09.08.2021 | 05:35
BYD, GSP Resource, Standard Lithium – Lithium-Hype, aber vergessen Sie Kupfer nicht!
In den letzten Wochen ist ein regelrechter Hype um Lithium ausgebrochen. Es heißt, dass die Lithiumproduzenten sich nicht so schnell der Nachfrage anpassen können. Durch den radikalen Kurswechsel in der Automobilindustrie, weg vom Verbrenner hin zum E-Auto, wird der Bedarf an Lithium beträchtlich steigen. Der Lithiumpreis hat sich bereits von 5.000 auf 10.000 USD verdoppelt. Man geht davon aus, dass die Nachfrage um 300% steigen wird. Dabei sollte man nicht vergessen, dass auch Kupfer für den Umstieg auf E-Mobility essentiell ist. Aber nicht nur in dem Bereich steigt die Nachfrage nach Kupfer, weltweit erhalten auch immer mehr Menschen Zugang zu Strom. Wir werfen heute einen Blick auf BYD, einen Hersteller von E-Fahrzeugen und zwei mögliche Lieferanten von Kupfer und Lithium.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , GSP RESOURCE CORP. | CA36249G1090 , STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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BYD – Teslas größter Mitbewerber
Historisch betrachtet ist BYD ein Batteriehersteller, der 1995 an den Start gegangen ist. Seit 2003 ist der Konzern auch im Automobilgeschäft tätig. Aufgrund des technologischen Vorsprungs der führenden Automobilhersteller, kam der Gründer von BYD schon 2008 zum dem Entschluss, sich auf die Entwicklung von E-Fahrzeugen zu spezialisieren. Eine Idee, die sich nun immer mehr auszahlt. Denn die Blade-Batterien sind offensichtlich so gut, dass es bereits Gerüchte gibt, dass sogar der Marktführer Tesla die Akkus in seinen Fahrzeugen verbauen will.
In einem solchen Akku für ein E-Auto stecken zwischen 8 und 16kg Lithium und der Lithium-Ionen-Akkumulator besteht zu 18% aus Kupfer. Insgesamt werden für ein E-Auto über 70kg Kupfer gebraucht. In den aktuellen Verbrennern sind etwa 25kg Kupfer verbaut. Die Tendenz ist auch hier steigend, weil für mehr Komfort immer mehr Elektromotoren verbaut werden. Der Kupferbedarf steigt also ebenfalls um fast das 3-fache. An den bereits deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen von beiden Bestandteilen lässt sich erahnen, was die weiter steigende Nachfrage bedeutet.
Die Aktie von BYD hat vergangene Woche ein neues Allzeithoch markiert. Dies ist natürlich auch den Gerüchten über mögliche Geschäfte mit Tesla geschuldet. Aber die Zahlen für Juli waren hervorragend. Es wurden 139% mehr Elektrofahrzeuge verkauft als im Vorjahresvergleich. Mit 24.560 verkauften Fahrzeugen wurden mehr Fahrzeuge ausgeliefert, als die Konkurrenten NIO, Xpeng und XPEV zusammen. Nach der Rallye würden wir eine Konsolidierung abwarten um einzusteigen. Sollten sich die Gerüchte um Tesla bestätigen, wird die Aktie weiter steigen.
GSP Resource – ein Übernahmekandidat
Große Kupfervorkommen werden seit Jahren von den großen Rohstoffproduzenten gesucht, leider ohne Erfolg. Die Nachfrage nach Kupfer steigt ständig, was auch den hohen Kupferpreis erklärt, auch wenn zuletzt eine leichte Konsolidierung eingesetzt hat. GSP Resource (GSP) besitzt zwei Projekte in British Columbia in denen in der Vergangenheit Kupfer abgebaut wurde. Zum damaligen Zeitpunkt noch mit der Lore und Spitzhacke.
Das kleinere Olivine Mountain-Projekt wurde am 19. Mai akquiriert und liegt nur 25km südöstlich der Copper Mountain Kupfermine. Bisher wurden zwei Funde gemeldet, das Asp-Vorkommen mit 3,51% Kupfer und etwas Silber über 3,4m und das Hop-Vorkommen mit 7,49% Kupfer, 23 g/t Gold und 89,5 g/t Silber. Das Flaggschiff-Projekt ist aber die Alwin Mine, auf dem aktuell das Bohrprogramm läuft.
Die Ergebnisse des Programms werden mit Spannung und spätestens Ende August erwartet. Die Alwin Mine liegt in direkter Nachbarschaft der Highland Valley Copper Mine von Teck Resources. Stimmen die Ergebnisse, steigt die Wahrscheinlichkeit der Übernahme durch den großen Konkurrenten. Die Aktie hat die Gewinne von dem Kurssprung der Aktie auf 0,50 Kanadische Dollar (CAD) nach der Übernahme des Olivine Mountain-Projekt wieder komplett abgegeben und nun einen dreifachen Boden ausgebildet bei rund 0,22 CAD. Mit den Ergebnissen könnte hier ein erneuter Kurssprung winken.
Standard Lithium – Pilotanlage läuft
Der kanadische Lithiumproduzent Standard Lithium dürfte vielen Tesla-Fans bekannt sein, seit Elon Musk dem Unternehmen im Jahr 2020 eine Menge Potential bescheinigte. Obwohl die Fima ihren Sitz in Kanada hat, besitzt das Unternehmen Abbauprojekte in den USA. Das erste Projekt nennt sich Bristol Lake und liegt in der Mojave Wüste von Kalifornien. Dort gibt es Vereinbarungen mit zwei Soleverarbeitungsunternehmen, die vor Ort seit über 20 Jahren tätig sind, um eine Produktion in Gang zu bringen.
Das Hauptprojekt ist aber das Smackover Projekt in Arkansas, in Zusammenarbeit mit Lanxess. In dieser Gegend baut Lanxess Brom aus Salzlaken ab. Das angewendete Verfahren verdunstet kein Wasser, um Lithium zu gewinnen, sondern es setzt auf dem Solestrom der Salzlaken auf. Das schont nicht nur die Umwelt, es ist auch deutlich schneller als das herkömmliche Verfahren. Im Juni wandelte Lanxess einen gewährten Kredit in Aktien und Warrants. Lanxess hat damit seine Beteiligung an Standard Lithium ausgebaut. Die Pilotanlage produziert nach ein paar Anlaufschwierigkeiten Lithium.
Nicht erst seit der Übernahme von Millennial Lithium ranken sich Gerüchte um Standard Lithium, die besagen, dass das Unternehmen übernommen werde könnte. Da war von Tesla, Lanxess und anderen die Rede. Bestätigt ist davon bisher nichts. Der Aktienkurs hat sich seit Anfang des Jahres mehr als verdoppelt, was auch am hohen Lithiumpreis liegt. Sollte es zu einer Übernahme kommen, dürfte der Preis da noch einmal höher liegen. Wir würden aber auf einen Rücksetzer warten, bevor man einen Einstieg wagt.
Durch die industrielle Revolution hin zur E-Mobility werden die benötigten Rohstoffe zukünftig knapp werden. Während Lithium weltweit in ausreichender Menge zur Verfügung steht, aber erst noch in Produktion gebracht werden muss, sieht es bei Kupfer ganz anders aus. Hier sind die Ressourcen knapp und es wird zu Engpässen kommen, die sich nicht so leicht beseitigen lassen wie bei Lithium. Aus unserer Sicht ist das Investment in Kupfer, hier am Beispiel von GSP Resources, lohnenswert und Standard Lithium vorzuziehen. BYD wird auf lange Sicht vielleicht mit den hohen Rohstoffkosten zu kämpfen haben.
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