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01.12.2021 | 05:08

Defense Metals, Aixtron, TUI – Gewinner oder Verlierer?

  • SelteneErden
  • Rohstoffe
  • Lieferketten
  • Pandemie
Bildquelle: pixabay.com

Die Lieferkettenprobleme haben im Zuge der Corona-Pandemie viele Branchen hart getroffen. Wichtige Bauteile oder Komponenten fehlen. Als Folge standen Fertigungsstraßen u.a. bei Automobilbauern still. Zudem haben sich Rohstoffe oder Komponenten wie Chips stark verteuert. Nun deutet sich im Zuge der neuen Pandemie-Welle eine erneute Verschärfung der Situation an. Wer sind die Gewinner und wer die Verlierer?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , AIXTRON SE NA O.N. | DE000A0WMPJ6 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000

Inhaltsverzeichnis:


    Defense Metals – Ergebnisse der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung veröffentlicht

    Seltene Erden sind für technologische Innovationen von entscheidender Bedeutung und werden in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt. Jedoch stellt die Marktdominanz Chinas, welches über 90% aller Seltenen Erden abbaut, ein Risiko dar. Weltweit besteht Einigkeit darüber, den Aufbau von Produktionen außerhalb der Volksrepublik zu unterstützen und somit mehr Sicherheiten für Lieferketten zu erreichen und eine Preisexplosion zu vermeiden. Dies ist jedoch ein langfristiger Prozess, denn die Weiterentwicklung von Projekten bis zur Produktionsreife dauert Jahre.

    Im Rennen befindet sich auch die kanadische Explorationsgesellschaft Defense Metals, die das Wicheeda Rare Earth Project mit einer Größe von rund 1.700 Hektar im Bundesstaat British Columbia entwickelt. Jüngst veröffentlichten die Kanadier Ergebnisse der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung (Preliminary Economic Assessment, PEA) sowie eine aktualisierte Mineralressourcenschätzung. Insgesamt fielen die Ergebnisse positiv aus.

    Die aktualisierte Mineralressourcenschätzung für das Wicheeda-Projekt umfasst eine angedeutete Mineralressource von 5,0 Mio. t mit einem durchschnittlichen Gehalt von 2,95 % TREO und eine vermutete Mineralressource von 29,5 Mio. t mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1,83 % TREO. Die neue Ressource entspricht einem Zuwachs von 36%. Der Wert des Projekts (Kapitalwert vor Steuern, Net Present Value) liegt vor Steuern bei 765 Mio. USD und nach Steuern bei 512 Mio. USD. Daraus ergeben sich befriedigende Renditen. Der interne Zinsfuß (Internal Rate of Return, IRR) vor Steuern beträgt 20%, der IRR nach Steuern liegt bei 16 %.

    Dr. Luisa Moreno, Director, kommentierte die jüngsten Fortschritte: "Das Projekt Wicheeda weist drei Hauptaspekte eines erfolgreichen Seltenerd-Projekts auf: eine vorteilhafte Mineralogie mit vorherrschend grobkörnigen Mineralien der Bastnasit-Familie, einen metallurgischen Prozess, mit dem ein hochgradiges Flotationskonzentrat erzielt wird, und eine hervorragende Infrastruktur in einem bergbaufreundlichen Rechtssystem. Mit der positiven PEA rückt das Projekt der Produktion auf jeden Fall einen Schritt näher."

    Mit der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung konnten die Kanadier einen neuen Meilenstein markieren. Die Erweiterung der Ressource ist nur eine Frage der Zeit. Mit neuen Bohrungen und den aktuellsten Bohrdaten, die im ersten Quartal 2022 vorliegen dürften, sollte sich die Wirtschaftlichkeit des Projekts deutlich steigern lassen. Momentan ist die Gesellschaft mit 29 Mio. CAD bewertet. Angesichts der strategischen Bedeutung von Seltenen Erden und einer steigenden Nachfrage, die mittelfristig zu steigenden Preisen führen dürften, sollten Investoren den Titel auf die Watchlist setzen.

    Aixtron – Volle Auftragsbücher

    Der Anlagenbauer für die Halbleiter-Industrie reitet derzeit auf einer Erfolgswelle. Aixtron profitiert von der hohen Nachfrage nach schneller Datenübertragung und Led-Anwendungen sowie dem steigenden Bedarf für effiziente Ladetechnik. Begehrt sind Laserchips für die optische Datenübertragung und die 3D-Sensorik, welche Smartphone-Hersteller zur Gesichtserkennung und Autobauer zum Scannen der Umgebung einsetzen.

    Im dritten Quartal konnten die Aachener eine Umsatzverdopplung auf 130,8 Mio. EUR vorweisen. Das operative Ergebnis (EBIT) vervielfachte sich auf 36 Mio. EUR, nach 5,6 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Ein guter Quartalsverlauf und volle Auftragsbücher ließen die Gesellschaft den Ausblick für 2021 bestätigen. Ein Umsatz von 400 bis 440 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 20 bis 22% soll erreicht werden. Bei Kursen um die 18 EUR, damit fast ein Drittel unter dem Jahreshoch, ist der Spezialmaschinenbauer mit rund 2 Mrd. EUR bewertet. Analysten trauen der Aktie im Durchschnitt ein Aufwärtspotenzial von 32% zu.

    TUI - Abwärtssog

    Kurze Zeit konnte die Reisebranche von einer Erholung profitieren. Nun stehen mit erneut steigenden Infektionszahlen, Lockdowns und Reisebeschränkungen wieder schwierige Wintermonate vor der Tür. Das ist zuletzt auch am Chartbild der Tui-Aktie abzulesen. Auch wenn der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, ein unerschütterlicher Optimist bleibt, dürfte sich der Abwärtstrend von Aktien der Reisebranche zuerst weiter fortsetzen.

    „Die Unsicherheit, wie sich die Situation weiterentwickelt, führt allerdings erneut zu einer erkennbaren Zurückhaltung bei der Buchungsentscheidung", sagte Fieber und richtete den Blick in die Zukunft: „Für den kommenden Sommer sind wir aber optimistisch und hoffen, dass wir uns dem Umsatzniveau vor Corona weiter annähern. Mit einer nachhaltigen Erholung für die Reisewirtschaft rechnen wir allerdings erst ab 2023." Analysten halten den Titel mit einem durchschnittlichen Kurspotenzial von lediglich 8% für ausgereizt. Spannend bleibt, ob der mit 2,6 Mrd. EUR bewertete Konzern im nächsten Jahr wieder wie bislang prognostiziert schwarze Zahlen schreiben kann.


    Börse ist keine Einbahnstraße. Das erfahren Anleger erneut mit der Tui-Aktie. Vorerst sollte sich durch die Pandemie hier der Abwärtstrend fortsetzen. Auf der Gewinnerseite steht dagegen Aixtron. Die Geschäfte laufen aufgrund der hohen Nachfrage sehr gut. Einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Produktion von Seltenerdmetallen konnte Defense Metals mit den Ergebnissen der vorläufigen wirtschaftlichen Bewertung markieren. Die Kanadier haben gute Karten, mittelfristig eine begehrte Seltenerd-Mine aufzubauen.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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