Menü schließen




23.06.2021 | 05:20

Commerzbank, wallstreet:online, Volkswagen – Über Insiderkäufe, E-Transformation und Buchwerte

  • Internetportal
  • Brokerage
  • E-Autos
  • Commerzbank
  • wallstreet:online
  • Volkswagen
Bildquelle: wallstreet-online.de

Am vergangenen Freitag war sogenannter "Hexensabbat" und der DAX gab mehr als 300 Punkte nach. Doch schon Montag waren die Käufer zurück. Alle Zeichen stehen auf Wirtschaftserholung, auch in den USA. Dort hat die FED bekanntgegeben, nicht vor 2023 die Zinsen erhöhen zu wollen, und das trotz einer Inflation, die noch deutlich über der in Deutschland liegt. Die Europäische Zentralbank hat bis jetzt in punkto Zinserhöhung noch gar nichts verlauten lassen. Es wird versucht, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Wir erinnern uns - einst versuchte Draghi vergeblich eine Inflation anzufachen. Mit etwas viel Delay, kommt der Zug nun offenbar an. Eine Inflation von 2-3% würde die EZB dann sicherlich gerne über einen längeren Zeitraum sehen. Und das lässt die Investition in Aktien oder sonstige Sachgüter weiterhin attraktiv erscheinen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: DE000CBK1001 , DE000A2GS609 , DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    Commerzbank – unterbewertet nach KBV

    Das Urteil des Bundesgerichtshofs zum Thema Kontogebühren war ein Rückschlag für die Commerzbank. Es müssen Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich gebildet werden, und das obwohl sich das Unternehmen nach wie vor in der Sanierungsphase befindet. Die Zahlen des ersten Quartals waren gut, nun folgte ein Dämpfer.

    Trotz dieser Kosten, die im 2. Quartal verbucht werden, hält die stellvertretende Vorstandsvorsitzende an der Prognose für 2021 fest. Dass dies möglich ist, lässt sich auf die Beteiligung am US-Start-up Marqeta zurückführen. Nach dem Börsengang wird das Unternehmen mit 16 Mrd. USD bewertet und so werden die Anteile an Marqeta deutlich höher bewertet sein. Damit können die Verluste durch die Rücküberweisung der Kontoführungsgebühren ausgeglichen werden.

    Die Sanierung schreitet voran, das Unternehmen würde von Zinserhöhungen extrem profitieren und könnte ein potentieller Übernahmekandidat sein. Aktuell hat die Aktie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 0,3, was bedeutet, dass man mehr als den 3-fachen aktuellen Aktienkurs an die Aktionäre ausschütten könnte, wenn man die komplette Commerzbank verkauft. Vergleichbare Bankentitel liegen bei 0,75 KBV. Man sollte den laufenden Rücksetzer abwarten, wenn man einsteigen möchte.

    wallstreet:online - Insiderkäufe

    Am 11. Juni legte wallstreet:online seine testierten Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vor. Der Umsatz wurde von 12,3 auf 28,2 Mio EUR mehr als verdoppelt. Umsatztreiber waren neben dem Standardgeschäft der Portale, die ihre Reichweite um etwa 42% steigern konnten, das Online-Brokerage. Smartbroker konnte bis Ende 2020 über 80.000 Kunden gewinnen. Für das Jahr 2021 soll das Wachstum des Konzerns noch einmal um 70% steigen auf 45-50 Mio. EUR.

    Smartbroker übernimmt dabei auf lange Sicht eine wichtige Rolle, da schon jetzt mehr als 50.000 weitere Kunden hinzugewonnen werden konnten. Gerade jüngere Investoren nutzen das Internet und handeln über die sogenannten Neobroker. Die Verzahnung zwischen den Finanzportalen und Smartbroker wird dabei helfen, immer mehr Anleger zu gewinnen. Einerseits gibt es die Informationen und den Austausch mit anderen Usern auf den Portalen. Nun kann man zeitgleich über Smartbroker handeln - und das bei günstigen Transaktionskosten.

    Das Interesse von Investoren ist riesig, wie man am 15. Juni erkennen konnte. Kaum war eine Barkapitalerhöhung über 19,1 Mio. EUR mit beschleunigtem Platzierungsverfahren angekündigt, schon waren die Aktien noch am selben Tag platziert. Es gibt auch weitere Anzeichen, dass es bei wallstreet:online steil bergauf geht. Vergangenen Freitag meldete das Unternehmen Insiderkäufe von Gründer, Großaktionär und Aufsichtsrat Andre Kolbinger im Wert von über 406.000 EUR sowie von Aufsichtsrat Seidel der 50.000 EUR investierte. Montag gab es überdies die Meldung, dass die Aufsichtsräte Kolbinger und Seidel wie auch Vorstand Nicklaus an der Barkapitalerhöhung mit über 2,4 Mio. EUR teilgenommen haben. Das Management glaubt also offensichtlich an das Unternehmen. Die Aktie ist aktuell ein Kauf, schließlich kann man sogar günstiger einsteigen, als dies die Organe der Gesellschaft vermochten.

    Volkswagen will die Nummer Eins bei Elektroautos werden

    Volkswagen (VW) ist wie so ziemlich jeder Autobauer aktuell von dem 'Virus Chipmangel' befallen. Der Chefeinkäufer glaubt, dass der Tiefpunkt erreicht ist und im dritten Quartal langsam Besserung eintritt. Trotzdem werden 10% der benötigten Chips längerfristig fehlen. Dennoch bekräftigte der Konzern die Prognose mit einer Marge von 5,5 – 7% auf Jahressicht. Die Wolfsburger gehen aktuell von einem Produktionsausfall von über 800.000 Autos aus.

    Der Konzern hat sich der Elektromobilität verschrieben. Audi verkündete vergangene Woche, keine Verbrenner mehr ab 2026 herzustellen. Die Förderung beim Kauf von E-Autos ist bis 2025 verlängert worden. Aktuell wird jedes dritte neue E-Fahrzeug in Deutschland vom VW Konzern ausgeliefert. Der Konzern plant eine Batteriefabrik, um unabhängiger zu werden. Es wurden sogar schon Gerüchte laut, dass man sich nach Minen umsieht, um wichtige Rohstoffe selbst sichern zu können.

    Werden Autos bald gedruckt? Wohl kaum, allerdings ist VW bereits Kooperationen im 3D-Druckbereich eingegangen, um auf die Technologie zuzugreifen, sobald sie marktreif ist. Der Vorsprung von Tesla im Bereich von Betriebssystemen soll verringert werden. Dazu plant das Unternehmen Übernahmen von IT-Playern und will entsprechende Mitarbeiter einstellen. Das Unternehmen treibt den Transformationsprozess konsequent voran und wird Tesla mittelfristig sicherlich überholen, da gerade Produktionskapazität das große Nadelöhr bei Tesla ist und VW ganz andere Produktionsmengen stemmen kann.

    Die Aktie tendiert seit Mitte März seitwärts, was sicherlich auch dem Chipmangel geschuldet ist. Wird dieses Problem behoben, ist VW gut aufgestellt. Aktuell bietet die Vorzugsaktie etwa 2% Dividendenrendite.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.01.2025 | 06:00

    First Phosphate, Volkswagen, BYD – Automobilbranche wieder in heller Aufregung

    • First Phosphate
    • Volkswagen
    • BYD
    • Phosphat
    • Phosphorsäure
    • Lithium-Eisen-Phosphat-Akku
    • Elektromobilität
    • Elektroautos
    • Elektrofahrzeuge
    • Blade Batterie
    • LFP

    Donald Trump verliert keine Zeit. Schon am Tag der Vereidigung unterzeichnete er etliche Dekrete und erwähnte in seiner Antrittsrede explizit höhere Zölle. Wie diese genau aussehen, soll die neue Behörde „External Revenue Service“ erarbeiten. Trump will die Schlupflöcher, wie Importe über Mexiko, schließen und so die eigene Wirtschaft schützen und stärken. Speziell für die europäische Automobilindustrie ist das eine Katastrophe, denn nach den Schwierigkeiten in China drohen weitere Umsatzeinbußen in dem zweitgrößten Absatzmarkt. Darüber hinaus benötigen die Autoproduzenten leistungsfähigere Akkus in ihren Elektrofahrzeugen. Hier setzen sich Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) immer mehr durch. Doch auch hier gibt es einen Flaschenhals. Wir sehen uns den Automobilmarkt genauer an.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 08.01.2025 | 06:00

    Bayer, First Hydrogen, Volkswagen – Turnaround Kandidaten für 2025 im Check

    • Bayer
    • First Hydrogen
    • Volkswagen
    • Pharma
    • Agrar
    • Düngemittel
    • Glyphosat
    • Wasserstoff
    • grüner Wasserstoff
    • leichte Nutzfahrzeuge
    • Wasserstoffantrieb
    • Wasserstoff-Tankstelle
    • modulare Kernreaktoren
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge
    • Ladenetz

    Nach dem Window-Dressing des Portfolios im Dezember startet im neuen Jahr die Jagd nach den richtigen Aktien für 2025. Dabei sollte man ein besonderes Augenmerk auf die Turnaround-Kandidaten richten, sprich die Aktien, die im letzten Jahr nicht gut performt haben. Diese Unternehmen haben schwierige Zeiten hinter sich und haben oft bereits begonnen, die Herausforderungen durch strategische Neuausrichtung zu überwinden. Manchmal können sich die Marktbedingungen für einen Sektor von einem Jahr auf das andere verbessern und dann steigen die Aktien dieser Unternehmen oft überproportional an. Um die richtigen Aktien herauszusuchen, ist ein eigenes Research notwendig. Wir sehen uns drei potenzielle Turnaround Kandidaten an.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 09.12.2024 | 06:00

    Volkswagen, Ari Motors, BYD - Elektroautos auf der Überholspur: Höchste Zeit für Investments

    • Volkswagen
    • Ari Motors
    • BYD
    • Elektroauto
    • E-Mobilität
    • Elektroauto Förderung
    • Hybridfahrzeuge
    • Nutzfahrzeuge

    Die Automobilindustrie durchläuft eine Phase tiefgreifender Umbrüche, die etablierte Strukturen ins Wanken bringen. Während Elektrofahrzeuge weltweit neue Rekorde brechen, geraten der europäische und amerikanische Markt ins Stocken – eine Entwicklung, die Hersteller wie Volkswagen zu strategischen Wendungen zwingt. Zeitgleich setzen chinesische Akteure wie BYD mit ihrer Dynamik und Innovationskraft neue Standards. Doch es geht um mehr als Antriebe: Software, Vernetzung und digitale Vertriebskonzepte revolutionieren die Branche. Wir sehen uns drei Unternehmen an, die ein Investment wert sein könnten.

    Zum Kommentar