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14.02.2022 | 09:01

BioNTech, XPhyto, Steinhoff – Sprengstoff für die Börsen

  • Märkte
  • Inflation
Bildquelle: pixabay.com

Die Situation an den Aktienmärkten bleibt weiterhin angespannt. Aufgrund der anhaltend hohen Inflationszahlen werden die Stimmen zunehmend lauter, die weit mehr als die ursprünglich geplanten 3 Zinserhöhungen der FED für dieses Jahr fordern. Auch die EZB sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen, um endlich die ultralockere Geldpolitik aufzugeben. Zu allem Überfluss droht die Lage in der Ukraine zu eskalieren. So reagierte die USA bereits auf die angespannte Situation und zog Botschaftsmitarbeiter aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew ab.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: STEINHOFF INT.HLDG.EO-_50 | NL0011375019 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – Vorsicht trotz Erholung

    Nach den veröffentlichten Quartalsergebnissen des US-Partners Pfizer, der mit einem Umsatz von 22,8 Mrd. USD im vierten Quartal die Analystenschätzungen von 24,2 Mrd. USD verfehlte, ging es für den Mainzer Vakzin-Produzenten BioNTech bis zum Zwischentief von 156,24 USD stramm nach unten. Danach setzte eine Gegenbewegung ein, die den Wert wieder rund 10% höher bei 170,95 USD zum Wochenende schließen ließ. Trotzdem ist das charttechnische Gesamtbild weiterhin angeschlagen, investierte Anleger sollten BioNTech mit einem engen Stopp versehen.

    Die Fakten für ein weiteres Absinken und zu einer Normalisierung der horrenden Bewertung liegen auf dem Tisch. Nachlassende Impfbereitschaft, das Abflachen der Omikron-Variante und der mögliche Wechsel in eine Endemie sprechen nicht gerade für einen weiteren Boom von Pfizer, Moderna, BioNTech & Co. Ähnlicher Meinung ist auch der Chief Financial Officer von Pfizer, Frank D'Amelio, der sich nach den vorgelegten Zahlen äußerte: „Im Vergleich zu der Situation, in der wir uns 2021 befanden, als der Impfstoff neu auf dem Markt war und nur wenige Menschen eine Dosis des Impfstoffs erhalten hatten, gibt es für diese Prognose im Laufe des Jahres weniger Potenzial nach oben."

    Zudem kündigten BioNTech und Pfizer an, den Antrag auf Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff bei der FDA für Kinder von sechs Monaten bis vier Jahre auf April zu verschieben. „In Anbetracht der schnell voranschreitenden Studie wollen die Partner die Daten für die dritte Dosis abwarten, weil sich glauben, damit ein höheres Schutzniveau in dieser Altersgruppe erreichen zu können,“ hieß es in einer Pressemeldung.

    XPhyto – Breit aufgestellt

    Seit fast zwei Jahren dreht sich fast alles in den Medien um den Corona-Virus. Auch beim biowissenschaftlichen Accelerator XPhyto geht es in einem der drei Geschäftsbereiche um Covid 19. Die 3a-diagnostics GmbH, eine 100%ige deutsche Tochtergesellschaft, besitzt mit "Covid-ID Lab" eine Point-of-Care PCR-Schnelltestplattform mit CE-Kennzeichnung ("CE-IVD"), die für den Verkauf in Europa zugelassen ist, sowie einen oralen auflösbaren Biosensor für ultra-kostengünstige Selbsttests, der sich derzeit in der Produktentwicklung befindet. 3a verfügt über ein Portfolio von oralen Biosensoren für Infektionen im Mund und für Influenza. Die EU-Registrierung für 3a's Produkt eines Biosensors für Entzündungen im Mund wurde Ende 2021 vorgenommen.

    Zudem forscht XPhyto mit der 100%-Tochter XPhyto Laboratories Inc. an psychedelischen Verbindungen, die das Potenzial haben, die Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände, Sucht und Trauma bedingten Belastungsstörungen zu verbessern. Mit der GMP-Wirkstoffsynthese, firmeneigenen Verabreichungssystemen, der Entwicklung neuer psychedelischer Analoga und der klinischen Validierung fahren die Knadier einen mehrgleisigen Ansatz. Hier dürfte in Kürze ein neues Update in Hinblick auf das Programm für psychedelische Medizin veröffentlicht werden, was das Potenzial von XPhyto weiter herausstellen sollte.

    Beim dritten Geschäftszweig handelt es sich bei der deutschen Vektor Pharma TF, ebenfalls eine 100%-Tochter, um den Marktführer in der Entwicklung von Dünnschicht-Arzneimittelformulierungen, insbesondere von transdermalen Pflastern und oral auflösbaren Streifen zur Verabreichung pharmazeutischer Wirkstoffe zur Behandlung von Schmerzen und neurologischen Erkrankungen wie Epilepsie und der Parkinson-Krankheit. Dabei verfolgt das Unternehmen eine skalierbare Geschäftsstrategie, die sich auf die Entwicklung und Kommerzialisierung von generischen und hybrid-generischen Medikamentenformulierungen konzentriert, die das Potenzial für niedrigere Entwicklungskosten, geringere regulatorische Risiken und eine schnellere Markteinführung bieten. Die führenden Produkte sind eine hybrid-generische CBD-Arzneimittelformulierung, die die firmeneigene ODF-Plattform (Oral Dissolvable Film) nutzt, um präzise und effiziente CBD-Dosierungen für die Behandlung bestimmter Formen von Epilepsie im Kindesalter zu liefern, sowie ein generisches Rotigotin-Pflaster für die langsame und gleichmäßige Freisetzung des Wirkstoffs über einen Zeitraum von 24 Stunden.

    Die Marktkapitalisierung der breit aufgestellten XPhyto liegt bei 46,93 Mio. EUR. In Hinblick auf den bevorstehenden Newsflow könnte es in nächster Zeit durchaus zu positiven Überraschungen kommen. Dies zeigt der aktuelle Chartverlauf. Nach einer monatelangen Seitwärtsbewegung konnte der Kurs über die Marke von 0,90 EUR ausbrechen. Das nächste Kursziel wäre das letzte Zwischenhoch bei 1,10 EUR.

    Steinhoff – Pulver verschossen

    Nachdem Steinhoff in den vergangenen Wochen ein Nachrichten-Feuerwerk abschoss, war es diese Woche ruhig um den Handelskonzern mit Sitz in Amsterdam. Bereits Ende Januar segnete das Western High Court in Südafrika den Vergleich mit den Gläubigern ab. Nun stellt sich die Frage, wie das Management den gigantischen Schuldenberg von annähernd 10 Mrd. EUR abarbeiten will.

    "Wir müssen den absoluten Wert der Schulden senken, also werden wir weitere Vermögenswerte verkaufen müssen", sagte Finanzvorstand Theodore de Klerk in einem Interview. "Der Betrag ist einfach zu hoch, um ihn in der jetzigen Form zu restrukturieren."

    Mit der Notierung von Pepco an der Warschauer Börse, an der Steinhoff noch rund 79% hält, der anstehenden Notiz von Mattress Firm oder dem Verkauf von Anteilen am australischen Einzelhändler Fantastic Holdings könnte weiteres dringend benötigtes Kapital in die Kassen gespült werden. Um die Gesamtverbindlichkeiten decken zu können, reichen diese Titel jedoch bei weitem nicht.

    Dadurch könnte der Aktienkurs, der seit Ende November des vergangenen Jahres von rund 0,10 EUR auf 0,33 EUR explodierte, schneller zurückkommen, als sich das mancher spekulative Anleger vorstellen kann.


    Die Börsen sind angeschlagen, das fundamentale Umfeld deutet zudem auf weiter nachgebende Kurse hin. Sowohl BioNTech als auch Steinhoff könnten weitere Rücksetzer drohen, XPhyto dagegen könnte durch einen positiven Newsflow überraschen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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