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09.05.2022 | 06:00

BYD, First Hydrogen, Daimler Truck – Aktien für den Transport von morgen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Transportbranche steht vor einem Umbruch. Laut einer Studie von Bain & Company soll schon 2025 jedes zweite Fahrzeug keinen Diesel mehr benötigen. Doch während es im PKW Bereich beschlossene Sache ist, dass die Zukunft den E-Autos gehört, ist der Ausgang in der Transportbranche noch offen. Dabei ist der Güterverkehr für einen Großteil der Emissionen verantwortlich. Das Problem sind die schweren Akkus, die noch Leistungseinbußen mit sich bringen und natürlich die längeren Ladezeiten. Gerade bei den Ladezeiten kann der Wasserstoff punkten und bietet zusätzlich einen hohen Wirkungsgrad bei den Brennstoffzellen. Wir sehen uns heute drei Aktien für den Transport von morgen an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , Daimler Truck Holding AG | DE000DTR0013 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – erneuter Absatzrekord im April

    Angefangen hat BYD in der Batterieherstellung. Mittlerweile ist die Marke eher für die Produktion von E-Autos bekannt. Doch das Unternehmen hat neben PKW auch elektrische Busse, LKW und Vans im Angebot. Der Markt für Elektrofahrzeuge boomt, wie die letzten Verkaufszahlen von BYD belegen. Waren es im März noch rund 105.000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb (EV), so gab es im April wieder einen neuen Absatzrekord mit 106.042 EVs. Das ist bemerkenswert, denn in China gibt es Lockdowns und andere Hersteller mussten deshalb bereits sinkende Zahlen verkünden.

    Schaut man genauer auf die Absatzzahlen, so erkennt man, dass der Konzern hauptsächlich PKW verkauft, 105.475 Exemplare wurden berichtet. Bei den Nutzfahrzeugen sind es lediglich 567 Fahrzeuge und dabei hauptsächlich 529 Busse. Hier nahm der Absatz im Vorjahresvergleich zu, während bei den anderen Nutzfahrzeugen der Verkauf deutlich zurückging. Im April 2021 waren es noch 301 Fahrzeuge, in diesem April dagegen 38. Der Grund dafür liegt in der Wirtschaftlichkeit. Gerade bei den LKW ist es wichtig, dass sie weite Strecken zurücklegen können. Hinzu kommt die lange Ladezeit bei Stromantrieb.

    Am 4. Mai konnte das Unternehmen einen Folgeauftrag aus Washington über 8 E-Busse vermelden. Insgesamt läuft das Geschäft also hervorragend, wenn man sich die Zahlen des ersten Quartals anschaut. Der Umsatz legte um gut 63% zu und beim Gewinn stand unter dem Strich ein Plus von 240%. Die Aktie hat nach einer Konsolidierung einen ersten Aufwärtstrend ausgebildet, läuft aber seit Ende März seitwärts zwischen 26,61 USD und 31,55 USD. Aktuell notiert der Wert bei 29 USD. Die Credit Suisse hat zuletzt ein Kursziel von rund 44,50 USD ausgerufen.

    First Hydrogen – testet die Fahrzeuge im Juni auf der Straße

    First Hydrogen setzt auf Wasserstoff als Antrieb für die Zukunft von Nutzfahrzeugen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung eines Vans. Das Unternehmen setzt auf den Best-Of-Ansatz. Man bedient sich der Plattformen vorhandener, gängiger Modelle und hat mit Ballard und AVL Powertrain zwei strategische Partner an Bord geholt. Ballard ist für den Antrieb zuständig, während sich AVL um das Design kümmert. Mit dieser Vorgehensweise konnte innerhalb kürzester Zeit ein Demofahrzeug präsentiert werden. Seit Anfang des Jahres arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit dem deutschen Partner FEV Consulting GmbH an der Produktion und Einführung von Tankstellen.

    Die Entwicklung des Vans geht gut voran. Ballard ist im Austausch mit AVL und optimiert die Brennstoffzelle, während AVL parallel am Design arbeitet. Das Unternehmen will im Juni Tests auf der Straße und einer Rennstrecke fahren. Im September will man dann schon die ersten Vans ausliefern. Steve Gill kommentierte: „Unsere gemeinsame Entwicklung dieses Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeugs wird uns als Marktführer für Brennstoffzellenfahrzeuge im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge auszeichnen…“. Am 11. April gab das Unternehmen bekannt, dass man die Entwicklung von Projekten zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Großbritannien und Kanada intensiviert. In England wurden vier Standorte bestimmt, die in erstklassigen Industriegebieten liegen, an denen Wasserstoffproduktionsanlagen gebaut werden sollen, mit einer Gesamtleistung von 80 bis 160 Megawatt.

    All diese Projekte wollen finanziert werden und so gab das Unternehmen am 22. April eine Privatplatzierung zu 2,70 Kanadischen Dollar (CAD) bekannt mit der insgesamt 6 Mio. CAD eingenommen werden sollen. Investoren erhalten zusätzlich einen Warrant, der zu 3,70 CAD gezogen werden kann. Die Aktie hat sich dafür bisher gut geschlagen und notiert aktuell bei 2,95 CAD. Wer sich ein genaueres Bild von dem Unternehmen machen möchte, sollte sich den 19. Mai vormerken. Da wird Nicholas Wrigley, der Chairman von First Hydrogen UK, das Unternehmen auf dem International Investment Forum präsentieren und Fragen beantworten.

    Daimler Truck – fährt Doppelstrategie beim Antrieb

    Daimler Truck hat sich bis jetzt noch nicht für eine Technologie bei den Nutzfahrzeugen entschieden und entwickelt sowohl in der Strom-, als auch in der Wasserstoff-Richtung. Für Technikvorstand Andreas Gorbach haben Wasserstoff LKW gerade im Fernverkehr einen Vorteil bei den Gesamtbetriebskosten. Man muss von Fall zu Fall prüfen, wie das genaue Anforderungsprofil aussieht und kann dann eine Entscheidung treffen. Die Stuttgarter sind damit für die Zeit nach den Verbrennermotoren bestens gerüstet.

    Doch nicht nur bei den LKW wird eine Doppelstrategie gefahren, sondern auch bei den Bussen. Das gab der Konzern auf seinen 'eMobility Days' in Mannheim bekannt. Bis 2030 will man in jedem Segment Lösungen für Strom und Wasserstoff anbieten. Die Bus Sparte kämpft aktuell mit der Zurückhaltung der Kunden und der Chef des Bereichs Till Oberwörder sagte der Financial Times, dass es noch drei Jahre dauern wird, bis die Nachfrage wieder auf dem Niveau von vor Corona ist. Am 4. Mai konnte man vermelden, dass 20 E-Citraro Busse an die Dresdner Verkehrsbetriebe ausgeliefert wurden.

    Die Aktie von Daimler Truck ist nach der DAX-Aufnahme erst einmal gefallen und notiert aktuell bei 25,89 EUR. Der Abwärtstrend ist gestoppt und ein erster kleiner Aufwärtstrend wurde etabliert. Dieser bleibt intakt solange die Aktie nicht auf Schlusskursbasis unter 22,97 EUR fällt. Die Analysten sehen den Wert durchgängig als Kauf an. Darunter sind Goldman Sachs, die Deutsche Bank und JPMorgan. Die Kursziele liegen zwischen 35 und 50 EUR. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt zwischen 10 und 11 und bestätigt, dass die Aktie eher günstig ist.


    Welche Technologie in Zukunft die Nutzfahrzeuge antreiben wird ist aktuell noch nicht entschieden. Während BYD rein auf Elektrofahrzeuge setzt und damit bei den PKWs gut fährt, setzt First Hydrogen auf einen Wasserstoffantrieb bei seinen Vans. Die Tests im Juni werden neue Erkenntnisse bringen. Daimler Truck hat sich mittlerweile für eine Doppelstrategie entschieden und will beide Technologien entwickeln und einsetzen. Damit ist man für die Zukunft perfekt aufgestellt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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