weiter für den Lukoil-Gründer Alekperov arbeitet und dabei 100.000 EUR für seine Tätigkeit dort einstreiche, sei unverantwortlich, zynisch und beschämend." Die Argumente pro Posten sind denkbar dünn: so handle sich doch um ein in London börsennotiertes Unternehmen und keine russische Staatsfirma lässt Schüssel verlauten. Das ist ungefähr so souverän, wie ein Briefkasten als Geschäftsadresse auf den niederländischen Antillen, um seine Hände in Unschuld zu waschen und damit den Zweck des Aufsichtsratspostens nicht zu gefährden.

    Das Pikante jedoch: Gründer Vagit Alekperov ist nicht nur größter Aktionär von Lukoil, sondern gilt auch als engster Vertrauter Putins. Von daher sollte man sich in diesen von Krieg gezeichneten Zeiten ganz genau überlegen, mit wem man wie Geschäfte macht und welche Kontaktschuld auch aus Investments entstehen kann.


    Seltene Erden sind essentielle Energielieferanten für bestehende und zukünftige Technologien, darunter Medizin, Verteidigung und Greentech. Durch den Angriffskrieg in der Ukraine wird deutlich, wie wertvoll Rohstoff-Quellen ohne Verbindungen zu Russland sind. Daher bieten sich Investments insbesondere in kanadische Firmen wie Defense Metals Corp. an als Alternative zu Seltene Erden Platzhirsch China. Shell löst sich aus der russischen Gazprom und verspricht seinen Aktionären eine stabile Dividende. Lukoil entpuppt sich mit seinem Gründer als Putin-nahes Unternehmen. Ex-Kanzler Schüssel gefährdet durch sein Festhalten am dortigen Aufsichtsratsposten die Reputation seines Landes Österreich. Jede Investor solte mit seinem Geld überlegen, auf welcher Seite er steht.


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    Der Autor

    Juliane Zielonka

    Die gebürtige Bielefelderin studierte Germanistik, Anglistik und Psychologie. Das aufkommende Internet in den frühen 90ern führte sie von der Uni zu Ausbildungen in Grafik-Design und Marketingkommunikation. Nach Jahren der Agenturarbeit im Corporate Branding wechselte sie ins Publishing und lernte ihr redaktionelles Handwerk bei der Hubert Burda Media.

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